Achsen der Differenz - Aspekte und Perspektiven feministischer Grundlagenkritik
Titelübersetzung:Axes of difference - aspects and perspectives of basic feminist criticism
Autor/in:
Knapp, Gudrun-Axeli
Quelle: Geschlechterdifferenzen - Geschlechterdifferenzierungen: ein Überblick über gesellschaftliche Entwicklungen und theoretische Positionen. Sylvia Marlene Wilz (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. (Hagener Studientexte zur Soziologie), 2008, S. 291-322
Inhalt: Nicht nur als Kritik "von außen", sondern auch innerhalb der feministischen Frauenforschung selbst wird über einen Bedeutungsverlust der Kategorie Geschlecht diskutiert. Die Verfasserin rekonstruiert die Argumentation der in der einschlägigen Debatte häufig zitierter Autorinnen Braidotti (Politik der Lokalisierung), Scott (Dezentrierung von Gender), Butler (Dekonstruktion von Sex als Gender) und Haraway (Erosion der Dualismen der Moderne) und filtert zentrale Aspekte der Kritik heraus. Sie setzt sich dann mit Paseros systemtheoretisch gestützter These von einer "Dethematisierung von Geschlecht" auseinander und gibt abschließend einen Ausblick auf neue Entwicklungen der Theoriebildung in Gestalt des "Intersectionality"-Paradigmas. Hier geht es darum, strukturierte soziale Ungleichheit und kulturelle Differenz zu erklären, indem Gesellschaft und Sexualität, Klasse und Ethnizität übergreifend analysiert werden. Von einem Bedeutungsverlust der Kategorie Geschlecht in der feministischen Frauenforschung kann nach Einschätzung der Verfasserin nur äußerst differenziert gesprochen werden. (ICE2)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Achsen der Ungleichheit - Achsen der Differenz : Verhältnisbestimmungen von Klasse, Geschlecht, "Rasse"/Ethnizität
Titelübersetzung:Axes of inequality - axes of difference : determinations of relationships between class, gender, "race"/ethnicity
Autor/in:
Klinger, Cornelia; Knapp, Gudrun-Axeli
Quelle: Achsen der Ungleichheit: zum Verhältnis von Klasse, Geschlecht und Ethnizität. Cornelia Klinger (Hrsg.), Gudrun-Axeli Knapp (Hrsg.), Birgit Sauer (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl. (Politik der Geschlechterverhältnisse), 2007, S. 19-40
Inhalt: Die Autorinnen fragen nach den für das Verständnis der Gegenwartsgesellschaft relevanten "Strukturgebern" von (sozialer) Ungleichheit. In dem Beitrag geht es um eine historisch-gesellschaftstheoretisch inspirierte Neu-Konfigurierung der Thematik. Ausgelotet werden Anknüpfungspunkte und Perspektiven für einen integrierten Blick auf Ungleichheit entlang der Achsen von Klasse, "Rasse", Ethnizität und Geschlecht als differenten, aber miteinander in Wechselwirkung stehenden gesellschaftlichen Strukturzusammenhängen. Angeregt durch die im anglo-amerikanischen Sprachraum unter dem Begriff der "Intersektionalität" geführte Diskussion wird die Trias von "race/ethnicity, class, gender" aufgegriffen. Die heuristische Symmetrierung der drei zentralen Achsen der Ungleichheit im Rahmen einer historisch begründeten "Ausgangssetzung" soll helfen, vorschnelle Gewichtungen bzw. Hierarchisierungen zu vermeiden und den Blick auf die je spezifische Verfasstheit der Strukturzusammenhänge von "race/ethnicity, class, gender" offen zu halten. (ICA2)
Quelle: Frankfurt am Main: Campus Verl. (Politik der Geschlechterverhältnisse, Bd. 36), 2007. 286 S.
Inhalt: "Gesellschaftliche Ungleichheit wurde lange Zeit vor allem anhand von 'Klasse' thematisiert, doch inzwischen hat sich der Fokus erweitert. Dieser Band bestimmt die Kategorien Klasse, Geschlecht und Ethnizität als die Haupt-Achsen der Ungleichheit und ordnet sie in einen gesellschafts-theoretischen Kontext ein." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Cornelia Klinger, Gudrun-Axeli Knapp: Achsen der Ungleichheit - Achsen der Differenz: Verhältnisbestimmungen von Klasse, Geschlecht, "Rasse"/Ethnizität (19-41); Brigitte Aulenbacher: Vom fordistischen Wohlfahrts- zum neoliberalen Wettbewerbsstaat: Bewegungen im gesellschaftlichen Gefüge und in den Verhältnissen Klasse, Geschlecht und Ethnie (42-55); Regina Becker-Schmidt: "Class", "gender", "ethnicity", "race": Logiken der Differenzsetzung, Verschränkungen von Ungleichheitslagen und gesellschaftliche Strukturierung (56-83); Mechthild Bereswill: Undurchsichtige Verhältnisse: Marginalisierung und Geschlecht im Kontext der Männlichkeitsforschung (84-99); Hans-Jürgen Bieling: Die neue politische Ökonomie sozialer Ungleichheit (100-115); Wolfgang Gabbert: Vom (internen) Kolonialismus zum Multikulturalismus - Kultur, Ethnizität und soziale Ungleichheit (116-130); Christoph Görg: Räume der Ungleichheit: Die Rolle gesellschaftlicher Naturverhältnisse in der Produktion globaler Ungleichheiten am Beispiel des Millennium Ecosystem Assessments (131-150); Sabine Hark: "Überflüssig": Negative Klassifikationen - Elemente symbolischer Delegitimierung im soziologischen Diskurs? (151-162); Lars Kohlmorgen: Klasse, Geschlecht, Regulation - Ein integraler Ansatz der Sozialstrukturanalyse (163-177); Helga Krüger: Geschlechterungleichheit verstimmt: Institutionalisierte Ungleichheit in den Verhältnissen gesellschaftlicher Reproduktion (178-192); Sybille Küster: Staatsangehörigkeit in Deutschland: Historische Aspekte der Nationalisierung und Ethnisierung von "Fremdheit" (193-209); Helma Lutz: "Die 24-Stunden-Polin" - Eine intersektionelle Analyse transnationaler Dienstleistungen (210-234); Shalini Randeria: Staatliche Interventionen, Bevölkerungskontrolle und Gender: Indien und China im Vergleich (235-256); Markus Schroer: Defizitäre Reziprozität: Der Raum der Überflüssigen und ihr Kampf um Aufmerksamkeit (257-270); Thomas Schwinn: Komplexe Ungleichheitsverhältnisse: Klasse, Ethnie und Geschlecht (271-286).
Achsen der Differenz: was verbindet Frauen, was trennt sie?
Titelübersetzung:Axes of difference: what connects women, what separates them?
Autor/in:
Knapp, Gudrun-Axeli
Quelle: Was ist weiblich - was ist männlich?: Aktuelles zur Geschlechterforschung in den Sozialwissenschaften. Ulrike Vogel (Hrsg.). Bielefeld: Kleine (Wissenschaftliche Reihe), 2005, S. 113-134
Inhalt: Der Beitrag befasst sich mit der Diskussion um Verhältnisse von Rasse, Ethnizität, soziale Klasse und Gender sowie deren intersektioneller Erforschung. In welchem Maße ist diese Analyseperspektive an Kultur und Gesellschaft ihres Entstehungskontextes, der USA, gebunden, wo PoC Forscherinnen als Reaktion auf die als ethnozentristisch empfundenen Forschungsansätze weißer Mittelklasse-Frauen mit der Diskussion über 'intersectionality' reagieren? Welche Bedeutung hat sie für die weitere Entwicklung feministischer Theorie auch in Deutschland? Worin liegen die Herausforderungen, die mit der Programmatik der 'intersectionality' für Kernbereiche der Sozialwissenschaften (Gesellschaftstheorie, Ungleichheitsforschung) verbunden sind? Die wesentlichen Aspekte der feministischen theoretischen Ansätze von PoC Forscherinnen, intersectionality, Rasse/Ethnizität, Klasse und Gender, weisen als relationale Begriffe auf weitere Zusammenhänge sozialer Ungleichheit hin. So ist es von besonderem Interesse, diese Achsen der Differenz in einer inter-kategorialen Zugangsweise in ihren Wechselwirkungen zu betrachten. Hierbei sind die Ebenen individueller oder gruppenspezifischer Erfahrung sowie gesellschaftsstrukturelle Zusammenhänge einzubeziehen. Diese multiplen Ungleichheitsstrukturen weisen über den feministischen Zusammenhang hinaus auf eine Analyse gesellschaftlicher Ungleichheit hin, der die Benachteiligungen von Frauen jeweils zuzuordnen sind. (ICG2)