Frauen in Arbeitszusammenhängen : Kooperation und Konkurrenz - unvereinbar?
Titelübersetzung:Women in work contexts : cooperation and competition - incompatible?
Autor/in:
Flaake, Karin
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung, Jg. 15 (1997) H. 1/2, S. 69-77
Inhalt: Der vorliegende Beitrag geht davon aus, daß sich über die Strukturen, die sich unter Frauen in Arbeitszusammenhängen herausbilden, kaum allgemeine Aussagen machen lassen. Wesentlich ist hier der jeweilige organisatorische und institutionelle Rahmen, innerhalb dessen Frauen zusammenarbeiten. Die Sichtung von Studien zu diesem Thema zeigt, daß es deutliche Unterschiede zwischen "typischen" Frauenarbeitszusammenhängen und den Möglichkeiten und Problemen einer Kooperation in "männerdominierten" Bereichen gibt. Der Beitrag untersucht die in beiden Arbeitsfeldern am häufigsten vorfindbaren Konstellationen. Pointiert lassen sich die Ergebnisse durch folgendes Zitat wiedergeben: "Frauen finden es weniger unerträglich zu verlieren als zu gewinnen. Das heißt, sie identifizieren sich leichter mit Schwäche als mit Stärke. Es ist eher die Erfolgsangst, die trennt und behindert, als die Versagensangst." Auf dieser Linie werden die Fähigkeiten, Qualifikationen und Erfolge einer Frau als tendenziell gegen andere Frauen gerichtet interpretiert, auch wenn bei realistischer Betrachtung die Erfolge der einen dem gemeinsamen Arbeitszusammenhang zugute kommen können. (pre)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Das feministische Ich und das bewegte Wir : zur subjektiven Dimension in der Debatte um die Kategorie Geschlecht
Titelübersetzung:The feminist ego and the emotional we : the subjective dimension in the debate concerning the category of gender
Autor/in:
Hänsch, Ulrike
Quelle: Beiträge zur feministischen Theorie und Praxis, Jg. 20 (1997) H. 46, S. 79-91
Inhalt: In den letzten Jahren sind innerhalb der feministischen Debatte zunehmend poststrukturalistische Ansätze wie die Dekonstruktion der Kategorie Geschlecht von Judith Butler diskutiert worden, die wie kaum ein anderes Thema die Frauenbewegung und Frauenforschung belebt und polarisiert haben. Ziel des Beitrags ist es, den Prozess der Rezeption dieser Ansätze und die Debatten, die darüber ausgelöst wurden, zu verfolgen. Dabei werden besonders zwei Thesen von Judith Butler ("Das feministische Wir ist stets nur eine phantasmatische Konstruktion" und "Die Geschlechtsidentität ist eine Imitation, zu der es kein Original gibt") beleuchtet. Diese unterschiedlichen Deutungen korrespondieren mit unterschiedlichen Erfahrungen in der Frauenbewegung, die idealtypisch als Befreiungs- oder Ausschlusserfahrungen bezeichnet werden. Anhand der zwei Thesen wird, insbesondere mit Blick auf die subjektive Dimension in der Debatte, herausgearbeitet, wie beide Positionen ineinander verwickelt sind. (ICH)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Institutionalisierung eines Magister-Nebenfachstudiengangs "Frauen- und Geschlechterstudien" an der Universität Potsdam
Titelübersetzung:Institutionalization of a minor masters' course entitled "Women and Gender Studies" at the University of Potsdam
Autor/in:
Hark, Sabine; Schott, Sabine
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung, Jg. 15 (1997) H. 4, S. 27-37
Inhalt: Die Institutionalisierung von Frauenforschung weist große regionale Unterschiede auf und steckt vor allem in den neuen Bundesländern noch in den Anfängen. Die vom Hochschulentwicklungsplan für Ostberlin und die neuen Bundesländer geforderten interdisziplinären Projekte zur Frauen- und Geschlechterforschung unterliegen an der Universität Potsdam der einzigen Professur für Frauenforschung im Land Brandenburg. Die Geschichte der Universität Potsdam und ihrer Vorläufer seit 1948 und das Angebot an Frauenforschung und Frauenförderung seit der Universitätsgründung 1995 werden skizziert. Die Bemühungen, die universitäre Vernetzung und Koordination von Frauen- und Geschlechterforschung seit 1995/96 zu verbessern und die Etablierung eines regulären grundständigen Magister-Nebenfach-Studiengangs "Frauen- und Geschlechterstudien" ab 1997/98 vorzubereiten, werden wiedergegeben. Dazu zählen z.B. die Evaluation der Lehre und der Institutionalisierungsprozeß. Das Profil des geplanten Magister-Nebenfachs - Geschlechterforschung, Transdisziplinarität, wissenschaftliche Praxis - wird hinterfragt und näher bestimmt. Mögliche Selbstisolation und Desintegration lassen sich durch die curriculare Verfaßtheit von Frauen- und Geschlechterstudien langfristig beheben. (prf)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Hochschulen
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Frauen- und Geschlechterstudien an BRD-Hochschulen - produktive Potentiale und Problembereiche : Exkurs: Studiengang Frauen- und Geschlechterstudien an der Universität Oldenburg
Titelübersetzung:Women and gender studies at universities in the FRG - productive potential and problem areas : excursus: women and gender studies course at Oldenburg University
Autor/in:
Dröge-Modelmog, Ilse; Flaake, Karin
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung, Jg. 15 (1997) H. 4, S. 7-19
Inhalt: Fast ein Jahrhundert, nachdem Frauen in Deutschland offiziell zum Universitätsstudium zugelassen wurden und ca. 30 Jahre nach dem Aufkommen der "Neuen Frauenbewegungen" wird erst die längst angestrebte Institutionalisierung von Frauen- und Geschlechterforschung auch in der Lehre erreicht. Einige Aspekte dieses Phänomens und vor allem seines Zeitpunkts werden diskutiert. Dazu wird die Situation von Frauenstudiengängen und interdisziplinären Studiengängen sowie frauenspezifischer Initiativen an deutschen Hochschulen seit Mitte der 70er Jahre systematisch wiedergegeben. Exemplarisch werden die Entstehung und Konzeption des seit dem Wintersemester 1997/98 eingerichteten Nebenfach-Studiengangs "Frauen- und Geschlechterforschung" an der Universität Oldenburg beschrieben. Solche u.ä. Entwicklungen sind das Ergebnis langen frauenpolitischen Engagements im universitären Bereich. Aber erst auf der Basis einer institutionalisierten Selbstreflexion können diese Studiengänge eine qualitative Veränderung bestehender Inhalte und Strukturen von Wissenschaft bewirken. (prf)
Autor/in:
Campbell, Bernadette; Schellenberg, E. Glenn; Senn, Charlene Y.
Quelle: Psychology of Women Quarterly, 21 (1997) 1, S 89–102
Inhalt: Two recently published measures of contemporaty sexist attitudes were
examined and compared with a sample of 106 Canadian college students.
Swim, Aikin, Hall, and Hunter’s (1995) Modern Sexism scale was
found to be an acceptable measure of sexist attitudes in terms of its
internal reliability and its ability to predict other gender-related political
attitudes. Although the Modern Sexism scale and the Neosexism scale
(Tougas, Brown, Beaton, & Joly, 1995) were equally good at predicting
support for the feminist movement and attitudes toward lesbians and gay
men, the Neosexism scale had better internal reliability and exhibited
stronger gender differences. Moreover, the Neosexism scale was superior
at predicting value orientations relevant to modern prejudices.
Frauenforschung in den Erziehungswissenschaften in den neuen Bundesländern : eine Dokumentation
Titelübersetzung:Research on women in education science in the new Bundesländer : documentation
Autor/in:
Hildebrandt, Karin; Macha, Hildegard
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung, Jg. 15 (1997) H. 4, S. 47-69
Inhalt: "Mit dieser Dokumentation wollen die Autorinnen einen Überblick geben über bearbeitete Themen der Frauenforschung in den erziehungswissenschaftlichen Fachbereichen und Instituten der neuen Bundesländer; über die in die Lehre integrierten Themen zur Frauenund Geschlechterforschung; über den Stand der Etablierung von Frauenbzw. Gleichstellungsbeauftragten in den erziehungswissenschaftlichen Bereichen und über verabschiedete Pläne zur Frauenförderung an den 11 Universitäten der neuen Länder. Dabei stützen sie sich auf eine Befragung der Frauen- bzw. Gleichstellungsbeauftragten, die sie im Sommer 1995 durchgeführt haben, sowie auf eine Befragung der Dekane im Rahmen der Enquete-Kommission 'Erziehungswissenschaft in den neuen Bundesländer' zu Forschungsthemen; desweiteren auf Erhebungen im Frühjahr 1998." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Frauenforschung; Erziehungswissenschaft; Förderung; neue Bundesländer
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Bildung und Erziehung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Feminism's lessons for women in science
Autor/in:
Fort, Deborah C.
Quelle: Journal of college science teaching, Vol. 27 (1997) No. 1, S. 53-55
Inhalt: "The article reviews the work and perspectives of Sheila Tobias; focuses on her conviction that an understanding of history and historical contexts can prevent repetition of past mistakes as they pertain to females and society." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Geschlechterstudien an der Berliner Humboldt-Universität : Professionalisierungsdruck und fächerübergreifendes Lernen
Titelübersetzung:Gender studies at Humboldt University in Berlin : professionalization pressure and interdisciplinary learning
Autor/in:
Jähnert, Gabi; Nickel, Hildegard Maria
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung, Jg. 15 (1997) H. 4, S. 20-26
Inhalt: Seit dem Wintersemester 1997/98 ist es mit der Eröffnung des Studiengangs "Gender Studies/Geschlechterstudien" an der Humboldt-Universität Berlin erstmals in der Bundesrepublik möglich, im Rahmen einer Magisterausbildung fächerübergreifend "Gender Studies" als Hauptfach zu belegen. 365 Hauptfach- und 126 Nebenfachstudierende, davon fast 30 Prozent Männer, sind eingeschrieben. Trotz dieser und anderer Durchbrüche wird generell die Entfaltung der Frauen- und Geschlechterforschung behindert. Als eine der Ursachen wird der doppelte Professionalisierungsdruck durch den traditionellen universitären Fächerkanon und die forschungsinterne Professionalisierungsdynamik genannt. Vor diesem Hintergrund wird die Einrichtung des Studiengangs an der Humboldt-Universität mit seinen personellen und institutionellen Rahmenbedingungen nachgezogen. Aus Inhalten, Aufbau und Organisation lassen sich außer großer Nachfrage und Motivation noch keine aussagekräftigen Erfahrungen ableiten. (prf)
Ein Problemaufriß zur Kategorie "Geschlecht" in der feministischen Kriminologie
Titelübersetzung:Outline of the problems relating to the category of "gender" in feminist criminology
Autor/in:
Gransee, Carmen
Quelle: Kriminologisches Journal, Jg. 29 (1997) H. 1, S. 2-18
Inhalt: "Der Beitrag skizziert unterschiedliche theoretische Bezugsrahmen der Kategorie 'Geschlecht', die es ermöglichen, die verschiedenen Dimensionen von Geschlechterverhältnissen (gesellschaftliche, symbolisch-kulturelle und subjektive) begrifflich fassen und analytisch verklammern zu können und verdeutlicht deren Relevanz für die kritische Kriminologie anhand von Beispielen." (Autorenreferat)
Inhalt: "The article outlines different theoretical frames of reference of the category 'gender'. These frames of reference make it possible to conceptually conceive and analytically consolidate the different dimensions of gender relations (social, symbolic-cultural and subjective). Additionally, with the aid of examples, the article elucidates the relevance of these frames for critical criminology." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Aufhebung der Geschlechterhierarchie, weiter nichts!
Titelübersetzung:Abolish the gender hierarchy, nothing more!
Autor/in:
Batscheider, Tordis
Quelle: Internationale Politik und Gesellschaft, (1997) Nr. 1, S. 25-35
Inhalt: "Wie überall auf der Welt sind Frauen auch in Deutschland heute noch von gleichberechtigter politischer Partizipation ausgeschlossen. Trotz Jahrzehnten der Frauenbewegung, die uns Quotierung, Gleichstellungs- und Frauenförderungspolitik gebracht hat, ist Politik, rein quantitativ betrachtet, weithin 'Männersache' geblieben; insbesondere an den Schalthebeln der Macht finden sich fast ausschließlich Männer, während die machtlosen Sphären mit Frauen (über-)besetzt sind. Und auch unter qualitativen Gesichtspunkten zeigen sich signifikante Unterschiede in Ort und Praxis der Geschlechter in der Politik: Die hierarchisch übergeordneten, mit Macht assoziierten Bereiche sind den Männern vorbehalten, während sich die (Quoten-)Frauen in den hierarchisch untergeordneten Ressorts betätigen; verinnerlichte weibliche Sozialisationsmuster und externe Rollenzuschreibungen an Frauen kollidieren mit den Spielregeln der Politik, die von Männern gemacht sind. Es wäre jedoch vorschnell, Politik als männlich zu charakterisieren/denunzieren und ihr eine 'weibliche' (Gegen-)Welt zu kontrastieren. Politik ist, ebenso wie alle anderen gesellschaftlichen Bereiche, geprägt durch informelle Mechanismen, in denen die strukturierende Kraft der hierarchischen Geschlechtertrennung fortwirkt. Deren Überwindung erfordert feministische Gegenmacht mit dem Ziel, gleiche Partizipationsrechte faktisch durchzusetzen und damit ein altes Versprechen der Demokratie einzulösen. Die Zurückweisung der Hierarchie im Geschlechterverhältnis ist Voraussetzung demokratischer Politik, die ihrem eigenen Anspruch auf gleichberechtigte Teilhabe aller Staatsbürger und Staatsbürgerinnen an der Gestaltung des Gemeinswesens gerecht werden will. Es gilt, traditionelle Geschlechtsrollentypen zu durchbrechen und Raum zu schaffen für vielfältige, nicht auf 'männlich-weiblich'- Dichotomien festgelegte Lebensentwürfe und Karrieremuster. Feministische Politik zielt auf nichts weiter als auf die Aufhebung der Geschlechterhierarchie. Darüber hinaus reichende Entwürfe einer besseren Gesellschafts- oder gar Weltordnung aber sind nicht Teil des feministischen Emanzipationsprojekts." (Autorenreferat)
Inhalt: "As everywhere else in the world, women in Germany continue to be excluded from equal political participation. Despite decades of action on the part of the part of the women's movement, which has brougt us quotas, equal access and women's support policies, politics remains, in quantitative terms, a 'man's world.' Men almost exclusively hold the real levers of power, while women continue to (over) occupy spheres of lesser influence. Qualitatively, significant differences persist in the location and practice of the two genders in politics: the upper levels of the hierachy, where the power really lies, are reserved for men, whereas (quota) women are active further down the hierarchy in inferior positions. Internalized feminine socialization patterns and the external role assignment of women collide with the 'rules of the game' of politics, rules that are made by men. It would, however, premature to characterize and denounce all politics as 'male politics,' while constrasting this with an alternative world of 'female' politics. Politics, like all other societal spheres, is characterized by informal mechanisms where the structuring power of the hierarchical gender order is still pervasive. Overcoming this requires countervailing feminine power aimed at concretely acquiring the rights of equal participation, thereby realizing an old promise of democracy. Dismantling the hierarchy in gender relations is the precondition of democratic politics if such politics are to hold true to their own aspiration: ensuring all citizens, both male and female, equal rights to participate in shaping the community and its policy. Traditional gender role stereotypes must be broken up to make room for multifaceted life-styles not determined by 'male-female' dichotomies and career patterns. Feminsit politics aims at nothing more than the abolition of e-styles not determined by 'male-famale' dichotomies and career patterns. Feminist politics aims at nothing more the abolition of the gender hierarchy. Models for a better social order or even world order that go beyond this are not part of the feminsit emanciaption project." (author's abstract)