Von der Frauen- zur Geschlechterforschung : modischer Trend oder bedeutsamer Perspektivenwechsel?
Titelübersetzung:From women's studies to gender studies : fashionable trend or significant change of perspective?
Autor/in:
Maihofer, Andrea
Quelle: Schaustelle Gender: aktuelle Beiträge sozialwissenschaftlicher Geschlechterforschung. Peter Döge (Hrsg.), Karsten Kassner (Hrsg.), Gabriele Schambach (Hrsg.). Bielefeld: Kleine (Wissenschaftliche Reihe), 2004, S. 11-28
Inhalt: Der Beitrag rekonstruiert die Entwicklung von der Frauen- zur Geschlechterforschung und bettet darin auch die Entstehung der Männer- resp. Männlichkeitsforschung ein. Mit dieser Entwicklung ist insgesamt eine folgenreiche theoretische Verschiebung verbunden, die zu einer Radikalisierung der Perspektive auf Geschlecht führt und zudem die Erforschung der Geschlechterverhältnisse wieder stärker an Fragen der Gesellschaftstheorie anbindet. Die Geschlechterforschung wird von der Autorin als eine Radikalisierung der mit der Frauenforschung aufkommenden Einsicht in die fundamentale Bedeutung von Geschlecht für die Erkenntnis der Gesellschaft verstanden. Der mit der Frauenforschung einsetzende theoretische Paradigmenwechsel und die Entstehung einer neuen eigenständigen Forschungsperspektive werden durch die Geschlechterforschung immens verbreitert und verstärkt. Der patriarchatskritische Impuls geht dabei keineswegs notwendigerweise verloren. Im Gegenteil: Die Kritik zielt jetzt überhaupt auf Geschlecht als zentrales gesellschaftliches Organisations- und Herrschaftsprinzip. Die Sicht auf die Dinge wird damit um ein Vielfaches grundlegender und komplexer. (ICA2)
Von der Frauen- zur Geschlechterforschung: ein Schritt zurück?
Titelübersetzung:From women's studies to gender studies: a step backwards?
Autor/in:
Maihofer, Andrea
Quelle: Zwischen Herrschaft und Befreiung: politische, kulturelle und wissenschaftliche Strategien ; Festschrift zum 60. Geburtstag von Heinz Steinert. Oliver Brüchert (Hrsg.), Christine Resch (Hrsg.), Heinz Steinert (Adressat). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot, 2002, S. 99-110
Inhalt: Der Beitrag rekonstruiert die Entwicklung der (in enger Verbindung mit der Frauenbewegung entstandenen) Frauenforschung, über die dann erfolgte Teilung in Frauen- und Männerforschung bis zur Geschlechterforschung. Gegen die geläufigen Interpretationen, die diese Veränderung wahlweise als Fort- oder Rückschritt verstehen, reflektiert die Autorin die verschiedenen Wissensformen, die dabei generiert werden. Aus dieser Perspektive kann Geschlechterforschung als "Erweiterung" von Frauen- und Männerforschung konzipiert und eine eindimensionale Vorstellung von "Ablösung" der Frauen- und Männer- durch die Geschlechterforschung vermieden werden. Sie plädiert für ein breitest mögliches Spektrum an Geschlechterforschungen zur wechselseitigen Ergänzung und als kritisches Korrektiv. Der damit einsetzende theoretische Paradigmenwechsel und die Entstehung einer neuen eigenständigen Forschungsperspektive werden dadurch allerdings immens verbreitert und verstärkt. Auch geht keineswegs notwendigerweise der patriarchatskritische Impetus verloren. Die Kritik zielt jetzt überhaupt auf Geschlecht als zentrales gesellschaftliches Herrschaftsprinzip. (ICA2)