"Reflexives Handeln" oder "Selbst-Führung"? : Individuen zwischen Markt, Familie und sozialstaatlicher Regulierung
Titelübersetzung:"Reflexive action" or "self-leadership"? : individuals between the market, family and regulation of the social welfare state
Autor/in:
Henninger, Annette
Quelle: Staat und Gesellschaft - fähig zur Reform?: 23. wissenschaftlicher Kongress der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft. Klaus Dieter Wolf (Hrsg.). Wissenschaftlicher Kongress "Staat und Gesellschaft - fähig zur Reform?"; Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2007, S. 111-125
Inhalt: Es wird die Frage aufgeworfen, wie sich die Auswirkungen staatlicher Regulierung auf individuelles Handeln theoretisch konzeptualisieren lassen. Ausgangspunkt ist ein empirisches Forschungsprojekt über Doppelkarriere-Paare, in denen beide Partner zumeist akademische Qualifikationen aufweisen und jeweils eine eigenständige berufliche Karriere verfolgen. Es wird gefragt, wie sozialpolitische Regelungen die Erwerbsverläufe und Muster partnerschaftlicher Arbeitsteilung beeinflussen, obwohl sie auf die Lebensrealität dieser Gruppe nicht zugeschnitten sind. Dabei wird auf theoretische Ansätze von Ulrich Beck und Michel Foucault zurückgegriffen. (GB)
Quelle: Willkommen im Club?: Frauen und Männer in Eliten. Regina-Maria Dackweiler (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung), 2007, S. 87-105
Inhalt: "In dem Beitrag gehen wir in einem ersten Schritt auf Grundlage des Forschungsstandes zu DCCs der Frage nach, ob diese Paare dem oben dargelegten egalitären Leitbild partnerschaftlicher Beziehungen tatsächlich entsprechen, oder ob sich auch in solchen Paarbeziehungen Ungleichheiten feststellen lassen (Kapitel 2). Hierbei wird subjektiven und gesellschaftlichen Deutungsmustern und Wertvorstellungen, welche die Herstellung und Wahrnehmung sozialer ebenso wie geschlechtsspezifischer Ungleichheiten beeinflussen, besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Im Rekurs auf die Anerkennungstheorie von Axel Honneth (1992, 2003) kann im Zuge dessen ein Desiderat markiert werden: Bislang fand die relationale (Re-)Produktion von Ungleichheiten innerhalb von Doppelkarriere-Paaren und damit verbundene (ungleiche) Anerkennungschancen der Partnerinnen nur wenig Beachtung. In einem zweiten Schritt wird ein eigenes empirisches Forschungsprojekt vorgestellt, das dazu beitragen soll, diese Forschungslücke zu schließen (Kapitel 3). Abschließend richten wir den Blick auf die Persistenz geschlechtsspezifischer Ungleichheiten auch in solchen Paaren, die der Funktionselite zuzurechnen sind oder sich gemeinsam auf den Weg 'an die Spitze' machen, um vor diesem Hintergrund zu diskutieren, welchen Beitrag die Forschung über Doppelkarriere-Paare für eine geschlechtersensible Reflexion des sozial-wissenschaftlichen Elite-Diskurses leisten kann (Kapitel 4)." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Vereinbarkeit Familie-Beruf, Berufsbiographie und Karriere
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
'Liebe', Arbeit, Anerkennung - (Un-)Gleichheit in Doppelkarriere-Paaren
Titelübersetzung:'Love', work, recognition - (in)equality in dual-career couples
Autor/in:
Wimbauer, Christine; Henninger, Annette; Gottwald, Markus
Quelle: Die Gesellschaft als "institutionalisierte Anerkennungsordnung": Anerkennung und Ungleichheit in Paarbeziehungen, Arbeitsorganisationen und Sozialstaat. Christine Wimbauer (Hrsg.), Annette Henninger (Hrsg.), Markus Gottwald (Hrsg.). Opladen: B. Budrich, 2007, S. 33-67
Inhalt: Die Autoren berichten aus einem empirischen Forschungsprojekt, das (un-)gleiche Anerkennungschancen und -strukturen in Doppelkarriere-Paaren untersuchte, in denen beide Partner eine hohe Bildung und ein hohes berufliches Engagement aufweisen. Diese Paarform stellt einen Gegenentwurf zum männlichen Familienernährermodell und der damit einhergehenden geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung dar. Die Autoren zeigen anhand von drei Fallbeispielen, dass sich jedoch auch bei diesen Paaren bestimmte Ungleichheiten auffinden lassen, die unter anderem durch arbeitsorganisationale Vorgaben und sozialstaatliche Regelungen beeinflusst werden. Arbeitsorganisationen ("Leistung") und der Sozialstaat ("Recht") sind insofern neben der Paarbeziehung ("Liebe") weitere Analyseebenen, die von den Autoren in den Blick genommen werden. In der Zusammenschau dieser drei Ebenen lässt sich eine Transformation der "institutionalisierten Anerkennungsordnung" feststellen, die vor allem in einem Bedeutungsgewinn von Erwerbsarbeit besteht. Diese Transformation führt zwar zu mehr Geschlechtergleichheit, jedoch birgt die Bedeutungssteigerung von Erwerbsarbeit auch Konflikte bei der Aufteilung der Familienarbeit, deren Hauptlast nach wie vor die Frauen tragen. (ICI2)