"Die Realität sieht in den USA nicht viel besser aus, aber es ist wenigstens Thema!" : sexuelle Belästigung an US-amerikanischen und bundesdeutschen Hochschulen im Vergleich
Titelübersetzung:"The reality is not much better in the U.S.A., but at least it's a topic!" : a comparison of sexual harassment at universities in the U.S.A. and West Germany
Autor/in:
Zippel, Kathrin
Quelle: Feministische Erbschaften - Feministische Erblasten: Reflexionen über Frauenförderung und Frauenforschung in Hamburg anläßlich des zehnjährigen Bestehens der Koordinationsstelle Frauenstudien/ Frauenforschung an Hamburger Hochschulen. Heike Kahlert (Hrsg.), Elke Kleinau (Hrsg.). Hamburg (Hochschuldidaktische Arbeitspapiere / Universität Hamburg, Interdisziplinäres Zentrum für Hochschuldidaktik), 1994, S. 82-95
Inhalt: Thema des Aufsatzes ist sexuelle Belästigung von Frauen an Hochschulen. Es werden die Verhältnisse an deutschen und amerikanischen Hochschulen verglichen. Die Autorin berichtet von ihren Erfahrungen an der Ohio State University, einer in frauenpolitischen Fragen progressiven Universität. Dann wird die Situation in der Bundesrepublik dargestellt. Es zeigt sich, daß in beiden Ländern sexuelle Belästigung in verschiedener Form im Hochschulalltag existiert. Diese Situation und die aktuelle Frauenförderungspraxis, die sich nur in Stellenbesetzungen erschöpft, werden kritisiert. Eine Ausweitung der Förderung wird gefordert. Am Ende wird festgestellt, daß die Situation in beiden Staaten ähnlich ist, in den USA jedoch zumindest eine öffentliche Thematisierung des Problems stattfindet. (ICE)
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Geschlechterverhältnis, Hochschulen, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Blockierte Karrieren : Frauen in der Hochschule
Titelübersetzung:Blocked careers : women in universities
Autor/in:
Geenen, Elke M.
Quelle: Opladen: Leske u. Budrich (Kieler Beiträge zur Politik und Sozialwissenschaft, Bd. 9), 1994. 212 S.
Inhalt: "Dieses Buch bietet eine systematische Analyse zu einem brisanten Thema: Frauen haben innerhalb der Hochschule fachspezifisch unterschiedliche Karrierechancen. Die Muster der Diskriminierung verlaufen jedoch nicht entlang der Linie zwischen den philosophischen und technischen oder naturwissenschaftlichen Fächern. Sie sind auch keineswegs auf die obersten Stufen der Hierarchie beschränkt." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Wissenschaft als Beruf, Berufsbiographie und Karriere
Dokumenttyp:Monographie
Frauen am Arbeitsmarkt : Auswirkungen der Arbeitszeitflexibilisierung zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf auf die Arbeitsmarktsituation von Frauen
Titelübersetzung:Women on the labor market : impacts of the flexibilization of working hours to obtain improved compatibility between a family and occupation on the labor market situation of women
Autor/in:
Kapphan, Andreas
Quelle: Frankfurt am Main: P. Lang (Europäische Hochschulschriften. Reihe 5, Volks- und Betriebswirtschaft, Bd. 1666), 1994. 287 S.
Inhalt: "Arbeitszeitflexibilisierungen werden als das probate Mittel angesehen, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen. Die vorliegende Studie gibt einen Überblick über die Arbeitsmarktsituation von Frauen in der Bundesrepublik Deutschland. Die beobachtbaren Benachteiligungen werden anhand der bekanntesten Arbeitsmarkttheorien erklärt. Mit den Ergebnissen können die Auswirkungen verschiedener Modelle flexibler Arbeitszeiten analysiert werden. Dazu gehören sowohl Modelle, die das zeitliche Nebeneinander von Familie und Beruf ermöglichen sollen, als auch solche des zeitlichen Nacheinanders wie der gesetzliche Erziehungsurlaub und betriebliche Wiedereinstellungsgarantien. Ein Ergebnis ist, daß Arbeitszeitflexibilisierungen die Arbeitsmarktsituation von Frauen verschlechtern können." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Monographie
Brauchen wir eine neue wissenschaftliche Revolution? : zum Androzentrismus der Wissenschaft und seinen Folgen
Titelübersetzung:Do we need a new scientific revolution? : the andocentrism of science and its consequences
Autor/in:
Kollek, Regine
Quelle: Fortschritt wohin?: Wissenschaft in der Verantwortung ; Politik in der Herausforderung. Hans-Jürgen Fischbeck (Hrsg.), Regine Kollek (Hrsg.). Münster: agenda Verl. (agenda Politik), 1994, S. 41-49
Inhalt: Das Wissenschaftssystem ist gekennzeichnet durch einen systematischen Ausschluß von Frauen vom Prozeß der Wissensproduktion und von wissenschaftspolitischen Entscheidungen. Zu den Bedingungen verantwortlichen wissenschaftlichen Handelns gehören nicht nur politisch-ökonomische Zielvorgaben und wissenschaftliche Paradigmen, sondern auch die soziale Struktur des Wissenschaftssystems. Mit dem Ausschluß von Frauen aus dem Wissenschaftssystems wird ein verantwortungsethisches Potential ausgegrenzt, das auf die in unserer Gesellschaft als spezifisch weiblich definierte Fähigkeit zur Zukunftsverantwortung zurückgeht. Zudem werden spezifisch weibliche Erfahrungen und Sichtweisen aus dem Wissenschaftssystem herausgedrängt. So weist der Wissenskorpus der traditionellen Wissenschaften spezifische Verzerrungen auf, die nur durch eine grundlegende Umorientierung des Wissenschaftssystems und eine Reorganisation seiner disziplinären Struktur überwunden werden können. (ICE2)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Sexuell belästigt : Studentinnen berichten über ihre Erfahrungen mit Dozenten
Titelübersetzung:Sexually harassed : female students report on their experiences with lecturers
Autor/in:
Dreyer, Kristine; Toelle, Claudia
Quelle: Frauenbeauftragte der Freien Universität Berlin; Berlin: Trafo Verl. Weist (Innenansichten : Schriftenreihe der Frauenbeauftragten der Freien Universität Berlin, Bd. 6), 1994. 98 S.
Inhalt: "In dem vorliegenden Band wollen wir das Thema sexueller Diskriminierung und Gewalt an der Hochschule trennen von einer Debatte über Zahlen. Hier kommen Frauen zu Wort, die als Studentinnen von ihren Dozenten sexuell belästigt wurden, sich also zum Zeitpunkt der Belästigung in einem besonderen universitären Abhängigkeitsverhältnis vom Belästiger befanden. Die Aussagen der betroffenen Frauen, die in ausführlichen Interviews von Kristine Dreyer und Claudia Toelle erhoben wurden, zeigen die drastischen Folgen, die ein solchen Verhalten für die Karriere von Studentinnen hat. Kaum ein Thema ist an den Hochschule zur Zeit so umstritten wie das der sexuellen Belästigung. In der Diskussion um political correctness suchen manche Befürworter eines freiheitlichen Klimas an der Universität ihre Feindinnen in den 'Sexpolizistinnen' und den zickigen 'Betroffenen' und deren 'Opfermentalität'. Sie geben dabei eine Grundstimmung an Hochschulen wieder, die Probleme in den Hierarchien der Universität und im Umgang mit 'dem anderen Geschlecht' leugnet. Auch von den in den Interviews befragten Frauen teilten viele, bevor sie selbst sexuell belästigt wurden, die Einschätzung, so etwas gäbe es an der Uni nicht und ihnen könne das nicht passieren. Die Erlebnisse waren für die einzelnen Interviewpartnerinnen oft gravierend. Deshalb möchte ich mich ausdrücklich dafür bedanken, daß sie für diese Studie bereit waren, uns diese Erlebnisse zu schildern. Die Berichte der Frauen helfen denjenigen weiter, die selbst nach Verhaltenssicherheit suchen oder sexuelle Belästigungen verhindern wollen: Was wird als sexuelle Belästigung empfunden, was sind die Folgen für Studentinnen? Wer selbst vermeiden will, Opfer einer sexuellen Belästigung zu werden, kann aus den geschilderten Erlebnissen ebenso Erfahrungen sammeln wie die Universität durch diese aus Mitteln des Hochschulsonderprogramms II geförderte Studie Vorschläge für Regelungsmechanismen und Beratungsstellen erhält." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Studium und Studierende, Sexuelle Belästigung und Gewalt
Dokumenttyp:Monographie
Durch die Glasdecke : so schaffen Frauen den Aufstieg
Titelübersetzung:Through the glass ceiling : how women manage to gain promotion
Autor/in:
White, Jane
Quelle: Frankfurt am Main: Campus Verl., 1994. 223 S.
Inhalt: In elf Berichten wird in dem Band gezeigt, wie es Frauen geschafft haben, die sogenannte "Glasdecke" zu durchbrechen, die Frauen innerhalb einer Unternehmenshierarchie nahezu undurchdringbar den Weg nach oben versperrt, so daß es für Frauen fast unmöglich ist, ins Top-Management zu gelangen. In einem einleitenden Abschnitt wird zunächst gezeigt, daß sich Unternehmen, die auf dem heutigen komplexen und globalen Markt bestehen wollen, die Diskriminierung der Hälfte ihrer Mitarbeiter nicht mehr leisten können. Es folgen dann die Berichte der elf Frauen, die an der Spitze von Unternehmen stehen. In einem abschließenden dritten Teil wird diskutiert, wann es sich für Frauen zu kämpfen lohnt und wann nicht. Dabei wird als ein zentrales Problem das der sexuellen Diskriminierung angesprochen. Die Analyse schließt mit konkreten Tips für Frauen, die sich auf den "Weg nach oben" in Führungspositionen hineinarbeiten wollen. (ICA)
Inhalt: Der Sammelband richtet den Blick auf die herkömmlichen Strukturen, die es Frauen so schwer machen, in den Naturwissenschaften und Ingenieurwissenschaften zu arbeiten. Diskutiert werden folgende Fragen: Welche Berufsmöglichkeiten haben Frauen in naturwissenschaftlichen und ingenieurwissenschaftlichen Bereichen? Wie ist ihre berufliche Situation? Welche Arbeitsmöglichkeiten finden sich in der Wirtschaft? Wie verbinden Mathematikerinnen, Naturwissenschaftlerinnen und Ingenieurinnen berufliche und private Ziele? Die Beiträge mit ihren Beispielen aus der Praxis beschreiben nicht nur die Schwierigkeiten, Probleme und Barrieren, auf die Frauen noch immer stoßen, sondern zeigen auch die Kompetenz von Frauen im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich. Die vorliegenden Erfahrungsberichte spiegeln die veränderten Lebensentwürfe, beruflichen Interessen und Chancen von Frauen sowie die zugehörigen Erfolgsfaktoren wider. Sie dokumentieren außerdem Wandel und Veränderungen in der Gesellschaft und der Berufswelt, die neue Chancen für Frauen eröffnen. Sie zeigen die Bedingungen, unter denen Frauen sich erfolgreich durchsetzen und neue Ideen und Verhaltensweisen in die bestehenden Strukturen hineintragen. (ICA)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerk
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in der Informatik
Titelübersetzung:Compatibility between family and occupation in computer science
Autor/in:
Bosse, Johanna
Quelle: Frauenwege: Frauen in mathematisch-naturwissenschaftlichen und technischen Berufen. Susanne Huber (Hrsg.), Marina Rose (Hrsg.). Mössingen: Talheimer Verl. (Talheimer Sammlung kritisches Wissen), 1994, S. 25-49
Inhalt: In dem Beitrag wird aus der eigenen Erfahrung als Informatikerin mit 15 Jahren Berufserfahrung auf die Schwierigkeiten hingewiesen, auf die eine Frau stoßen kann, wenn sie versucht, ein ganz normales Leben zu führen, in dem beides Platz hat, die berufliche Verwirklichung genauso wie das Familienleben mit Kindern. Dabei wird zunächst auf die eigene Entwicklung in Richtung Informatik eingegangen, um dann die Beschreibung unterschiedlicher Arbeitsstellen mit unterschiedlich gelagerter Problematik bzw. Charakteristik anzuschließen und zum Schluß auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf einzugehen. (ICA)
CEWS Kategorie:Naturwissenschaft und Technik, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Recht der Gleichstellung von Frauen : Versuch einer Strukturierung von Handlungsmöglichkeiten
Titelübersetzung:Emancipation law for women : an attempt to structure action opportunities
Autor/in:
Schiek, Dagmar
Quelle: Frauen-fragen, Frauen-perspektiven. Karin Donhauser (Hrsg.), Wera Hemmerich (Hrsg.), Bernhard Irrgang (Hrsg.), Jörg Klawitter (Hrsg.). Dettelbach: Röll (Forum für interdisziplinäre Forschung), 1994, S. 93-125
Inhalt: "Das Recht der Gleichstellung, d.h. Rechtspolitik, Rechtsnormen und Rechtsprechung, die sich mit der Aufhebung der sozialen Diskriminierung von Frauen befassen, gewinnt in der Bundesrepublik seit der Aufnahme des Gleichberechtigungsgebots in die Verfassung an Konturen. Dem rechtspolitischen Handeln liegen dabei unterschiedliche Gleichheitskonzepte zugrunde, wenn es nicht überhaupt zufällig oder topisch erfolgt. Die Frage ist, ob die rechtspolitischen Versuche die soziale Lage von Frauen tatsächlich verbessern und wohin die Reise weitergehen soll. Beantwortet werden kann sie nur aufgrund einer Klassifizierung der unterschiedlichen Regelungen nach Gleichheitskonzepten. Dazu will dieser Aufsatz einen Beitrag leisten." (Autorenreferat)
Quelle: Feministische Politikwissenschaft. Erna Appelt (Hrsg.), Gerda Neyer (Hrsg.). Wien: Verl. f. Gesellschaftskritik, 1994, S. 73-95
Inhalt: Wie grundlegend die Leugnung von Geschlecht als gesellschaftsstrukturierendem Merkmal die neuzeitlichen politischen Theorien und damit auch die Entwicklung westlicher Demokratien prägte, macht die Autorin in ihrer kritischen Beleuchtung des politischen Konzepts des "Gesellschaftsvertrages" deutlich. Die Geschichte des Gesellschaftsvertrages wird gekennzeichnet als halbe Geschichte: Die zweite Hälfte, die Geschichte des Geschlechtervertrages, wurde von allen liberalen politischen Denkern unterschlagen. Es ist aber gerade diese Geschichte, die das moderne Patriarchat begründete. Der Gesellschaftsvertrag ist, so die Autorin, eine Geschichte der Freiheit, der Geschlechtervertrag ist eine Geschichte der Unterwerfung. Es sind Männer, die den Grundvertrag abgeschlossen haben, nur sie verfügen über Eigenschaften und Fähigkeiten, die notwendig sind, um vertragsfähig zu sein. Frauen sind nicht Partei, sie sind Gegenstände des Vertrags. Der Geschlechtervertrag ist das Instrument, mit dem Männer ihre natürliche Macht über Frauen in die Sicherheit der bürgerlichen patriarchalen Ordnung überführen. (psz)
Schlagwörter:Gesellschaft; Vertrag; Feminismus; Diskriminierung; politische Macht; Patriarchat; Geschlechtervertrag
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis