Inhalt: Die Autorin geht der Frage nach, warum so viele Frauen und auch Männer die Universität ohne Promotion verlassen bzw. aussteigen, obwohl sie eine Qualifikationsstelle inne haben, um zu promovieren. Grundlage für diese Fragestellung bilden quantitative Daten eines Projekts, das in Dortmund im Bereich der Raumplanung durchgeführt wurde. Die Autorin bezieht sich auf das Konzept der symbolischen Gewalt bei Pierre Bourdieu, um anhand von Leitfadeninterviews, die mit Promovierenden und Professoren der Raumplanung geführt wurden, soziale Bedingungen aufzuzeigen, die sich in den Beurteilungen der Betreuung der Promotion äußern und Auskunft über das Funktionieren der symbolischen Geschlechterordnung im Wissenschaftsbetrieb geben. Die Einstellungen der befragten Doktoranden reichen dabei von einer abwartenden Haltung über die Erwartung kontrollierender Maßnahmen seitens des Doktorvaters bis hin zu einem Selbstverständnis eigenverantwortlichen Arbeitens. Während eine explizit passive Haltung eher von Frauen eingenommen wird, sind es überwiegend Männer, die ihre Promotion aktiv angehen - eine Tatsache, die nach Einschätzung der Autorin weniger geschlechtsspezifisch als sozial bedingt ist. (ICI2)
Schlagwörter:Nordrhein-Westfalen; Wissenschaftler; Promotion; Karriere; Bildungsverlauf; Mann; Einstellung; soziale Faktoren; Symbol; Gewalt
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag