Großmutterschaft im Mehrgenerationenzusammenhang: eine empirische Untersuchung aus der Perspektive von Großmüttern
Titelübersetzung:Grandmotherhood in a multi-generational context: an empirical study from the perspective of grandmothers
Autor/in:
Herlyn, Ingrid; Lehmann, Bianca
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 10 (1998) 1, S 27-45
Inhalt: 'Es wird den Fragen nachgegangen, was Großmutterschaft Großmüttern heute bedeutet und wie sie die Großmutterschaft ausgestalten. Dabei interessieren junge Großmütter besonders: Werden sie, die mehrheitlich schon eine Doppelsozialisation auf Familie und Beruf erfahren haben und über vielfältige Optionen verfügen, sich in familiale Mehrgenerationenbeziehungen und Solidarleistungen einbinden lassen, sind sie noch eine zuverlässige Ressource der Enkelbetreuung? Datenbasis sind eine bundesweit repräsentative Umfrage sowie qualitative biographische Interviews mit Großmüttern.' (Autorenreferat)
Class, work and religion in the female life course: the case of a Dutch textile town: Enschede, 1880-1940
Titelübersetzung:Soziale Klasse, Arbeit und Religion im weiblichen Lebenslauf: der Fall einer niederländischen Textilarbeiterstadt: Enschede, 1880-1940
Autor/in:
Janssens, Angelique
Quelle: Historical Social Research, 23 (1998) 1/2, S 254-274
Inhalt: Zwischen Frauenerwerbsarbeit und Geburtenrate wird ein enger Zusammenhang angenommen. Dieser wird bei Frauen in den Niederlanden für den Zeitraum 1880 - 1940 untersucht. Am Beispiel der mittelgroßen Textilindustrie-Stadt Enschede mit einem überaus hohen Geburtenanstieg zwischen 1899 und 1930 wird gefragt, inwieweit Erfahrungen mit dem Arbeitsmarkt die Eheentscheidung bzw. Ehechancen junger Frauen beeinflussen. Dabei werden bei den Frauen die Beschäftigungsgruppen 'Lehrerin/Kleinhandel', 'Nähen/Hausangestellte', 'Weben' und 'beschäftigungslos' unterschieden. Es zeigt sich, daß das Eheschließungsverhalten und die Familiengröße nicht wesentlich von sozioökonomischen Faktoren wie dem beruflichen Status des Ehemannes abhingen. Zumindest im frühen 20. Jahrhundert wurde in Enschede die Triade 'Frau, Arbeit und Familie' durch die Triade 'Frau, Familie, Religion' ersetzt. Damit verlief in diesem Zeitraum die Teilung der Gesellschaft nicht horizontal nach sozioökonomischen Gruppen, sondern vertikal nach religiösen und kulturellen Zuordnungen. Der ziemlich späte Wandel demographischer Verhaltensweisen in den Niederlanden geht einher mit geringer Frauenerwerbstätigkeit bis in die 60er Jahre. (prf)
Inhalt: 'In recent years it has become an accepted wisdom to assume a close correlation between the productive and reproductive activities of women. This paper therefore examines the extent to which the labour force participation of women in the Netherlands and patterns of demographic behaviour of women are interrelated in the period between 1880 and 1940. The Netherlands hold a special position in that respect since it combines a rather late demographic transition with low levels of female labour force participation that continue well into the 1960s. This paper presents some preliminary results concerning the industrial textile town of Enschede. In the middle of the Dutch fertility decline socio-economic influences did not appear to have been much impact on either marriage or fertility behaviour. Rather, the evidence suggests that the famous triangle of 'women, work and family', at least for early twentieth-century Enschede, should be replaced by the triangle 'women, family and religion'.' (author's abstract)
"Die christliche Seefahrt ist ein Männerberuf, daran wird sich nichts ändern!": der ungewöhnliche Lebenslauf der Annaliese Teetz
Titelübersetzung:"Christian navigation is men's work and always will be"
Autor/in:
Keitsch, Christine
Quelle: Deutsches Schiffahrtsarchiv, 21 (1998) , S 123-137
Inhalt: "The biography of the first German woman to receive a master's certificate can justifiably be referred to as unusual. Annaliese Teetz, nee Sparbier, a teacher's daughter born in Hamburg in 1910, discovered her love for seafaring while studying at university. She started out working in the fishing industry for several years, then finally managed to enter the world of commercial navigation. Despite extreme difficulties caused by the authorities, she succeeded in gaining admission to navigation school, where she obtained the mate's certificate for distant trade (A5) in 1943. She was employed in coastal shipping until the end of the war, her last position in that context being that of captain on the coastal motor vessel NORD 28. After World War II she served various small shipping companies as a nautical officer, accompanied by her husband, the ship's engineer Ernst Teetz. When Annaliese Teetz decided to train for the master's certificate for distant trade in 1954, she was once again confronted with major obstacles. She nevertheless achieved her aim and continued to work for various shipping companies until 1968. Yet her dream of serving as the captain of a large, internationally operating vessel was never fulfilled. The scepticism towards women in this profession was still too great. Following her period of active seafaring service, Teetz worked as an elementary school teacher until retirement. As a member of the seamen's section of the DAG (German Employee's Association) she continued to support the interests of seafaring, concentrating specifically on the improvement of opportunities for women in this field. The dedicated 'seawoman' died in 1992 at the age of 82. She had worked in the area of 'Christian navigation' for altogether 38 years and succeeded in asserting her self in what even today is a decidedly masculine domain, a feat which must have seemed impossible. This accomplishment was surely due in great part to her unwavering tenacity and willingness to serve. Not until the end of the 1950s did a number of other women manage to establish themselves professionally in the area of navigation, primarily as radio operators. And only very recently have German shipping companies begun to place women in captain's positions." (author's abstract)
SSOAR Kategorie:Geschichte, Frauen- und Geschlechterforschung
Titelübersetzung:Women's mental representations of technology
Autor/in:
Nölleke, Brigitte
Quelle: Journal für Psychologie, 6 (1998) 2, S 36-52
Inhalt: Bilder, Wünsche und Ängste, die Frauen mit der Technik verbinden, werden untersucht. Dazu wurden 21 überwiegend technisch interessierte Frauen befragt, und die Ergebnisse der Gespräche wurden mit Hilfe von psychoanalytischen Erklärungsansätzen interpretiert. Besonders auffallend war die Ambivalenz der Befragten gegenüber dem technischen Objekt. Ihre Bilder und Aussagen oszillierten zwischen Faszination und der Angst vor einer Vereinnahmung oder Grenzverletzung. Gleichzeitig bestand ein Wunsch nach klaren Trennungen, der seine besondere Dynamik aus der Abgrenzung vom gleichgeschlechtlichen primären Objekt (der Mutter) bezog. Die Faszination im Umgang mit dem männlich konnotierten technischen Objekt lag vor allem im Versprechen narzisstischer Integrität. Ein solches Versprechen wird von einer männerdominierten Technik für Frauen jedoch nicht eingelöst, woraus sich vielfache Brechungen ihrer Technikmotivation ergeben.
Schlagwörter:anxiety; psychodynamics; Psychodynamik; Ambivalenz; ambivalence; Technologie; Angst; technology; Sex Roles & Women's Issues; ; Geschlechtsrollen und Frauenfragen; ; Objektbeziehungen; ; Emotionale Reaktionen; ; Bildhafte Vorstellung; ; Geschlechtsunterschiede beim Menschen; ; Object Relations; ; Psychodynamics; ; Ambivalence; ; Emotional Responses; ; Anxiety; ; Imagery; ; Human Sex Differences; ; Technology; ; Human Females; ; Frauen; ; qualitative empirical study; ; psychoanalytic approach to women's attitudes toward technology & technical objects, ambivalence & emotions & psychodynamics & fascination vs anxiety, interviews with 21 women interested in technology
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Sozialpsychologie
Titelübersetzung:Act queer! Performance and change
Autor/in:
Müller, Birgit
Quelle: Psychologie und Gesellschaftskritik, 22 (1998) 2/3, S 43-62
Inhalt: 'Der Text beschäftigt sich vor allen Dingen mit Judith Butler's Konzept der Performanz und der daraus folgenden Problematik der Handlungsfähigkeit. Das Spezifische an Butlers Konzept von Handlungsfähigkeit ist, daß Butler diese nicht als Eigenschaft an ein kritisches Subjekt bindet, sondern die im Prozeß der Konstitution als Möglichkeit erscheint und innerhalb dieses Prozesses wirkt. Voraussetzung ist die Unmöglichkeit der gedanklichen Trennung zwischen Mensch und Welt. Dieser Ansatz wird als ein Versuch verstanden, die Einsicht in die unauflösbare Verknüpfung von den Entwürfen des Selbst mit dem Entworfenwerden von Anderen ernst zu nehmen und sie auch hinsichtlich ihrer Konsequenzen im Feld politischer Auseinandersetzungen zu durchdenken. Das Postulat der Dekonstruktion wird von der Autorin als nicht-intentionale Strategie aufgenommen und diskutiert. Dies soll vor Augen führen, wie Butler Handlungsfähigkeit jenseits vom Subjekt versteht und was innerhalb dieser Konzeption möglich ist und was nicht. Die Identitätskritik, für die die queer theory steht, wird damit einmal mehr in einen politischen Kontext gerückt. Identitätspolitik bedeutet immer auch die Festlegung von anderen (in der Negation). Über diese anderen nicht verfügen erfordert eine Ethik des Anderen (Derrida).' (Autorenreferat)
Dualismus oder Differenz? Zum Stand der feministischen Diskussion und Wissenschaftskritik in den USA
Autor/in:
Lennox, Sara
Quelle: Freiburger FrauenStudien, (1998) 1, S 189-221
Schlagwörter:gender studies; gender; Wissenschaftsverständnis; Diskurs; discourse; understanding of science; USA; woman; concept formation; Geschlechterforschung; Feminismus; Begriffsbildung; feminism; United States of America