Quelle: Alte neue Ungleichheiten? Auflösungen und Neukonfigurationen von Erwerbs- und Familiensphäre. Opladen (Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft ; Sonderheft), 2017, S 9-23
Schlagwörter:Geschlechterverhältnis; gender relations; Erwerbsbeteiligung; labor force participation; Familie-Beruf; work-family balance; Arbeitsteilung; division of labor; gender-specific factors; Lebensweise; way of life; Geschlechtsrolle; gender role; soziale Ungleichheit; social inequality; Kinderbetreuung; child care; Elternschaft; parenthood; Mutterschaft; motherhood; Vaterschaft; fatherhood; Lebensplanung; life planning; Chancengleichheit; equal opportunity; Familienpolitik; family policy
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
"Mütter müssen hier nicht arbeiten" - lokale Geschlechterarrangements zwischen Wandel und Kontinuität
Titelübersetzung:"Here, mothers don't have to work" - local gender arrangements between change and continuity
Autor/in:
Tuitjer, Gesine
Quelle: Alte neue Ungleichheiten? Auflösungen und Neukonfigurationen von Erwerbs- und Familiensphäre. Opladen (Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft ; Sonderheft), 2017, S 124-142
Inhalt: Obwohl sich die gesamtgesellschaftliche Situation von Frauen in den letzten zwei Jahrzehnten sehr verändert hat, lassen sich regional immer noch beträchtliche Unterschiede im Geschlechterverhältnis ausmachen. Diese regionalen Unterschiede werfen die grundsätzliche Frage auf, warum und wodurch Ungleichheit zwischen den Geschlechtern bestehen bleibt. Zwei Fallstudien aus Dörfern im Emsland und in Niederbayern geben Einblicke in die Situation von Müttern zwischen Familie und Beruf und gehen der Frage nach, wie sich Frauen in diesen durch eine traditionelle Verteilung von Fürsorge und Erwerbsarbeit gekennzeichneten lokalen Geschlechterarrangements verorten, wie sie ihre Situation bewerten und welche Praktiken damit verbunden sind. Der Beitrag zeigt, wie eng kulturelle und strukturelle Einflüsse verwoben sind und dass dieses Arrangement im Handeln der Menschen vor Ort (re-)produziert wird. Damit wird ein Perspektivwechsel verfolgt: Frauen in ländlichen Räumen werden nicht als "Benachteiligte" gesehen, sondern als gestaltende Akteurinnen ihrer Umgebung. Die Ergebnisse zeigen, dass eine traditionelle Aufteilung von Fürsorge- und Erwerbsarbeit von vielen AkteurInnen befürwortet wird und diese Arbeiten untereinander als gleichwertig betrachtet werden.
Schlagwörter:Geschlechterverhältnis; gender relations; Ungleichheit; inequality; Mutterschaft; motherhood; Frauenerwerbstätigkeit; women's employment; Familie-Beruf; work-family balance; Arbeitsteilung; division of labor; gender-specific factors; regionaler Unterschied; regional difference; ländlicher Raum; rural area; Lebenswelt; lebenswelt; kulturelle Faktoren; cultural factors; Fürsorge; welfare care; Erwerbsarbeit; gainful work; Niedersachsen; Lower Saxony; Bayern; Bavaria; Federal Republic of Germany; Geschlechterarrangement; gender arrangement; care work
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Quelle: Opladen (Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft ; Sonderheft, 4), 2017. 181 S
Inhalt: Wie sehen die Lebensrealitäten von Frauen und Männern in den Lebensbereichen "Erwerbssystem" und "Familie" aus? Welche Interdependenzen und damit möglicherweise einhergehenden Ungleichheiten im Geschlechterverhältnis ergeben sich hieraus? Das GENDER-Sonderheft präsentiert theoretische und empirische Beiträge, die sich mit der Auflösung und Neubestimmung der gesellschaftlichen Sphären 'Erwerbsarbeit' und 'private Lebensführung' auseinandersetzen. Dabei werden neben der Analyse des Bestehenden auch aktuelle Tendenzen und Perspektiven diskutiert. Die strikte Unterscheidung klar umrissener Geschlechtersphären scheint heute einer vergangenen Epoche anzugehören. Frauen haben sich nach und nach Zugang zu Bildung, Erwerbsarbeit, Politik und Öffentlichkeit verschafft und traditionelle geschlechtliche Kodierungen in diesen Bereichen verlieren an Gültigkeit. Gleichzeitig öffnen sich die bislang weiblich konnotierten Sphären von Familie und Sorgearbeit für das andere Geschlecht und vergeschlechtlichende Zuschreibungen schwächen sich ab. Vielfältige Entgrenzungsprozesse zwischen Arbeit und Leben scheinen diese Entwicklung weiter voranzutreiben und eine Erosion geschlechtlich kodierter und segregierter Sphären zu befördern. Dennoch zeigen alle Befunde zu Geschlechterdifferenzierung und sozialer Ungleichheit zwischen den Geschlechtern, dass die ungleiche und asymmetrische Verknüpfung von Erwerbssystem und privater Lebensführung einen nach wie vor machtvollen Resonanzboden für Geschlechterungleichheit darstellt, auch wenn die Ungleichheitsmechanismen subtiler werden und nicht immer auf den ersten Blick sichtbar sind. Die anhaltende Diskussion über Vereinbarkeit, Work-Life-Balance und Lebensführung macht darüber hinaus deutlich, dass die Trennungen und Verknüpfungen zwischen den Lebensbereichen, ihre Entgrenzung und Durchdringung mehr denn je nicht nur ein individuelles Handlungsproblem, sondern auch ein (ungelöstes) gesellschaftliches Strukturproblem darstellen, das in seinen ungleichheitsgenerierenden Effekten nicht länger auf das weibliche Geschlecht beschränkt ist.
Schlagwörter:Geschlechterverhältnis; gender relations; Erwerbsbeteiligung; labor force participation; Familie-Beruf; work-family balance; Arbeitsteilung; division of labor; gender-specific factors; Lebensweise; way of life; Geschlechtsrolle; gender role; soziale Ungleichheit; social inequality; Kinderbetreuung; child care; Elternschaft; parenthood; Vaterschaft; fatherhood; Mutterschaft; motherhood; Lebensplanung; life planning; Chancengleichheit; equal opportunity; Familienpolitik; family policy
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie