Inhalt: Es werden vorhandene empirisch-sozialwissenschaftliche Untersuchungen unter der Perspektive betrachtet, welchen Einfluß die unabhängigen Variablen Fach, soziale Herkunft und Geschlecht auf solche abhängigen Variablen wie Studienerfolg, Studienmotivation, Persönlichkeitsentwicklung und Arbeitsverhalten haben und in welcher Weise die Identitätsbildung bei Studenten zum Gegenstand von sozialwissenschaftlicher Forschung gemacht worden ist. Den Hintergrund bietet ein interaktionistischer Ansatz mit Kategorien aus der Diskussion um Mead, Habermas, Steinert, McCall und Simmons zur Erfassung von Sozialisationsprozessen als lebenslange Identitätsentwicklung. Herangezogen wurden insbesamt 21 empirische und drei nicht-empirische Untersuchungen aus den Jahren 1964-78 über Studenten in der BRD, die nicht von vornherein auf bestimmte Hochschulen, Fächer oder Studentengruppen beschränkt sind. Das besondere Interesse galt jedoch der Lage in den philologischen Fächern. Als Ergebnis wird herausgearbeitet, daß weder Sozialisationsprozesse im einzelnen noch explizit die Identitätsentwicklung der Studenten analysiert werden. Doch die Fülle von Daten zu Sozialisationsbedingungen in und durch die Hochschule aus den empirischen Untersuchungen lassen eine Erforschung der Identitätsentwicklung von Studenten im interaktionistischen Sinne als wichtig erscheinen. (RW)
Schlagwörter:Persönlichkeit; Entwicklung; Student; Sozialisation; Studiengang; soziale Herkunft; Geschlechtsrolle; Identitätsbildung; Studienerfolg; Arbeitsverhalten; Interaktion; lebenslanges Lernen; sekundäre Sozialisation
CEWS Kategorie:Studium und Studierende
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag