Die männliche Herrschaft: ein somatisiertes Herrschaftsverhältnis
Titelübersetzung:Masculine domination: a somatized form of domination
Autor/in:
Krais, Beate
Quelle: Österreichische Zeitschrift für Soziologie : Vierteljahresschrift der Österreichischen Gesellschaft für Soziologie, Jg. 36 (2011) H. 4, S. 33-50
Inhalt: "Die männliche Herrschaft gilt Bourdieu zugleich als paradigmatische Form und als Extremfall symbolischer Herrschaft. Dieser Beitrag stellt Bourdieus Argumentation in seiner Untersuchung Die männliche Herrschaft vor, in der die Verkörperlichung von Herrschaftsverhältnissen eine zentrale Rolle spielt, ebenso wie der ansonsten selten berücksichtigte Umstand, dass in Verhältnissen symbolischer Herrschaft auch die Herrschenden in diesem Herrschaftsverhältnis gefangen sind. Es folgt eine Auseinandersetzung mit einigen wesentlichen Punkten der Kritik an dieser Argumentation, zu denen insbesondere der auf das Habitus-Konzept bezogene Standard-Vorwurf des Strukturdeterminismus gehört, und eine Vorstellung neuer Forschungsperspektiven." (Autorenreferat)
Inhalt: "Bourdieu understands masculine domination to be both a paradigmatic form and an extreme case of symbolic domination. Bourdieu's argumentation in his Masculine Domination is outlined, highlighting the key importance of the somatization of domination as well as the fact, more or less neglected in the general discussion, that in relations of symbolic domination those who exercise domination are imprisoned in this relation, as well. Key points of the criticism concerning this argumentation are discussed, in particular the standard objection of structural determinism raised against the concept of habitus, and new research perspectives are proposed." (author's abstract)
Quelle: Frankfurt am Main: Suhrkamp (Edition Suhrkamp , Neue Folge, Bd. 732), 1997. 332 S.
Inhalt: "Die in diesem Band versammelten Aufsätze gehen, auf unterschiedliche Weise, der sozialen Konstruktion der Geschlechterordnungen nach, sei es am konkreten Fall, z. B. in den Arbeitsbeziehungen, in der Schule oder im Sport, sei es in der Entwicklung des theoretischen Arguments. Den unmittelbaren Anstoß gab der bislang nur in französischer Sprache zugängliche Beitrag von Pierre Bourdieu über 'la domination masculine', einem Autor also, dessen Arbeiten explizit die soziale Konstruktion von symbolischer Ordnung und sozialer Struktur zum Gegenstand haben. Es scheint uns so sinnvoll wie anregend, seine Überlegungen zur 'männlichen Herrschaft' mit feministischen Erklärungsansätzen u. a. von Mary O'Brien und Cynthia Cockburn in einem Band zu veröffentlichen und damit eine Diskussion zwischen bislang weitgehend getrennt geführten Wissenschaftsdiskursen anzustoßen." (Autorenreferat) Im einzelnen enthält das Sammelwerk folgende Beiträge: 1) Wie Geschlecht und Technologie in der sozialen Praxis 'gemacht' werden; 2) Die gewöhnliche Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt; 3) Die Dialektik der Reproduktion; 4) Lust, Geschlecht und Generativität: Zum Zusammenhang von gesellschaftlicher Organisation von Sexualität und Geschlechterhierarchie; 5) Körperästhetik im Wandel: Verspottung und Entmütterlichung des Körpers in den Weiblichkeitsidealen der Risikogesellschaft; 6) Die männliche Herrschaft; 7) Eine sanfte Gewalt: Pierre Bourdieu im Gespräch mit Irene Dölling und Margareta Steinbrücke; 8) Kochen, ein männliches Spiel? Die Küche als geschlechts- und klassenstrukturierter Raum; 9) Kinderspiele als Aufführungen von Geschlechtsunterschieden; 10) Mathematik am Gymnasium: Gleiche Kompetenzen, divergierende Orientierungen; 11) Studentische Lebenstile und Geschlecht. (SR2)