Die ostdeutsche Fachkräftelücke und die ostdeutschen Hochschulen : Hochschule-Praxis-Kooperationen in Studium und Lehre
Titelübersetzung:Shortage of specialists in east Germany and east German universities : cooperation agreements between universities and practice in studies (academic) and teaching
Quelle: Die Hochschule : Journal für Wissenschaft und Bildung, Jg. 18 (2009) H. 1, S. 86-112
Inhalt: Sowohl der Übergang ins Studium als auch der Wechsel von der Hochschule in die Berufstätigkeit stellen kritische Statuspassagen dar, in denen Studieninteressierte bzw. Hochschulabsolventen die Region verlassen können. Sie werden dazu wesentlich durch das Image der jeweiligen Region, keine attraktiven Berufs- und Lebensperspektiven zu bieten, veranlasst. Solche Images ändern sich nur langsam und typischerweise schwerfälliger als die reale Situation. In Ostdeutschland lässt sich zwar unterdessen für viele Studienrichtungen eine faktische Arbeitsplatzgarantie in der Region geben. Doch darf dies, wenn es Lebensentscheidungen beeinflussen soll, nicht nur behauptet, sondern muss erlebbar gemacht werden. Es wird argumentiert, dass (a) eine frühzeitige studienintegrierte Verbindung zur beruflichen Praxis bei regionalen Beschäftigern genau diese Erlebbarkeit erzeugen und - in der Folge - die Neigung ostdeutscher Hochschulabsolventen und -absolventinnen stärken könnte, ihre beruflichen wie privaten Lebensperspektiven in der Hochschulregion zu finden. (b) Entsprechende Aktivitäten müssen einsetzen, bevor sich ein Abwanderungswunsch herausgebildet und ggf. verfestigt hat, d. h. in einem frühen Stadium des Studiums. (c) Die Hochschulen allein sind damit organisatorisch und inhaltlich überfordert. Sie benötigen hierfür zwingend Kontakte und Partnerschaften mit der regionalen Wirtschaft und sonstigen Beschäftigern. Um die Voraussetzungen, auf denen aufgebaut werden kann und muss, zu klären, haben die Verfasser untersucht, wie sich die aktuelle Situation darstellt und welche Erkenntnispotenziale sie bereithält. (ICF2)
Exzellenz - Qualität - Solidarität : realistische Selbstwahrnehmungen und die Chancen der ostdeutschen Hochschulen
Titelübersetzung:Excellence - quality - solidarity : realistic self-perceptions and the opportunities of east German universities
Autor/in:
Pasternack, Peer
Quelle: Denkanstöße in einer föderalisierten Hochschullandschaft. Frauke Gützkow (Hrsg.), Gunter Quaißer (Hrsg.). Bielefeld: Univ.-Verl. Webler, 2008, S. 63-79
Inhalt: "Exzellenz" ist seit einigen Jahren ein dominierender Ansatz an den deutschen Hochschulen. Der Autor gibt zunächst zu bedenken: Wenn alle exzellent sein wollen, müssen die meisten an ihren eigenen Ansprüchen scheitern: "Schließlich können ja nicht alle grandios überdurchschnittlich sein - und sei es nur deshalb, weil die Feststellung der Überdurchschnittlichkeit den Durchschnitt als Bezugsgröße benötigt". Die Exzellenz-Initiative von Bund und Ländern hat für den Autor die "flächendeckende Neigung zur Selbstdarstellung als 'exzellent' verstärkt". Sie hat durch ihre Sortierung der Hochschulen in exzellent und nicht-exzellent zugleich dokumentiert, "dass es sich dabei um eine Marotte handelt". Im Kern der Sache handelt die Diskussion aber von etwas anderem, nämlich: Qualität. These des Beitrags ist daher, dass es an Hochschulen um die Qualität des Normalbetriebs, nicht um Höchstleistungen in der Forschung geht. Wie die ostdeutschen Hochschulen den regionalen Kontext mit den ihnen eigenen Konzepten gestalten können, wird vom Autor in einer Zukunftsstrategie "Hochschule als Motor regionaler Innovationssysteme" skizziert. Dazu wird das gesamte Leistungssektrum (Lehre, Forschung, Nachwuchsförderung, Wissenstransfer) abgedeckt und ein Organisationsentwicklungskonzept vorgestellt, das Entbürokratisierungsinitiativen, Personalentwicklungskonzepte und Regionales Wissensmanagement vorantreibt. (ICA2)
Hochschulentwicklung als Komplexitätsproblem : Fallstudien des Wandels
Titelübersetzung:University development as a complexity problem : case studies on change
Autor/in:
Kehm, Barbara M.; Pasternack, Peer
Quelle: Weinheim: Beltz (Wittenberger Hochschulforschung : Studien des Instituts für Hochschulforschung Wittenberg an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg), 2001. 254 S.
Inhalt: Die Aufgabe der Hochschulreform erfordert einen Eingriff in ein komplexes, überdurchschnittlich reformresistentes System. Das Scheitern von Hochschulreformen wird abwechselnd auf deren Unter- und Überkomplexität zurückgeführt. Die Verfasser setzen sich in Form von sechs Fallstudien mit der Frage auseinander, wie Problemlösungen für den Hochschulsektor zu gestalten sind. Diese Fallstudien behandeln (1) den ostdeutschen Transformationsfall als Geschichte einer Komplexitätsreduktion, (2) europäische Trends und Internationalisierungsstrategien von Hochschulen in Deutschland zwischen Pragmatik und Innovation, (3) die Diskussion um gestufte Abschlüsse und die Funktionen von Hochschulbildung, (4) die Funktionserweiterung der Hochschulen durch lebenslanges Lernen, (5) Qualitätssicherung als Komplexitätsproblem und (6) Optionen der Qualitätsentwicklung in Europa. Abschließend wird ein Fazit mit Blick auf die Steuerungsproblematik im Hochschulsektor gezogen. (ICE2)
Schlagwörter:Hochschulwesen; Reform; Reformpolitik; Komplexität; neue Bundesländer; alte Bundesländer; Transformation; Internationalisierung; Master; Bachelor; Qualitätssicherung; lebenslanges Lernen; Hochschulpolitik