Inhalt: Geschlechtsspezifische Ungleichheiten machen sich in allen Bereichen des Wirtschaftslebens bemerkbar und bedeuten sowohl für die betroffenen Personen als auch für die Volkswirtschaft insgesamt hohe Verluste in Form von entgangener Produktivität und niedrigeren Lebensstandards. Dieser neue OECD-Bericht befasst sich mit Lösungsansätzen zur Beseitigung dieser geschlechtsspezifischen Ungleichheiten unter folgenden thematischen Gesichtspunkten: Geschlechtergleichstellung, soziale Normen und öffentliche Politik sowie Geschlechtergleichstellung in Bildung, Berufsleben und Unternehmertum.
Die Kernaussagen lauten:
● Die Verbesserung der Geschlechtergleichheit beim Bildungsniveau hat einen stark positiven Effekt auf das Wirtschaftswachstum.
● Geschlechterstereotypen muss schon im jungen Alter bei den Bildungsentscheidungen in der Schule entgegengewirkt werden. So sollten beispielsweise Unterrichtsmethoden und -materialien angepasst werden, um Jungen stärker für das Lesen und Mädchen stärker für Mathematik und Naturwissenschaften zu begeistern; Mädchen sollten ermutigt werden, verstärkt naturwissenschaftliche, ingenieurwissenschaftliche und mathematische Studienfächer zu wählen und eine Berufstätigkeit in diesen Bereichen anzustreben.
● Gute und bezahlbare Kinderbetreuung ist ein ausschlaggebender Faktor für die Verbesserung der Geschlechtergleichstellung im Berufsleben. Veränderungen sind jedoch auch im familiären Kontext notwendig, da der überwiegende Teil der Hausarbeit und Kindererziehung in vielen Ländern immer noch von den Frauen geleistet wird. Diese Veränderungen können von der Politik unterstützt werden, beispielsweise durch Elternurlaubsregelungen, die Väter explizit einschließen.
● Fördermaßnahmen für Unternehmen in Frauenbesitz müssen auf alle Unternehmen, nicht nur auf Neugründungen und Kleinbetriebe, ausgerichtet werden. Es muss ein gleichberechtigter Zugang zu Finanzierungsmitteln für männliche und weibliche Unternehmer gewährleistet werden.
Gender in den Gesundheitswissenschaften - Geschlechtsdifferenzen aus sozio-kultureller Perspektive
Autor/in:
Seibt, Annette
Quelle: Berlin: LIT Verlag (Gender Studies in den Angewandten Wissenschaften, Bd. 7), 2013. 200 S
Inhalt: Dieser Band beleuchtet die forschungs- und gesundheitspolitische Situation, die Ressourcen und Belastungen für insbesondere "frauentypische" Gesundheitsanliegen u.a. in Bezug auf Erwerbstätigkeit, Gesundheitsversorgung und (Rehabilitations-) Sport. Dabei wird entlang der Geschlechts- bzw. Genderlinie differenziert. Zwei der insgesamt acht Beiträge gewähren einen Einblick in geschlechts-differenzierende Public Health-Forschungsarbeiten aus Australien, und zwei Artikel befassen sich mit geschlechts- bzw. genderspezifischer akademischer Ausbildung. Die sozio-kulturelle Perspektive kommt in den Artikeln implizit vor und ist darin eingewoben.
Schlagwörter:Gesundheitsforschung; Medizin
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Monographie
Hochschulräte und Hochschulsteuerung zwischen Beratung und Kontrolle
Autor/in:
Borgwardt, Angela; Zöllner, E. Jürgen; Heinze, Rolf G.; Hellermann, Johannes
Quelle: Berlin: Friedrich-Ebert-Stiftung, 2013, 1. Aufl. 80 S
Inhalt: Der Band "Hochschulräte und Hochschulsteuerung" dokumentiert eine Tagung, die die Friedrich-Ebert-Stiftung am 8. Oktober 2012 veranstaltet hat. Neben einer Darstellung der Aufgaben und Funktionen von Hochschulräten im Ländervergleich widmet sich die Ergebnispublikation komprimiert aktuellen Fragestellungen (unter anderem Zusammensetzung und Arbeitsweise von Hochschulräten, Rechenschaftslegung und Transparenz). Abschließend werden offene Fragen für künftige Diskussionen gelistet. (HRK / Abstract übernommen).
Das deutsche Wissenschaftssystem und seine Postdocs : Perspektiven für die Gestaltung der Qualifizierungsphase nach der Promotion - Dokumentation des Symposiums der Graduierten-Akademie der Friedrich-Schiller-Universität Jena 2012
Autor/in:
Kauhaus, Hanna
Quelle: Bielefeld: UVW, 2013. 127 S
Inhalt: Die Situation des promovierten wissenschaftlichen Nachwuchses in Deutschland ist von gravierenden Unstimmigkeiten gekennzeichnet – darüber herrscht weitgehend Einigkeit. Doch wie sind diese Unstimmigkeiten zu beurteilen: Handelt es sich um Interessenkonflikte zwischen Universitäten und Nachwuchswissenschaftlern, oder haben sich Rahmenbedingungen entwickelt, die Nachteile für alle Beteiligten mit sich bringen? Und: Welche Handlungsoptionen haben die verschiedenen Akteure im Wissenschaftssystem, um die Rahmenbedingungen der Postdoc-Phase zu verbessern?
Der vorliegende Band dokumentiert die Ergebnisse des gleichnamigen Symposiums, das die Graduierten-Akademie der Friedrich-Schiller-Universität Jena im November 2012 veranstaltete. Vertreter der Universitäten, außeruniversitären Forschungseinrichtungen, Wissenschaftsförderer, Landes- und Bundespolitik, Wirtschaft, Hochschulforschung und Postdocs brachten ihre Sichtweisen ein und arbeiteten gemeinsam an Perspektiven zur Gestaltung der Postdoc-Phase.
CEWS Kategorie:Außerhochschulische Forschung, Wissenschaft als Beruf, Hochschulen
Dokumenttyp:Monographie
Diversität als Leitmotiv : Handlungsempfehlungen für eine diversitäts- und kompetenzorientierte Didaktik ; eine explorative Studie im Kontext einer Kunst- und Musikhochschule - Essen, Univ., Diss.--Duisburg, 2013
Autor/in:
Spelsberg, Karoline
Quelle: Münster: Waxmann, 2013. 269 S
Inhalt: In diesem Band wird der Frage nachgegangen, wie die Diversität der Studierenden und die Forderung nach Kompetenzorientierung didaktisch-systematisch berücksichtigt werden kann. Zur Beantwortung dieser Frage werden die Diskurse zu Diversity (Management) und Kompetenzorientierung auf der Mikroebene zusammengebracht und aufgezeigt, dass diese kompatible Beiträge zur Umsetzung und Profilierung „guter Lehre“ darstellen.
Nach einer theoretischen Erläuterung der unterschiedlichen Herkunfts- und Entstehungszusammenhänge der Diskurse sowie einer näheren Betrachtung ausgewählter Merkmale der didaktischen Elemente Lernziel, Lernaufgabe und Portfolio wird die Bedeutung von Gestaltungsprinzipien als Orientierungsgrundlage für didaktiche Entscheidungen aufgezeigt.
Um weiterführende Erkenntnisse zu gewinnen, wurden zwei empirische Studien im hochschulischen Kontext durchgeführt. Die daraus gewonnenen Einsichten enthalten wichtige gestaltungspraktische Handlungsorientierungen für die kohärente Ausgestaltung didaktischer Parameter in einem Lehr- und Lernarrangement.
CEWS Kategorie:Diversity, Studium und Studierende, Hochschulen
Dokumenttyp:Monographie
Vaterschaft im Spannungsfeld von Erwerbs- und Familienleben : „Neuen Vätern“ auf der Spur
Autor/in:
Possinger, Johanna
Quelle: Dordrecht: Springer VS, 2013.
Inhalt: Väter heute wollen mehr sein als nur finanzielle Ernährer und Verantwortung auch bei der direkten Fürsorgearbeit ihrer Kinder übernehmen. Ungeachtet dieses egalitären Anspruchs überwiegt in den meisten Familien in Deutschland allerdings eine überwiegend traditionelle Aufteilung von Erwerbs- und Familienarbeit. Auf einer explorativen Spurensuche nach den „neuen Vätern“ beleuchtet Johanna Possinger Gründe für diese Lücke zwischen Wunsch und Wirklichkeit und widmet sich der in der Familienforschung noch unzureichend beantworteten Frage, wie sich Väter während, aber auch unabhängig von der Elternzeit an der Fürsorgearbeit für ihre Kinder beteiligen. Die Autorin setzt an der Perspektive der Väter selbst an und untersucht, wie diese ihre Verpflichtungsbalance zwischen Beruf und Sorgearbeit organisieren, auf welche Hindernisse sie dabei stoßen und welche Strategien sie zur Bewältigung ihres Vereinbarkeitsdilemmas entwickeln.
Autor/in:
Jansen, Mechtild M.; Röming, Angelika; Rohde, Marianne
Quelle: München: Olzog, 2013. 320 S
Inhalt: "Dieses umfassende Genderhandbuch zeigt ausführlich und anhand zahlreicher Beispiele, wie Gender Mainstreaming als machtvolles und positiv wirkendes Steuerungsinstrument in vielen Bereichen unserer Gesellschaft eingesetzt werden und wirken kann. Im Fokus steht immer die zentrale Fragestellung, welche Folgen eine beabsichtigte Entscheidung jeweils für Frauen oder für Männer haben kann. Die professionelle und nachhaltige Anwendung von Gender Mainstreaming ist für die Bewältigung der Herausforderungen in einer Vielzahl von gesellschaftlichen Handlungsfeldern sowie für die hierin Verantwortlichen von großer Bedeutung, z.B. im Bereich: Familie und demografischer Wandel, Migration und Integration, Politik und Wirtschaft, Arbeitgeber und Gewerkschaften, Verwaltung und Wissenschaft, Gesundheit und Umwelt. Bei der Anwendung des Gender-Mainstreaming-Prinzips geht es somit um die Qualität von Entscheidungen und Rahmenbedingungen - das heißt, um die vorausschauende Abwägung, welche konkreten Auswirkungen Entscheidungen von heute auf das Zusammenleben unserer Gesellschaft von morgen haben werden. Dafür sind Führung und Visionen gefragt. Folglich ist die Umsetzung auch Aufgabe von Führungskräften, die bei ihren Entscheidungen und Beschlüssen durch das Gender-Mainstreaming-Prinzip ein Instrument an die Hand bekommen, Lösungen für die Zukunft einer demokratischen Gesellschaft zu entwickeln." (Verlagsangabe).
Quelle: Wiesbaden: Springer VS, 2013, 2., vollst. überarb. und erw. Aufl.. 503 S.
Inhalt: "Gleichstellungspolitik an Hochschulen bewegt sich derzeit im Spannungsfeld aktueller Geschlechterforschung und hochschulpolitischer Transformationen. Das Handbuch reflektiert die Komplexität gleichstellungspolitischer Arbeit und trägt zu ihrer Professionalisierung bei. Der erste Teil des Handbuchs vermittelt theoretische Grundlagen und reflektiert Erkenntnisse aus den Gender, Queer, Postcolonial und Diversity Studies sowie aus der Intersektionalitätsforschung und diskutiert deren gleichstellungspolitische Relevanz. Im zweiten Teil werden gleichstellungspolitische Handlungsfelder praxisnah vorgestellt und Strategien und Instrumente der Gleichstellungsarbeit aufgezeigt. Zentrale Begriffe sind in einem Glossar erläutert. In der Verschränkung von Theorie und Praxis werden die Paradoxien gleichstellungspolitischen Handelns an Hochschulen als Herausforderung produktiv gemacht und Impulse für eine zukunftsfähige Gleichstellungspolitik gegeben." (Verlagsangabe)
Familie und Beruf? : der Einfluss der Berufssituation auf die Familienplanung
Autor/in:
Kayser, Katharina
Quelle: Hamburg: Diplomica Verl., 2013. VII, 126 S.
Inhalt: "Der Fokus dieses Buches liegt im Wandel der Arbeitsmarktsituation und deren Auswirkungen auf die Geburtenentwicklung. Dass die Altersgruppen der potentiellen Eltern in Deutschland gleichzeitig am stärksten von atypischen Beschäftigungen betroffen sind, wird als problematisch erachtet. Es stellen sich die Fragen, ob die Berufssituation die Familienplanung dominiert und ob die Anforderungen des Arbeitsmarktes heute konträr zu denen des Familienlebens sind. Die Unsicherheiten vieler Berufssituationen und die daraus resultierenden Folgen für die Planung einer Familiengründung beziehungsweise Familienerweiterung bilden den Kern der späteren Analyse. Mit diesem Buch wird empirisch untersucht, ob ein Zusammenhang zwischen der objektiven Berufssituation sowie deren subjektiven Einschätzung und einem Kinderwunsch besteht. Außerdem wird analysiert, welchen Einfluss dies auf die Planung einer Familiengründung beziehungsweise Familienerweiterung hat." (Verlagsangabe)
Geschlechterverhältnisse, Geschlechterpolitik und Gleichstellungspolitik in der Europäischen Union : Akteure - Themen - Ergebnisse
Titelübersetzung:Gender relations, gender policy and gender equality politics in the European Union : actors - themes - results
Autor/in:
Klein, Uta
Quelle: Wiesbaden: Springer VS (Lehrbuch), 2013. 312 S.
Inhalt: Klein präsentiert eine Einführung in die Institutionen, Akteure und (rechtlichen) Instrumente der Europäischen Union. Ebenso verständlich wie erklärend ist ihre Auseinandersetzung mit dem von ihr gewählten Politikfeld 'Gleichstellungspolitik' das ihres Erachtens im Mainstream der Politikwissenschaft, Soziologie oder Rechtswissenschaft bislang nur eine marginale Rolle spielt. Sie identifiziert drei Hauptstränge europäischer Gleichstellungspolitik - Lohngleichheit, Diskriminierungsabbau und Gender Mainstreaming - und diskutiert zum einen die konkrete Umsetzung von Gesetzen in der Praxis, zum anderen aber auch ihre Bedeutung für die Beseitigung von Ungleichheit zwischen Frauen und Männern. Diesen zweiten Aspekt verbindet sie mit einer knappen Darstellung der Auseinandersetzung über 'Gleichheit' in der feministischen Diskussion, bei der die Forderung nach formaler Gleichheit um das Paradigma der Differenz erweitert wurde. Die Abkehr von Frauen als 'Kollektiv' habe sich jedoch für die Entwicklung einer politischen Strategie häufig als problematisch herausgestellt. Wie die europäische Gleichstellungspolitik konkret auf ungleiche Lebensverhältnisse von Frauen und Männern sowie die gesellschaftliche Benachteiligung von Frauen eingeht, zeigt Klein anhand der Ungleichheitsdimensionen Erwerbsarbeit, Familientätigkeit (die Verteilung von unbezahlter und bezahlter Arbeit) und Gewalt. Den Abschluss bildet eine Auseinandersetzung über die Bedingungen in den einzelnen Mitgliedstaaten für eine Umsetzung von Gleichstellungspolitik, die Klein mithilfe von Erkenntnissen aus der vergleichenden Wohlfahrtsstaatsanalyse erklärt. (ZPol, NOMOS)