Fakten und Fassaden: Gleichstellungspolitiken und Geschlechterwissen in Wissenschaft und Forschung; Tagung anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Kompetenzzentrums Frauen in Wissenschaft und Forschung CEWS
Herausgeber/in:
Dahlhoff, Jutta; Girlich, Jana; GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung (CEWS)
Quelle: GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung (CEWS); Bonn (cews.publik, 15), 2011. 116 S
Die Balance zwischen Lebensbereichen und die besondere Bedeutung der Familienarbeit
in der "rush hour des Lebens"
Titelübersetzung:The balance between spheres of life and the special meaning of family work in the
"rush hour of life"
Autor/in:
Lothaller, Harald
Quelle: Köln: Verlag für Wissenschaft und Kultur (WiKu-Verlag) Dr. Stein, 2011. 178 S.
Inhalt: "Zwischen Mitte Zwanzig und Ende Dreißig steigen viele Personen in den Beruf ein,
etablieren sich und legen den Grundstein für eine Karriere. Im gleichen Lebensabschnitt
gehen sie fixe Partnerschaften ein und gründen eine Familie. Dazu kommen diverse soziale
und private Verpflichtungen sowie individuelle Bedürfnisse. Viele Herausforderungen
- wenig Zeit. Das ist die 'rushhour des Lebens'. Geraten die Lebensbereiche außer
Balance, betreffen die negativen Auswirkungen nicht nur die einzelnen Personen: Geringe
Fertilitätsrate, steigende Scheidungsraten, geringere Produktivität oder vermehrte
psychische und körperliche Probleme sind Folgen für die Partnerschaft, das direkte
private und berufliche Umfeld, die Wirtschaft und die Gesellschaft als Ganze. Verschiedene
Lebensbereiche möglichst gut miteinander zu vereinbaren spielt daher in dieser intensiven
Zeit eine zentrale Rolle. Dieses Buch beschäftigt sich daher unter anderem damit,
was es erleichtert und was es erschwert, die 'rushhour des Lebens' zu meistern, und
wie Personen in der 'rushhour des Lebens' auf verschiedenen Ebenen unterstützt werden
können." (Verlagsangabe)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Monographie
Gender und Diversity im Diskurs von Weiterbildung und Beratung : Ansatzpunkte für Perspektiven der Intersektionalität
Titelübersetzung:Gender and diversity in the discourse on further education and counseling : starting-points for perspectives of intersectionality
Autor/in:
Smykalla, Sandra
Quelle: Intersektionalität zwischen Gender und Diversity: Theorien, Methoden und Politiken der Chancengleichheit. Sandra Smykalla (Hrsg.), Dagmar Vinz (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung), 2011, S. 231-245
Inhalt: Im Beitrag wird anhand von Gender- und Diversity-Konstruktionen von Trainern und Beratern gezeigt, mit welchem Differenz-Wissen Experten ihre Interventionen konzipieren, wie sie ihre eigene Professionalität darüber begründen und welche Potenziale zur Transformation von Geschlechterverhältnissen sie dabei eröffnen bzw. ungeachtet lassen. Diese Analyse ist Teil der eigenen empirischen Forschung der Verfasserin im Feld der Gender orientierten Weiterbildung und Beratung sowie ihrer Beobachtung und Mitgestaltung des Diskurses um Intersektionalität in den deutschsprachigen Gender-Studies innerhalb der letzten Jahre. Es werden die Diskurspositionen von Trainern zum Verhältnis von Gender und Diversity herausgearbeitet. Dabei wird insbesondere die Plausibilisierung oder Infragestellung von Dualismen sowie das Theorie-Praxis-Verständnis der Experten fokussiert. Anschließend werden diese empirischen Erkenntnisse mit erziehungswissenschaftlichen Überlegungen zu Professionalität und der Produktion von Wissen und "Nicht-Wissen" rückgekoppelt, um zu zeigen, wie die eigene Involviertheit der Experten ihr professionelles Handeln bestimmt. Deshalb wird abschließend der Vorschlag gemacht, im Handlungsfeld der Weiterbildung und Beratung neben Fachkompetenz eine Ambivalenzkompetenz zu entwickeln, die die Professionalität von Trainern erst ermöglicht. (ICF2)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Gleichstellungspolitik, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Geschlechtliche Konfigurationen in grenzüberschreitenden Berufsverläufen von Migratinnen
Titelübersetzung:Gender-specific configurations in cross-border job histories of female migrants
Autor/in:
Jungwirth, Ingrid
Quelle: Intersektionalität zwischen Gender und Diversity: Theorien, Methoden und Politiken der Chancengleichheit. Sandra Smykalla (Hrsg.), Dagmar Vinz (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung), 2011, S. 181-198
Inhalt: Im Beitrag wird ein analytischer Ansatz präsentiert, der nach der Meinung der Autorin der Mehrdimensionalität sozialer Realitäten gerecht wird, indem z. B. der Bezug von Migranten zu mehr als ausschließlich einer nationalstaatlich organisierten Gesellschaft berücksichtigt wird. Der Ansatz der Lebenslaufforschung sowie die in diesem Zusammenhang entwickelten Konzepte der Geschlechter- und Migrationsforschung stellen den theoretischen Bezugsrahmen dar, um die mehrdimensionale Bedingtheit und Entwicklung sozialer Verortungen zu analysieren. Die Analyse der Berufsverläufe hochqualifizierter Migranten gibt dabei Aufschluss darüber, wie sie zu einer bestimmten Stellung im sozialen Ungleichheitsgefüge gekommen sind. (ICF2)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Geschlechterverhältnis, Migration und Migrantinnen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Intersektionalität und Diversity : Achsen der Differenz in Managementkonzepten und Managementforschung
Titelübersetzung:Intersectionality and diversity : axes of difference in management concepts and management research
Autor/in:
Sieben, Barbara; Bornheim, Nicole
Quelle: Intersektionalität zwischen Gender und Diversity: Theorien, Methoden und Politiken der Chancengleichheit. Sandra Smykalla (Hrsg.), Dagmar Vinz (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung), 2011, S. 93-110
Inhalt: Im Beitrag wird aufgezeigt und kritisch gewürdigt, welche Berücksichtigung Intersektionalität in Managementkonzepten und Managementforschung zu Diversity findet. Damit begegnet man zugleich einem immer wieder anzutreffenden "Diversity Bashing", d. h. Vorwürfen wie: mit Diversity Management (DiM) oder Diversity-Forschung würden Geschlechter- und weitere Unterschiede essenzialisiert und naturalisiert, der Fokus auf den Business Case würde gleichstellungspolitische Bestrebungen überlagern oder ausblenden. Entsprechende Vorwürfe werden v. a. von Gender- und Intersektionalitäts-Forschern aus anderen Disziplinen als der Soziologie erhoben, aber auch von (kritischen) Managementforschern, die sich mit Gleichstellungsfragen befassen und Vorbehalte gegenüber dem Diversity-Konzept haben. Nicht zu vergessen sind Diversity-Forscher selbst, die sich mit blinden Flecken und Problemen der Diversity-Forschung und/oder der Umsetzung von Diversity-Initiativen befassen und entsprechende Kritikpunkte zum Anlass nehmen, um Analyseansätze und Konzepte zu Diversity und DiM zu entwerfen und weiterzuentwickeln. Dies geschieht nicht zuletzt mit Bezug auf Intersektionalitätsansätze. (ICF2)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Work-Life-Balance und Diversity in Organisationen
Titelübersetzung:Work-life balance and diversity in organizations
Autor/in:
Beham, Barbara
Quelle: Intersektionalität zwischen Gender und Diversity: Theorien, Methoden und Politiken der Chancengleichheit. Sandra Smykalla (Hrsg.), Dagmar Vinz (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung), 2011, S. 246-260
Inhalt: In den USA werden mit dem Begriff Intersektionalität häufig die Wechselwirkungen zwischen den Ungleichheitskategorien Gender, Ethnizität und soziale Klasse verbunden. In Europa gibt es hingegen noch eine rege Diskussion über die Auswahl der entsprechenden Kategorien. Im Beitrag wird die in den USA verbreitete Triade aufgegriffen, da diese Ungleichheitskategorien auch in Bezug auf die Work-Life Balance eine wesentliche Rolle spielen, im wissenschaftlichen Diskurs jedoch meistens nur unzureichend (zumeist als voneinander unabhängige Kategorien) ihre Berücksichtigung finden. Beginnend mit einer Begriffsdefinition und einer kurzen kritischen Reflexion des aktuellen Forschungsstandes werden kurz die soziopolitischen Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben besprochen. Anschließend werden die betrieblichen Voraussetzungen, die Arbeitnehmer/n/innen eine zufriedenstellende Work-Life Balance ermöglichen sollen, unter Berücksichtigung der drei Ungleichheitskategorien Gender, Ethnizität und Klasse diskutiert. Konkrete Handlungsempfehlungen für Unternehmen schließen das Kapitel ab. (ICF2)
Intersektionalität und Diversity mit Bourdieu betrachtet
Titelübersetzung:Intersectionality and diversity analyzed with Bourdieu
Autor/in:
Hofbauer, Johanna; Krell, Gertraude
Quelle: Intersektionalität zwischen Gender und Diversity: Theorien, Methoden und Politiken der Chancengleichheit. Sandra Smykalla (Hrsg.), Dagmar Vinz (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung), 2011, S. 78-92
Inhalt: Im Beitrag wird untersucht, welche Perspektiven auf Intersektionalität die Beschäftigung mit Bourdieus Texten ermöglicht. Erstens wird der Frage nachgegangen, was überhaupt unter Intersektionalität verstanden werden soll. Denn dieses Konstrukt oder Konzept wird nicht nur in den USA und Europa unterschiedlich konzipiert, sondern ist grundsätzlich vielfacettig und -deutig. Dem kleinsten gemeinsamen Nenner zufolge geht es dabei um das Zusammenwirken mehrerer ungleichheitsrelevanter Zugehörigkeiten oder Zuordnungen. Zweitens wird nur eingangs ausschließlich Intersektionalität betrachtet und dann der Fokus auf Diversity erweitert. Auch hier gibt es Klärungsbedarf hinsichtlich des Begriffs- und Konzeptverständnisses. Diversity steht nicht nur für Diversität oder Vielfalt als Konstrukt, sondern auch für Diversity als Strategie und für Diversity-Studies. Diversity als Strategie zielt darauf, Bedingungen zu schaffen, die niemanden aufgrund bestimmter Zugehörigkeiten oder Zuordnungen benachteiligen, und dadurch Entwicklungschancen für Individuen, Organisationen und Gesellschaften zu ermöglichen. Drittens werden nur ausgewählte Aspekte des Bourdieuschen Werkes und deren Relevanz für Intersektionalität und Diversity angesprochen. Es geht darum, welche und wie viele Kategorien berücksichtigt werden sollten. Darüber hinaus geht die Frage, ob überhaupt soziale Kategorien im Zentrum stehen sollten, die zu den für Bourdieu zentralen Konzepten Feld und Habitus führen. (ICF2)
Klasse und Geschlecht : eine umkämpfte Verbindung in Theorien zu Intersektionalität und Diversity
Titelübersetzung:Class and gender : a fiercely disputed connection in theories on intersectionality and diversity
Autor/in:
Vinz, Dagmar
Quelle: Intersektionalität zwischen Gender und Diversity: Theorien, Methoden und Politiken der Chancengleichheit. Sandra Smykalla (Hrsg.), Dagmar Vinz (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung), 2011, S. 61-75
Inhalt: Im Beitrag wird der Frage nachgegangen, wie die Verwobenheit der Kategorien Klasse und Geschlecht theoretisch gefasst und empirisch analysiert werden kann. Es wird gezeigt, wie Geschlecht und Klasse im Konzept Diversity gefasst werden. Es wird untersucht, ob das Antidiskriminierungsrecht, das auf dem Konzept einer "non-hierarchical diversity" beruht, soziale Herkunft/Klasse zu Recht nicht als Benachteiligungsgrund benennt. Dabei wird von der These ausgegangen, dass Geschlecht und Klasse als Dimensionen der Benachteiligung nicht nur Ähnlichkeiten aufweisen, sondern auch voneinander verschiedene Charakteristika, und dass dies für die theoretische Konzeption, die empirische Analyse und die Entwicklung politischer Strategien nicht folgenlos bleibt. Darauf aufbauend wird mit Bezug auf das Konzept der doppelten Vergesellschaftung diskutiert, inwiefern Geschlecht und Klasse in ihrer Verwobenheit als soziale Strukturkategorien analysiert werden können. Zum Abschluss geht es im Sinne der politischen Intersektionalität um die Frage, welche politischen Strategien geeignet sind, um Benachteiligungen entlang der Linien Klasse und Geschlecht effektiv zu bearbeiten. Hierbei werden sozialpolitische Strategien zur Gewährung von zweiten und dritten Chancen vorgestellt. (ICF2)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Intersektionalität von Geschlecht und Ethnizität : zur Konstitution benachteiligungsrelevanter Unterscheidungen im Bildungssystem
Titelübersetzung:Intersectionality of gender and ethnicity : constitution of discrimination-related differences in the education system
Autor/in:
Hormel, Ulrike
Quelle: Intersektionalität zwischen Gender und Diversity: Theorien, Methoden und Politiken der Chancengleichheit. Sandra Smykalla (Hrsg.), Dagmar Vinz (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung), 2011, S. 216-230
Inhalt: In der Studie wird untersucht, ob und inwiefern der Intersektionalitätsansatz einen Ausgangspunkt für die differenzierte Analyse von Benachteiligungsmustern im Bildungssystem sowie ihrer Genese bietet. Der erste Teil des Beitrags befasst sich mit dem analytischen Potenzial der Intersektionalitätsperspektive in Bezug auf die Untersuchung sozialer Ungleichheitsverhältnisse. Dabei wird in Rückbindung an differenzierungstheoretische Überlegungen vorgeschlagen, die mit dem Intersektionalitätsansatz aufgeworfene Frage der Komplexität von Ungleichheitsstrukturen auf der Ebene der Gesellschaft rückzubinden an das Problem multireferenzieller Prozesse der In- und Exklusion durch das eigenrationale Operieren von Organisationen. Am Beispiel des allgemeinbildenden Schulsystems wird gezeigt, dass und inwiefern sich organisationsspezifische Benachteiligungsmuster und -mechanismen entlang der sozialen Klassifikationen Geschlecht und Ethnizität herausbilden, die nicht durch differenzielle Eigenschaften der damit kategorial eingegrenzten sozialen Gruppen und ihrer gesellschaftlichen Relationierung erklärbar sind. (ICF2)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung, Migration und Migrantinnen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Intersektionalität als theoretische Herausforderung für die Geschlechterforschung
Titelübersetzung:Intersectionality as a theoretical challenge for gender studies
Autor/in:
Hagemann-White, Carol
Quelle: Intersektionalität zwischen Gender und Diversity: Theorien, Methoden und Politiken der Chancengleichheit. Sandra Smykalla (Hrsg.), Dagmar Vinz (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung), 2011, S. 20-33
Inhalt: Der feministische Diskurs, der durch den Begriff "Intersektionalität" gekennzeichnet wird, nimmt seinen Ausgang von der empirisch untermauerten Erkenntnis, dass Gesellschaften heute von mehreren Dimensionen sozialer Ungleichheit geprägt werden, von denen das Geschlechterverhältnis nur eine ist. Maßgeblich für die Bildung dieses Begriffs war ferner das Theorem, dass strukturelle Ungleichheiten gesellschaftlich tragende Relationen von Dominanz und Unterordnung in einem Beziehungs- und Verweisungsgefüge einbinden, absichern und gegen unablässig störende Kräfte verteidigen, und zwar nicht nur durch Beharren, sondern auch durch Wandel. Diesem Grundgedanken folgend wird der Frage nachgegangen, welche Differenz- und Strukturkategorien sinnvoll zum Verständnis von Intersektionalität sein können. Es wird argumentiert, dass ein Lob der Vielfalt die Strukturfrage nicht beantwortet, es jedoch auf diese Frage nicht nur eine, sondern mehrere Antworten geben kann. Im zweiten Abschnitt wird vorgeschlagen, die Strukturmächtigkeit von Kategorien kontextbezogen zu untersuchen. Im Hinblick auf die daraus erwachsenden methodischen Schwierigkeiten wird im dritten Abschnitt vorgeschlagen, die "Schnittstellenkategorien" der Intersektionalität sequenziell zu erschließen; dies wird an Beispielen aus der empirischen Forschung skizziert. Abschließend werden die notwendigen (und fruchtbaren) Spannungen zwischen Forschung und Politik am Beispiel des Themas Gewalt gegen Frauen diskutiert. (ICF2)