Inhalt: Thema des Beitrags ist die Frage, wie Geschlechterdifferenzen in sozialen Prozessen überhaupt hervorgebracht und reproduziert werden, insbesondere die Gleichzeitigkeit von geschlechtlicher Kategorisierung und der in modernen Gesellschaften ebenfalls zunehmend an Bedeutung gewinnenden Gleichstellungsnorm. Lässt sich die in der Genderforschung immer noch vorherrschende These von der Leitdifferenz "Geschlecht" in Anbetracht der in der Alltagswelt zunehmend häufiger formulierten Behauptung "Geschlecht spielt keine Rolle" überhaupt noch aufrechterhalten? Dafür wird den Konsequenzen der Arbeitsteilung in den so genannten Frauenberufen nachgegangen und gefragt, inwieweit sich das Beruflichkeitsmuster in der modernen Gesellschaft soweit ausgeweitet hat, dass es der Verengung auf männliche Erwerbsverläufe nicht mehr entspricht und sich dem binären Schema des Gendering entzieht. Es wird betont, dass die Feststellung der Zugehörigkeit zu einem Geschlecht nach wie vor eine basale Unterscheidung des sozialen Lebens darstellt, d.h. von einer vorschnellen Verabschiedung von der Kategorie Geschlecht, der Omnipräsenz der Geschlechterdifferenz, ist nicht auszugehen. Gleichwohl besteht durchaus eine Gleichzeitigkeit von geschlechtlicher Kategorisierung und Gleichstellungsnorm, die es zu analysieren gilt, um der "Doppelheit von Persistenz und Wandel" auf die Spur zu kommen. (ICH)
Schlagwörter:Geschlechterforschung; Geschlechterverhältnis; Gleichstellung; Gleichberechtigung; Gleichbehandlung; Berufstätigkeit; Gender Mainstreaming; Mann; soziale Norm
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag