Quelle: Berlin (Berichte aus dem Bereich "Arbeit und Entwicklung" am Institut für Arbeits-, Organisations- und Gesundheitspsychologie an der FU Berlin, Nr. 12), 1998. 30 S.
Inhalt: "Medizin und Psychologie sind Professionen, die Frauen und Männern nach gleicher Grundausbildung ein breites Spektrum an Spezialgebieten und Berufsverläufen bieten. Manche Gebiete weisen Affinitäten zu jenen außerberuflichen Bereichen auf, die als frauentypisch gelten (z.B. Pädiatrie, Kinderpsychotherapie). Andere erscheinen auf den ersten Blick als Männerdomänen (z.B. Arbeitspsychologie, Chirurgie). Verläufe lassen sich durch Stagnation oder Aufstieg in Organisationen (z.B. im Krankenhaus) und durch verschiedenartige, typisch 'freie' Tätigkeitsprofile (z.B. in der ärztlichen Praxis) kennzeichnen. Es soll erstens untersucht werden, ob und wie dieses Spektrum an Spezialgebieten, Profilen und Verlaufsmustern von Frauen und Männern in unterschiedlicher Weise genutzt wird. Zweitens soll analysiert werden, welche Rolle dabei außerberufliche Anforderungen durch Familie bzw. Kinder und individuelle Sichtweisen zur Relation der Lebenssphären sowie Strategien ihrer Integration bzw. Segmentation spielen. Es ist geplant, in einem ersten Schritt etwa 2.000 Mitglieder der professionellen Organisationen (BDP, Ärztekammer) des gleichen Studienabschlußjahrganges (1985) postalisch zu befragen. Ziel ist es, (a) die wichtigsten Berufsverlaufsmuster über fast 15 Jahre hinweg zu beschreiben und als mehr oder minder erfolgreich zu klassifizieren und (b) das Geschlechterverhältnis pro Muster zu analysieren. In einem zweiten Schritt sollen etwa 50 weibliche und 50 männliche prototypische Vertreter der wichtigsten Verlaufsmuster (mit Familie bzw. Kindern) in halboffenen Interviews zu den individuell wahrgenommenen Relationen und zu Strategien der Integration bzw. Segmentation der Lebenssphären befragt werden. Die Hauptthese, die geprüft und ausdifferenziert werden soll, besagt, daß sich Frauen zwar generell mit Doppelbelastungen konfrontiert sehen, daß aber bei sehr erfolgreichen Ärztinnen und Psychologinnen (stärker als bei weniger erfolgreichen) relationale Sichtweisen und Integrationsleistungen im Sinne eines Leitbildes verstanden werden und einen Gewinn an Schlüsselqualifikationen auch für den Beruf bedeuten. In welchem Maße auch Männer diesem neuen Leitbid folgen oder aber Segmentationsstrategien präferieren, ist eine offene Frage." (Textauszug)
Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterstudien an der Philipps-Universität Marburg : Dokumentation ; Konzeption, Theorie, Empirie, Praxis
Titelübersetzung:Interdisciplinary studies on women and gender at Philipps University in Marburg : documentation; conception, theory, empirics, practice
Autor/in:
Kurz-Scherf, Ingrid; Scheele, Alexandra; Weerts, Maike; Heimberg, Anke
Quelle: Düsseldorf (Manuskripte / Hans-Böckler-Stiftung, 252), 1998. 175 S.
Inhalt: Das Arbeitspapier berichtet über die Forschungen der Projektgruppe "Lehrangebot Frauen- und Geschlechterstudien" am Institut für Politikwissenschaft der Universität Marburg. Gegenstand dieses Seminars bzw. Projekts bildet die Bearbeitung der Frage, wie die bereits gewonnenen Ergebnisse der Frauenforschung besser in das Studienangebot der Philipps-Universität integriert werden können. Die Studien werden durch zwei Leitfragen strukturiert: (1) Inwieweit ist das Geschlechterverhältnis von Relevanz für die wissenschaftliche Ausbildung in den einzelnen Studienfächern; (2) Welche Kenntnisse über Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern sollten in der wissenschaftlichen Ausbildung vermittelt werden. Hervorzuheben ist, daß die Autorinnen feministische Wissenschaftskritik nicht als ein abgeschlossenes, "fertiges" Konzept, sondern als Prozeß verstehen. (pre)
Ein Vergleich der Berufsstrukturen von Ost- und Westdeutschland, Norwegen und den USA: Schichtselbsteinstufung und Einstellungen in Abhängigkeit von beruflichen Lagen
Autor/in:
Schäfer, Birgit
Quelle: Universität Potsdam, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Methoden der empirischen Sozialforschung; Potsdam (Potsdamer Beiträge zur Sozialforschung, 4), 1998. 46 S
Schlagwörter:women's employment; salaried employee; alte Bundesländer; old federal states; abhängig Beschäftigter; Federal Republic of Germany; Norway; neue Bundesländer; Norwegen; social inequality; New Federal States; United States of America; Wohlfahrtsstaat; social policy; welfare state; social rights; Sozialordnung; soziale Rechte; social order; USA; sociocultural factors; self-assessment; occupational distribution; Selbsteinschätzung; soziokulturelle Faktoren; gender-specific factors; soziale Ungleichheit; Frauenerwerbstätigkeit; Sozialpolitik; Berufsstruktur
SSOAR Kategorie:Berufsforschung, Berufssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung
Quelle: Universität Bremen, SFB 186 Statuspassagen und Risikolagen im Lebensverlauf; Bremen (Arbeitspapier / Sfb 186, 50), 1998. 26 S
Inhalt: "Das Arbeitspapier, welches im Rahmen des Sfb 186 entstanden ist, untersucht den Einfluss der Doppelbelastung von Familie und Berufstätigkeit auf das Krankheitsrisiko von Frauen. Das Arbeitspapier ist wie folgt aufgebaut: Im ersten Abschnitt geht es darum, den bisherigen Forschungsstand und die Literatur zum Thema Doppelbelastung und Gesundheit von Frauen aufzuarbeiten, um daraus unter theoretischen Gesichtspunkten Hypothesen zu formulieren. Dann werden die Datenbasis, die verwendeten Variablen und die Untersuchungsmethoden kurz beschrieben. Schließlich wird über die Ergebnisse der Ereignisanalyse berichtet, in der die Erwerbs- und Familienverläufe von Frauen sowie deren Gesundheitsverlauf als parallele Prozesse im Lebenslauf betrachtet werden, um damit die Zusammenhänge und Kausalitäten besser aufzeigen zu können. Am Ende der Arbeit werden sozialpolitische und methodische Schlussfolgerungen aus den Untersuchungen gezogen."
Schlagwörter:women's employment; gender studies; Gesundheit; private household; political factors; Belastung; Statuswechsel; change of status; politische Faktoren; risk; panel; stress; sozialer Status; Familie-Beruf; work-family balance; interdisziplinäre Forschung; Panel; social research; Sozialforschung; Familienforschung; man; berufstätige Frau; Kinderpflege; interdisciplinary research; social status; occupational research; Ehe; marriage; social policy; life career; Auswirkung; Risiko; Berufssoziologie; family research; working woman; occupational sociology; Krankheit; child care; Mann; Berufsforschung; Geschlechterforschung; impact; Lebenslauf; Frauenerwerbstätigkeit; Sozialpolitik; health; illness; Privathaushalt; Sonderforschungsbereich 186; DFG-Projekt; Statuspassagen; Risikolagen; Lebensverlauf; Lebenslaufforschung; Biografieforschung; Erwerbsbiografie; Arbeits(markt-)soziologie; Längsschnitt
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Medizinsoziologie
Welfare regimes and welfare use: social assistance patterns an an outcome of minimum income support policies in German and Italian cities
Titelübersetzung:Wohlfahrtsstaaten und Wohlfahrtsnutzung: Muster sozialer Unterstützung als Ergebnis von Sozialhilfepolitik in deutschen und italienischen Städten
Autor/in:
Voges, Wolfgang; Kazepov, Yuri
Quelle: Universität Bremen, SFB 186 Statuspassagen und Risikolagen im Lebensverlauf; Bremen (Arbeitspapier / Sfb 186, 52), 1998. 39 S
Inhalt: "This working paper focuses on one hand on the aspects of the social assistance programmes directed to combat poverty and social exclusion, on the other hand it focuses on the risks of dependency associated with longterm recipiency of social assistance basic income support in Germany and Italy. The aim is to describe the institutional background in both countries and then re-explain relative differences in the risk of remaining on social assistance benefits in selected local contexts (Bremen, Bozen, Milan, Turin). In the multivariate models of social assistance receipt, we relate the risk of social assistance recipiency to the institutional settings and demographic characteristics of recipients, e.g., gender, age, nationality, household type, number of children and seasonal effects of terminating."
Schlagwörter:Italy; Statuswechsel; Bremen; Wohlfahrt; Sozialversicherung; Stadt; sozialer Status; Italien; Rente; livelihood; Sozialhilfe; Wohlfahrtsstaat; poverty; social status; occupational research; social policy; social security; life career; model; international comparison; welfare state; Armut; Berufssoziologie; Bundesland; town; Berufsforschung; internationaler Vergleich; Sozialpolitik; Vergleich; system; System; change of status; utilization; Federal Republic of Germany; soziale Sicherung; social insurance; Bremen; Bundesland; social assistance; occupational invalidity; welfare; occupational sociology; Modell; Nutzung; comparison; Erwerbsunfähigkeit; Lebensunterhalt; pension; Lebenslauf; Sonderforschungsbereich 186; DFG-Projekt; Statuspassagen; Risikolagen; Lebensverlauf; Lebenslaufforschung; Biografieforschung; Erwerbsbiografie; Arbeits(markt-)soziologie; Sozialpolitikforschung
SSOAR Kategorie:spezielle Ressortpolitik, soziale Sicherung, Allgemeines, spezielle Theorien und Schulen, Methoden, Entwicklung und Geschichte der Sozialpolitik
Reorganisation im Bankensektor: neue Chancen für Frauen im Management?
Titelübersetzung:Reorganization in the bank sector: new opportunity for women in management?
Autor/in:
Quack, Sigrid
Quelle: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH; Berlin (Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Arbeitsmarkt und Beschäftigung, Abteilung Organisation und Beschäftigung, 98-104), 1998. 25 S
Inhalt: "Im Mittelpunkt dieses Beitrags stehen die geschlechtsspezifischen Implikationen von Reorganisationsprozessen im Bankensektor. Anhand einer Literaturauswertung und eigener Forschungsergebnisse wird gezeigt, daß in den gegenwärtig zu beobachtenden Restrukturierungsprozessen Frauen nicht pauschal die Verliererinnen des Wandels sind. Vielmehr eröffnen sich für sie neue Karrierechancen in einigen Führungsfunktionen im unteren und mittleren Management. Die graduelle Feminisierung dieser spezifischen Managementbereiche geht jedoch einher mit dem Weiterbestehen geschlechtsspezifischer Segregation in anderen Bereichen. Zugleich kommt es zu einer Entkopplung von Karrierepfaden im Zweigstellenmanagement und neu sich herausbildenden Aufstiegswegen ins höhere Management. Die Einführung neuer Organisations- und Führungsmodelle führt also keineswegs per se zu einer Erosion der Geschlechterhierarchie. Ebensowenig kann aber auch von homogenen und unveränderbaren Mustern der geschlechtsspezifischen Segregation und Diskriminierung ausgegangen werden. Die Autorin plädiert für eine differenzierte Forschungsperspektive, in der den unterschiedlichen Betroffenheiten und Interessenlagen von Frauen (und Männern) in Reorganisations- und Restrukturierungsprozessen mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte." (Autorenreferat)
Inhalt: "This paper investigates processes of organisational reform and restructuring in the banking sector and their gender specific implications. The analysis, based on a literature review and own research results, suggests that women should not just be considered as loosers of the current organisational changes. Rather, in the course of organisational reforms women seem to gain better career opportunities in some management functions at the lower and middle level. The gradual feminisation of these specific Management areas, however, goes hand in hand with the persistence of a gender specific segregation in other areas. There are also indications for a de-coupling of career paths in branch Management and newly established career paths into higher Management. The introduction of new organisational and Management models, thus, does not automatically lead to an erosion of gender hierarchies. Just as little do gender segregation and discrimination follow homogeneous and unchangeable patterns. The author suggests that future research should start from a differentiated perspective which gives more attention to how different groups of women (and men) are affected by and do articulate their interests throughout processes of organisational reform and restructuring." (author's abstract)
Quelle: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH; Berlin (Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Arbeitsmarkt und Beschäftigung, Abteilung Organisation und Beschäftigung, 98-105), 1998. 100 S
Inhalt: "In diesem Beitrag wird der Zusammenhang zwischen Organisationsreformen
und der Feminisierung einer spezifischen Managementposition aus einer
Langzeitperspektive analysiert. Den Ausgangspunkt bildet eine Kritik an derzeit
dominierenden Erklärungsansätzen zum Organisationswandel. Sowohl die
managementorientierte Literatur als auch ihre sozialwissenschaftliche Kritik
schenken deren geschlechtsspezifischen Implikationen zumeist keine Aufmerksamkeit.
Wir gehen hingegen davon aus, daß der Verlauf von Organisationsreformen
in bürokratischen Unternehmen nicht ohne Einbezug der Neudefinition
des Verhältnisses von Leitungspositionen zueinander einschließlich der
damit verbundenen geschlechtsspezifischen Konnotationen und des von
SpitzenmanagerInnen gewünschten Typus von (weiblichem und männlichem)
Personal für die neu-definierten Positionen verstanden werden kann.
Eine Untersuchung der sich im Verlauf von Organisationsreformen entwikkelnden
geschlechtsspezifischen Muster erfordert die Berücksichtigung der
Arbeitsteilung zwischen Männern und Frauen, der Beziehungen zwischen
Macht und Autorität sowie der Normen und Werte innerhalb der Unternehmen
und der Gesellschaft insgesamt. Notwendig werden Analysen, die Organisationsveränderungen
als durch räumlich und zeitlich definierte, geschlechtsspezifische
soziale Praktiken konstruiert, aber nicht völlig determiniert, begreifen.
Die vorliegende Untersuchung basiert auf Fallstudien in zwei Banken, die
in Ländern - Deutschland und Finnland - mit sehr unterschiedlichen
Geschlechtersystemen angesiedelt sind. Die Ergebnisse des Vergleichs deuten
darauf hin, daß Organisationsreform und geschlechtsspezifische Implikationen
in beiden Ländern durch einen ähnlichen Mechanismus miteinander
verknüpft sind. Hingegen werden Form und Verlauf der Reformprozesse durch
das jeweilige länderspezifische Geschlechtersystem geprägt. Die Ergebnisse
zeigen, daß spezifische Formen der Restrukturierung - und zwar auch im Kontext
einer Personalreduktion - durchaus die Feminisierung einer Managementposition
fördern können. Dies geht aber mit der Herausbildung neuer Formen
der Geschlechtersegregation einher." (Autorenreferat)
Inhalt: "In this article, we analyze the longitudinal relationship between organizational reforms (with downsizing elements) and feminization of a specific managerial position. We maintain that two dominant contemporary approaches to reforms and change, i.e. the managerialist literature and its socio-political criticisms, have predominantly been gender-blind. We argue that the unfolding of organizational reforms in bureaucratic business firms cannot fully be understood without reference to how managerial jobs are redefined in relation to each other, and to what are the gendered connotations involved and the type of workforce sought for the newly defined jobs. These gendered demands of reforms must, moreover, be addressed in association with what comes to be seen as the adequate (female and male) supply by top decision-makers. We contend that the gendered patterns inherent in organisational reform can only be discerned if the research takes into account the ways in which reforming is intertwined with developments in the division of labour between men and women, power and authority relations, and norms and values prevalent in the proximate business environment and the society at large. This leads us to suggest analysis which identifies processes of organising as constructed under, but not fully determined by, specific spatial and temporal conditions of gendered social practice. We present in-depth evidence from organizational reforming in two banks, located in societies with significantly divergent gender cultures and gender orders (i.e. Finland and Germany). Through a detailed cross-national comparison, we propose a common fundamental operating mechanism for the reformgender link, and specify a number of societal differences in form. In general, our evidence supports the argument that specific forms of restructuring - even with reductive elements - in fact promote feminization of middle management positions, albeit as a reflection of a development that 'reproduces gender segregation' in new forms." (author's abstract)
Geschlechterdifferenz als (diskriminierendes) Gestaltungsprinzip materieller Sicherung: Analyse der Alterssicherungssysteme in den USA, in Österreich und in Schweden
Titelübersetzung:Gender difference as a (discriminating) organizational principle in material security: analysis of old-age pension systems in the U.S.A., Austria and Sweden
Autor/in:
Leitner, Sigrid
Quelle: Institut für Höhere Studien (IHS), Wien; Wien (Reihe Politikwissenschaft / Institut für Höhere Studien, Abt. Politikwissenschaft, 57), 1998. 81 S
Inhalt: Ausgehend von geschlechtertheoretischen Konzeptionen und den sich daraus ergebenden Erklärungsansätzen für die gesellschaftliche Ungleichbehandlung von Männern und Frauen werden zunächst theoretisch-abstrakte Schlussfolgerungen für geschlechtsspezifische Diskriminierungsprozesse in Wohlfahrtsstaaten gezogen. Diese als strukturelle Gestaltungsprinzipien sozialer Sicherungssysteme identifizierten Diskriminierungsmechanismen werden anschließend zu einem Gendering-Analysekonzept zusammengefügt, um die geschlechtsspezifischen Effekte wohlfahrtsstaatlicher Sicherung erfassen zu können. Am Beispiel der Alterssicherungssysteme in den USA, in Österreich und in Schweden wird mit Hilfe dieses Analysekonzepts die strukturelle Diskriminierung qua Geschlecht aus feministisch-theoretischer Perspektive untersucht. Dabei werden insbesondere vier Dimensionen betrachtet: Die Dimension der Verknüpfung von sozialer Sicherung mit traditionellen Sozialrollenkonzepten, die Dimension der qualitativ unterschiedlichen sozialen Sicherung von bezahlter und unbezahlter Arbeit, die Dimension der Verknüpfung von sozialer Sicherung mit traditionellen Geschlechtsrollenkonzepten und die Dimension der unterschiedlichen Aufteilung der sozialen Dienstleistungsarbeit zwischen öffentlicher und privater Sphäre. Die wohlfahrtsstaatlichen Sicherungssysteme in den drei Ländern unterscheiden sich durch die unterschiedliche Kombination und Gewichtung der vier Dimensionen, die als Diskriminierungsmechanismen qua Geschlecht identifiziert werden. (ICI2)
Inhalt: 'Focusing on the differences between men and women in terms of structural selection processes, the paper provides an analysis of the old age security systems in the United States, in Austria and in Sweden. In the first section, a gendered tool for analysing welfare states is developed, which identifies two main mechanisms of discrimination: Combining social rights with traditional gender roles creates different welfare benefits for male and female roles, which in turn holds true for the gender bias of employment-related security systems. Welfare benefits referring to traditional sex roles on the other hand impose the traditional male-breadwinner/female-homemaker family model and discriminate against non-heterosexual as well as non-married couples and individuals. In the empirical section the three old age security systems are analysed according to their structural translation of specific gender and sex constructions. It is shown that discrimination on the basis of gender emerges in all of the three systems, though to different degrees, whereas only Austria and the United States additionally discriminate on the basis of sex.' (author's abstract)|
Schlagwörter:discrimination; Austria; Sweden; North America; Altersvorsorge; Österreich; gender role; Diskriminierung; soziale Sicherung; Geschlechtsrolle; Nordamerika; social inequality; man; United States of America; Wohlfahrtsstaat; social security; Schweden; welfare state; retirement planning; USA; woman; Mann; gender-specific factors; soziale Ungleichheit
SSOAR Kategorie:soziale Sicherung, Frauen- und Geschlechterforschung
Frauen in leitenden Positionen in der Privatwirtschaft: eine Untersuchung des schwedischen und deutschen Geschlechtervertrages
Titelübersetzung:Women in senior positions in private industry: a study of the gender contract in Sweden and Germany
Autor/in:
Theobald, Hildegard
Quelle: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH; Berlin (Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Arbeitsmarkt und Beschäftigung, Abteilung Organisation und Beschäftigung, 98-101), 1998. 62 S
Inhalt: "Der Beitrag untersucht die Bedeutung der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für die berufliche Partizipation von Frauen und zwar anhand des Prozesses der Integration der Frauen in Managementpositionen in der Privatwirtschaft im Verlauf der 80er Jahre in Schweden und Deutschland (alte Bundesländer). In dem Zeitraum erhöhte sich in beiden Ländern der Anteil der Frauen in diesen Positionen, obwohl beide Länder unterschiedliche Ansätze in der Frage der Arbeitsmarktintegration der Frauen sowie der Gleichstellungspolitik auf dem Arbeitsmarkt institutionalisiert haben. Als theoretischer Rahmen werden Ansätze der ländervergleichenden Forschung zum Geschlechterverhältnis mit Konzepten aus dem Forschungsfeld 'Organisation und Geschlecht' und aus der Theorietradition des symbolischen Interaktionismus verknüpft. Die empirische Basis des Vergleiches liefern internationale und nationale Arbeitsmarktstatistiken sowie Resultate einer empirischen Studie, in der 1992/93 insgesamt 159 Frauen in leitenden Positionen in beiden Ländern (78 Frauen in Deutschland, 81 in Schweden) befragt wurden. Die Daten lassen keinen direkten Zusammenhang zwischen der Politik der Arbeitsmarktintegration und dem Zugang der Frauen zu Führungspositionen erkennen. Die weit höhere Erwerbsquote schwedischer Frauen ist vor allem durch Anteile von Frauen auf einem mittleren oder einfachen Qualifikationsniveau bedingt. Entscheidend für den Zugang der Frauen zu Führungstätigkeiten werden jedoch der Einbezug von Hochschulabsolventinnen in verschiedene Arbeitsmarktsegmente und die Prozesse der vertikalen Geschlechtersegregation für diese Gruppe von Frauen innerhalb der Segmente. Markante Einflüsse der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen zeigen sich in der Vereinbarung von Beruf und Familie sowie im Handeln der Frauen in ihrem beruflichen Alltag. Die gesellschaftlichen Maßnahmen zur leichteren Vereinbarkeit von Beruf und Familie gestatten den schwedischen Managerinnen die Verbindung beider Lebensbereiche: immerhin 82% der Frauen haben Kinder. In Deutschland, wo nur 30% der Teilnehmerinnen Kinder haben, sind die Managerinnen weit stärker auf individuelle Lösungen angewiesen. Entsprechend der Gleichstellungspolitik in Schweden fordern die Managerinnen eine aktive Unternehmenspolitik zur Verbesserung der Zugangschancen für Frauen. Die deutschen Managerinnen stehen offiziellen Maßnahmen skeptisch gegenüber. Sie befürworten stärker individuelle Strategien wie beispielsweise die Überzeugung ihrer Vorgesetzten, Kollegen und Mitarbeiter durch ihre Kompetenz." (Autorenreferat)
Inhalt: "This paper, examines the impact of the societal conditions on the career-participation of women by using the examples of the process of integration of women in managerial positions in the private sector during the 1980s in Sweden and Germany (former Westgermany). During this space of time the share of women in these positions in both countries increased, although each country has its own (different) institutionalised policy in the question of labourmarket-integration of women and equal-opportunities. The theoretical framework comprises of a combination of approaches in the field of cross-national comparisons on the gender-system, the research area 'organisation and gender' and the theoretical tradition of the symbolic interactionism. International and national labour market statistics as well as results of a study made in 1992/93 in which a total of 159 women in managerial positions in both countries (78 women in Germany, 81 women in Sweden) were interviewed, supply the empirical basis of the comparison. The results do not show any direct connection between the policy of labourmarket-integration and the access of women to managerial positions. The much higher participation rate of Swedish women in the workforce is due to the share of middle- and low-skilled working women. Decisive for the access of women to managerial positions is however, the integration of the universitylevel-graduates in different labour market segments and the process of vertical gender-segregation for this specific group of women within the segments. The marked impact of the societal conditions is demonstrated in the combination of career and family and in the way the women deal with their everyday working-life. The societal measures for an easier combination of career and family allow the Swedish female managers to combine both life spheres: 82 percent of the women have children, in Germany, where only 30 percent of the participants have children, the female managers depend much more on individual solutions. In keeping with the equal-opportunity-policy in Sweden the participants challenge the companies to improve the career-possibilities for women. The German participants are sceptical towards any official measures. They favour individual strategies more, e.g. convincing their superiors, colleagues and co-workers of their competence." (author's abstract)
Schlagwörter:gender relations; gender studies; alte Bundesländer; Sweden; integration; old federal states; manager; Gesellschaft; society; Unternehmenspolitik; Federal Republic of Germany; Privatwirtschaft; berufliche Integration; occupational integration; labor market policy; man; berufstätige Frau; executive position; Integration; labor market; Arbeitsmarkt; gender; Schweden; international comparison; Manager; Arbeitsmarktpolitik; private economy; working woman; Partizipation; woman; Mann; Geschlechterverhältnis; Geschlechterforschung; participation; internationaler Vergleich; company policy; Führungsposition; gender-specific factors
SSOAR Kategorie:Berufsforschung, Berufssoziologie, Arbeitsmarktforschung, Frauen- und Geschlechterforschung, Management
The effect of interviewer and respondent characteristics on refusals in a panel survey
Titelübersetzung:Charakteristika von Interviewern und Befragten in ihrem Einfluss auf Antwortverweigerung bei einer Panel-Studie
Autor/in:
Loosveldt, Geert; Carton, Ann; Pickery, Jan
Quelle: Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen -ZUMA-; Koch, Achim; Porst, Rolf; International Workshop on Household Survey Nonresponse; Mannheim (ZUMA-Nachrichten Spezial, 4), 1998. S 249-262
Inhalt: Die vorliegende Untersuchung basiert auf Daten einer Panelstudie aus dem Bereich der Wahlforschung. Die Ergebnisse zeigen, dass politisch Interessierte mit höherer Wahrscheinlichkeit an der zweiten Welle einer Panel-Studie teilnehmen und dass der erste Kontakt für das zweite Interview vor allem bei Frauen mit niedrigem Bildungsstand sehr wichtig ist. Der Interviewereffekt wurde mit Hilfe einer Mehrebenenanalyse untersucht. Diese Analyse zeigt, dass der von den Interviewern des Jahres 1991 auf die Antwortverweigerungen 1995 ausgehende Effekt stärker war als der Effekt, der von den Interviewern des Jahres 1995 ausgelöst wurde. Dieses bemerkenswerte Ergebnis unterstreicht die Bedeutung, die die beim ersten Interview gemachten Erfahrungen haben. Anhand verschiedener Charakteristika wurden die Unterschiede zwischen den Interviewern modelliert. Ein signifikanter Effekt ging nur von der Anzahl der Interviews aus, die ein Interviewer durchführte: mehr Interviews bedeuten mehr Verweigerungen. (ICEÜbers)
Inhalt: "In this paper data from an election panel survey are used. The results make clear that respondents who are more interested in politics are more likely to take part in the second interview of an election panel survey and that the initial contact for the second interview is extremely important for the group of poorly educated women. To evaluate the effect of the interviewer a multi level analysis was done. The results of this analysis show that the effect of the interviewers used in '91 an the refusals realized in '95 is more significant then the effect of the interviewers used in '95. This remarkable result stresses the importance of the experience of the first interview. Several interviewer characteristics were used to model the differences between the interviewers. Only the number of interviews done by an interviewer has a significant effect: more interviews result in more refusals." (author's abstract)