Internationalisierung und Globalisierung der deutschen Hochschulen im Kontext des Bologna-Prozesses
Titelübersetzung:Internationalisation and globalisation of German higher education in the context of the Bologna Process
Autor/in:
Kehm, Barbara M.
Quelle: Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation, Jg. 28 (2008) H. 4, S. 347-362
Inhalt: "Der Beitrag beginnt mit einer begrifflichen Unterscheidung der Termini Internationalisierung, Globalisierung und Europäisierung im Hochschulbereich. Globalisierung unterscheidet sich von Internationalisierung vor allem durch die stärkere Betonung wettbewerblicher Komponenten. Dies wird im zweiten Teil am Beispiel der Funktionen von (globalen) Hochschulrankings verdeutlicht. Im dritten Teil wird der Bologna-Reformprozess, der weitgehend noch auf dem Kooperationsparadigma beruht, aus zwei Perspektiven analysiert. Die erste Perspektive ist ein Rückblick auf den bisherigen Implementationsprozess, der sich zum Zeitpunkt der Halbzeitbilanz 2005 abzeichnete. Hervorgehoben wird insbesondere, dass der Grad der Konvergenz sich eher an der Oberfläche und in den Makrostrukturen zeigt, darunter aber weiterhin eine große Vielfalt gegeben ist. Die zweite Perspektive fasst die Ergebnisse eines Projekts zusammen, in dessen Rahmen eine Reihe von Hochschulforschern über die Zukunft und Nachhaltigkeit des Europäischen Hochschulraums bis 2020 reflektierten. In diesem Kontext wurde insbesondere die Aufrechterhaltung europäischer Vielfalt betont sowie das Anliegen, den 'europäischen Weg' gemeinsam zu gehen. Der abschließende Teil des Beitrags macht Vorschläge für eine Forschungsagenda im Bereich der Internationalisierung von Hochschulen." (Autorenreferat)
Inhalt: "The contribution starts with a terminological differentiation of internationalisation, globalisation and Europeanisation in the field of higher education. Globalisation is distinguished from internationalisation in particular by its stronger focus on competitive dimensions. This is exemplified in the second part by analysing the functions of (global) rankings of higher education institutions. In the third part the Bologna reform process which continues to be based dominantly on the traditional cooperation paradigm is analysed using two perspectives. The first perspective is a look back on the process of implementation up to the 2005 stocktaking exercises. It is pointed out that up to that time a certain degree of convergence could be observed in the surface and macro structures, however, that there continued to be a high degree of diversity beneath these structures. The second perspective summarizes the results of a recently finished research project in the framework of which a number of higher education researchers reflected about the future and sustainability of the European Higher Education Area. In this context the issue of keeping up diversity was particularly emphasised as well as the issue of jointly going the 'European way'. The final part of the contribution proposes a research agenda in the field of internationalisation in higher education." (author's abstract)
Struktur und Problemfelder des Akkreditierungssystems in Deutschland
Titelübersetzung:The German system of accreditation
Autor/in:
Kehm, Barbara M.
Quelle: Beiträge zur Hochschulforschung, Jg. 29 (2007) H. 2, S. 78-97
Inhalt: "Der Beitrag stellt die Einführung der Akkreditierung in Deutschland sowie die involvierten Akteure und die angewendeten Verfahren dar. Schwerpunkt ist eine detaillierte Policy-Analyse der Verfahren im Kontext der derzeitigen Hochschulreformen. Die Autorin kommt zu dem Schluss, dass die Akkreditierungspolitik in mehrfacher Hinsicht unter Problemen leidet: Das Akkreditierungssystem kann mit dem Tempo der Reformen nicht Schritt halten, was dazu führt, dass viele Studiengänge ohne Akkreditierung begonnen werden. Außerdem gelingt es dem System nicht, eine ausreichende Zahl von Gutachtern für die Akkreditierungsverfahren zu gewinnen. Darüber hinaus werden die Verfahren stark von der europäischen Politik beeinflusst, sodass das System der Qualitätssicherung und -bewertung 'superkomplex' wird. Das föderale System der Bundesrepublik Deutschland führt zu einer doppelten Schicht dezentralisierter Verantwortlichkeiten (national und europäisch). Des Weiteren ist die Akkreditierung eines Studiengangs ein teures Verfahren, und die Kosten müssen von den Institutionen ohne zusätzliche finanzielle Unterstützung getragen werden. In den abschließenden Überlegungen wird das deutsche Akkreditierungssystem in den Kontext europäischer Entwicklungen gestellt." (Autorenreferat)
Inhalt: "This contribution provides in its first part an overview of the German system of accreditation which follows a two-tiered structure. The Accreditation Council serves to implement governmental policies and accredits accreditation agencies while the agencies (altogether six) accredit new study programmes which have been established in the framework of the Bologna process. In its second part the contribution consists of a policy analysis assessing the strengths and weaknesses of the German system of accreditation. Three main issues are emphasised: First, accreditation in Germany has difficulties to cope with the speed of the introduction of new study programmes according to the Bachelor and Master model. Second, there is tension between an increasing market orientation and competition among the accreditation agencies straining for independence and the political role of the Accreditation Council. Third, there is a lack of coherence between accreditation and evaluation of quality. The last part of the contribution discusses the growing debate of a change from programme accreditation to process accreditation which might be a solution to the first and the third issue analysed as being problematic." (author's abstract)
Ein neues Governance-Regime für die Hochschulen : mehr Markt und weniger Selbststeuerung
Titelübersetzung:A new governance regime for universities : more market and less self-control
Autor/in:
Kehm, Barbara M.; Lanzendorf, Ute
Quelle: Zeitschrift für Pädagogik, Beiheft, Jg. 51 (2005) H. 50, S. 41-55
Inhalt: Seit der zweiten Hälfte der 1990er Jahre befindet sich das Verhältnis zwischen Staat und Hochschulen im Umbruch. Als unmittelbare Träger der Hochschulen richten seitdem die einzelnen Länder das Verhältnis zu ihren Hochschulen an Grundsätzen des New Public Management aus. Sie streben an, ihre Funktion für das Hochschulwesen auf die Vorgabe übergreifender Entwicklungsziele und die Wahrnehmung von Koordinationsaufgaben zu begrenzen. Sozialwissenschaftlich gesehen haben wir es hier mit einer Veränderung des Governance-Regimes im Hochschulwesen zu tun. Anhand von fünf Governance-Dimensionen werden die jüngsten Veränderungen des Governance-Regimes für den Hochschulsektor dargestellt (staatliche Regulierung, Außensteuerung, Wettbewerb, akademische Selbstorganisation, hierarchische Selbststeuerung). Während im traditionellen Hochschulmodell staatliche Regulierung und akademische Selbstverwaltung besonders ausgeprägt sind, präferiert New Public Management die anderen drei Dimensionen. In der Realität herrscht gegenwärtig ein Nebeneinander beider Governance-Regimes vor. (ICE2)
Verpaßte Internationalisierung? : überlange Studienzeiten, hohe Abbrecherquoten, an Lehre uninteressierte Professoren, mangelnde Praxisnähe - so lauten die Vorwürfe, die den deutschen Hochschulen aus Politik und Wirtschaft entgegenschallen
Titelübersetzung:Missed internationalization? : unusually long study times, high drop-out rates, professors interested in theory, lack of practical reality - admonishments which German universities hear from politicians and industry
Autor/in:
Kehm, Barbara M.
Quelle: Zeitschrift für Kulturaustausch, Jg. 48 (1998) H. 1, S. 56-62
Inhalt: "Im Rahmen der derzeitigen Diskussion um die Konkurrenzfähigkeit der deutschen Wirtschaft ist das deutsche Hochschulsystem ins Gerede gekommen." Die Stichhaltigkeit der Argumente wird von der Autorin geprüft. Sie stellt fest, daß die wachsende Internationalisierung der Hochschulen weitgehend unbemerkt von der nationalen Politik im Hochschulbereich stattgefunden hat. So gibt es zahlreiche Maßnahmen und Programme zur Förderung der Mobilität von Studierenden. Die institutionelle und projektbezogene Kooperation mit Hochschulen anderer Länder ist in den letzten zehn Jahren deutlich verstärkt und differenziert worden. "Doch im Vergleich zu anderen Ländern hinkt die Internationalisierung des deutschen Hochschulwesens hinterher." Dies betrifft die Anerkennung ausländischer Abschlüsse, die Einführung des Englischen als Unterrichtssprache oder die Integration von Auslandsstudien in den regulären Studiengang. "Aber es gibt vielversprechende Anfänge, und die deutschen Fachhochschulen sind in dieser Hinsicht weiter fortgeschritten als die Universitäten. Diese Trends geben eher Anlaß zu vorsichtigem Optimismus als zur Einschätzung, daß die Chancen bereits verpaßt seien." (prd)
Schlagwörter:Internationalisierung; Wettbewerbsfähigkeit; Praxisbezug; Dauer; Studium; Politik; Wirtschaft; internationale Zusammenarbeit; Hochschulpolitik; Fachhochschule; internationale Beziehungen; Ausland; Ausländer; Student
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Hochschulen, Wissenschaftspolitik