Inhalt: Das Thema "Frauen und Führung" behandelt der vorliegende Beitrag als eine Konkretion des umfassenderen Themenbereichs "Geschlecht und Organisation". Anhand der Forschungen über Frauen und ihr Verhältnis zu Führungspositionen in Organisationen werden die spezifischen Effekte folgender Ausschließungsprozesse diskutiert: die komplementären und konkurrenten (Selbst-)Stereotypisierungen der Betroffenen und die - auch in der Frauenforschung gegenwärtige - Gefahr einer "wissenschaftlichen Verdopplung der schlechten Realität" z.B. durch die Gleichsetzung von betrieblicher Hierarchie und Geschlechterhierarchie. Die Autorin warnt vor solchen vereinfachenden Sichtweisen, polarisierenden Gegenüberstellungen und vorschnellen Generalisierungen, um die Fehler der Forschungen zur geschlechtsspezifischen Sozialisation zu vermeiden: durch die Konzentration auf den "kleinen Unterschied" wurden die großen Bereiche der Gemeinsamkeiten der Geschlechter an den Rand der Aufmerksamkeit gerückt. Empirische Befunde werden nur noch dazu benutzt, die differenztheoretische Vorannahme immer wieder neu zu bestätigen. (ICE)
Schlagwörter:Organisationsstruktur; Führung; Geschlechtsrolle; Frauenforschung; Macht; Kritik; soziale Schließung; soziale Ungleichheit; Benachteiligung
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag