Nachhaltige feministische Einsprüche: die Blockierung nachhaltiger Entwicklungen durch klassische Rationalitätsmuster
Titelübersetzung:Sustainable feministic appeals: the obstruction of sustainable developments through classical patterns of rationality
Autor/in:
Biesecker, Adelheid; Winterfeld, Uta von
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 3 (2011) 2, S 129-144
Inhalt: "Veränderungsprozesse hin zu nachhaltigen Gesellschaften werden bis heute blockiert. Im Text werden diese Blockaden auf der Ebene der Theorie und Konzeption untersucht. Oft soll das Neue der Nachhaltigkeit mit alten Rationalitätsmustern erreicht werden - mit alten Konzepten von Gerechtigkeit, Produktivität, Eigentum. Aber der nachhaltige Gerechtigkeitsanspruch, der Rücksicht auf zukünftige Generationen einfordert, kann mittels der Theorie von John Rawls nicht eingelöst werden. Denn dort besteht unter dem Schleier der Unwissenheit der jeweils andere nur abstrakt, ohne eigene Stimme. Und der nachhaltige Anspruch des Produktivitätserhalts kann mit dem in den Wirtschaftswissenschaften vorherrschenden Produktivitätskonzept, das auf Adam Smith zurückgeht, ebenfalls nicht eingelöst werden, da es die sorgenden Tätigkeiten von Frauen und die Produktivität der Natur aus dem Ökonomischen ausgrenzt. Und schließlich das Eigentum: In der erstmals von John Locke konzipierten bürgerlichen Eigentumsgesellschaft entstehen Eigentum und Wert nur im unmittelbaren Umwandlungsakt von Natur in Waren. Herrschafts-Eigentum über Ressourcen schließt andere von der Nutzung aus. Die Geschichte einer nachhaltigen gesellschaftlichen Entwicklung bedarf daher ganz anderer, neuer Erzählungen." (Autorenreferat)
Inhalt: "Transformation processes towards sustainable development have been until now blocked by old structures and institutions. This paper analyses such blockades in the field of theories and concepts that try to reach sustainability with the help of old rationales - with old concepts of justice (John Rawls), productivity (Adam Smith) and property (John Lokke). Rawls' theory of justice cannot aid sustainability because it is not capable of defining justice with regard to future generations. Adam Smith's concept of productivity cannot lead to sustainability because it externalizes the basic productivities for a sustainable economy - the productivities of female care work and of nature. Finally, Locke's concept of property: In his theory property is only created turning nature (resources) into commodities. This concept of property is combined with power over resources and power to exclude others from using them. All of this clarifies that: The history of sustainable development needs totally different stories in order to be told." (author's abstract)
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Sozialgeschichte, historische Sozialforschung, Volkswirtschaftstheorie, Allgemeines, spezielle Theorien und Schulen, Methoden, Entwicklung und Geschichte der Wirtschaftswissenschaften
"Alte" Männlichkeiten und "neue" Ethnizitäten: Positionierungen junger Migranten in transnationalen Räumen
Titelübersetzung:"Old" masculinities and "new" ethnicities: positions of young migrants in transnational social spaces
Autor/in:
Spies, Tina
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 3 (2011) 1, S 65-80
Inhalt: "Im Beitrag wird zunächst auf methodologischer und methodischer Ebene diskutiert, wie eine transnationale Perspektive in die eigene Forschung integriert werden kann. Dabei wird auf der Basis des Konzepts der Artikulation (Laclau/ Mouffe; Hall) ein Instrumentarium entwickelt, mit dessen Hilfe sich hybride Verortungen und deren Verstrickung und Einbettung in dominante Diskurse, 'Achsen der Ungleichheit' (Klinger/ Knapp/ Sauer) und Herrschaftsdimensionen aufzeigen lassen. Die Ergebnisse einer solchen Analyse werden anschließend am Beispiel eines Interviews vorgestellt. Der Fokus der Analyse liegt dabei auf Positionierungen, die im Kontext Männlichkeit und Migration eingenommen werden. Hier lassen sich Unterschiede finden, die zu einer Diskussion der Frage führen, in welchem Wechselverhältnis Multilokalität und Genderverhältnisse stehen." (Autorenreferat)
Inhalt: "This article discusses - from a theoretical and empirical point of view - how to integrate a transnational perspective into research. Therefore, the concept of articulation (Laclau/ Mouffe; Hall) will be introduced to analyze hybrid positions and their interrelation with dominant discourses, 'axes of difference' (Klinger/ Knapp/ Sauer) and power relations. To show some of the results from this analysis an interview will be presented. The focus of this analysis lies on positions in the context of migration and masculinity. Here one can find differences that lead to the question of how the interrelation between transnational localization and gender relations works." (author's abstract)
SSOAR Kategorie:Forschungsarten der Sozialforschung, Frauen- und Geschlechterforschung, Erhebungstechniken und Analysetechniken der Sozialwissenschaften, Migration
Labyrinthe der Straflosigkeit: Frauenmorde in Ciudad Juárez und extreme Gewalt in Mexiko heute
Titelübersetzung:Labyrinths of impunity: the killing of women in Ciudad Juárez and extreme violence in Mexico today
Autor/in:
Melgar, Lucía
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 3 (2011) 2, S 90-97
Inhalt: "Der vorliegende Text behandelt die brutalen Frauenmorde (feminicidio), die seit 1993 in den mexikanischen Grenzstädten Ciudad Juärez und Chihuahua stattfinden, als extremes Beispiel für misogyne Gewalt und Verletzung der Menschenrechte. Die Nichtverfolgung der Täter und die damit verbundene Straflosigkeit sowie die Normalisierung von Gewalt gingen der aktuellen Toleranz von Gewalt im mexikanischen 'Drogenkrieg' voraus. Die Auflagen, die der Interamerikanische Gerichtshof für Menschenrechte dem mexikanischen Staat im Kontext des Falles 'Campo algodonero' machte, werden nicht angemessen erfüllt." (Autorenreferat)
Inhalt: "While the extreme violence prevailing in Mexico has overshadowed the intensity of gender violence, feminicidio continues. This essay reviews the infamous murders of women occurring in Ciudad Juärez and Chihuahua since 1993, as an exemplary case of misogynistic violence and human rights violations. It argues that the process of not solving feminicide at the border allowed for the normalization of extreme violence and impunity, a precedent to the current tolerance of violence in Mexico, under the 'war on drugs'. In such a context, the historical ruling of the Inter-American Human Rights Court against the Mexican State in the case of feminicide is ill-fated." (author's abstract)
Schlagwörter:International Court of Justice; Mexiko; Latin America; sexual offense; human rights violation; historical analysis; Menschenrechtsverletzung; barbarism; Central America; Mexico; criminal law; offender; Sexualdelikt; historische Analyse; justice; homicide; Tötungsdelikt; Strafrecht; violence; Mittelamerika; Gewalt; woman; court decision; Entwicklungsland; Gerechtigkeit; Täter; gender-specific factors; Barbarei; Gerichtsentscheidung; developing country; Internationaler Gerichtshof; Lateinamerika
SSOAR Kategorie:Entwicklungsländersoziologie, Entwicklungssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung, Sozialgeschichte, historische Sozialforschung, soziale Probleme
Widerstand angesichts verleiblichter Herrschaft? Subjektpositionen gewaltbetroffener Frauen im Kampf um Anerkennung und ihre Bedeutung für die Prävention von Gewalt
Titelübersetzung:Resistance in the face of embodied gender relations? Subject positions of victimized women struggling for recognition - conclusions for the prevention of violence
Autor/in:
Glammeier, Sandra
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 3 (2011) 2, S 9-24
Inhalt: "Auf der Basis einer qualitativen Studie wird eine neue Perspektive auf Gewalt gegen Frauen vorgeschlagen. Es wird argumentiert, dass Frauen nicht allein durch die erlebte Gewalt unterdrückt und geschädigt werden, sondern vor allem durch kulturelle Konstruktionsprozesse, die ihnen vor, während und nach dem Erleben von Gewalt die Position eines (potenziellen) Opfers und Objekts von Gewalt zuweisen. Der Beitrag zeigt, dass gewaltbetroffene Frauen ihr Handeln zwar an einem Kampf um Anerkennung orientieren, ihr Kampf aber innerhalb einer verleiblichten Herrschaft verbleibt. Es werden Prozesse dargelegt, die den Widerstand von Frauen gegen Gewalt behindern und auf diese Weise männliche Herrschaft (re-)stabilisieren. Abschließend werden Ansätze aufgezeigt, diese Prozesse zu unterbrechen." (Autorenreferat)
Inhalt: "On the basis of a qualitative study this paper presents a new perspective an violence against women. It argues that women are not only suppressed and hurt by the violence experienced, but also by social constructions that position them as potential victims before, during and alter the violence. The article Shows the struggle for recognition as an important action orientation pattern for victimized women. However, this struggle is limited by means of the embodiment of male dominance. On the one hand this paper describes processes that interfere with resistance against violence and that play a decisive part in stabilizing patriarchal dominance systems. On the other hand it provides ways in which to counteract these processes." (author's abstract)
Gender, Frieden und Sicherheit: Internationale Konferenz vom 9.-10. Juli 2010 in München
Titelübersetzung:Gender, Peace and Security: international conference from 9th to 10th of July 2010 in Munich
Autor/in:
Rosul-Gajic, Jagoda; Erbe, Birgit
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 3 (2011) 1, S 136–140
Inhalt: "Warum brauchen die Internationalen Beziehungen eine Geschlechterperspektive? Was sind die größten Herausforderungen bei der Umsetzung der Resolution 1325 des UN-Sicherheitsrats auf internationaler, europäischer und nationaler Ebene? Warum ist Geschlechtergerechtigkeit als wesentlicher Bestandteil einer nachhaltigen Friedenspolitik bedeutend? Antworten auf diese Fragen wurden bei der Tagung aus wissenschaftlicher und praktischer Perspektive diskutiert. Die Beiträge zur Umsetzung der Resolution 1325 zeigten, dass mit diesem Instrument eine sinnvolle politische Strategie entworfen wurde. Dennoch gibt es viele Mängel bei der Implementierung. Weitere Themen waren völkerrechtliche Fragen, die Einschätzung aus Sicht der Theorien zu Internationalen Beziehungen und das Konzept der Menschlichen Sicherheit." (Autorenreferat)
Inhalt: "Why do International Relations need a gender perspective? What are the biggest challenges for the implementation of the UN Security Council resolution 1325 at international, European and national level? Why is gender equality an essential component of sustainable peace policy? Answers to these questions were discussed at the conference from academic and practical perspectives. The presentations on the implementation of resolution 1325 showed that this instrument was designed with a good political strategy, but there are still many shortcomings in the implementation. Other subjects were international legal issues, assessment from the perspective of theories of international relations and the concept of human security. In conclusion, it is apparent that no lasting peace or security can be created without taking account of gender relations in conflict and postconflict situations." (author's abstract)
Schlagwörter:international relations; Frieden; gender; Sicherheitspolitik; Friedenspolitik; peace policy; Völkerrecht; women's organization; Partizipation; equality of rights; law of nations; Gleichberechtigung; conflict management; participation; Konfliktregelung; internationale Beziehungen; Frauenorganisation; security policy; peace
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, internationale Beziehungen, Entwicklungspolitik
Vereinseitigungen - der Diskurs über Geschlecht und Gewalt gegen Pflegebedürftige
Titelübersetzung:A bias - the discourse about gender and violence against the elderly in the fi eld of family care
Autor/in:
Gröning, Katharina
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 3 (2011) 2, S 76-89
Inhalt: "Der Artikel problematisiert Forschungsansätze und Entwicklungslinien innerhalb der Gewaltforschung zum Gegenstand Gewalt gegen Pflegebedürftige in der häuslichen Pflege. Er vertritt einen gesellschaftskritischen Standpunkt in Bezug auf das Verhältnis von Gewalt in der häuslichen Pflege und dem Geschlecht der Täterinnen. Gefordert werden mehr Bildung für Betroffene und eine Pluralisierung in der Gewaltforschung über ältere. Menschen, sodass zum Beispiel Gewalt in der Altersehe mit einbezogen wird." (Autorenreferat)
Inhalt: "This article discusses perspectives of violence research in the field of violence against elderly people. In the beginning of the 1980s, when violence against the elderly became a theme for science and research in Germany, debates were dominated by the expierence and casusitics of social workers. As a result a gender bias developed in research and a picture of violence as a female conflict was institutionalized." (author's abstract)
Schlagwörter:research; Pflegebedürftigkeit; alter Mensch; häusliche Gewalt; Diskurs; discourse; Federal Republic of Germany; Handlungsorientierung; häusliche Pflege; intervention; man; Intervention; offender; gender; domestic violence; violence; Familie; home care; Gewalt; woman; Mann; need for care; family; elderly; Täter; gender-specific factors; action orientation
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, soziale Probleme, Gerontologie, Alterssoziologie
Rezension: Heidemarie Winkel, 2009: Geschlechtercodes und religiöse Praxis. Arabische
Christinnen zwischen patriarchaler Leitkultur und Selbst-Autorisierung
Autor/in:
Walz, Heike
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 3 (2011) 1, S 155-158
Schlagwörter:Christentum; gender relations; self-realization; Patriarchat; gender; Selbstverwirklichung; patriarchy; Arab countries; gender role; sozialer Wandel; woman; Geschlechtsrolle; traditionelle Kultur; traditional culture; Geschlechterverhältnis; Religion; religion; Christianity; social change; arabische Länder
SSOAR Kategorie:Religionssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung
Migration, Geschlecht, Gewalt: Überlegungen zu einem intersektionellen Gewaltbegriff
Titelübersetzung:Migration, gender, violence: towards an intersectional concept of violence
Autor/in:
Sauer, Birgit
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 3 (2011) 2, S 44-60
Inhalt: "Politische Maßnahmen gegen und wissenschaftliche Diskussionen um sogenannte 'traditionsbedingte' Gewalt gegen Frauen in westlichen Einwanderungsgesellschaften machen einen intersektionellen Gewaltbegriff nötig, der der kulturalisierenden Falle entkommt und nachhaltigen Gewaltschutz zu denken ermöglicht, ohne bestimmte minorisierte Gruppen abzuwerten und von Gewalt betroffene Frauen zu viktimisieren. Der Text schlägt im Kontext eines weiten feministischen Gewaltbegriffs eine Re-Theoretisierung von Gewalt gegen Frauen vor. Ein feministischer Gewaltbegriff sollte erstens das Zusammenspiel von Gewaltstrukturen und -diskursen, zweitens die Interaktion von Ungleichheitsstrukturen in Minderheitengruppen und der Mehrheitsgesellschaft sowie drittens die Interaktion von Ungleichheits- und Gewaltstrukturen an der Schnittstelle von Geschlecht, Kultur, Ethnizität/Nationalität, Religion und Klasse umfassen." (Autorenreferat)
Inhalt: "Political measures against as well as scientific debates about so-called 'traditional harmful practices' against women in western immigration countries put the necessity of an intersectional concept of violence on the feminist scientific agenda, Such a concept should aim to escape the trap of culturalizing the 'Other'. It should also build the ground to guarantee sustainable harm reduction without stigmatizing minority groups nor victimizing women affected by violence. In the context of a broad feminist notion of violence the article suggests the re-theorization of the concept of violence against women. This conceptualization should include first the interplay of structures and discourses of violence, second the interaction of structures of inequality between minority groups and dominant society, and third the intersection of structures of inequality and violence between gender, culture, ethnicity, religion, and class." (author's abstract)
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, soziale Probleme, Migration, Allgemeine Soziologie, Makrosoziologie, spezielle Theorien und Schulen, Entwicklung und Geschichte der Soziologie
Geschlechtsspezifische Gewalt und Gegenstrategien von Frauenrechts- und Gender-Organisationen in Südafrika
Titelübersetzung:Gender-based violence, women's rights and gender organisations in South Africa
Autor/in:
Schäfer, Rita
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 3 (2011) 2, S 61-75
Inhalt: "Das rassistische und sexistische Machtgebaren der Weißen, die systematische Demütigung und Unterdrückung schwarzer Männer sowie die fortschreitende Militarisierung der gesamten Gesellschaft während der Apartheid gelten als wichtige Faktoren für die Entstehung der geschlechtsspezifischen Gewaltmuster in Südafrika. Nach anfänglichen Rechtsreformen und einer innovativen Gender-Politik der ANC-Regierung in den 1990er Jahren sind Frauen- und Gender-Organisationen heute sowohl mit dem gewaltsamen Erbe der Apartheid als auch mit frauenfeindlichen Agitationen durch ANC-Politiker konfrontiert." (Autorenreferat)
Inhalt: "The white settler regime in South Africa, which was racist and sexist at the same time, oppressed and humiliated black men. In addition, the militarization of the society influenced the development of structural and gender-based violence in South Africa. After some innovative legal reforms and the introduction of gender policies by the ANC government in the 1990s some ANC politicians has become hostile against women's organisations and gender organisations. At the same time these organisations have to cope with the violent heritage of Apartheid." (author's abstract)
Schlagwörter:Republik Südafrika; Republic of South Africa; Apartheid; apartheid; woman; Gewalt; violence; gender-specific factors; Gender Mainstreaming; gender mainstreaming; Rassismus; racism; Frauenorganisation; women's organization; Frauenrechtlerin; feminist; politischer Wandel; political change; historische Entwicklung; historical development; Ungleichheit; inequality; Recht; law; Vernetzung; networking; Strukturproblem; structural problem; politische Aktivität; political activity; Lobby; lobby; südliches Afrika; Southern Africa; Entwicklungsland; developing country; Afrika südlich der Sahara; Africa South of the Sahara; Afrika; Africa
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, soziale Probleme, Entwicklungsländersoziologie, Entwicklungssoziologie, allgemeine Geschichte
Das Profil der Täterin: neue Monsterheldinnen im Horrorgenre
Titelübersetzung:The female culprit's profile: new female monster-heroes in the horrorgenre
Autor/in:
Miess, Julia
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 3 (2011) 2, S 25-43
Inhalt: "Die Vorstellung der passiv-friedfertigen Frau und des aktiv-aggressiven Mannes findet nicht nur in den traditionellen Bildern des männlichen Schurken und der Opferheldin Ausdruck, sondern wird implizit selbst in den wegweisenden kulturkritischen Werken Klaus Theweleits und Elisabeth Bronfens sichtbar, die ihr Erkenntnisinteresse zuerst auf männliche Subjektpositionen - Männerfantasien -richten. Sie führt in Gattungstheorien zu Ausblendungen und drückt sich in Klischees von Mütterlichkeit und weiblicher Zurückhaltung im Arbeitsleben mit realer Wirkung aus. Ausgehend von Figuren wie der Täterin Nike im Roman Die Hirnkönigin der deutschsprachigen Autorin Thea Dorn zeichne ich die kulturelle Wandlung von der Opferheldin zur Monsterheldin nach - zu einer Figuration, die auf neue Möglichkeiten der Identifikation und auf die Notwendigkeit verweist, die Zusammenhänge von Gender, Genre und Gewaltdarstellung neu zu diskutieren." (Autorenreferat)
Inhalt: "The idea of passive-placid femininity and active-aggressive masculinity does not only become evident in traditional representations of male Gothic villains and female victim-heroes; it is also implicitly evident in works of cultural criticism that have become classics. Klaus Theweleit and Elisabeth Bronfen first of all focus on male subject positions, 'male fantasies'. Until today, the idea of women being less aggressive has led to their exclusion from genre theories and affects everyday life, from cliches of devoted motherhood to inequalities in employment. By analyzing characters such as the female serial killer Nike in Thea Dorn's novel Die Hirnkönigin ['the brain queen'], I would like to Show a cultural shift from female victim-hero to female monsterhero. In representations of the female monster-hero, new possibilities of identification become exemplary, as well as the need to rediscuss the relation between gender, genre and Images of violence." (author's abstract)