Inhalt: "Die Reform der Kommunalverwaltungen kam in den 90er Jahren voran - doch, wie es scheint, ohne die Beschäftigten. Wenn heute jeder zweite von ihnen der Verwaltungsreform ablehnend gegenüber steht, wie eine Umfrage des Deutschen Städtetages aus dem Jahre 1998 belegt, dann sind all jene alarmiert, die glauben, dass die Reform nicht ohne die Beschäftigten, sondern nur mit ihnen gemeinsam erfolgreich sein kann. Offenkundig ist die Organisationsentwicklung nicht eingelagert in eine entsprechende Personalentwicklung. Warum dies so ist, und vor allem, wie die Beschäftigten zukünftig an der Verwaltungsreform beteiligt werden können und welche Rolle hierbei insbesondere die weiblichen Arbeitskräfte spielen, das sind die Fragestellungen eines Forschungsvorhabens, dessen Ergebnisse in diesem Band dokumentiert werden. Auch wenn der Rationalisierungscharakter der Reformbewegung, die, vor allem in den Rathäusern, ihre anfängliche Dynamik aus den leeren Haushaltskassen und dem Kostendruck gewann, inzwischen offenkundig ist und von vielen für die wachsende Skepsis und das Desinteresse der Beschäftigten verantwortlich gemacht wird, so bleibt diese Argumentation doch spekulativ. Wer ausschließlich die Finanznot für die mangelhafte Beschäftigtenbeteiligung an der Reformbewegung verantwortlich macht, greift zu kurz. Nicht nur der Rationalisierungscharakter der Reform, sondern die Defizite der Beteiligung selbst erklären - so unsere Ausgangsüberlegung - warum sich immer weniger Beschäftigte der öffentlichen Verwaltungen an deren Modernisierung beteiligen wollen. Welche Defizite gemeint sind und vor allem, wie sie ausgeräumt werden können, war im Rahmen einer zweijährigen Untersuchung empirisch gestützt zu beantworten. Hierzu wurden bundesweit in den Großstädten die Personalräte und Frauenbeauftragten als 'Partizipationsexperten' befragt und in einem zweiten Schritt in fünf Fallstudien die Partizipationspraxis in solchen Rathäusern untersucht, die neue Formen der Beschäftigtenbeteiligung ernsthaft erproben. Die Ergebnisse weisen nicht auf einen 'Königsweg', den alle Städte gehen müssen, um auf dem Reformgelände Beteiligungserfolge zu erzielen. Sie dokumentieren aber Prämissen und Kriterien für eine Beschäftigtenbeteiligung, die deshalb gelingt, weil sie nachhaltig ist. Mit der Nachhaltigkeit von Partizipation 'entdeckt' die Forschung ein Erfolgskriterium, das bislang in der Diskussion weitgehend ausgeblendet blieb." (Textauszug)