Inhalt: "Die ebenso vielschichtigen wie weitreichenden Transformationen der Arbeit fordern die Arbeitsforschung heraus, über ihren Gegenstand zu reflektieren, ihre Forschungsansätze und Paradigmen zu überdenken und teilweise auch neu auszurichten. Der Band stellt daher die Frage ins Zentrum, wie angesichts dieses Wandels das Feld der Arbeit neu und genderkompetent vermessen werden kann und wie neue Kritik-, Politik- und Reformperspektiven im aktuellen Wandel der Arbeit entwickelt werden können. Er dokumentiert Ergebnisse des Forschungsprojektes GendA - Netzwerk feministischer Arbeitsforschung. Es schreiben aber u.a. auch: Joachim Beerhorst, Gerhard Bosch, Heidi Gottfried, Ursula Müller, Eva Senghaas-Knobloch und Günter Voß." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Ingrid Kurz-Scherf/Lena Correll/Stefanie Janczyk: Einleitung (7-14); Ingrid Kurz-Scherf: 'Arbeit neu denken, erforschen, gestalten' - ein feministisches Projekt (15-35); Heide Gottfried: Gender Equity und die Regulierung von Arbeit (38-53); Eva Senghaas-Knobloch: Fürsorgliche Praxis und die Debatte um einen erweiterten Arbeitsbegriff in der Arbeitsforschung (54-68); Julia Lepperhoff/Alexandra Scheele: Wissenschaft und Praxis im Dialog - ein Ansatz praxis- und genderkompetenter Arbeitsforschung (69-85); Gerhard Bosch: Das deutsche Beschäftigungsmodell zwischen Dekommodifizierung und Vermarktlichung (86-102); Stefanie Janczyk: Arbeit, Leben, Soziabilität. Zur Frage von Interdependenzen in einer ausdifferenzierten (Arbeits)Gesellschaft (104-122); Lena Correll: Arbeit und andere Lebensbereiche - 'irgendwie vermischt sich das sehr'. Fallorientierte Überlegungen zu subjektorientierter Soziabilität (123-138); G. Günter Voß/Cornelia Weiß: Subjektivierung von Arbeit - Subjektivierung von Arbeitskraft (139-153); Joachim Beerhorst: Objekt und Subjekt - Von den Möglichkeiten und Schwierigkeiten gewerkschaftlicher Arbeitspolitik (156-171); Anja Lieb: Demokratische Leerstelle Arbeit? (172-188); Alexandra Scheele: Arbeit als politisches Feld. Überlegungen für die politikwissenschaftliche Bearbeitung des Zusammenhanges von Arbeit und Politik (189-204); Ayla Satilmis/Dagmar Baatz: Einfach, geringfügig, gelegentlich? - Aktuelle Arbeitsmarktpolitik und ihre geschlechterpolitischen Implikationen am Beispiel von Dienstleistungsarbeit (205-221); Ursula Müller: Geschlecht, Arbeit und Organisationswandel - Eine Re-Thematisierung (224-240); Julia Lepperhoff: Gleichberechtigt ungleich - ungleich gleichberechtigt. Geschlechter-Wissen und berufliche Entwicklung in der öffentlichen Verwaltung (241-257); Clarissa Rudolph: Fördern und Fordern - Hartz IV aus genderkompetenter Perspektive (258-275); Memorandum zur zukünftigen Arbeitsforschung. Arbeit und Geschlecht - Plädoyer für einen erweiterten Horizont der Arbeitsforschung und ihrer Förderung (278-292).
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerk
"Hauptsache Arbeit"? - Blockierte Perspektiven im Wandel von Arbeit und Geschlecht
Titelübersetzung:"Work, the most important thing"? - blocked perspectives during the change in work and gender
Autor/in:
Kurz-Scherf, Ingrid
Quelle: Hauptsache Arbeit?: feministische Perspektiven auf den Wandel von Arbeit. Dagmar Baatz (Hrsg.), Clarissa Rudolph (Hrsg.), Ayla Satilmis (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Arbeit - Demokratie - Geschlecht), 2004, S. 24-46
Inhalt: Die Autorin reflektiert die Zusammenhänge zwischen Arbeit und Geschlecht bzw. den sich auf diesen Gebieten jeweils vollziehenden Wandel aus einer geschlechtersensiblen Perspektive. Sie geht zunächst auf Hannah Arendts Kritik an den modernen Arbeitsgesellschaften und dem darin wirksamen Arbeitsmythos ein, wobei sie insbesondere das Verhältnis von Arbeit und Demokratie thematisiert. Sie diskutiert anschließend die ihrer Einschätzung nach widersprüchlichen Tendenzen im Wandel von Arbeit und Geschlecht und weist auf einige Schwierigkeiten einer geschlechtssensiblen feministischen Perspektive auf Arbeit hin. Sie stellt ferner das aus der Analyse dieser Schwierigkeiten im Projekt "GendA - Netzwerk feministische Arbeitsforschung" gewonnene Konzept der Soziabilität vor. Als analytische und konzeptionelle Leitidee genderkompetenter Arbeitsforschung befindet sich dieses Konzept in dem vom BMBF im Rahmen des Förderschwerpunkts "Zukunftsfähige Arbeitsforschung" geförderten Projekt jedoch noch in der Entwicklungsphase, so dass hierzu nur erste thesenhafte Anmerkungen gemacht werden können. (ICI)
Quelle: WSI Mitteilungen : Monatszeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts in der Hans-Böckler-Stiftung, Jg. 56 (2003) H. 10, S. 585-590
Inhalt: "Der aktuelle Wandel von Arbeit ist eng verwoben mit dem Geschlechterverhältnis und den sich darin vollziehenden Veränderungen. Sowohl die politische als auch die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Arbeit ist aber aus feministischer gender-orientierter Perspektive durch gravierende Schieflagen und Beschränkungen charakterisiert, die zur Verfestigung alter und zur Produktion neuer geschlechtlicher Ungleichheiten in der Arbeit beitragen, die sich darüber hinaus aber auch als eine Blockade der Zukunftsfähigkeit von Arbeitspolitik und Arbeitsforschung geltend machen. Der Androzentrismus der aktuellen Arbeitspolitik findet dabei seine konzeptionelle Entsprechung und Bestärkung im male bias der Arbeitsforschung, der auch durch die in den letzten Jahren vollzogene Öffnung innovativer Ansätze der Arbeitsforschung für neue Fragen und Herausforderungen nur unzulänglich korrigiert wird. Aber auch die feministische Arbeitsforschung ist durch gravierende Defizite und nur unzulänglich bearbeitete Desiderate gekennzeichnet. Anknüpfend an der feministischen Debatte um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und bezogen auf die Heterogenität von Arbeits- und Geschlechterverhältnissen und die Dynamik ihres gegenwärtigen Wandels diskutiert das Projekt 'GendA-Netzwerk feministischer Arbeitsforschung' die Frage nach der Zukunft der Arbeit unter der heuristischen Leitidee der Soziabilität." (Autorenreferat)