Frauenforschungsprofessuren : Marginalisierung, Integration oder Transformation im Kanon der Wissenschaften?
Titelübersetzung:Professors of research on women : marginalization, integration or transformation in the canon of sciences?
Autor/in:
Bock, Ulla; Landweer, Hilge
Quelle: Feministische Studien, Jg. 12 (1994) Nr. 1, S. 99-109
Inhalt: Die Autorinnen des vorliegenden Beitrags diskutieren das Pro und Contra von Frauenforschungsprofessuren. Sie fragen, ob mit dieser Institutionalisierung feministische Fragen in Forschung und Lehre eher marginalisiert oder wirklich integriert werden bzw. welche Art von Institutionalisierung wünschenswert ist: ausschließlich der Frauenforschung gewidmete Professuren oder solche, die stärker in die "Normalwissenschaft" integriert sind. In diesem Zusammenhang stellen sich auch zwei "alt-feministische" Selbstverständlichkeiten zur Diskussion, nämlich ob der Terminus "Frauenforschung" durch "Geschlechterforschung" zu ersetzen ist und ob der Anspruch auf Interdisziplinarität weiterhin aufrechterhalten werden kann und soll. (psz)
Quelle: Erziehungswissenschaft, Jg. 5 (1994) H. 9, S. 113-129
Inhalt: "Frauenforschung ist ein wissenschaftlicher Ansatz, dessen Erkenntnisinteresse in der Aufhebung der Geschlechterhierarchie liegt. In der Erziehungswissenschaft hat sich Frauenforschung seit ihren Anfängen vor ca. 15 Jahren mit zunehmendem Einfluß auf die Disziplin entwickelt." Der vorliegende Bericht gibt einen Einblick in diese Entwicklung. Zunächst wird der interdisziplinäre und internationale Zusammenhang von Frauenforschung und die Lage in der Bundesrepublik Deutschland allgemein skizziert. Im nächsten Abschnitt werden die Ergebnisse einer Erhebung zum Stand der Institutionalisierung von Frauenforschung an erziehungswissenschaftlichen Studienstätten der alten und neuen Länder im Jahre 1992 vorgestellt, um danach einen Überblick über die inhaltlichen Schwerpunkte der pädagogischen Frauenforschung zu geben. Die Autorinnen kommen zu dem Ergebnis, daß es eine ständig steigende Tendenz in der pädagogischen Frauenforschung gibt, nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ, sich im Fach zu etablieren. Dies schlägt sich in der immer größeren Ausdifferenzierung von Themen, Forschungsfragen und Methoden nieder; sie wird aber nur von einer sehr schwachen institutionellen Struktur getragen. Am extremsten zeigt sich diese strukturelle Schwäche in dem hohen Anteil von nicht fest etablierten Stellen für Frauenforscherinnen und dem hohen Anteil von außeruniversitären Lehraufträgen. (psz)
Schlagwörter:Frauenforschung; Erziehungswissenschaft; internationale Verflechtung; Hochschulforschung; Studienfach; Kooperation
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Frauenforschung in der Psychologie: zur Situation an der Freien Universität Berlin
Autor/in:
Kurth, Anne
Quelle: Journal für Psychologie, 2 (1994) 3, S 66-68
Schlagwörter:Theorie; gender relations; gender; practice; Frauenforschung; women's studies; Praxis; university; Hochschullehrer; Geschlechterverhältnis; situation; theory; Psychologie; Situation; psychology; university teacher; Freie Universität Berlin
SSOAR Kategorie:Lehre und Studium, Professionalisierung und Ethik, Organisationen und Verbände der Psychologie, Bildungswesen tertiärer Bereich, Frauen- und Geschlechterforschung
Männer und Männlichkeiten in der neueren sozialwissenschaftlichen Diskussion
Titelübersetzung:Men and masculinity in the recent social science discussion
Autor/in:
Stein-Hilbers, Marlene
Quelle: Psychologie und Gesellschaftskritik, 18 (1994) 3/4, S 67-80
Inhalt: In ihrem Beitrag stellt sich die Autorin der aktuellen Kontroverse innerhalb der feministischen Wissenschaft: Frauenforschung oder Gender-Studies? Männerforschung als zeitgemäße Weiterentwicklung oder Ergänzung? Ihre Antwort ergibt sich aus der Sichtung von Ergebnissen sozialwissenschaftlicher Frauen-/ Geschlechter-/ Männerforschung: Da Geschlecht in einer zweigeschlechtlich aufgebauten Gesellschaft immer relational ist, ist feministische Frauenforschung jeweils auch ein Beitrag zur Gender-Analyse. Die Gleichgewichtung einer möglichen Männerforschung allerdings verkürzt die Analyse des Geschlechterverhältnisses und die Machtfrage. (psz)
Frauenforschungsprofessuren - Ergebnisse einer Recherche
Autor/in:
Bock, Ulla
Quelle: Journal für Psychologie, 2 (1994) 3, S 68-72
Inhalt: Knappe Zusammenfassung der Ergebnisse einer Dokumentation über Frauenforschungsprofessuren an deutschen Universitäten, Gesamthochschulen und Hochschulen (ausgenommen Fachhochschulen), die im Rahmen der Arbeit der Zentraleinrichtung zur Förderung von Frauenstudien und Frauenforschung (ZE) an der Freien Universität Berlin (FUB) erstellt wurde.
Schlagwörter:Hochschullehrer; Federal Republic of Germany; gender relations; Geschlechterverhältnis; Frauenforschung; quantity; women's studies; university; Quantität; university teacher; Professur
SSOAR Kategorie:Bildungswesen tertiärer Bereich, Frauen- und Geschlechterforschung
Die Bedeutung der Kategorie "Geschlecht" für psychologische/ sozialwissenschaftliche Forschung
Titelübersetzung:The importance of the category of "gender" for psychological research/ social science research
Autor/in:
Meyer-Siebert, Jutta
Quelle: Journal für Psychologie : Theorie, Forschung, Praxis ; Zeitschrift der Neuen Gesellschaft für Psychologie, Jg. 2 (1994) H. 3, S. 54-57
Inhalt: Der Beitrag kritisiert Entwicklungen in der feministischen Genderforschung. Im Grunde wird beklagt, dass die feministische Forschung ihre theoretische Klarheit und politische Potenz verloren hat, da sie Kompromisse mit Vorgehensweisen der "Mainstream"- bzw. "Malestream"- Wissenschaft machen muss, um gehört zu werden. Der Artikel wendet sich dann Konstruktionen von Karl Marx zu. Marx hatte die Frage gestellt, was denn einen "Standpunkt" begründen könnte, der "objektiv" eine Analyse in "befreiender Perspektive" ermöglicht. Für ihn war dies die "Arbeit", die dann zu einem wichtigen Bestandteil seines Werkes wurde. Der Beitrag stellt die Frage, ob "Arbeit" auch für eine feministische Theorie einen "analytischen Standpunkt" begründen könnte. Abschließend wird der Gedanke ausgeführt, dass die "De-Konstruktion von Geschlecht und Zweigeschlechtlichkeit" für die Kritik von Gesellschaftsstrukturen wichtig ist, in denen eine Unterordnung von Frauen gegeben ist. Sie darf aber nicht von der Praxis in den Geschlechterverhältnissen abgetrennt werden. (ICB)
Neue "Wahlverwandtschaften"? Zum Verhältnis von feministischer Psychoanalyse und allgemeiner Pädagogik
Titelübersetzung:New 'affinities'? The relationship between feminist psychoanalysis and general pedagogics
Autor/in:
Kleinau, Elke
Quelle: Psychologie und Gesellschaftskritik, 18 (1994) 3/4, S 169-188
Inhalt: In ihrem Beitrag geht die Autorin der Frage nach, an welchen Stellen und unter welchen Voraussetzungen die allgemeine Pädagogik (als Leittheorie der Erziehungswissenschaften) von feministisch-psychoanalytischen Ansätzen profitiert. Am Beispiel der Theorien zur Geschlechterdifferenzierung von Nancy Chodorow zeigt sie, daß die Differenz der Denkstruktur beider Disziplinen Kritik und Transformation erforderlich macht. Dieser interdisziplinäre Zugriff ermöglicht es aber, die Geschlechterdifferenz innerhalb einer Theorie von Erziehungs- und Bildungsprozessen genauer zu erfassen. (psz)