Inhalt: Die Gesellschaftsstruktur legt, so die Verfassern, durch ihren primären Differenzierungstypus fest, wie Ordnung wahrgenommen wird. Hierarchische - d.h. stratifizierte - Gesellschaften verfügen noch über un-angefochtene Positionen der Repräsentation, sei es durch Könige, Kaiser oder männliche Haushaltsvorstände. Die alten Repräsentationsmuster werden durch den sukzessiven Umbau der Gesellschaft in Richtung auf primär funktionale Differenzierung prekär und legitimierungsbedürftig. Mit der funktionalen Differenzierung entsteht eine Gesellschaftsstruktur, in der Unterschiede zwischen den Individuen keine Ausschlusskriterien mehr sein können. Auch die Unterscheidung von Frauen und Männern kann damit nicht mehr in einem asymmetrischen Sinne benutzt werden, um den Männern die Funktion der Repräsentation des Systems im System zu geben. An die Stelle von Repräsentationsasymmetrien treten funktional gebaute Asymmetrien, die an Unterschieden in der Bildung, der Ausbildung und dem Einkommen, an auf- wie absteigenden individuellen "Karrieren" ablesbar werden. (ICF2)
Schlagwörter:Geschlechterforschung; Geschlechterverhältnis; Geschlechtsrolle; Systemtheorie; Luhmann, Niklas; Parsons, Talcott; Paradigma; Handlungstheorie; Kommunikation; Inklusion; Erwartung; funktionale Differenzierung; Unternehmen; Organisation; Handlung; Perspektive; Anwendung
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag