Körperverständnis und Gesundheitsbewußtsein von Wissenschaftlerinnen
Titelübersetzung:Comprehension of the body and health awareness of female scientists
Autor/in:
Klinkhammer, Monika
Quelle: Beiträge zur feministischen Theorie und Praxis, Jg. 21 (1998) H. 49/50, S. 51-62
Inhalt: Im Rahmen des feministisch und biographisch orientierten Forschungsprojekts "Zur beruflichen Sozialisation von Wissenschaftlerinnen in Ost- und Westdeutschland" wurden 1993/94 ca. 35 Wissenschaflerinnen u.a. zu folgenden Themen befragt: Welches Verständnis vom Körper haben Wissenschaftlerinnen? Wie gehen sie mit ihrem Körper und ihrer Gesundheit um? Und wie formulieren sie ihr Gesundheitsbewußtsein und -handeln? Bei der Analyse der Interviews wird deutlich, daß Wissenschaftlerinnen über unterschiedliche Formen des Umgangs mit ihrem Körper und der Gesundheit verfügen. Hier sind folgende Typen erkennbar: (1) Verdrängung des Körpers; (2) Leben an der Grenze; (3) Leben im Einklang. Die Ergebnisse zeigen weiterhin, daß nur eine vom Subjekt ausgehende Definition von "gesund" und "krank" sinnvoll ist. (pre)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Unpersönlichkeit (=Männlichkeit?) als Programm : Frauen in der Institution Wissenschaft
Titelübersetzung:Impersonal nature (=masculinity?) as a technique : women in the institution of science
Autor/in:
Schweiger, Susanne
Quelle: SWS-Rundschau, Jg. 38 (1998) H. 1, S. 23-33
Inhalt: "Der Beitrag fokussiert die Unterrepräsentation von Frauen im Wissenschaftsbetrieb und setzt sich mit Komponenten von Institutionalisierung, die zu diesem Faktum beitragen, auseinander. Die Autorin analysiert institutionelle Rituale, Mythen (wie etwa Objektivität oder Unpersönlichkeit) und Tabus ebenso wie funktionelle Analogiesetzungen und Ausprägungen eines spezifischen, 'institutionellen' Habitus. Weiters thematisiert sie die Phänomene Arbeitsteilung und Entfremdung im Arbeitsprozeß und rekonstruiert, wie sämtliche genannten Komponenten in einem spezifischen Wechselspiel ineinanderwirken und die institutionelle wie politische Praxis des Frauenausschlusses bzw. der Marginalisierung von Frauen reproduzieren." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Wissenschaft als Beruf, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Institutionelle Dimensionen universitärer Organisation : Frauen als Neuankömmlinge im deutschen und US-amerikanischen Wissenschaftssystem
Titelübersetzung:Institutional dimensions of the organization of universities : women as newcomers in the German and American science system
Autor/in:
Wobbe, Theresa
Quelle: Comparativ : Leipziger Beiträge zur Universalgeschichte und vergleichenden Gesellschaftsforschung, Jg. 8 (1998) H. 1, S. 77-89
Inhalt: Der Aufsatz diskutiert die Mechanismen der Variabilität von Teilnahmemöglichkeiten in einer institutionellen Dimension unter dem Gesichtspunkt professioneller Integration. In einer vergleichenden Perspektive geht es um die Frage, welche institutionellen Möglichkeiten das deutsche und US-amerikanische Wissenschaftssystem im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts boten, um Neuankömmlinge - in diesem Fall Frauen - zu integrieren. Nach einer Skizzierung der Wissenschaftssysteme, ihrer Außenbeziehungen und unterschiedlich differenzierten Teilnahmechancen wird am Beispiel der Frauen-Colleges gezeigt, daß in den USA kulturelle Ressourcen vorhanden waren, die in Deutschland kein entsprechendes funktionales Äquivalent hatten. Struktur- und Kulturvergleich werden miteinander gekoppelt, und zwar auf der Grundlage einer Verbindung von soziologischen Theorien funktionaler Differenzierung mit interpretativen soziologischen Ansätzen. (pra)
CEWS Kategorie:Wissenschaft als Beruf, Hochschulen
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Ideen, Interessen und Geschlecht : Marianne Webers kultursoziologische Fragestellung
Titelübersetzung:Ideas, interests and gender : Marianne Webers cultural sociological inquiry
Autor/in:
Wobbe, Theresa
Quelle: Berliner Journal für Soziologie, Bd. 8 (1998) H. 1, S. 105-123
Inhalt: "Um 1900 beschäftigten sich die Gründer der Soziologie ebenso wie Frauen der Frauenbewegung mit dem Verhältnis von Individualisierung, sozialer Differenzierung und Geschlechterdifferenz. Marianne Weber nimmt in dieser Konstellation eine besondere Position ein. Ihr Konzept der neuen Frau als Modus weiblicher Vergesellschaftung formuliert eine geschlechtersoziologische Dimension von Individualisierung. Hierbei knüpft sie an Max Webers Forschungsprogramm zur Verkettung von Ideen und Interessen an und greift Georg Simmels differenzierungstheoretischen Ansatz auf. Anhand ihres Hauptwerkes über die Ehe und ihrer Essays zur neuen Frau lassen sich ihre Überlegungen zur Individualisierung der Frau rekonstruieren. Ihre Schriften, so wird argumentiert, bieten eine kultursoziologische Perspektive auf den Wandel der institutionellen Ordnung von Ehe und Geschlechterverhältnis." (Autorenreferat)
Inhalt: "Around 1900, founders of sociology as well as women of the feminist movement in Germany were concerned with the interrelation between individualisation, social differentiation and gender difference. Within this constellation Marianne Weber held a prominent position. Her concept of the new woman containes an early formulation of the modes of female socialisation. While refering to Max Webers concept of ideas and interests and to Georg Simmels concept of differentiation, she developed a set of problems which are still with us. Reading her book on marital law as well as her essays on the modern woman this paper explores Marianne Weber's gendered vision of individualisation. It will be argued that her writings offer a sociological perspective on the institutional change of marriage as on gender relations as well." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Grenzen des Fachs - Grenzen des Geschlechts : Durchsetzungschancen von Frauen in der Soziologie
Titelübersetzung:Limits of the subject - limits of gender : success opportunities of women in sociology
Autor/in:
Lucke, Doris
Quelle: Soziologie : Mitteilungsblatt der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, (1998) H. 4, S. 14-31
Inhalt: Der Beitrag fragt nach der Repräsentanz von Frauen in den wichtigen Positionen der professionellen Soziologie. Anhand ausgewählter Indikatoren (Professorinnenzahlen, Frauenanteile am soziologischen Lehrpersonal, DGS-Mitgliedschaften, Sektionsleistungen, Vorträge auf Soziologenkongressen, Habilitationen) werden Anhaltspunkte zur Einschätzung für die Situation der Frauen in der Soziologie und ihre aktuellen Durchsetzungs- und Erfolgschancen gegeben. Das Resultat der Übersicht kommt nicht dem in der Disziplin gepflegten Habitus von der Gleichheit der Geschlechter entgegen. Die Autorin kommt zu dem Schluß: "Die Soziologie ist, wie viele andere Wissenschaften und schönen Künste, vom generischen Geschlecht her unzweifelhaft weiblich, der Lehrkörper - genauso unstrittig - männlich und der Lehrstuhl ein Königsstuhl, der nur in Ausnahmefällen von Frauen erklommen wird". (pre)
CEWS Kategorie:Wissenschaft als Beruf, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Vorbilder sind Mangelware.Wissenschaftlerinnen
Autor/in:
Oehler, Elisabeth
Quelle: DUZ : das unabhängige Hochschulmagazin, Jg. 54 (1998) Nr. 24, S. 24-25
Inhalt: "Deutschland bildet im internationalen Vergleich vor Kanada und Japan das Schlusslicht, was die Vergabe von wissenschaftlichen Stellen an Frauen in der Physik betrifft. In Ungarn arbeiteten bereits 1990 fast 50 Prozent Frauen an physikalischen Instituten. Auch die europäischen Nachbarländer Italien, Spanien, Frankreich, Belgien, Portugal und sogar die Türkei lagen mit einem Frauenanteil von 12-24 Prozent weit vor der Bundesrepublik. Gründe dafür werden in der traditionell verfestigten Rollenverteilung von Jungen und Mädchen gesehen und in dem geringen Selbstbewusstsein der Mädchen bereits im naturwissenschaftlichen Unterricht. Selbst nach einem erfolgreich abgeschlossenen Studium verabschieden sich viele Frauen von dem Traum einer wissenschaftlichen Karriere spätestens nach der Promotion, weil sie keine Möglichkeit sehen, Wissenschaft und Familie zu vereinbaren. Tatsächlich zeigen Statistiken, dass 80 Prozent aller Professorinnen kinderlos sind. Der Wissenschaftsrat spricht sich in seinen im Mai erschienenen 'Empfehlungen zur Chancengleichheit von Frauen in Wissenschaft und Forschung' dafür aus, die Kindererziehung in Zukunft nicht mehr einseitig den Frauen zuzumuten. Eine strukturelle Reform des Wissenschaftssystems in Deutschland sei dazu notwendig. Flexiblere Arbeitszeitangebote und Teilzeitstellen für weibliche und männliche Führungskräfte sowie ein bedarfsorientierteres Betreuungsangebot für Kinder seien dringend erforderlich, um die Chancen für Frauen auf dem wissenschaftlichen Arbeitsmarkt langfristig zu erhöhen. Wiedereinstiegsstipendien und -programme für Wissenschaftlerinnen nach einer Erziehungspause hätten den Nachteil, dass sie Frauen auf die Familienrolle festlegten." (Textauszug)