Bildungsbezogene Unterschiede des Kinderwunsches und des generativen Verhaltens : eine kritische Analyse der Opportunitätskostenhypothese
Titelübersetzung:Education-related differences in the desire for children and generative behavior : a critical analysis of the opportunity cost hypothesis
Autor/in:
Klein, Thomas; Eckhard, Jan
Quelle: Generatives Verhalten und Generationenbeziehungen: Festschrift für Bernhard Nauck zum 60. Geburtstag. Anja Steinbach (Hrsg.), Bernhard Nauck (Adressat). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 151-174
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Inhalt: Die Autoren gehen der Frage nach, warum die Fertilität in Deutschland kontinuierlich sinkt, obwohl die Kinderwünsche von Frauen und Männern auf hohem Niveau konstant bleiben. Sie analysieren erstmals das meist nur unter Bezug auf objektive Faktoren untersuchte familienökonomische Handlungsmodell des generativen Verhaltens unter Einbeziehung von subjektiven Einstellungen, Orientierungen und Motiven. Sie überprüfen auf der Grundlage von Paneldaten aus den Erhebungen des Familiensurveys von 1988, 1994 und 2000, ob sich die mit objektiven Faktoren - insbesondere des Bildungsniveaus - assoziierten Beweggründe auf der subjektiven Seite wieder finden lassen und tatsächlich für das generative Verhalten entscheidend sind. Sie stellen zunächst fest, dass sich die bekannten Zusammenhänge zwischen dem Bildungsniveau der Frau und der Familiengründungsrate bzw. der Kinderlosigkeit auch im Familiensurvey widerspiegeln. Des weiteren wird festgestellt, dass die Wahrnehmung beruflicher Opportunitätskosten sich nicht signifikant zwischen den einzelnen Bildungsgruppen unterscheidet. Jedoch unterscheiden sich die Bildungsgruppen hinsichtlich der Einschätzung des Nutzens, den sie durch Kinder erlangen können. Diese Befunde weisen den Autoren zufolge darauf hin, dass die Auswirkungen familienpolitischer Maßnahmen zur Reduzierung der Opportunitätskosten auf die Familiengründungsbereitschaft oftmals überschätzt werden. (ICI2)
Schlagwörter:Kinderwunsch; Fruchtbarkeit; Geburtenentwicklung; Kinderlosigkeit; Bildung; generatives Verhalten; Einstellung; Motivation; Handlungsorientierung; Familiengründung; Kosten; ökonomische Faktoren
CEWS Kategorie:Demographie und Bevölkerungsfragen, Bildung und Erziehung, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Digitale Medien in der Bildung : soziale Innovation und technische Neugier - zum Zusammenhang von technologischer Bildung und der Zukunft der Informationsgesellschaft
Titelübersetzung:Digital media in education : social innovation and technical curiosity - the relationship between technological education and the future of the information society
Autor/in:
Schelhowe, Heidi
Quelle: Die Hälfte des Hörsaals: Frauen in Hochschule, Wissenschaft und Technik. Annette Spellerberg (Hrsg.). Berlin: Ed. Sigma, 2005, S. 147-160
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Inhalt: "Heidi Schelhowe nimmt das weit verbreitete Desinteresse von Mädchen und Frauen gegenüber technischen Artefakten zum Anlass, neue Lehr- und Lernformen in der Informatik zu erproben. Die Qualität des Zugangs zu Digitalen Medien hält sie für entscheidend bei der Gestaltung des zukünftigen Geschlechterverhältnisses, denn der Status quo legt eine wachsende Abhängigkeit von zumeist männlichen Experten und das Zurückbleiben von Frauen in der Informations- und Wissensgesellschaft nahe. Ihr Ziel besteht darin, über den Umgang mit Computern und über den Prozess der Konstruktion von Software diese Technologie für beide Geschlechter zu öffnen. Anhand von praktischen Beispielen wird berichtet, wie Software besser gestaltet und der Zugang zum Programmieren erleichtert werden kann. Besonders nachhaltig erscheint das 'Zentrum für Interaktion mit Digitalen Medien', in dem (Medien-)Informatik- und Lehramtsstudierende eine gemeinsame Lernumgebung aufbauen, eine Vielfalt der Technikentwicklung kennen lernen und sich als Gestalter/innen von Bildungsumgebungen begreifen. Da heute in der Informatik nicht von fertigen Produkten ausgegangen werden kann, sondern die Prozessorientierung und die Kommunikation im Mittelpunkt stehen, gibt sie Anstöße für ein stärker wechselseitiges, kooperierendes Lernen und Lehren. Die Weitergabe vorhandenen Wissens sollte einen wesentlichen Bestandteil der Informatikausbildung darstellen. Schelhowe schließt mit den Studierenden Verträge ab, in denen die wechselseitigen Leistungen vereinbart werden. Die Förderung von Fragekultur, Austausch, Netzwerkbildung und der Nachweis von Studienleistungen durch wechselseitige Lehr- und Arbeitseinheiten unter Studierenden der verschiedenen beteiligten Disziplinen soll die in der entstehenden Wissensgesellschaft gestaltende Schlüsselqualifikation 'Medienbildung' eröffnen." (Autorenreferat)
Schlagwörter:neue Medien; Informatik; Studium; Frauenförderung; technische Bildung; Informationsgesellschaft; Studiengang; Lernen; Methode; Medienkompetenz; Unterricht
CEWS Kategorie:Naturwissenschaft und Technik, Bildung und Erziehung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Was ist eine geschlechtergerechte Schule? : Bausteine eines Schulentwicklungsprogramms zur Mädchen- und Jungenförderung
Titelübersetzung:What is a gender-just school? : elements of a school development program for promoting girls and boys
Autor/in:
Liebsch, Katharina
Quelle: Schulentwicklung im Spannungsfeld von Bildungssystem und Unterricht. Stefanie Schnebel (Hrsg.). Baltmannsweiler: Schneider-Verl. Hohengehren, 2005, S. 75-85
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Inhalt: Die Verfasserin zeigt am Beispiel einer Lehrerinnengruppe der Hamburger Gesamtschule Bergedorf, die seit 20 Jahren alltäglich und kontinuierlich an der Gestaltung und Veränderung der koedukativen Schule arbeitet, die Bedingungen, Ausgangspunkte, Erfolge und Schwierigkeiten der kontinuierlichen Veränderung von Schule auf. Konkret geht es um die Möglichkeiten, Schulprogramme zur Mädchen- und Jungenförderung zu entwickeln. Dabei spielt auch die Frage eine Rolle, welche Bedeutung Geschlechterdifferenzen in der Planung und Gestaltung von Schulentwicklung einnehmen. Der Beitrag stellt die die Reform tragende Frauengruppe vor und benennt einzelne Reformschritte und -maßnahmen. Insgesamt leistet die Arbeit der Frauengruppe einen Beitrag dazu, die Schulentwicklung kontinuierlich im Sinne eines Gender Mainstreaming voranzutreiben und den Koedukationsgedanken mit Leben zu füllen. (ICE2)
Schlagwörter:Gender Mainstreaming; Schule; Schulentwicklung; Frauenförderung; Junge; Mädchen; Koedukation; Hamburg
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Bildungsgänge jenseits der Normalbiographie
Titelübersetzung:Channels of education beyond the normal biography
Autor/in:
Tosana, Simone; Faulstich-Wieland, Hannelore
Quelle: Bausteine einer Bildungsgangtheorie. Barbara Schenk (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. (Studien zur Bildungsgangforschung), 2005, S. 145-158
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Inhalt: Der Beitrag geht von folgender Prämisse aus: Sozialisation und Entwicklung lassen sich nur als das Ergebnis der praktischen Auseinandersetzung des aufwachsenden Menschen mit seiner Lebenslage bzw. seinen Lebenslagen verstehen, als Aneignung und Entwicklung von Lebensformen im biographischen Zusammenhang. Auch die Bildungsgangforschung braucht folglich eine sozialisationstheoretische Perspektive. Diese Sichtweise wird zunächst nach verschiedenen Aspekten differenziert, wobei sich die Notwendigkeit eines Standpunktes jenseits der Normalbiographie ergibt. Das Konzept der Statuspassage bietet hier die Möglichkeit einer weitreichenden sozialisationstheoretischen Forschungsperspektive auf den Bildungsgang. Dieser Ansatz wird um das theoretische Konzept des kulturellen Kapitals und des Moratoriums in einem zweiten Teil ergänzt. Die Verknüpfung von Schule und Lebenswelt bietet einen Ansatz, um den Stellenwert des Bildungsgangs als "doppelte Statuspassage" für den Schulalltag zu hinterfragen. Die Fallstudie zeigt Folgendes: Schule ist ein eigener gesellschaftlicher Bereich, aber zugleich ist sie Teil der Lebenswelt der Jugendlichen. Das Wechselverhältnis zwischen Schule und sonstiger Lebenswelt ist so eng, dass von einer "Trennung" nicht gesprochen werden kann. Dieses Wechselverhältnis spiegelt sich im "Einstieg" in die Schule und dem Zurechtkommen dort genauso wie in der Frage der potentiellen gesellschaftlichen Beteiligung und ihrer Rückwirkung auf die Schule - also in beiden Dimensionen der doppelten Statuspassage. (ICA2)
Schlagwörter:Jugendlicher; Bildungsgang; Bildungsforschung; Schule; Familie; Lebenswelt; Biographie; Sozialisation; Sozialisationsinstanz; Lebenssituation; Abendschule; Weiterbildung
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Berufsbiographie und Karriere
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Geschlecht als kulturelle und soziale Praxis - aktuelle Fragen zwischen Sozialisation und Biologie
Titelübersetzung:Gender as cultural and social practice - current questions between socialization and biology
Autor/in:
Hagemann-White, Carol
Quelle: Was ist weiblich - was ist männlich?: Aktuelles zur Geschlechterforschung in den Sozialwissenschaften. Ulrike Vogel (Hrsg.). Bielefeld: Kleine (Wissenschaftliche Reihe), 2005, S. 32-47
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Inhalt: Der Beitrag setzt sich mit Geschlechterunterschieden zwischen biologischen Bedingungen und Einflüssen der Sozialisation auseinander. Dabei wird der Fokus auf die Erkennbarkeit und Verstetigung von Geschlechterunterschieden gelegt, die in verschiedenen empirischen Untersuchungen in Interaktionen während der frühen Kindheit insbesondere in Kindergärten beobachtet werden. In diesem Zusammenhang werden z.B. Interaktionen einerseits zwischen einzelnen Mädchen und Jungen, andererseits zwischen Gruppen von Mädchen und Jungen erfasst. Im einzelnen werden vier Modelle zur Beschreibung kultureller und sozialer Praxis als Vermittlung zwischen Sozialisation und Biologie vorgestellt: (1) Erklärungen für kognitive Geschlechtsunterschiede (J. Sherman), (2) Geschlechterdifferenz als Phänomen des Gruppenverhaltens (E. Macoby), (3) Anatomie und die Symbolisierung des Körpererlebens (B. Rendtorff) sowie (4) Entstehung von Geschlechtsunterschieden (B. Whiting, C. Edwards). Nach diesen Untersuchungen werden prinzipiell mögliche biologische Voraussetzungen als nicht determinierend für das geschlechtsbezogene Verhalten angesehen. Die Geschlechterforschung ist hier also auf die Konstruktion von Geschlecht zwischen gender-system und doing gender ausgerichtet und berücksichtigt sowohl die bewussten Auskünfte als auch die eher nicht bewussten Konflikte der Betroffenen, die durch den Zwang zur Zweigeschlechtigkeit entstehen. (ICG2)
Schlagwörter:Frauenforschung; Geschlechterforschung; Geschlechtsrolle; Biologie; biologische Faktoren; Mädchen; Junge; Kindheit; Forschungsstand; Interaktion; soziale Beziehungen; soziales Verhalten; Kindergarten; kognitive Faktoren; Körper; Körperlichkeit
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Naturwissenschaft und Technik, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Feminisierung der Erziehung von Kindern : Chancen oder Gefahren für die Bildungsprozesse von Mädchen und Jungen?
Titelübersetzung:Feminization of the education of children : opportunities or dangers for the educational processes of girls and boys?
Autor/in:
Rabe-Kleberg, Ursula
Quelle: Entwicklungspotenziale institutioneller Angebote im Elementarbereich. Peer Pasternack (Hrsg.), Arne Schildberg (Hrsg.), Ursula Rabe-Kleberg (Hrsg.), Kathrin Bock-Famulla (Hrsg.), Franziska Larra (Hrsg.). München: DJI Verl. (Materialien zum Zwölften Kinder- und Jugendbericht), 2005, S. 135-171
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Inhalt: Unter "Feminisierung der Erziehung" versteht die Verfasserin den gesellschaftshistorischen Prozess der Übernahme der Erziehung von Kindern durch Frauen und des zunehmenden Ausschlusses von Männern aus der so entstandenen weiblich strukturierten sozialen Arena. Vor diesem Hintergrund stellt sie Untersuchungsergebnisse, Argumentationen und Materialien zu drei Themenkreisen vor: (1) Gender als das zentrale, elementare Bildungsprojekt in der Kindheit; (2) institutionelle und professionelle Voraussetzungen von Erzieherinnen und Lehrerinnen, mit diesen Bildungsprozessen umzugehen; (3) Diskussionen um die Funktionsteilung zwischen Müttern und Vätern als einem grundlegenden Problem der Ordnung von Gender und Generation. Abschließend plädiert die Verfasserin dafür, den Prozess der Feminisierung der Erziehung durch einen doppelten Prozess der (Post-)Modernisierung abzuschließen. Zum einen müssen in den Familien und in deren sozialpolitischer Unterstützung neue Leitbilder entwickelt werden, die der polaren und vertikalen Struktur des Geschlechterverhältnisses entgegenwirken. Zum anderen müssen die bis heute traditionell weiblich strukturierten pädagogischen Berufe einem Prozess der Professionalisierung und einer gesellschaftlichen Aufwertung ausgesetzt werden, die diese für Personen beider Geschlechter attraktiv werden lässt. (ICE2)
Schlagwörter:Kindergärtnerin; Erzieher; Lehrer; Erziehung; Kind; Bildung; Junge; Mädchen; Frauenberuf; Grundschule; Kindertagesstätte; Mutter; Vater; Generation; Geschlechtsrolle; Rollenbild; Rollenwandel; Professionalisierung
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Determinanten des Bildungserfolgs unter besonderer Berücksichtigung intergenerationaler Transmission
Titelübersetzung:Determinants of educational success with particular regard to intergenerational transmission
Autor/in:
Diefenbach, Heike
Quelle: Aspekte der Integration: Eingliederungsmuster und Lebenssituation italienisch- und türkischstämmiger junger Erwachsener in Deutschland. Sonja Haug (Hrsg.), Claudia Diehl (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. (Schriftenreihe des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung), 2005, S. 133-157
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Inhalt: Der Integrationssurvey des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) aus dem Jahr 2000 erfasst sowohl die ethnische Abstammung von Personen als auch deren Staatsangehörigkeit(en) und beinhaltet außerdem verschiedene Maße für ethnische Identität. Der vorliegende Beitrag prüft an Hand der Daten dieser Studie, welche Effekte verschiedene Aspekte des "Migrationshintergrundes" auf die schulische Bildung haben. Zunächst werden zwei der in der Literatur diskutierten Erklärungen für die schulischen Nachteile von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund skizziert, bei denen der zentrale Mechanismus in der sog. intergenerationalen Transmission gesehen wird, nämlich die humankapitaltheoretische Erklärung und die kulturdefizitäre Erklärung. Es werden die wichtigsten Argumentationsstränge nachgezeichnet, aus denen dann einige Hypothesen abgeleitet werden, die die statistische Analyse angeleitet haben. Ein weiterer Abschnitt beschreibt das den Analysen zugrundeliegende Datenmaterial und die Vorgehensweise bei der Analyse. (ICA2)
Schlagwörter:Ausländer; Bildungswesen; Schulbildung; soziale Integration; Determinanten; Bildungsdefizit; Bildungschance; Bildungsmobilität; Bildungsverlauf; Kind; Jugendlicher; Türke; Italiener; Humankapital; Sozialisation; Schulerfolg
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Migration und Migrantinnen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag