Inhalt: Frauen in der DDR waren im weit höherem Maße als in der alten Bundesrepublik in Studienrichtungen zu finden und auf Berufsfeldern tätig, die traditionell vorwiegend von Männern besetzt sind. Das waren nicht nur die Ingenieurwissenschaften, sondern auch die Wirtschaftswissenschaften - unter den planwirtschaftlichen Bedingungen der DDR eine ausgesprochene "Frauendomäne" (über 80 Prozent). Der vorliegende Beitrag beschreibt an Hand der berufstatistischen Daten und einer Umfrage, wie sich dies unter marktwirtschaftlichen Bedingungen rapide ändert. Vor allem auf dem Arbeitsmarkt werden zunehmend Segregationstendenzen sichtbar. Mit der Transformation von einer sozialistischen "Frauenwirtschaft" zu einer "männlichen" kapitalistischen Marktwirtschaft erhöht sich das Prestige des Berufsfeldes, mit der Folge, daß verstärkt Männer in die ehemalige Domäne der Frauen eindringen. Die Ergebnisse der Befragung zeigen, daß sich die ostdeutschen Hochschulabsolventinnen dieser neuen Situation mit Selbstbewußtsein offensiv stellen. (ICE)
Schlagwörter:Wirtschaftswissenschaftler; Studium; DDR; Transformation; Planwirtschaft; Berufsaussicht; Arbeitsmarktsegmentation; neue Bundesländer
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag