Und sie bewegen sich doch... : aus der Begegnung von Frauenbewegung und Wissenschaft
Titelübersetzung:And they're actually moving... : from the encounter between the women's movement and science
Autor/in:
Schmerl, Christiane
Quelle: Tübingen: dgvt-Verl., 2006. 370 S.
Inhalt: "Die Frauenbewegung der letzten 40 Jahre hat die Kulturen der westlichen Welt nachhaltiger verändert als viele andere sozialen Kräfte. Sie wird aber in ihren sozialen Erfolgen und in ihren wissenschaftlichen Leistungen und Denkanstößen bei weitem unterschätzt. Neben politischen wie rechtlichen Veränderungen hat das in nur einer Generation erarbeitete Wissen im Bereich der Humanwissenschaften (Psychologie, Soziologie, Pädagogik, Medizin, Sexualwissenschaft, Geschichte, Jura, Medienwissenschaften etc.) einen radikaleren Perspektivenwechsel auf alle sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Einrichtungen ermöglicht, als er je zuvor in den abendländischen Zivilisationen stattgefunden hat. Der vorliegende Band erklärt anhand zentraler Themen (Herrschaft, Recht, Aggression, Sexualität, Gesundheit, Erziehung, Wissenschaft, Liebe, Macht, Bildergebrauch u.v.m.) die Erfolge, Erkenntniswege und Kritik-Erfahrungen aus der Begegnung zwischen Frauenbewegung und Wissenschaft." (Autorenreferat)
Quelle: Opladen: Leske u. Budrich (Geschlecht und Gesellschaft, Bd. 17), 1999. 347 S.
Inhalt: "Der Band analysiert den Stellenwert feministischer Wissenschaftsimpulse auf die Geschlechterperspektive in den Einzelwissenschaften und dokumentiert die dadurch bewirkten Wissenschaftsentwicklungen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Christiane Schmerl: Einleitung: Sisters in Crime? - Sisters in Science! (7-28); Birgit Riegraf: Die Kategorie 'Geschlecht' in der Politikwissenschaft und die Staatsdiskussion in der Frauen- und Geschlechterforschung (29-48); Mechtild Oechsle: Geschlecht und Geschlechterverhältnis - keine Kategorien der politischen Bildung? (49-71); Gudrun Lachenmann: Entwicklungssoziologie: Geschlechterforschung in der Entwicklungspolitik (72-94); Christiane Schmerl: Der Prinz und die Kröte. Feminismus und deutsche Psychologie - Versuch einer Zwischenbilanz (95-112); Kerstin Palm: 'Feministische Naturwissenschaftsforschung - was soll das denn sein?' Zur Rezeption feministischer Theorie in der Biologie (113-136); Ursula Müller: Soziologie und Geschlechtergerechtigkeit am Beispiel der Forschung zu Frauen an Hochschulen (141-166); Notburga Ott: The Economics of Gender - Der neoklassische Erklärungsansatz zum Geschlechterverhältnis (167-196); Christiane Schmerl: Wann werden Weiber zu Hyänen? Weibliche Aggressionen aus psychologisch-feministischer Sicht (197-215); Bettina Dausien: 'Geschlechtsspezifische Sozialisation' - Konstruktiv(istisch)e Ideen zur Karriere und Kritik eines Konzepts (216-246); Martina Herrmann: Geschlechterethik und Selbstkonzept, Moralphilosophische Folgerungen aus der Kohlberg/Gilligan-Kontroverse (247-269); Marlene Stein-Hilbers: Geschlechterbeziehungen im neuen deutschen Kindschaftsrecht (270-290); Petra Kolip: Riskierte Körper: Geschlechtsspezifische somatische Kulturen im Jugendalter (291-303); Helga Kelle: Geschlechtsunterschiede oder Geschlechtsunterscheidung? Methodologische Reflexion eines ethnographischen Forschungsprozesses (305-324); Susanna Burghartz: Verführung oder Vergewaltigung? Reden über sexuelle Gewalt vor dem Basler Ehegericht in der frühen Neuzeit (324-344).
Schlagwörter:Feminismus; historische Entwicklung; Politikwissenschaft; Naturwissenschaft; Psychologie; Bildungseinrichtung; Recht; Frauenforschung; Entwicklung
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerk
Wann werden Weiber zu Hyänen? : weibliche Aggressionen aus psychologisch-feministischer Sicht
Autor/in:
Schmerl, Christiane
Quelle: Erkenntnisprojekt Geschlecht : feministische Perspektiven verwandeln Wissenschaft. (Geschlecht und Gesellschaft)1999, S. 197-215
Der Herr der Bilder : über den Einsatz von Bild und Geschlecht in der Wissenschaft
Titelübersetzung:The lord of pictures : the use of pictures and gender in science
Autor/in:
Schmerl, Christiane
Quelle: Leitbilder, Vexierbilder und Bildstörungen: über die Orientierungsleistungen von Bildern in der feministischen Geschlechterdebatte. Ruth Großmaß (Hrsg.), Christiane Schmerl (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 1996, S. 57-101
Inhalt: Die Autorin beschreibt den Einfluß, den Frauenbilder in den Köpfen führender Wissenschaftler auf ihren persönlichen wie wissenschaftlichen Umgang mit kongenialen Frauen haben können. Anhand des autobiographischen Buchs "Die Doppel-Helix" des Nobelpreisträgers J. D. Watson zeichnet sie nach, wie das Persönlichkeits-Bild einer Wissenschaftlerin - seiner Kollegin Rosalind Franklin - gefälscht wurde. Zudem wurden ihre geistige Leistungen in Form erkenntnisleitender Bilder angeeignet. Der Wissenschaftler, der für seine Forschung über die DNS-Molekül-Struktur geehrt wurde, hatte sich Erkenntnisse einer Kollegin ohne deren Wissen angeeignet. Die Autorin geht den Konstellationen nach, die "den Funktionären des Patriarchats" einen derartigen Bilder-Handel ermöglichen. Sie skizziert den Konflikt um geistiges Eigentum in der Wissenschaft, der als Begriff bereits eine "bildhafte Vergegenständlichung" des Geistigen bezeichnet. Sie erläutert an weiteren Beispielen Zusammenhänge zwischen Geschlecht und Wissenschaft. Wer die Macht hat und die Zeit, seine Bilder durchzusetzen, hat auch die öffentliche Wahrheit, lautet ihre Abschlußthese. (rk)
"Nur im Streit wird die Wahrheit geboren..." : Gedanken zu einer prozeßbezogenen feministischen Methodologie
Titelübersetzung:"Only through quarrel can the truth be born..." : thoughts on the process-related feminist methodology
Autor/in:
Schmerl, Christiane; Großmaß, Ruth
Quelle: Feministischer Kompaß, patriarchales Gepäck: Kritik konservativer Anteile in neueren feministischen Theorien. Ruth Großmaß (Hrsg.), Christiane Schmerl (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 1989, S. 247-285
Inhalt: Es wird eine feministische Erkenntnismethologie entwickelt, die dazu anleiten soll, Auseinandersetzungen innerhalb der feministischen Theoriebildung konstruktiv auszutragen. Wichtige Schlüsse wurden abei aus der Analyse zentraler Kontroversen der ersten deutschen und britischen Frauenbewegung gezogen. Diese Beispiele verdeutlichen die Wichtigkeit eines Erfahrungs- und Theorieaustausches für unterschiedliche Positionen. Ausschluß und Abspaltung unterschiedlicher Lager und radikaler Positionen führte in Deutschland zu einem Verlust politischer Durchsetzungskraft und einer Dogmatisierung und Paralysierung der theoretischen Erkenntnisfähigkeit der gesamten Frauenbewegung mit der Folge einer Selbstauflösung und Vereinnahmung durch patriarchale Ideologie. Als wichtige Prinzipien zur Erkanntnis- und Theorieprodukten wurden herausgearbeitet: (1) das Akzeptieren einer offenen 'Streit-Kultur', um "blinde Flecken" und sich einschleichende Dogmen, etc. erkennen zu können: (2) Lernen durch praktische Erfahrung und (3) Hineindenken in die Auffassungen des Gegners. Ein Fragekatalog, angewendet auf die Mütterdebatte der zweiten deutschen Frauenbewegung, soll den inneren Dialog fördern. (IM)