Politik der Gefühle - Gefühle der Politik : eine geschlechtssensible Perspektive zur Gefühls-Wissens-Ordnung der Moderne
Titelübersetzung:Politics of emotions - emotions in politics : a gender-sensitive perspective of the modern-day emotion and knowledge order
Autor/in:
Sauer, Birgit
Quelle: Wissen in Bewegung: Vielfalt und Hegemonie in der Wissensgesellschaft. Sabine Ammon (Hrsg.), Corinna Heineke (Hrsg.), Kirsten Selbmann (Hrsg.), Arne Hintz (Mitarb.). Weilerswist: Velbrück Wissenschaft, 2007, S. 181-199
Inhalt: "Die Autorin möchte Gefühl als einen geschlechterkritischen Begriff der Politikwissenschaft handhabbar machen und "emotionale Wissensformen" als Grundlage sozialen und politischen Handelns rehabilitieren. Gefühle sind Formen gesellschaftlichen Wissens. Sie sind Symbolisierungen und mithin nur in gesellschaftlicher Interaktion zugänglich und entstanden. Auch Politik basiert auf Gefühlen - als Form der Kognition, des Wissens, der Motivation und des Handelns. Eine geschlechterkritische Politologie der Gefühle' sollte damit beginnen, die historisch-politische Hergestelltheit von Gefühlen in modernen Gesellschaften und ihre Codiertheit zu de- bzw. rekonstruieren. Diese Perspektive impliziert die Doppelfrage: Wie kreieren Gefühle den Raum des Politischen, und wie reguliert Politik Gefühle und macht sie nutzbar? Und: Inwieweit bedingen sich Gefühle und Wissensbestände in politischen Prozessen?" (Autorenreferat)
Politikwissenschaftliche Frauen- und Geschlechterforschung
Titelübersetzung:Political science women's studies and gender studies
Autor/in:
Sauer, Birgit
Quelle: Fokus Politikwissenschaft: ein Überblick. Thomas Geiger (Hrsg.), Martin Hartlieb (Hrsg.), Birgit Winkel (Hrsg.). Innsbruck: Studien-Verl., 2007, S. 200-210
Inhalt: Seit den 1970er Jahren entwickelte sich die politikwissenschaftliche Frauen- und Geschlechterforschung. Bis zum Beginn der 1990er Jahre war sie jedoch kaum sichtbar, und es gab nur vereinzelte Versuche feministisch-kritischer Auseinandersetzung mit politischen Prozessen oder gar mit der Politikwissenschaft als Disziplin. Seit dem Ende der 1980er Jahre rückt - nicht zuletzt auf der Grundlage der Unterscheidung zwischen sex und gender - das Projekt, Geschlecht als politische Strukturkategorie jenseits von Rollen- oder Sozialisationstheorien zu formulieren, ins Zentrum frauen- und geschlechterwissenschaftlichen Bemühens in der Politikwissenschaft. Geschlecht wird zu einer "analytischen" und nicht bloß "deskriptiven" Kategorie. Dieser Paradigmenwechsel führte auch zu der begrifflichen Verschiebung von der Frauen- zur Geschlechterforschung. Die "Thematisierung und Sichtbarmachung von Frauen" in der feministischen Politikwissenschaft wurde nun durch die "Dekonstruktion der Geschlechterverhältnisse" in der Politik ergänzt. Der Beitrag zeigt insgesamt, dass und wie die geschlechtsensible Dekonstruktion politikwissenschaftlicher Ansätze und Theorien neue Perspektiven auf staatliche Institutionen, auf politische Akteure, aber auch auf politische Vorstellungen und Diskurse ermöglicht. (ICA2)
Soll das Private öffentlich werden? : Überlegungen zur Präsentation von Frauen- und Gleichstellungspolitik in den Medien
Titelübersetzung:Should the private domain become public? : reflections on the presentation of women's policy and equal opportunity policy in the media
Autor/in:
Sauer, Birgit
Quelle: Medien und policy: neue Machtkonstellationen in ausgewählten Politikfeldern. Sigrid Koch-Baumgartner (Hrsg.), Lutz Mez (Hrsg.). Frankfurt am Main: P. Lang, 2007, S. 101-120
Inhalt: Die Autorin problematisiert zum einen die geringe mediale Präsenz der Frauen- und Gleichstellungspolitik und zum anderen die Formen und Phasen passiver medialer Aufmerksamkeit und Einflussnahme. Sie legt dabei folgende Thesen zugrunde: Frauenpolitik ist als emanzipative Politik deshalb nicht medial vermittelbar und auch nicht medialisiert, weil Frauen vornehmlich als Opfer und Objekte (z.B. von Gewalt, Prostitution, Frauenhandel, Zwangsheirat) oder als abgeleitete Wesen medial mit Nachrichtenwert versehen sind. Das Politikfeld Frauen- und Gleichstellungspolitik selbst ist "volatil mediatisiert", denn die Medien sind an der schleichenden Konstruktion, Rekonstruktion und Umdeutung des noch jungen Policy-Feldes beteiligt. Die Autorin diskutiert zunächst die Einflussmöglichkeiten der Medien auf die Frauen- und Gleichstellungspolitik aus der Logik des Policy-Zyklus und skizziert das frauenpolitische Agenda-Setting sowie die Etablierung des Politikfeldes. Sie stellt daran anschließend einige Überlegungen über die mediale Sperrigkeit des Politikfeldes an und beleuchtet die Mechanismen der maskulinen Dethematisierung. Sie erörtert abschließend das "reframing" des noch jungen und stets unter Terminierungsdruck stehenden Politikfeldes in aktuellen politischen und medialen Diskursen, z.B. in der Familienpolitik. (ICI2)