Die Feminisierung des Lehrerberufs : Segregierung der Geschlechter oder weibliche Präferenz? ; kritische Auseinandersetzung mit einer These von Dagmar Hänsel
Titelübersetzung:The feminization of the teaching profession : segregation of the sexes or female preferences? ; a critical discussion of the thesis advanced by Dagmar Hänsel
Autor/in:
Lundgreen, Peter
Quelle: Zeitschrift für Pädagogik, Jg. 45 (1999) H. 1, S. 121-135
Inhalt: "D. Hänsels These, das Ausbildungs- und Berufssystem für Lehrer weise im historischen Längsschnitt stets eine geschlechtersegregierte Struktur auf, wird kritisch diskutiert. Dabei stehen zwei unterschiedliche Betrachtungsweisen im Mittelpunkt: 1. der stetig zunehmende Frauenanteil an allen Lehrern, hier gemessen an den Lehramtsstudierenden als den zukünftigen Berufsanfängern; 2. die lange Zeit sehr hohe, schließlich stark gesunkene Präferenz von Frauen, den Beruf der Lehrerin zu wählen, im Vergleich zu anderen Studienrichtungen oder zu den Präferenzen der Männer." (Autorenreferat)
Inhalt: "The author critically discusses Dagmar Hänsel's thesis that the system of teacher training always showed a gender-segregated structure when looked at from a historical longitudinal perspective. The analysis focusses on two different approaches: 1. the continously increasing number of women among all teachers, measured by the number of students of the teaching profession as future novices; 2. the, for a long time very high and then greatly decreased, preference shown by women to chose the profession of the teacher, as compared to other academic careers or to the preferences shown by men." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Arbeitswelt und Arbeitsmarkt
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Erwerbstätigkeit und Elternschaft als Gegenstand soziologischer Forschung
Titelübersetzung:Gainful employment and parenthood as subjects in sociological research
Autor/in:
Gottschall, Karin
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung, Jg. 17 (1999) H. 3, S. 19-32
Inhalt: Erwerbstätigkeit und Elternschaft als reales Problem erwerbstätiger Eltern und Gegenstand soziologischer Forschung ist in der westdeutschen Soziologie der fünfziger Jahre eher nicht im gesamtgesellschaftlichen Kontext, sondern eher arbeitsteilig bearbeitet worden. So hat die Familiensoziologie vorrangig Ehe und Familie untersucht, die Berufs- und Industriesoziologie hat sich der Erwerbsarbeit gewidmet. Die Autorin untersucht in ihrem Beitrag, wie sich innerhalb der Teildisziplinen und auch über deren Grenzen hinweg bestimmte inhaltliche und zeitgeschichtlich unterschiedliche Sichtweisen auf die Thematik Erwerbstätigkeit und Elternschaft identifizieren lassen. Dabei orientiert sie sich an einschlägigen quantitativ und qualitativ ausgerichteten empirischen Untersuchungen und arbeitet zeittypische Sichtweisen seit den fünfziger Jahren, die in unterschiedlicher Weise bis heute fortwirken, heraus. Folgende von der westdeutschen soziologischen Forschung gekennzeichnete Arten der Thematisierung des Zusammenhangs von Erwerbstätigkeit und Elternschaft werden näher betrachtet: (1) Müttererwerbstätigkeit als soziales Problem; (2) Frauenerwerbstätigkeit als Ausdruck geschlechtsspezifischer Arbeitsteilung und (3) Erwerbstätigkeit und Familienbezug als soziale Realität von Frauen und Männern. (prh)
Rechte als Ressourcen? Frauenorganisationen in Südafrika
Autor/in:
Schäfer, Rita
Quelle: Freiburger FrauenStudien, (1999) 2, S 153-164
Inhalt: "Mit den ersten demokratischen Wahlen 1994 haben sich die politischen
Verhältnisse in Südafrika grundlegend geändert. Die neue Verfassung und die darin verbrieften Grundrechte eröffnen Frauen neue Handlungsspielräume. In diesem Beitrag soll nach den gesellschaftsverändernden Beiträgen von Frauenorganisationen in Südafrika und ihren feministischen Positionen gefragt werden. Der Ausgangspunkt ist die Lebens- und Rechtsrealität von Südafrikanerinnen, die in ihrer historischen Bedingtheit reflektiert wird, denn gegenwärtige Geschlechterungleichheiten sind nur unter Berücksichtigung zeitgeschichtlicher Zusammenhänge zu verstehen. Daher muß sich der Bück zunächst auf die Grundlagen der Apartheid und die gesetzliche Etablierung rassischer und ethnischer Differenzen richten. Eine Basis dieser Untersuchung ist das von Frauenorganisationen entwickelte Konzept, Rechte als Ressource zu nutzen und Ansätze zur Überwindung von Gewalt als gesellschaftlichem Strukturprinzip und Herrschaftsinstrument im Geschlechterverhältnis zu entwickeln." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Republik Südafrika; Republic of South Africa; Frauenorganisation; women's organization; woman; Menschenrechte; human rights; gender; Gesellschaftspolitik; social policy; Rechtsgrundlage; legal basis; Geschlechterpolitik; gender policy; historische Entwicklung; historical development
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Recht
Konjunkturen des Geschlechts - Konstitution und Krise des Feminismus in der Bundesrepublik
Autor/in:
Parpart, Nadja
Quelle: Freiburger FrauenStudien, (1999) 2, S 21-39
Inhalt: "Wie die Bedeutung des Feminismus zu fassen sei und worin seine politische oder theoretische Aufgabe bestehe, ist in der Gegenwart in Frage gestellt. Nach den Jahren der Provokation und des gesellschaftlichen Erfolges sind die politische Frauenbewegung und die theoretische Rede vom 'Geschlecht' in eine neue Krise geraten. Von 'Konjunkturen' des Feminismus zu sprechen, soll in diesem Sinne bedeuten, die Verschiebung der historischen Kontexte zu thematisieren, in denen Feministinnen für die Geltung der politischen und theoretischen Relevanz des Geschlechts eingetreten sind. In der Bundesrepublik hat der Feminismus in den späten 60er und in den
70er Jahren einen Aufschwung erlebt, dessen Wirkungen sich in den 80er und 90er Jahren gesellschaftlich entfaltet haben, nicht nur im Sinne politischer Impulse zur Kritik und Gestaltung von Geschlechterverhältnissen, sondern auch auf der Ebene theoretischer Anstöße zur Veränderung unserer Wahrnehmung des Geschlechts. Gleichsam auf der Welle des Erfolgs ist in den 90er Jahren aber auch die Rede von einer neuen Krise laut geworden: als ob der Aufschwung des Geschlechts schon wieder zu Ende sei.
Die folgenden Ausführungen bewegen sich auf diesem thematischen Feld
der Konstitutionsprozesse und der Krise des westdeutschen Feminismus und versuchen die aktuelle Krise aus dem Wandel seiner Selbstdefinitionen heraus verstehbar werden zu lassen." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Feminismus; feminism; Frauenbewegung; women's movement; gender; Federal Republic of Germany; Patriarchat; patriarchy; historische Entwicklung; historical development; Geschlechterverhältnis; gender relations