Einstellungen zur Berufstätigkeit der Frau und geschlechtsspezifische Arrangements der Geldverwaltung in Paarhaushalten
Titelübersetzung:Attitudes towards the gainful occupations of women and gender-specific arrangements of money administration in couple households
Autor/in:
Holst, Elke; Schupp, Jürgen
Quelle: Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2. Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.), Dana Giesecke (Mitarb.), Susanne Kappler (Mitarb.), Thomas Dumke (Mitarb.). Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Soziale Ungleichheit - kulturelle Unterschiede"; Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 2440-2449
Inhalt: "Trotz vieler Studien über die Höhe sowie Struktur von Einkommen und Ausgaben privater Haushalte liegen in Deutschland kaum Daten über die Entscheidungsstrukturen zu Ausgaben innerhalb von Haushalten vor. Auch Studien zu Einstellungen zur Erwerbstätigkeit sowie zu Geschlechterrollen berücksichtigen üblicherweise primärdie Frage der Erwerbsentscheidung sowie der innerfamilialen Arbeitsteilung und weniger die Frage der Allokation sowie 'Verwaltung' des verfügbaren Haushaltseinkommens. Im Jahr 2003 wurden im Rahmen eines bevölkerungsrepräsentativen Pretests für die Haupterhebung des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP) erstmals auch Fragen zu Ausgabenentscheidungen innerhalb des Haushalts erhoben. Der Beitrag untersucht, inwieweit in (Ehe-)Paarhaushalten spezifische Geschlechterarrangements identifiziert werden können und inwieweit diese mit Einstellungen zur Berufstätigkeit von Frauen korrespondieren." (Autorenreferat)
Institutionelle Determinanten der Erwerbsarbeit : zur Notwendigkeit einer Gender-Perspektive in den Wirtschaftswissenschaften
Titelübersetzung:Institutional determinants of gainful work : the need for a gender perspective in economics
Autor/in:
Holst, Elke
Quelle: Gender Matters: feministische Analysen zur Wirtschafts- und Sozialpolitik. Friederike Maier (Hrsg.), Angela Fiedler (Hrsg.). Berlin: Ed. Sigma (fhw-Forschung), 2002, S. 89-109
Inhalt: Die Autorin untersucht implizite und explizite Verhaltensregeln, die bei der Analyse des Erwerbsangebots von Frauen zu berücksichtigen sind. Es handelt sich dabei um in der Ökonomie verwandte Regeln zur Untersuchung von Erwerbsentscheidungen, die in Form von Geschlechtsrollen-Stereotypen im Alltagswissen der Gesellschaft bewusst oder unbewusst verankert sind, sowie um Regeln, die in gesetzlicher Form vorliegen und das Erwerbsverhalten der Geschlechter strukturieren. Die Autorin entfaltet die Thematik anhand von drei Thesen: (1) Die neoklassische Entscheidungstheorie mit dem Prinzip der individuellen Nutzenmaximierung unter Nebenbedingungen kann aufgrund der Vereinfachungen zu verzerrten Ergebnissen führen. Der ökonomische Ansatz ist insbesondere problematisch, wenn hieraus die Allokation der Ressourcen gerechtfertigt wird. (2) Die Konstruktion der neoklassischen Entscheidungstheorie ist nicht unabhängig von deren historischer Einbettung und den am Ende des 19. Jahrhunderts bestehenden Vorstellungen über Eigenschaften, Fähigkeiten und Rollen der Geschlechter zu sehen. Als geschlechtsspezifische Zuschreibungen können sie zur Diskriminierung gesellschaftlicher Gruppen am Arbeitsmarkt führen. (3) Kulturelle Determinanten, die sich im Alltagswissen einer Gesellschaft z.T. unbemerkt als Vorurteile verbergen können, fließen in das institutionelle Regelwerk eines Landes ein und beeinflussen die Erwerbschancen der Geschlechter auf unterschiedliche Art und Weise. Hierdurch erscheint positivistisch oder als "höhere Gewalt", was jedoch normativ und interessengeleitet sein kann. (ICI2)