Berufskonzepte von Medizinstudierenden : Kongruenzen und Diskrepanzen zwischen Selbstkonzept, beruflichem Idealkonzept und Karrierekonzept
Titelübersetzung:Occupational concepts of medical students : congruences and discrepancies between self-concept, ideal occupational concept and career concept
Autor/in:
Sieverding, Monika
Quelle: Zeitschrift für Arbeits- und Organisationspsychologie : A & O, Jg. 36 (1992) H. 4, S. 157-166
Inhalt: "In Anwendung der Selbstkonzept-Theorie von Super wird die Bedeutung subjektiver Berufskonzepte bei Studierenden der Medizin untersucht. Da nur sehr wenige Medizinerinnen beruflich Karriere machen, wurde die Hypothese aufgestellt, daß Frauen am Ende des Medizinstudiums weniger als ihre männlichen Kommilitonen glauben, ihr Selbstkonzept in einer beruflichen Karriere am Krankenhaus verwirklichen zu können. In einer ersten Studie wurden männliche und weibliche Studienanfänger mit Studierenden im Praktischen Jahr verglichen. Das berufliche Karrierekonzept und das Selbstkonzept wurden anhand einer Eigenschaftsliste erfaßt, die neben der Instrumentalitäts- und Expressivitätsskala des Personal Attributes Questionnaire zwei Skalen zum Leistungsstreben und zur Selbstbehauptung enthält. Entsprechend der Hypothese wiesen die Frauen am Ende des Studiums im Vergleich zu ihren männlichen Kommilitonen eine signifikant größere Diskrepanz zwischen Karrierekonzept und Selbstkonzept auf. In einer Nachfolgestudie zeigt sich, daß ein zweites subjektives Berufskonzept existiert, das dem Selbstkonzept von männlichen und weiblichen Studienanfängern sehr viel ähnlicher ist, nämlich das Konzept des idealen Arztes/der idealen Ärztin im Umgang mit Patienten." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Studium und Studierende
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Instrumentelles (maskulines) und expressives (feminines) Selbstkonzept : ihre Bedeutung für die Geschlechtsrollenforschung
Titelübersetzung:Instrumental (masculine) and expressive (feminine) self-concepts : their meaning for sex-role research
Autor/in:
Sieverding, Monika; Alfermann, Dorothee
Quelle: Zeitschrift für Sozialpsychologie, Bd. 23 (1992) H. 1, S. 6-15
Inhalt: "In der psychologischen Geschlechtsrollenforschung nehmen Studien zu geschlechtstypischen 'maskulinen' und 'femininen' Persönlichkeitseigenschaften einen vorrangigen Platz ein, wobei zur Operationalisierung vorwiegend der Personal Attributes Questionnaire (PAQ) sowie der Bem Sex Role Inventory (BSRI) benutzt werden. Es wird ein kurzer Überblick über die Entstehung und inhaltliche Konzeption dieser Meßinstrumente gegeben und vor einer unkritischen Anwendung der Skalen zur Messung komplexer Konstrukte (wie z. B. Feminität oder Maskulinität) gewarnt. Die Selbstbeschreibung mittels der M- und F-Skalen läßt sich am treffendsten als instrumentelles bzw. expressives Selbstkonzept kennzeichnen. Inwiefern die Berücksichtigung dieser Selbstkonzepte die herkömmliche Geschlechterunterschiedsforschung bereichern kann, wird durch Studien zum Rollenverhalten und zur psychischen Gesundheit exemplarisch demonstriert, wobei Anregungen für die weitere Forschung auf dem Gebiet der Sozialpsychologie gegeben werden." (Autorenreferat)
Inhalt: "Studies of gender-related 'masculine' and 'feminine' personality traits constitute a major field in psychological sexrole research, and employ as primary measures the Personal Attributes Questionnaire (PAQ) and the Bem Sex Role Inventory (BSRI). A short overview of the development and the conception of these instruments is given, as well as a warning about uncritical use of the scales to measure complex constructs (such as masculinity or femininity). The self-descriptions provided by the M- and F-scales produce measurements of what are best described as instrumental and expressive selfconcepts, respectively. How the application of these selfconcepts can enrich traditional research of sex differences is demonstrated through examples taken from studies in role behavior and psychological health. Some suggestions are made for future research in the field of social psychology." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Wenn das Kind einmal da ist... : die Entwicklung traditionellen Rollenverhaltens bei Paaren mit ursprünglich egalitären Rollenvorstellungen
Titelübersetzung:Once the child is born... : the development of traditional role patterns among couples with originally egalitarian role-orientations
Autor/in:
Sieverding, Monika
Quelle: Frauenleben zwischen Beruf und Familie: psychosoziale Konsequenzen für Persönlichkeit und Gesundheit. Leokadia Brüderl, Bettina Paetzold. Weinheim: Juventa Verl., 1992, S. 155-170
Inhalt: Die Autorin versucht am Beispiel von Ärztinnen und Ärzten ein Modell der "schleichenden Traditionalisierung" ehemals egalitären Rollenverhaltens zu beschreiben, das sich auch auf andere Berufsfelder übertragen läßt. Mit Hilfe projektiver Geschichten soll der Prozeß der Traditionalisierung des Rollenverhaltens in einer Partnerschaft deutlich gemacht werden. Durch diese Methode sei den Befragten - anders als bei einer Befragung - eine realistischere Einschätzung der Paarentwicklung möglich. Die Autorin beschreibt auf der Ebene der Paarbeziehung neue Lebensstilmodelle, die "ohne Konflikte und Überwindung von Widerständen" nicht umzusetzen seien. Für die Forschungsebene fordert sie einen Perspektivenwechsel, der die Rolle des Mannes thematisch stärker berücksichtigen müsse. (rk)