Inhalt: Im Kontext des Wandels von Arbeit werden die Wissensarbeit in projektifizierten Unternehmen und die hierfür notwendigen organisatorischen Kommunikation untersucht. Vor diesem Hintergrund wird die gewandelte unternehmerische Karrieresteuerung analysiert und hinsichtlich ihrer unterschiedlichen Implikationen für die verschiedenen Akteure beleuchtet. In der betriebswirtschaftlichen Literatur werden die Funktion der Wissensarbeit und die daran geknüpften Vorstellungen eines subjektivierten "Arbeitskraftunternehmers" allein aus einer normativen Perspektive erfasst. Dabei wird festlegt, was die Beschäftigten tun (sollten). Hingegen gilt das soziologische Interesse der Frage, wie die dort Tätigen projektifizierte Wissensarbeit mit Blick auf die eigenen Karrieremöglichkeiten interpretieren. Dieser Frage wird vertiefend nachgegangen, in dem die Verfasser spezifische karriererelevante Bewährungsproben herausgreifen und auf ihre strukturrelevanten Aktivitäts- und Karrierestrategien hin untersuchen. Hierbei interessiert die Autoren besonders, wie die Agierenden nicht nur die formellen, sondern auch die informellen Strukturen nutzen und welches Impression Management sie dabei verfolgen. Dieser doppelt gefasste Zugang zur Organisiertheit und Rationalität der Wissensökonomie - einmal von der einschlägigen Literatur und einmal von der Empirie her - wird für die Fragestellung erst dann erklärungsrelevant, wenn der empirisch ermittelte Zusammenhang von Aufgabendefinitionen, Verfahrensweisen und Führungsverhalten in (standortverteilten) Projekten mit der Bedeutung von Geschlecht in Organisationen verknüpft wird. Durchgängig und insbesondere im Blick auf das geforderte Kommunikationsverhalten im Impression Management sowie bezogen auf die darin sichtbar werdenden Karrierestrategien der Beschäftigten werden die vergeschlechtlichten und vergeschlechtlichenden Dimensionen der Arbeits- und Organisationspraxis innerhalb der Wissensökonomie reflektiert. Auf diese Weise werden Antworten auf die Frage erhalten, welche Barrieren für weibliche Wissensarbeiterinnen existieren bzw. welche Karrierehindernisse weibliche Beschäftigte durch ihre Selbstdeutungen und Kommunikationsstrategien errichten. Im Anhang wird das methodische Vorgehen bei den empirischen Fallstudien und die Forschungshistorie beschrieben. Außerdem beinhaltet der Anhang den Fragebogen der quantitativen Erhebung. (ICF2)
Schlagwörter:Projekt; Projektgruppe; Projektmanagement; Karriere; Inszenierung; Rollendefinition; Rollenverständnis; informelle Kommunikation; Mediatisierung; Organisation
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Berufsbiographie und Karriere, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Monographie