Einerleiheit oder Allerleirauh? : von der Widersprüchlichkeit beruflicher Identität von Frauen in sogenannten Männerberufen
Titelübersetzung:"Einerleiheit" or "Allerleirauh"? : the inconsistency of occupational identity of women in so-called male occupations
Autor/in:
Roloff, Christine
Quelle: Frauen in der Hochschule: Lehren und Lernen im Wissenschaftsbetrieb. Silvia Bathe (Hrsg.), Ingrid Biermann (Hrsg.), Maria Hunfeld (Hrsg.), Renate Ruhne (Hrsg.), Irmtraud Schlosser (Hrsg.). Tagung "Frauen an der Hochschule - Lehren und Lernen im Wissenschaftsbetrieb"; Weinheim: Dt. Studien Verl. (Blickpunkt Hochschuldidaktik), 1989, S. 125-141
Inhalt: In dem Beitrag wird gezeigt, daß für Frauen in einer männlichen Berufsumgebung und im sogenannten Männerberuf der Erwerb einer Identität aufgrund vieler Dissonanzen eine besondere Leistung bedeutet. Anhand von Interviews werden die Kräftefelder bestimmt, die die berufliche Identität von Frauen in Männerberufen beeinflussen. Dazu werden die Widersprüche im Berufsalltag von Frauen aus den Bereichen Naturwissenschaft, Technologie, Chemie und Informatik analysiert: Ausgehend vom Habitus und von der Akzeptanz von Frauen wird der Widerspruch zwischen fachlicher Kompetenz und sozialer Differenz deutlich. Die Konfrontation der Berufsrolle mit der weiblichen Geschlechtsrolle tritt häufig offen zu Tage. Hochqualifizierte Frauen müssen lernen, mit verwickelten Hierarchien umzugehen, die dadurch zustandekommen, daß sich das als normal empfundene hierarchische Geschlechterverhältnis umkehrt. Die Suche von Frauen nach Normalität in Männerberufen wird beschrieben. Es wird deutlich, daß die Identität der Frauen durch das Auseinanderfallen von Berufsrolle und Geschlechtsrolle bedroht ist. Insgesamt wird in dem Beitrag die berufliche Alltagswirklichkeit charakterisiert, mit der sich Frauen auseinandersetzen müssen und die in ihre berufliche Identität eingeht und sie ebenso bestimmt wie ihre Fachqualifikationen. (ICA)
Schlagwörter:berufstätige Frau; Berufsrolle; Geschlechtsrolle; Männerberuf; berufliches Selbstverständnis; Rolle; Konflikt
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Männerberufe für Frauen? : zum Selbstverständnis von Chemikerinnen und Informatikerinnen
Titelübersetzung:Men's jobs for women? : the self-conception of female chemists and female computer scientists
Autor/in:
Roloff, Christine
Quelle: Studium Feminale: 3. Band der Bonner Vorträge. Bonn: B & T Verl. (Studium Feminale), 1989, S. 75-90
Inhalt: Die Autorin geht der Frage nach, inwieweit das Etikett "Männerberuf" für einige natur- und ingenieurwissenschaftliche Berufe noch Anwendung finden sollte. Dazu greift sie zwei Beispiele heraus: Chemie und Informatik. Ein beachtlicher Zuwachs von Frauen in diesen Studienfächern - wenn auch zur Zeit teilweise mit einigen Einschränkungen - widerlegt die Annahme, daß die Interessen und geforderten Qualifikationen in diesen Bereichen von Frauen nicht erbracht werden können. Selbst der Frauenanteil unter denjenigen, die die Promotion erreichen, ist bemerkenswert hoch. Doch der Frauenanteil hochqualifizierter Kräfte in der Industrie ist im Vergleich zu den Männern mit gleicher Qualifikation erschreckend gering. Verantwortlich sind tradierte innerberufliche Strukturen, die die Professionalisierung - als sozialer Prozeß gesehen - in erster Linie den Männern ermöglichen. (BB)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Naturwissenschaft und Technik, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Frauen zwischen Hochschule und Beruf : individuelle und kollektive Auseinandersetzung mit einer spezifischen Zwangslage
Titelübersetzung:women between university and profession : individual and collective coping with a specific embarrassing situation
Autor/in:
Roloff, Christine
Quelle: Töchter der Alma Mater: Frauen in der Berufs- und Hochschulforschung. Bärbel Clemens (Hrsg.), Sigrid Metz-Göckel (Hrsg.), Ayla Neusel (Hrsg.), Barbara Port (Hrsg.). Symposium "Angleichungs- und Differenzierungsprozesse durch Hochschulausbildung - Frauen in der Berufs- und Hochschulforschung"; Frankfurt am Main: Campus Verl. (Campus Forschung), 1986, S. 329-340
Inhalt: Die Verfasserin bericht über einige Ergebnisse der inhaltlichen Arbeit des Projekts "Erwerbslose Wissenschaftlerinnen" (1982, Dortmund) sowie über Möglichkeiten und Grenzen der Projektarbeit. Die Punkte (1) individuelle Strategien und (2) Versuch einer kollektiven Bewältigung der Situation, werden ausführlich behandelt. Es wird festgestellt, daß das weit gesteckte Ziel durch eine Vereinigung von Forschungsprozeß, Selbstorganisation und privater und politischer Veränderung auch ein Mißverhältnis zwischen der Orientierung an Ansprüchen der Wissenschaft im allgemeinen und der Frauenforschung im besonderen einerseits und den materiellen und psychischen Existenzbedingungen der erwerbslosen Wissenschaftlerinnen/ Hochschulabsolventinnen andererseits aufzeigt. Dennoch sind viele Frauen durch die zeitweilige Gemeinsamkeit und Mitarbeit stabilisiert worden und haben den Mut gefunden "weiterzumachen", haben Stellen angenommen, eigene Projekte entwickelt oder sich umorientiert. Eine Fortsetzung der Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für die Gruppe "Frauen gegen Erwerbslosigkeit" in Dortmund über das zweite Verlängerungsjahr hinaus steht in Aussicht. (TR)