Wenn die Arbeit die Familie frisst: Work Life Balance ein Genderproblem?
Titelübersetzung:When work devours the family: work-life balance, a gender problem?
Autor/in:
Metz-Göckel, Sigrid
Quelle: Die Zukunft der Work Life Balance: wie lassen sich Beruf und Familie, Arbeit und Freizeit miteinander vereinbaren?. Michael Kastner (Hrsg.). Kröning: Asanger, 2004, S. 107-139
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Inhalt: Auf dem Hintergrund einer sich gegenwärtig schleichend vollziehenden Verlängerung der Arbeitszeiten in den USA und Europa bei gleichzeitiger ausgeprägter Arbeitslosigkeit kann festgestellt werden, dass die Arbeit tendenziell zum Leben wird und das Leben außerhalb der Arbeit, vor allem die Familie, geradezu "auffrisst". Der Beitrag beleuchtet eine der vielen Facetten dieser Problematik, nämlich das Verhältnis von Arbeit und Familie aus der Gender-Perspektive in Deutschland. Neben Befunden zum Ist-Zustand der Vereinbarkeit von Beruf und Familie und der zunehmenden Attraktivität der Berufsarbeit auf Kosten der Familie stellt der Beitrag ein theoretisches Konzept der alltäglichen Lebensführung vor, dem ein Gleichgewichtsmodell zugrunde liegt, welches Arbeit und Leben in ihren Wechselbeziehungen einbezieht. Schwerpunktmäßig wird dabei die Arbeitsteilung zwischen den Geschlechtern als eine Strukturvorgabe aus der Perspektive der Frauen- und Geschlechterforschung thematisiert. Dabei geht es auch um die Konzeption von Haushalt und Familie als Arbeitsplatz und Lebensplanung als Ressource im Lebenskonzept junger Frauen als Modus einer Rationalisierung des Lebens von Frauen. Abschließend wird die Frage gestellt, wie im Sinne einer Vereinbarung von Beruf und Familie die Anerkennungslücke zwischen den Geschlechtern und Lebensbereichen geschlossen werden kann und welche politische Maßnahmen geeignet sind, einer Inbalance von Arbeit und Leben entgegen zu wirken. ICH)
Schlagwörter:Arbeit; Familie; Mann; Familienpolitik; Geschlechterverhältnis; Geschlechtsrolle; Arbeitsteilung; Beruf; Erwerbstätigkeit; Freizeit; Arbeitsgesellschaft; Familie-Beruf
CEWS Kategorie:Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Sozialer Abstieg in akademischen Familien : Lebensverlaufsformen, Geschwisterpositionen und familiäre Generationenbeziehungen
Titelübersetzung:Drop in social status in academic families : life course forms, standpoints of brothers and sisters, and generation relationships in families
Autor/in:
Schmeiser, Martin
Quelle: Generation und Ungleichheit. Marc Szydlik (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. (Reihe "Sozialstrukturanalyse"), 2004, S. 214-242
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Inhalt: "Statistischen Untersuchungen zufolge ist es gar nicht so selten, dass Söhne und Töchter aus Akademikerfamilien eine ihren Eltern vergleichbare soziale und berufliche Position nicht erreichen. Doch ist wenig bekannt darüber, welche Verlaufsformen diese Abstiege nehmen. Der Aufsatz stellt drei typische Lebensverlaufsformen des Abstiegs vor. Es wird dabei gezeigt, wie einzelne Geschwisterpositionen und verschiedene Formen familiärer Generationenbeziehungen die Verlaufsformen mitbestimmen. Dargestellt wird das Hin- und Herpendeln zwischen Herkunfts- und Abstiegsmilieu des Erstgeboren, das frühe Ausscheren aus der akademischen Normalbiographie in Gestalt eines 'Ausstiegs' des in der Mitte Geborenen sowie der möglichst lang hinausgezögerte, abrupt erfolgende Abstieg des Letztgeborenen. Die Distanzierung von den Statusreproduktionserwartungen des Herkunftsmilieus fällt den in der Mitte Geborenen am leichtesten, während die Erst- und Letztgeborenen sich nur schwer von der Hypothek elterlicher Reproduktionserwartungen lösen können." (Autorenreferat)
Schlagwörter:sozialer Abstieg; Akademiker; Familie; Lebenslauf; Geschwisterreihe; Generationenverhältnis; Elternhaus; Jugendlicher; Kind; Schweiz
CEWS Kategorie:Demographie und Bevölkerungsfragen, Bildung und Erziehung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Geteilte Erwerbstätigkeit - gemeinsame Fürsorge : Strategien und Perspektiven der Kombination von Erwerbs- und Familienleben in Deutschland
Titelübersetzung:Shared gainful employment - joint welfare care : strategies and prospects for the combination of working life and family life in Germany
Autor/in:
Klammer, Ute; Klenner, Christina
Quelle: Wohlfahrtsstaat und Geschlechterverhältnis im Umbruch: was kommt nach dem Ernährermodell?. Sigrid Leitner (Hrsg.), Ilona Ostner (Hrsg.), Margit Schratzenstaller (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 177-207
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Inhalt: Die Sozialpolitik in Deutschland ging lange Zeit von einem Familienmodell aus, das heute in der Realität zwar noch anzutreffen ist, jedoch nicht mehr allgemeine Gültigkeit für die Mehrheit der Menschen beanspruchen kann: das Ernährermodell der Ehe. Inzwischen sind in Deutschland auch Politikansätze zu verzeichnen, die anderen Familienleitbildern folgen. Doch das Ernährermodell wird nach wie vor insbesondere durch das Ehegattensplitting, die beitragsfreie Mitversicherung nichterwerbstätiger Ehepartner/innen in der Kranken- und Pflegeversicherung, die abgeleiteten Hinterbliebenenrenten sowie zahlreiche weitere Einzelregelungen im Steuer- und Transfersystem massiv gefördert und subventioniert. Der Beitrag untersucht zunächst anhand von aktuellen Daten und Umfrageergebnissen die gewandelten und ausdifferenzierten Lebensrealitäten und Einstellungen von Müttern und Vätern in Deutschland. Anschließend wird anhand eigener qualitativer Forschungsergebnisse dargestellt, wie Familien unter den gegebenen Bedingungen ihren Alltag faktisch leben und mit Hilfe welcher Strategien sie bestehende Grenzen zu überwinden versuchen, um ihre Vorstellungen von einer gelungenen Kombination von Erwerbstätigkeit und Familienleben zu verwirklichen. Ansätze einer sich wandelnden Kultur des Zusammenlebens und der Aufteilung der Kinderbetreuung bei erwerbstätigen Zwei-Eltern-Familien werden dargelegt. Schließlich geht der Beitrag der Frage nach, wie durch eine Umgestaltung der staatlichen und betrieblichen Sozialpolitik und Arbeitszeitgestaltung das "adult worker model" besser ermöglicht werden kann. (ICA2)
Schlagwörter:Familie; Familienarbeit; Hausarbeit; Erwerbstätigkeit; Beruf; Sozialpolitik; Familienpolitik; Kinderpflege; Geschlechterverhältnis; Gleichberechtigung; Fairness
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Implementierung von Frauen- und Geschlechteraspekten in die Medizinische Ausbildung - Erfahrungen aus einem EU-Projekt an der Medizinischen Hochschule Hannover und der internationalen Kooperation mit CLAVES, Rio de Janeiro
Titelübersetzung:Implementation of women's and gender aspects in medical training - experiences from an EU project at Hanover Medical University and international cooperation with CLAVES, Rio de Janeiro
Autor/in:
Voß, Angelika; Lohff, Brigitte
Quelle: Netzwerke. Formen. Wissen: Vernetzungs- und Abgrenzungsdynamiken der Frauen- und Geschlechterforschung. Nina Feltz (Hrsg.), Julia Koppke (Hrsg.). Tagung "Netzwerke. Formen. Wissen"; Münster: Lit Verl. (Focus Gender), 2004, S. 103-118
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Inhalt: Der Studiengang Medizin stellt ein hochgradig spezialisiertes, stark verschultes und hierarchisch strukturiertes Gebiet des Wissenserwerbs auf verschiedenen Ebenen dar. Die Barrieren für eine geschlechtssensible medizinische Zugangsweise (Gender Based bzw. Gender Related Medicine) sind immer noch sehr hoch, auch wenn die Gesundheitswissenschaften in den letzten Jahren auf diesem Gebiet große Fortschritte erzielten. Am Beispiel des Themas "Häusliche Gewalt" zeigt der vorliegende Beitrag, welche Konzepte von psychosozialen und ministeriellen Aktivitäten sowie systematischer wissenschaftlicher Erforschung des Problems zusammenkommen müssen, damit die Integration von primären und sekundären Präventions-, Diagnose- und Behandlungskonzepten Eingang in die klinische Aus-, Fort- und Weiterbildung finden können. In einem zweijährigen EU-Projekt sind die Autorinnen der Frage nachgegangen, welche Ansätze für eine geschlechtssensible Forschung und Lehre bisher in der Medizin bereits bestehen, in welchen europäischen Ländern Geschlecht als Kategorie in der Curriculumentwicklung erscheint. Es zeigte sich, dass Deutschland, aber auch Europa insgesamt, im Bereich der "Gender Medizin" die "Stellung eines Entwicklungslandes einnimmt". (ICA2)
Schlagwörter:Medizin; Studiengang; Geschlechterforschung; Medizinsoziologie; Gewalt; Familie; Geschlechterverhältnis; Diagnose; Instrumentarium; Niedersachsen; Brasilien; Südamerika; Entwicklungsland; Lateinamerika
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Vereinbarkeit von Beruf und Familie als Beitrag für mehr Beschäftigung oder als Funktionalisierung der Familie für den Arbeitsmarkt?
Titelübersetzung:Compatibility between an occupation and family as a contribution towards more employment or as functionalization of the family for the labor market?
Autor/in:
Stolz-Willig, Brigitte
Quelle: Jahrbuch der Hessischen Gesellschaft für Demokratie und Ökologie: Bd. 5/2003, Gesellschaftliche Perspektiven: Arbeitsmarkt, Ökologie und Reformpolitik, EU-Erweiterung. Ralf Zwengel (Hrsg.). Essen: Klartext-Verl., 2004, S. 83-96
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Inhalt: Vor dem Hintergrund aktueller Tendenzen in der Entwicklung des geschlechtsspezifischen Arbeitsmarkts setzt sich die Verfasserin kritisch mit der Familienpolitik in der Bundesrepublik auseinander. Diskutiert werden die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung in der Familie, die Familienförderung im deutschen Sozialsystem, strukturelle Defizite der Familienpolitik und die Forderung nach einem Erziehungsgehalt. Die Renaissance eines patriarchalen Leitbilds der Erwerbsarbeit, so die zentrale These der Autorin, kann als einer der zentralen Gründe für die Reformblockaden in der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik gelten. Diese Politik changiert zwischen einer Deregulierung und Privatisierung zu Gunsten einer Individualisierung von Arbeitsmarktrisiken, bescheidenen Modernisierungsansätzen mit dem Ziel einer Stärkung partnerschaftlicher Elternzeiten und einer konzeptionslosen Familienförderung. Eine ernsthafte Beschäftigung mit den Problemen erwerbstätiger Mütter auf dem Arbeitsmarkt ist nicht erkennbar. (ICE2)
Schlagwörter:Familie-Beruf; Familienpolitik; Kritik; Arbeitsteilung; Hausarbeit; Familie; Arbeitsmarkt; Arbeitsmarktpolitik
CEWS Kategorie:Vereinbarkeit Familie-Beruf, Arbeitswelt und Arbeitsmarkt
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
The management of work-life balance in enterprises : a European overview including deeper views at Germany, Italy and The Netherlands, Berlin, 10.-11. July, 2003 ; workshop proceedings
Titelübersetzung:Das Management der Work-Life-Balance in Unternehmen : ein europäischer Überblick mit Schwerpunkt Deutschland, Italien und Niederlande ; Berlin, 10.-11. Juli 2003 ; Workshop-Berichte
Herausgeber/in:
IMBSE e.V. - Institut für Maßnahmen zur Förderung der beruflichen und sozialen Eingliederung
Quelle: Moers, 2004, 175 S.
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Inhalt: Der Sammelband gibt einen Überblick über die Konferenz 'The management of work-life balance in enterprises: a European overview including deeper views at Germany, Italy and The Netherlands', im Jahre 2003 in Berlin. Die ökonomischen, sozialen und politischen Rahmenbedingungen der Vereinbarkeit von Beruf und Familie in verschiedenen europäischen Ländern werden aus nationalstaatlicher und vergleichender Perspektive thematisiert. (IAB). Inhaltsverzeichnis: I. National basic conditions in a European comparison - Uwe Becker: Back to reality. The dutch political economy 1983-2003 in critical and comparative examination (5-24); Friderica Nicolini: Equal opportunity in Italy (25-54); Katharina Küpper-Schreiber, Hans-Georg Nelles: An overview of the general conditions in Germany for the upbringing of children and forparental leave (55-60); Tilmann Knittel: International family policy in comparison - it depends on the mix! (61-68); Gerhard Engelbrech: Women - a necessary labour force potential in times of economic and demographic change? (69-82). II. Equal opportunities in enterprises - Heike Hüneke: The BfA - a family-friendly employer (83-86); Silvia Giani, Nicoletta Boris, Michaela Barilari, Ilaria Maggiorelli, Nunzia Pandoli: Work life balance in companies' practices: an investigation of best cases through themain networks (87-110); Gerhard Engelbrech: The Total E-quality Deutschland e.V. - with equality of opportunity on course for success (111-122); Regine Steinhauer: Measures for the compatibility of family and gainful employment - the Job & Family Audit (123-136); Norma Jarboe: An overview of work - life balance in the UK taken from Opportunity Now Research, Publications & Member Studies (137-148); Marcella Chiesi: Maternity management: an opportunity for learning new organisational skills (149-162); Marian de groot: Work - life balance in the Netherlands (163-166). III. Berlin Workshop - conclusions: lessons learned (167-174).
Inhalt: Contents: I. National basic conditions in a European comparison - Uwe Becker: Back to reality. The dutch political economy 1983-2003 in critical and comparative examination; Friderica Nicolini: Equal opportunity in Italy; Katharina Küpper-Schreiber, Hans-Georg Nelles: An overview of the general conditions in Germany for the upbringing of children and for parental leave; Tilmann Knittel: International family policy in comparison - it depends on the mix!; Gerhard Engelbrech: Women - a necessary labour force potential in times of economic and demographic change? II. Equal opportunities in enterprises - Heike Hüneke: The BfA - a family-friendly employer; Silvia Giani, Nicoletta Boris, Michaela Barilari, Ilaria Maggiorelli, Nunzia Pandoli: Work life balance in companies' practices: an investigation of best cases through the main networks; Gerhard Engelbrech: The TOTAL E-QUALITY Deutschland e.V. - with equality of opportunity on course for success; Regine Steinhauer: Measures for the compatibility of family and gainful employment - The Job & Family Audit; Norma Jarboe: An overview of work - life balance in the UK taken from Opportunity Now Research, Publications & Member Studies; Marcella Chiesi: Maternity management: an opportunity for learning new organisational skills; Marian de Groot: Work - life balance in the Netherland. III. Berlin Workshop - conclusions: lessons learned.
Schlagwörter:Beruf; Familie; Doppelrolle; internationaler Vergleich; Personalpolitik; Chancengleichheit; Frauenpolitik; Gleichbehandlung; Gleichstellung; Familienpolitik; Eltern; Italien; Niederlande
CEWS Kategorie:Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Alltägliche Lebensführung, Habitus und Geschlecht
Titelübersetzung:Everyday life, habits and gender
Autor/in:
Kassner, Karsten
Quelle: Schaustelle Gender: aktuelle Beiträge sozialwissenschaftlicher Geschlechterforschung. Peter Döge (Hrsg.), Karsten Kassner (Hrsg.), Gabriele Schambach (Hrsg.). Bielefeld: Kleine (Wissenschaftliche Reihe), 2004, S. 84-108
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Inhalt: Die Geschlechterverhältnisse im Spannungsfeld von Erwerbsarbeit und Familie sind seit einigen Jahrzehnten nicht nur in der Bundesrepublik Deutschland im beschleunigten Wandel begriffen. Jenseits des Leitbildes der "Normalfamilie" finden sich heute vielfältige und unterschiedliche familiale Lebensformen. Auch die tradierten Lebens- und Arbeitsverhältnisse sind Prozessen zunehmender "Entgrenzung" ausgesetzt. Der Beitrag entwirft einen theoretischen Rahmen für die Erforschung von Geschlechterverhältnissen in Paarbeziehungen. Dazu werden Anschlussmöglichkeiten zwischen dem Konzept der alltäglichen Lebensführung und dem des Habitus diskutiert, um so die Spannung zwischen der Einbindung in die Geschlechterordnung und der aktiven Aneignung respektive Gestaltung von sozialer Welt offen zu halten. Es werden zunächst die Perspektive umrissen, die mit dem vorgeschlagenen theoretischen Zugriff auf die Wandlungstendenzen von Geschlechterverhältnissen verbunden ist, dann die beiden Ansätze in ihren zentralen Grundlinien diskutiert und auf die Kategorie Geschlecht bezogen, bevor in einem abschließenden Teil über Gemeinsamkeiten, Unterschiede und mögliche Verbindungslinien nachgedacht wird. (ICA2)
Schlagwörter:Geschlechterverhältnis; Ehepaar; Familie; Leitbild; Diskurs; Habitus; Intimität; Strukturwandel; Pluralismus; Lebensstil; Individualisierung
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Auf der Suche nach der gewonnenen Zeit : Entzerrung statt Kumulation von Familie und Beruf
Titelübersetzung:Looking for gained time : correction instead of accumulation of family and occupation
Autor/in:
Allmendinger, Jutta; Dressel, Kathrin
Quelle: Familie bringt Gewinn: Innovationen durch Balance von Familie und Arbeitswelt. Renate Schmidt (Hrsg.), Liz Mohn (Hrsg.). Gütersloh: Verl. Bertelsmann Stiftung, 2004, S. 135-143
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Inhalt: Der Beitrag geht davon aus, dass die Doppelbelastung, die sich für Frauen aus der zeitgleich gelebten Vereinbarkeit von Kindern und beruflicher Karriere ergibt, sich durch institutionell flankierte neue Muster im Lebensverlauf verringern könnte. Phasenverschiebungen im Lebensverlauf können neue Optionen eröffnen, Kinder zu haben und Karriere zu machen. Vor dem Hintergrund heute gelebter Parallelität von Familienbildung und Beginn der Erwerbstätigkeit wird eine 'biologische Entzerrung' von Familien- und Karrieregründung vorgeschlagen. Dies könnte durch frühe Mutterschaft während der Ausbildung geschehen oder durch späte Mutterschaft nach dem Aufbau einer beruflichen Karriere. Bei den vorgestellten Szenarios, in dem Familienbildung und Aufbau einer beruflichen Karriere durch eine breite Nutzung gewonnener Jahre zeitlich entzerrt werden, handelt es sich um einen Weg, der es Frauen wie Männern ermöglicht würde, beides, Kinder und Beruf, entspannter zu leben und zu genießen. Sie verringern den Druck, das eine für das andere aufgeben zu müssen. Auswirkungen auf die Geburtenrate können, müssen sich aber daraus nicht ergeben. Die Rahmenbedingungen müssen gesellschaftspolitisch aber erst noch geschaffen werden. (IAB)
Schlagwörter:berufstätige Frau; Frauenerwerbstätigkeit; Doppelrolle; Mutter; Berufsverlauf; Familienbildung; Geburtenhäufigkeit; Elternschaft; Fruchtbarkeit; Lebenslauf; Lebensplanung; Beruf; Familie; Planung; Lebensalter; junger Erwachsener; Familienplanung
CEWS Kategorie:Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Was wandelt sich im aktuellen Wandel der Familie?
Titelübersetzung:What changes are taking place during the current change in the family?
Autor/in:
Maihofer, Andrea
Quelle: Kritische Theorie im gesellschaftlichen Strukturwandel. Joachim Beerhorst (Hrsg.), Alex Demirovic (Hrsg.), Michael Guggemos (Hrsg.). Frankfurt am Main: Suhrkamp (Edition Suhrkamp), 2004, S. 384-408
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Inhalt: Um einschätzen zu können, ob sich die Familie in Deutschland und in Teilen Westeuropas in einem tief greifenden Wandel befindet, nimmt die Autorin zunächst eine historische Einordnung vor. In dieser Weise lassen sich zudem eine Reihe immer wieder angeführter Behauptungen über angeblich zentrale Funktionen der Familie überprüfen: Hat die Familie früher diese Aufgabe im Gegensatz zu heute wirklich erfüllt? Und von welcher Familie ist eigentlich die Rede, wenn von "der" Familie gesprochen wird, die sich derzeit verändert? Die Autorin diskutiert u.a. die These über die selbstverständliche Versorgtheit der älteren Menschen in der früheren Großfamilie, die These von der hohen Bedeutung intensiver emotionaler Beziehungen zwischen den Eheleuten und ihren Kindern, die These von der Familie als Ort großer Intimität und Privatsphäre sowie die These von der "neuen Unübersichtlichkeit" aufgrund der großen Vielfalt neuer Familienformen. Im zweiten Teil ihres Aufsatzes überprüft sie die Anzeichen eines strukturellen Wandels der Familie, z.B. die Pluralisierung familialer Lebensformen, die Lockerung von Ehe, Familie und Heterosexualität sowie die Veränderungen der Geschlechterverhältnisse in den Familien bezüglich der familialen Arbeitsteilung und der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. (ICI)
Schlagwörter:Familie; sozialer Wandel; soziale Funktion; historische Entwicklung; Strukturwandel; soziale Beziehungen; Geschlechterverhältnis; Generationenverhältnis
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Genderforschung gleich Frauenforschung? : Verschwinden des Geschlechts oder neue Erkenntnisdimension?
Titelübersetzung:Gender studies equal women's studies? : disappearance of gender or a new cognitive dimension?
Autor/in:
Walter, Willi
Quelle: Eine Frage des Geschlechts: ein Gender-Reader. Bettina Boeckle (Hrsg.), Michael Ruf (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 39-54
Details
Inhalt: Die Tendenz zur Genderforschung wurde aus der Sicht der feministischen Frauenforschung vielfach kritisch diskutiert. Der Verfasser zeigt aus der Sicht der Männerforschung, dass die beliebige Verwendung des Genderbegriffs problematisch ist und zu einem mehrfachen Verschwinden des Geschlechts aus dem Forschungsbewusstsein führt: Das Geschlecht der Männer verschwindet auf der Ebene der Forschungsinhalte und das Geschlecht der forschenden Subjekte entschwindet aus dem reflexiven Bewusstsein. Die Wirkungsweise dieser beiden Mechanismen illustriert der Verfasser am Beispiel des Metzler-Lexikons zu Gender Studies/Geschlechterforschung und am Beispiel des Diskurses zu häuslicher Gewalt. Der Verfasser plädiert abschließend für eine ihrem Namen tatsächlich gerecht werdende Geschlechterforschung, die aus dem fruchtbaren Dialog bewusster Frauen- und Männerperspektiven entsteht. (ICE2)
Schlagwörter:Frauenforschung; Geschlechterforschung; Mann; Gewalt; Familie; Geschlechterverhältnis
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag