Zum Wandel der normativen Grundlagen der Wissenschafts-, Hochschul- und Bildungspolitik
Titelübersetzung:Change in the normative principles of science policy, university policy and educational policy
Autor/in:
Zeuner, Bodo
Quelle: Politik der Integration: Symbole, Repräsentation, Institution ; Festschrift für Gerhard Göhler zum 65. Geburtstag. Hubertus Buchstein (Hrsg.), Rainer Schmalz-Bruns (Hrsg.), Gerhard Göhler (Adressat). Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. (Schriftenreihe der Sektion Politische Theorien und Ideengeschichte in der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft), 2006, S. 137-155
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Inhalt: Der Beitrag versucht die These zu begründen, dass es in den Begründungsdiskursen für Veränderungen (Reformen) in der Wissenschafts- und Hochschulpolitik einen krassen und von wenig Selbstreflexion begleiteten Hegemoniewandel von - zuvor durchaus widerstreitenden - sozialdemokratischen, sozialliberalen und liberalkonservativen Werten zu marktradikalen und neoliberalen Werten gegeben hat. Zugespitzt werden die ehrwürdigen Begriffe "veritas -iustitia - libertas" durch die Trias "competitiveness - excellence - adaptability" ersetzt. Die zweite These lautet, dass bei der Begründung von Politiken im Bereich Wissenschaft, Hochschulen und Bildung (WHB) ein besonders komplexes Feld von Werten und entsprechenden normativen Diskursen angesprochen ist. Eine dritte These folgt daraus: Der marktradikal-neoliberale Diskurs bündelt derzeit einen großen Teil der normativen Ansprüche, aber er ist keineswegs in der Lage, das gesamte diskursive Feld, das sich bei Begründungsfragen zur Wissenschafts-, Hochschul- und Bildungspolitik auftut, aufzunehmen, zu integrieren und zu artikulieren. Vielmehr werden einige widerständige Elemente - darunter gerade die liberal-konservativen etwa zur Wissenschaftsfreiheit - einfach ignoriert, andere - etwa: Gruppenuniversität als Mitbestimmung - als gegnerisch definiert, wieder andere - vor allem die klassisch-sozialdemokratischen Elemente wie Offenheit des Zugangs und Effizienz des (Aus-)Bildungsapparats - mehr schlecht als recht inkorporiert. Abschließend fragt der Autor nach Chancen für einen kritischen Gegendiskurs. (ICA2)
Schlagwörter:Bildungspolitik; Hochschulpolitik; Wissenschaftspolitik; Wertorientierung; Wertfreiheit; Bildungswesen; Wettbewerbsfähigkeit; Strukturwandel; Neoliberalismus; Ökonomisierung; Diskurs; Marktorientierung; Marktmechanismus
CEWS Kategorie:Hochschulen, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung
Titelübersetzung:The German Federal Ministry of Education and Research
Autor/in:
Weingart, Peter; Taubert, Niels C.
Quelle: Das Wissensministerium: ein halbes Jahrhundert Forschungs- und Bildungspolitik in Deutschland. Peter Weingart (Hrsg.), Niels C. Taubert (Hrsg.). Weilerswist: Velbrück Wissenschaft, 2006, S. 11-32
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Inhalt: Der Überblick zur fünfzigjährigen Geschichte des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und dessen Vorläuferorganisationen bietet ein unübersichtliches Bild: Es hieß zunächst ab 1955 "Bundesministerium für Atomfragen", erhielt 1957 den Zusatz "und Wasserwirtschaft", wurde dann in "Bundesministerium für Atomkernenergie" umbenannt, um ab 1962 als "Bundesministerium für wissenschaftliche Forschung" bezeichnet zu werden. Ab 1969 setzte sich die Neubenennung durch. Die Veränderungen spielen sich nicht nur auf der Ebene der Bezeichnung ab, sondern verweisen auch auf Entwicklungsprozesse im Zuschnitt des Ressorts und damit verbunden jeweils mehr oder minder große Änderungen der Identität des Ministeriums, in denen sich nicht nur die Dynamik des Politischen, die Wirkungen der jeweiligen Ministerinnen und Minister, sondern auch wechselnde gesellschaftliche Problemlagen spiegeln. Die Kontinuitäten und roten Fäden werden jedoch sichtbar, sobald man die Fixierung auf das Ministerium ablegt und stattdessen die Organisation in der Interaktion in seiner (politischen) Umwelt in den Blick nimmt. Dann wird die Identität eines Akteurs deutlich, der seine Konturen in der Auseinandersetzung mit ihr gewinnt. Diese wird anhand von drei Problemfoki nachgezeichnet: (1) am wechselnden Ressortzuschnitt und an der interministeriellen Konkurrenz auf Bundesebene, (2) am Föderalismus und den verflochtenen Kompetenzen von Bund und Ländern in den Bereichen Bildung und Forschung und (3) an der Einbettung des Ministeriums in eine zunehmend international geprägte Umwelt. (ICA2)
Schlagwörter:Bildungspolitik; Forschungspolitik; Wissenschaftspolitik; Bundesministerium; historische Entwicklung; Kernenergie; Föderalismus; Bund-Länder-Beziehung; Internationalisierung; Wettbewerbsfähigkeit
CEWS Kategorie:Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Hochschulpolitik in der Bund-Länder-Konkurrenz
Titelübersetzung:University policy in competition between the Federal Government and Bundesländer
Autor/in:
Schimank, Uwe; Lange, Stefan
Quelle: Das Wissensministerium: ein halbes Jahrhundert Forschungs- und Bildungspolitik in Deutschland. Peter Weingart (Hrsg.), Niels C. Taubert (Hrsg.). Weilerswist: Velbrück Wissenschaft, 2006, S. 311-346
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Inhalt: Der Beitrag untersucht aus der Perspektive des Bundes, ob und wie es die Bundespolitik geschafft hat, hochschulpolitisch gestaltend mitzuwirken. Der zentrale bundespolitische Akteur dabei ist schon sehr früh das für Forschung und bald auch für Bildung zuständige Bundesministerium, das heutige BMBF. An einigen Beispielen wird das abstrakte Muster der Konstellationsdynamik zwischen Bund und Ländern beschrieben. Dabei wird in zwei Schritten vorgegangen. In einem ersten Schritt wird gezeigt, wie der Bund bis Mitte der 1970er Jahre in die Hochschulpolitik eingestiegen ist und welche Fortwirkungen insbesondere die dabei erworbenen formellen Kompetenzen bis heute gezeitigt haben. Hier wird deutlich, dass die errungenen Gestaltungsmöglichkeiten aus Sicht des Bundes unbefriedigend geblieben sind. Deshalb wird in einem zweiten Schritt beleuchtet, welche weiteren Bemühungen von Bundesseite seitdem unternommen worden sind, um sich ein stärkeres Gewicht in der deutschen Hochschulpolitik zu verschaffen. Einen unmittelbaren Durchbruch in Richtung seiner Gestaltungsambitionen hat der Bund - dies ist Ergebnis der Ausführungen - indessen bis heute nicht geschafft. Seine mittelbaren Gestaltungsmöglichkeiten über die Projekt- und Programmförderung sollten jedoch nicht unterschätzt werden. Ob diese Spielräume allerdings über das Jahr 2006 Bestand haben werden, lässt sich nach den Vereinbarungen der Großen Koalition zur Neuordnung der bundesstaatlichen Kompetenzverteilung noch nicht prognostizieren. (ICA2)
Schlagwörter:Hochschulpolitik; Bund-Länder-Beziehung; Föderalismus; historische Entwicklung; Rahmengesetz; Bildungspolitik; Forschungspolitik; Wissenschaftspolitik; Innovationspolitik; politische Steuerung; Bundesministerium; Bundesregierung; Bundespolitik
CEWS Kategorie:Hochschulen, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Future challenges for doctoral studies in Germany
Titelübersetzung:Künftige Herausforderungen für ein Promotionsstudium in Deutschland
Autor/in:
Teichler, Ulrich
Quelle: Europeanising doctoral studies: the Russian Federation and Germany on the way to Bologna. Gabriele Gorzka (Hrsg.), Ute Lanzendorf (Hrsg.). Kassel: Kassel Univ. Pr. (Ost-West-Dialog), 2006, S. 25-37
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Inhalt: In den meisten Ländern Europas erfahren Maßnahmen zur Erhöhung der Mobilität von Masters-Studenten breite Unterstützung. Im Gegensatz dazu ist das Promotionsstudium ein Stiefkind nationaler und europäischer Hochschulpolitik. Es fehlt an einer gemeinsamen Vision zu Promotionsstudium und Promotion. Der Beitrag gibt einen Überblick über den Stand der Debatte in Bezug auf die wichtigsten Fragen, um die es hinsichtlich des Promotionsstudiums gegenwärtig in Deutschland und Europa geht: quantitative Expansion des Promotionsstudiums, disziplinäre Struktur der Promotionen, strukturierte Promotionsstudiengänge, Konzentration von Promotionen, Verbindungen zwischen Masters- und Promotionsstudium, Qualität der Promotion, im Promotionsstudium vermittelte Kompetenzen, Status von Doktoranden, finanzielle Förderung von Doktoranden sowie deren internationale Mobilität. (ICE)
Schlagwörter:Promotion; Studium; Studienfach; Ausbildungsförderung; EU-Staat; EU-Politik; Bildungspolitik; Hochschulpolitik; Lerninhalt; Studiengang
CEWS Kategorie:Studium und Studierende
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
"Mehrwert" und Gemeinwohl in der europäischen Forschungs- und Technologiepolitik
Titelübersetzung:"Surplus value" and common good in European policy on research and technology
Autor/in:
Kaiser, Robert
Quelle: Europäisches Gemeinwohl - historische Dimension und aktuelle Bedeutung: wissenschaftliche Konferenz, Universität Siegen, 24.-25. Juni 2004. Gerold Ambrosius (Hrsg.), Peter Schmitt-Egner (Hrsg.). Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. (Schriftenreihe des Instituts für Europäische Regionalforschungen), 2006, S. 167-182
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Inhalt: Der Beitrag arbeitet heraus, dass sich die Definition und die Durchführung von Maßnahmen zur Erreichung eines europäischen "Mehrwerts" in der Forschungs- und Technologiepolitik in einem Spannungsfeld unterschiedlicher Interessen insbesondere öffentlicher Akteure auf nationalstaatlicher und europäischer Ebene vollziehen. Dieses Spannungsfeld von Interessen lässt sich mit den Stichworten des Wettbewerbs, der Kohärenz und der Kohäsion umreißen. Diese Interessen stehen in vielfacher Hinsicht miteinander im Konflikt. Hierdurch wird erklärbar, warum die Mitgliedstaaten der Europäischen Union zwar einerseits politische Rahmenbeschlüsse in der europäischen Forschungs- und Technologiepolitik unterstützen, jedoch nicht unbedingt ihre Konkretisierung durch spezifische Programme oder Maßnahmen. Diese Interessengegensätze sind mit der Etablierung des Europäischen Forschungsraums (EFR) und der Lissabon-Strategie zur wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Reform der Europäischen Union im Jahr 2000 größer geworden, da die Europäische Kommission durch die Formulierung eines neuen Ansatzes in der Forschungs- und Technologiepolitik auch eine grundlegende Akzentverschiebung hinsichtlich des "Mehrwertbegriffs" vorgenommen hat. (ICA2)
Schlagwörter:EU; Forschungspolitik; Technologiepolitik; europäische Integration; Harmonisierung; Förderung; Koordination; Nutzen; Bildungspolitik
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Geschlechtergerechtigkeit als bildungspolitisches Konzept - Wie Bildungsinstitutionen einen Leitsatz der Moderne realisieren (können)
Titelübersetzung:Gender justice as an educational policy concept - how educational institutions (can) implement a basic principle of the modern age
Autor/in:
Kahlert, Heike
Quelle: Gender medienkompetent: Medienbildung in einer heterogenen Gesellschaft. Annette Treibel (Hrsg.), Maja S. Maier (Hrsg.), Sven Kommer (Hrsg.), Manuela Welzel (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 27-51
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Inhalt: Der Beitrag analysiert und reflektiert die wissenschaftliche und politische Genese des Begriffs der "Geschlechtergerechtigkeit". Zentrale Orientierung hierbei bietet der Ansatz der US-amerikanischen Sozialphilosophin Nancy Fraser. Wie dieser geht es der Autorin nicht nur um eine präzise theoretische Begründung von Geschlechtergerechtigkeit, sondern auch um deren Tauglichkeit als bildungspolitisches Konzept. Sie unterscheidet drei Dimensionen der Geschlechtergerechtigkeit: Umverteilung, Anerkennung und Repräsentation. Illustriert wird die Durchsetzung von Geschlechtergerechtigkeit in Bildungsinstitutionen an fünf Handlungsfeldern. Der Rückgriff auf die Frasersche Gerechtigkeitsdimension "Anerkennung" meint nicht nur eine veränderte Wertschätzung des "Femininen", sondern eine Dekonstruktion der herrschenden, männlich codierten Ordnung des Wissens. Hierzu leistet die Frauen- und Geschlechterforschung fortschreitend ihren Beitrag. Insgesamt lehrt die Geschichte der Gleichstellungspolitik an den Hochschulen, dass sich diese Bildungs- und Wissenschaftsinstitutionen hinsichtlich der Geschlechtergerechtigkeit nicht aus sich selbst heraus reformieren, sondern dafür Anstöße von außen brauchen - seien es nun entsprechende Gesetze oder monetäre Anreize beziehungsweise Sanktionen. (ICA2)
Schlagwörter:Geschlechterverhältnis; Geschlechterpolitik; Bildungspolitik; Gerechtigkeit; Verteilungsgerechtigkeit; Repräsentation; Patriarchat
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Hochschulen auf dem Weg in den europäischen Bildungs- und Forschungsraum : Abbau sozialer Ungleichheit und kultureller Unterschiede?
Titelübersetzung:Universities on the road to the European education and research area : reduction in social inequality and cultural differences?
Autor/in:
Kahlert, Heike
Quelle: Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2. Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.), Dana Giesecke (Mitarb.), Susanne Kappler (Mitarb.), Thomas Dumke (Mitarb.). Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Soziale Ungleichheit - kulturelle Unterschiede"; Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 1513-1524
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Inhalt: Der gesellschaftspolitische Charakter der europäischen Hochschulreform besteht der Autorin zufolge darin, die nationale und internationale Wettbewerbsfähigkeit der einzelnen Hochschulen zu stärken, exzellente institutionelle wie individuelle Leistungen hervorzubringen sowie die geographische und sektorenüberschreitende Mobilität der Studierenden und Forschenden zu fördern. Die Produktions- und Vermittlungsbedingungen sowie die Inhalte und Formen von Bildung und Wissen sind dabei nahezu bedeutungslos, denn die gemeinsame europäische bildungs- und forschungspolitische Antwort auf die Herausforderungen der Globalisierung ist nach Meinung der Autorin neoliberal ausgerichtet. Gerät damit auch die von den Sozialwissenschaften und der Sozialpolitik hervorgehobene Bedeutung von Bildung und Forschung bei der Herstellung und beim Abbau von sozialer und geschlechtsspezifischer Ungleichheit sowie kultureller Unterschiede ins Vergessen? Die Autorin setzt sich zur Beantwortung dieser Frage mit der Idee eines Europäischen Hochschul- und Forschungsraumes im Bologna-Prozess, mit der kulturellen Differenz im "Europa des Wissens" und mit der sozialen Dimension im Bologna-Prozess kritisch auseinander. Sie weist abschließend darauf hin, dass sich mit dem Entstehen eines Europäischen Hochschul- und Forschungsraumes ein weites Feld für die europäisch vergleichende als auch auf den deutschen Nationalstaat bezogene bildungs- und ungleichheitssoziologische Forschung eröffnet, das bisher nur unzureichend in Theorie und Empirie aufgegriffen wurde. (ICI2)
Schlagwörter:Europa; soziale Ungleichheit; Bildungspolitik; Forschungspolitik; Wissenstransfer; Globalisierung; Bildungsreform; Bologna-Prozess; kulturelle Integration
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Hochschulen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
"Spiel nicht mit den Schmuddelkindern" : Demographie und sozialer Ausschluss
Titelübersetzung:"Don't play with the street urchins" : demography and social exclusion
Autor/in:
Thiessen, Barbara
Quelle: Demografischer Wandel: die Stadt, die Frauen und die Zukunft. Düsseldorf: Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen, 2006, S. 125-136
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Inhalt: Die Diskussion um den Zustand der Bildung in Deutschland zeigt, dass längst nicht alle Potenziale des Landes genutzt werden. Die nicht zuletzt mit falschen Zahlen aufgeheizte Debatte um den scheinbaren "Gebärstreik" von Akademikerinnen legt den Verdacht nahe, dass besonders Kinder aus bildungsstarken Schichten gewünscht sind. Die Autorin fragt: "Gelten die Problemschüler aus den bundesdeutschen Hauptschulen und die in den Medien viel zitierten 'Teeniemütter' mit ihren Kindern als 'Schmuddelkinder', mit denen man sich nicht abgibt?"In dem Beitrag geht es daher nicht um die Frage nach einer möglichen Geburtenzunahme, sondern der Blick richtet sich auf jene, die schon da sind und die sich möglicherweise doch nicht erwünscht fühlen: Es geht um Kinder und Jugendliche "bildungsarmer" Schichten. In einem ersten Schritt werden die "Bildungsfernen" näher charakterisiert, dabei werden neuere Ergebnisse der Armutsforschung einbezogen. Zweitens wird kritisch untersucht, wie sich die alltäglichen Lebensbezüge in sozial benachteiligten Milieus aus Geschlechterperspektive darstellen. Diskutiert wird hier das Beispiel eines Praxisprojektes für junge Mütter aus einem Bremer Brennpunktgebiet. Abschließend werden gendergerechte Ansätze für die (kommunale) Sozial- und Bildungspolitik erörtert. (ICA2)
Schlagwörter:Bremen; allein erziehender Elternteil; Mutter; Akademikerin; Kinderwunsch; Geburtenrückgang; Geburtenentwicklung; Familienpolitik; soziale Ungleichheit; Benachteiligung; Hauptschule; Demographie; Exklusion; Diskriminierung; Bildungspolitik; Humankapital; Kind
CEWS Kategorie:Demographie und Bevölkerungsfragen, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Reflexive Koedukation als zeitgemäße Bildung
Titelübersetzung:Reflexive coeducation as contemporary education
Autor/in:
Faulstich-Wieland, Hannelore
Quelle: Zeitgemäße Bildung: Herausforderung für Erziehungswissenschaft und Bildungspolitik. Hans-Uwe Otto (Hrsg.), Jürgen Oelkers (Hrsg.), Petra Bollweg (Mitarb.). München: Reinhardt, 2006, S. 261-274
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Inhalt: Der Beitrag stammt aus dem Abschnitt "Bildungspolitische Konsequenzen" des Sammelbandes. Die Autorin geht davon aus, dass jede Politik, auch die Bildungspolitik "ihre Planungen auch unter dem Aspekt des 'Gender Mainstreaming' zu betreiben" (habe, d.h.) jede Maßnahme auf ihre potentielle Wirkung auf beide Geschlechter zu durchforsten und nur dann zu realisieren, wenn sie zur Gleichstellung der Geschlechter beiträgt. Der Abbau von Geschlechterungleichheiten ist folglich ein wichtiges Kriterium für Schulqualität und damit auch für die Realisierung zweitgemäßer Bildung." Der Aufsatz beschreibt alte und neue Ungleichheiten und analysiert die geschlechterbezogenen Maßnahmen in den Schulen, mit denen versucht wird, sie abzubauen. Eine gendertheoretische Analyse zeigt, dass diese Aktivitäten "in Gefahr stehen, Geschlechtsstereotypen festzuschreiben. Als Konsequenz wird deshalb für eine reflexive Koedukation plädiert, die eine Balance zwischen Dramatisierung und Entdramatisierung von Geschlecht beinhaltet." (DIPF/Orig./Bi.)
Schlagwörter:Bildung; Bildungspolitik; Koedukation; Gender Mainstreaming; Gleichstellung; Ungleichheit; Schule; Qualität; Stereotyp
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Ökonomische versus politische Steuerung der Hochschulen
Titelübersetzung:Economic versus political control of universities
Autor/in:
Keller, Andreas
Quelle: Mitbestimmung und Hochschule. Bettina Kremberg (Hrsg.). Aachen: Shaker (Berichte aus der Politik), 2006, S. 59-73
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Inhalt: "Dreißig Jahre nach In-Kraft-Treten des Hochschulrahmengesetzes 1976 macht die bevorstehende Abschaffung des Bundesgesetzes in Folge der Föderalismusreform den Weg frei für den Abschied vom Organisationsmodell der Gruppenhochschule, das auf dem Gedanken der gleichberechtigten Partizipation der am Wissenschaftsprozess beteiligten Statusgruppen beruht und sich im Zuge der sozialliberalen Hochschulreform der 70er Jahre durchsetzen konnte. Die gegenwärtige Neuordnung der Hochschulen zielt jedoch keineswegs auf eine Restauration der alten Ordinarienuniversität ab. Herrschendes Leitbild der Umstrukturierung des Hochschulwesens ist vielmehr eine radikale Ökonomisierung und damit Entpolitisierung von Bildung und Wissenschaft bis hin zu einem vollständigen Verzicht auf überkommene Strukturen der akademischen Selbstverwaltung (Keller 2000:303ff.)." (Textauszug)
Schlagwörter:politische Steuerung; Hochschulpolitik; Organisationsmodell; Partizipation; Neuordnung; Steuerung; Hochschulwesen; Ökonomisierung; Bildung; Struktur; Selbstverwaltung; Föderalismus; Reform; Demokratisierung; Bildungspolitik; Autonomie; Entwicklung; Gleichstellung; Wettbewerb; Mitbestimmung; ökonomische Faktoren; Führung
CEWS Kategorie:Hochschulen, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag