Die Angst der Männer vor den Frauen - noch immer ein aktuelles Thema? : eine Analyse der Reaktionen von Männern auf den Frauenstudiengang Wirtschaftsingenieurwesen an der Fachhochschule in Wilhelmshaven
Titelübersetzung:Men's fear of women - still a highly topical subject? : an analysis of men's reactions to the women's program of study in economic engineering at Wilhelmshaven Technical College
Autor/in:
Flaake, Karin; Schleier, Ulrike
Quelle: Hochschulinnovation: Gender-Initiativen in der Technik. Carmen Gransee (Hrsg.). Hamburg: Lit Verl. (Gender Studies in den Angewandten Wissenschaften Gender Studies & Apllied Sciences), 2006, S. 77-86
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Inhalt: Die Verfasserinnen untersuchen die Reaktion von Männern auf den Frauenstudiengang "Wirtschaftsingenieurwesen" aus einer sozialpsychologischen Perspektive. Kernaussagen von Männern werden in Beziehung zu Strukturelementen männlicher Identität unter der Voraussetzung der in der Bundesrepublik Deutschland vorherrschenden Geschlechterkonstellationen gesetzt. Folgende Kernelemente in den Reaktionen der Männer werden herausgearbeitet: (1) Entwertung des Weiblichen, (2) Definition der Studentinnen als "Emanzen" und "Lesben", (3) Verlustängste der Männer, (4) Ängste der Männer vor den Frauen. (ICE2)
Schlagwörter:Studiengang; Einstellung; Mann; Frauenfeindlichkeit; Identität; Rollenbild; Geschlechtsrolle
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
"Gender-Management" in Fitnessstudios: Aktualisierung und Neutralisierung der Geschlechterdifferenz in der Arbeit am Körper
Titelübersetzung:"Gender management" in fitness studios: updating and neutralization of the gender difference in work on the body
Autor/in:
Sobiech, Gabriele
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS); Rehberg, Karl-Siegbert; Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Soziale Ungleichheit - kulturelle Unterschiede"; Frankfurt am Main, 2006. S 2719-2730
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Inhalt: Die gesellschaftliche Ästhetisierung des Körpers und die individuellen Körperformungsstrategien, wie sie inzwischen von ca. 5,08 Millionen Menschen in Fitnessstudios im Rahmen einer freiwilligen Mitgliedschaft absolviert werden, können als Beispiele für die moderne Form der Fremd- und Selbstdisziplinierung angesehen werden. Die Autorin berichtet hierzu aus ihrem Forschungsprojekt, in welchem sie mit Frauen und Männern, die in Fitnesscenter Bewegungsangebote wahrnehmen und seit mindestens zwei Jahren Mitglied waren oder sind, Interviews durchgeführt hat. Um zu zeigen, inwiefern das Geschlecht für die Aktiven als Zugehörigkeits- und Differenzkategorie relevant ist bzw. ob Abweichungen und Widerständigkeiten als Diskrepanzerfahrung thematisiert werden, stellt sie ausgewählte Interviewausschnitte mit einer Frau und einem Mann vor, die als wissenschaftliche Mitarbeiter im Bereich der Geschlechterforschung tätig sind. In den Interviews wird deutlich, dass die Herstellung von Schönheit, Jugendlichkeit, Gesundheit und Fitness mit Glücks- und Heilversprechen ausgestattet sind, die jedoch nur durch eine disziplinierte und ausdauernde Arbeit am eigenen Erscheinungsbild, z.B. durch die Techniken der Körperformung in Fitnessstudios, einzulösen sind. In der gezielten Bearbeitung des Körpers ist das Geschlecht ein höchst relevanter Faktor, durch welchen inkorporierte Bilder von Weiblichkeit und Männlichkeit in äußerer Haltung erzeugt, verstärkt und als scheinbar natürlicher Körperausdruck visualisiert werden. (ICI2)
Schlagwörter:social construction; Selbstbild; self-image; gender role; visualization; Geschlechtsrolle; soziale Konstruktion; body; body language; Körper; masculinity; Fitness; Körpersprache; Disziplin; Stereotyp; Weiblichkeit; Fremdbild; femininity; stereotype; Visualisierung; Männlichkeit; gender-specific factors; discipline; fitness
SSOAR Kategorie:Freizeitforschung, Freizeitsoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Vereinbarkeitsmanagement: Zuständigkeiten und Karrierechancen bei Doppelkarrierepaaren
Titelübersetzung:Compatibility management: responsibilities and career opportunities among dual career couples
Autor/in:
Meuser, Michael
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS); Rehberg, Karl-Siegbert; Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Soziale Ungleichheit - kulturelle Unterschiede"; Frankfurt am Main, 2006. S 4713-4722
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Inhalt: "Auf der Basis biographischer Paarinterviews mit Doppelkarrierepaaren wird der Frage nachgegangen, erstens ob und in welcher Hinsicht die Doppelkarriere-Konstellation eine Auflösung geschlechtstypischer Zuständigkeiten, mithin ein Aufbrechen der tradierten Geschlechterordnung impliziert und zweitens ob und in welcher Weise vor diesem Hintergrund die Karrierechancen zwischen den Partnern ungleich verteilt sind. Festzustellen ist eine lebensformspezifische Reproduktion geschlechtstypischer Handlungsmuster, die allerdings mit einem Gestaltwandel dieser Muster verbunden ist. Familienarbeit ist auch in den Doppelkarrierepaaren den Frauen zugewiesen. Hinzu kommt, dass es ebenfalls an ihnen liegt, ob eine berufliche Doppelkarriere gelingt oder nicht. Auch in dieser Zuständigkeit dokumentiert sich ein geschlechtstypisches Muster: Die Frauen sind dafür verantwortlich, den partnerschaftlichen bzw. familialen Zusammenhalt in jeder Hinsicht zu organisieren. In dieser doppelten Zuständigkeit für das Vereinbarkeitsmanagement wird ein geschlechtstypisches Muster in veränderter, den Besonderheiten der Paarkonstellation angepasster Form reproduziert. Das ermöglicht es den Männern, sich in ihrer Karriere als vergleichsweise autonom zu begreifen. Hingegen bleibt das Lebenslaufprogramm der Frau weiterhin ein Stück weit Verhandlungsmasse zwischen den Partnern und angepasst an die Karriereoptionen des Partners, wenn auch, aufgrund der eigenen beruflichen Karriere, in geringerem Maße als in der Konstellation der sogenannten 'Hausfrauenehe'. Die partielle Herauslösung aus vorgegebenen geschlechtstypischen Lebenslaufmustern geschieht in einem Rahmen, der deutlich von der tradierten Struktur der Geschlechterbeziehungen bestimmt ist. Hinsichtlich der 'Entscheidung', welcher Partner eine berufliche Karriere macht, hat die Geschlechterdifferenz bei den Doppelkarrierepaaren ihre Ordnungsfunktion weitgehend verloren. Hingegen scheint die Zuständigkeit der Frauen für Beziehungsarbeit, familialen Zusammenhalt und das Vereinbarkeitsmanagement trotz aller Individualisierungsprozesse im weiblichen Lebenszusammenhang etwas äußerst Hartnäckiges zu sein - wie auch die weitgehende Abstinenz der Männer gegenüber diesen Bereichen." (Autorenreferat)
Schlagwörter:women's employment; family work; Dual Career Couple; gender relations; Berufsverlauf; Berufsunterbrechung; individualization; Familienarbeit; job history; gender role; Lebensplanung; Geschlechtsrolle; Handlungsorientierung; Berufstätigkeit; Partnerschaft; social inequality; equal opportunity; gainful occupation; man; dual career couple; berufstätige Frau; career break; life career; Individualisierung; Chancengleichheit; Familie; working woman; partnership; Karriere; woman; life planning; Mann; Geschlechterverhältnis; family; gender-specific factors; Lebenslauf; action orientation; career; soziale Ungleichheit; Frauenerwerbstätigkeit
SSOAR Kategorie:Berufsforschung, Berufssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
On the sociogenesis of US dating regime and its present-day social legacy
Titelübersetzung:Die Soziogenese des Verabredens in den USA und sein heutiges soziales Erbe
Autor/in:
Wouters, Cas
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS); Rehberg, Karl-Siegbert; Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Soziale Ungleichheit - kulturelle Unterschiede"; Frankfurt am Main, 2006. S 4614-4623
Details
Inhalt: "Part of the study of twentieth-century changes in German, American, English and Dutch manners books focuses on developments in courting and dating. It shows that in all these countries, around the turn of the nineteenth to the twentieth century, young people started to 'date', that is, to go out together, both with and without a chaperone. From the 1920s onward, however, advice on dating, necking and petting, the 'line', the stag line, cutting in, and getting stuck appears in American manners books only. The US dating regime that emerged signified the escape of young people from under parental wings and the formation of a relatively autonomous courting regime of their own, leading to a head start in the emancipation of sexuality and to the rise of the first western youth culture, which was restricted to the USA. This emancipation of young people in the USA made young women less dependent upon their parents, but in regard to their relationship to young men, the dating regime kept women rather dependent upon men and their 'treats'. The then prevalent uneven balance of power between the sexes was institutionalized in an attitude that linked 'petting and paying'. Necking and petting as inherent possibilities made dating highly sexually oriented, but also sexually restrained, as the sexual exploration was to remain without sexual consummation. In that sense, the youth-culture dating code was oriented toward sex and marriage, maintaining the adult-code of abstinence of sex before and outside marriage. The responsibility for sufficiently restrained sexual emotion management was put in the hands of women. This double standard demanded that women developed increasing subtlety in the art of being both naughty and nice, of steering between yielding and rigidity, prudery and coquetry: a highly controlled indulgence of sexual impulses and emotions. This paper focuses on the present-daysocial legacy of the dating regime, which seems to consist of such characteristics as a highly commercialized sex, a fascination with breasts and blow jobs, and two pronounced double standards, one being the continued co-existence of a youth code allowing for sex and an adult code tending to demand abstinence of sex before and outside marriage, with the construction of 'technical virginity' as a bridge between the two. The other double standard consists of dating manners and office manners, the latter tending to demand abstinence of sexual references and allusions in the domain of work. This paper argues that the formalization of male dominance in the dating regimehelps explain why the female emancipation movements that followed the youth culture of the 1960s - a western international one - met with tougher resistance in the USA than in Europe: the reputedly advanced greater freedom of women in America seems to have turned into a deficit." (author's abstract)
Schlagwörter:Jugendkultur; soziale Norm; junger Erwachsener; North America; soziales Verhalten; wedding; Heirat; gender role; Sexualverhalten; sexuality; social norm; Sexualität; Geschlechtsrolle; Jugendlicher; sex behavior; Gleichberechtigung; Eltern-Kind-Beziehung; Nordamerika; emotionality; man; United States of America; social behavior; adolescent; youth culture; Emanzipation; young adult; equality of rights; social control; USA; Emotionalität; woman; sozialer Wandel; Mann; emancipation; parent-child relationship; soziale Kontrolle; social change
SSOAR Kategorie:Jugendsoziologie, Soziologie der Kindheit, Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Vom "biologischen Geschlecht" zur "statistischen Differenz" : was sind Frauen? Was sind Männer? Thesen zur Geschichte der Verkörperung des Unterschieds
Titelübersetzung:From a "biological gender" to a "statistical difference" : what are women? what are men? Theses on the history of the embodiment of difference
Autor/in:
Duden, Barbara
Quelle: Körper que(e)r denken: Tagungsband des 11. AbsolventInnentages der Johannes-Kepler-Universität Linz. Elisabeth Greif (Hrsg.). Linz: Trauner (Linzer Schriften zur Frauenforschung), 2006, S. 7-26
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Inhalt: Die Autorin unterzieht das seit den 1970er Jahren in den Geschlechterstudien etablierte Begriffspaar von biologischem und sozialem Geschlecht einer kritischen Betrachtung. Die Distanzierung feministischer Theoretikerinnen zur Biologie, die in der Auseinandersetzung um den Status des biologischen Geschlechts begann, mündet heute nach ihrer These in eine Entkörperung der Sinne. Durch die Dekonstruktion der Biologie verlieren körperbezogene Begriffe in den Gender-Studies an Bedeutsamkeit und verhindern einen Diskurs über die körperlichen Unterschiede zwischen Frauen und Männern. Die Autorin weist anhand von zwei methodischen Ansätzen, die ein Verständnis für den Sinn von Wörtern und den Gehalt von Begriffen im jeweiligen zeitlichen und örtlichen Kontext ermöglichen, auf die geschichtliche Gebundenheit des Unterschieds im und am Leib hin. Als historische Beispiele der Ver- und Entkörperung von Andersartigkeit skizziert sie die Zeit des Barock, die Periode der Biologie und die heutige Postmoderne. In ihrer abschließenden Analyse von Thomas Laqueurs Studie "Auf den Leib geschrieben. Die Inszenierung der Geschlechter von der Antike bis Freud" (1992) kritisiert sie vor allem die leeren, nicht erlebbaren oder sinnlich wahrnehmbaren Kategorien, die den sexuierten Körper der Biologie durch a-menschliche Konstrukte ersetzen. (ICI2)
Schlagwörter:Körper; Feminismus; Theorie; biologische Faktoren; Diskurs; Begriff; Mann; Geschlechtsrolle; soziale Faktoren
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Fetisch Körper und Weißsein : eine Kritik am Primat der Kategorie Geschlecht
Titelübersetzung:The body fetish and being white : a criticism of the primacy of the gender category
Autor/in:
Lorey, Isabell
Quelle: Das Jahrhundert des Feminismus: Streifzüge durch nationale und internationale Bewegungen und Theorien. Anja Weckwert (Hrsg.), Ulla Wischermann (Hrsg.). Frankfurt am Main: Helmer (Frankfurter Feministische Texte - Sozialwissenschaften), 2006, S. 209-226
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Inhalt: In der feministischen Kontroverse um Achsen der Differenz diskutiert der Beitrag die Position, dass feministische Wissenschaft sich von ihrem primären Bezug auf Geschlecht lösen müsse. Es wird kritisiert, dass Kategorien wie Klasse und Ethnizität innerhalb der deutschsprachigen Frauen- und Geschlechterforschung nur für die Analyse "Anderer", nicht aber für die Untersuchung des "Eigenen" fruchtbar gemacht worden sind. Diese Ausblendung zeigt sich besonders deutlich in der feministischen Theoretisierung des Körpers, die in weiten Teilen an der pauschalisierenden These eines abgewerteten, weiblichen Körpers festhält, ohne zu reflektieren, dass Körper auch "rassifiziert" oder "ethnisiert" sind. Mit dem Stichwort "der weiße Körper" spricht die Autorin von einer "Fetischfunktion" des weiblichen Körpers innerhalb des weißen, deutschsprachigen Feminismus. In Anlehnung an Freud begreift sie den Fetisch kritisch als Leugnung von Differenz zugunsten imaginierter Ganzheit. Diese Leugnung stellt zugleich eine Überlegenheitskonstruktion dar, da die Ganzheit auf der Normalitätsfolie des "Weißseins" imaginiert wird. "Rasse" oder Ethnizität tauchten in dieser Denkbewegung lediglich als sekundäre Ungleichheitskategorien in der Form des "Anderen" auf; das Resultat ist eine Hierarchisierung von Ungleichheitslagen und die Ausblendung der Rolle des "Eigenen". Abschließend plädiert die Autorin für eine systematische Auseinandersetzung mit "Weiß sein" - auch und gerade in der Beschäftigung mit dem Körper. (ICH2)
Schlagwörter:Geschlechterforschung; Frauenforschung; Körper; Rasse; ethnische Herkunft; Feminismus; Diskurs; Bürgertum; Volk; Rassismus; Abwertung; Geschlechtsrolle; Sexualität; Fremdbild; Weiblichkeit; Identität
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Geschlechterritualisierungen in Spielfilmen mit Wissenschaftsthemen : ein mediensoziologischer Blick auf Wissenschaftlerinnen in Kinokassenschlagern
Titelübersetzung:Gender ritualizations in feature films containing scientific topics : a media sociology look at female scientists in box-office hits
Autor/in:
Flicker, Eva
Quelle: Ritualisierung von Geschlecht. Birgit Sauer (Hrsg.), Eva-Maria Knoll (Hrsg.). Wien: WUV-Univ.-Verl., 2006, S. 107-125
Details
Inhalt: Die Autorin untersucht die Ritualisierungen bei der filmischen Inszenierung von Wissenschaftlerinnen aus einer mediensoziologischen Perspektive. Anhand ausgewählter Kinofilme aus den Jahren 1929 bis 2003 geht sie der Frage nach, welche Veränderungen oder auch wiederkehrende Ritualisierungen bei der Inszenierung angewandt werden und welche gesellschaftliche Funktion diese haben. Sie skizziert zunächst gesellschaftliche Klischees zum männlichen Wissenschaftler, um vor diesem Hintergrund einen neuen Wissenschaftlerinnentypus näher vorzustellen, welcher repräsentativ ist für "starke Frauenrollen" im Spielfilm der letzten Jahre und neue Ritualisierungen erkennbar werden lässt. Sie interpretiert die filmische Darstellung der Wissenschaftlerin als ritualisierte Orte kultureller Zirkulation und als innerlogische Erzählwelten, die soziale Verhältnisse weder spiegeln, noch verzerren. Im Vordergrund ihrer Analyse stehen Wiedererkennungseffekte und Wiederholungen in der filmischen Verbindung zwischen gesellschaftlichen Diskursen und Wissenschaft. Seit den 1930er Jahren kann zwar eine Auflösung der früheren Unvereinbarkeit von Intelligenz und Weiblichkeit im Film konstatiert werden, aber der neue Wissenschaftlerinnentypus repräsentiert die Frau als "einsame und traurige Heldin", die am männlichen System aneckt und unter einer Überlagerung der wissenschaftlichen Qualifikation durch ihren weiblichen Körper leidet. (ICI2)
Schlagwörter:Spielfilm; Kino; Geschlechtsrolle; Weiblichkeit; Inszenierung; Gesellschaft; soziale Funktion; Frauenbild; Wissenschaftler; Ritual; historische Entwicklung; sozialer Wandel; Medien
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Gender: (K)ein Thema der Wirtschaftssoziologie?!
Titelübersetzung:Gender: (not) a topic in economic sociology?!
Autor/in:
Funder, Maria
Quelle: Geschlechterverhältnisse in der Ökonomie. Torsten Niechoj (Hrsg.), Marco Tullney (Hrsg.). Marburg: Metropolis-Verl., 2006, S. 35-71
Details
Inhalt: Der Beitrag befasst sich mit der Ausblendung der Geschlechterverhältnisse in der Wirtschaftssoziologie. Dabei geht es vor allem um die Frage der Persistenz der geschlechtlichen Arbeitsteilung im Privathaushalt, d.h. um die Frage des Leitbildes von Familienernährer einerseits und der Hausfrau und Mutter andererseits. Zunächst wird am Beispiel der Haushaltsökonomie die Verengung gängiger Betrachtungen durch die Vernachlässigung der Geschlechterperspektive oder durch eine Beschränkung auf ökonomische Rationalitätsannahmen beschrieben und diese einer institutionalistischen Sichtweise entgegengestellt. Die Autorin plädiert für eine Theorieentwicklung, die sowohl die Akteursperspektive als auch die strukturierende Rolle von Konventionen und Institutionen einschließt, denn nach wie vor stellt die Geschlechterklassifikation ein im sozialen Handeln verankertes soziales Konstrukt dar, das Erwartungsstrukturen festlegt. (ICH)
Schlagwörter:Wirtschaftssoziologie; Geschlechterverhältnis; Gleichstellung; Institutionalismus; Hausfrau; Arbeitsteilung; Geschlechtsrolle; Ökonomie; Wirtschaftswissenschaft; Theorie
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Liebe, Arbeit, Anerkennung : intersubjektive Anerkennungsstrukturen in Dual Career Couples
Titelübersetzung:Love, work, recognition : intersubjective recognition structures among dual career couples
Autor/in:
Wimbauer, Christine
Quelle: Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2. Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.), Dana Giesecke (Mitarb.), Susanne Kappler (Mitarb.), Thomas Dumke (Mitarb.). Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Soziale Ungleichheit - kulturelle Unterschiede"; Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 4736-4740
Details
Inhalt: "Das Thema 'Anerkennung' stößt seit einigen Jahren in der politischen Sozialphilosophie auf vermehrte Resonanz und wird auch in der Soziologie zunehmend thematisiert. Es bildet den Ausgangspunkt des hier vorgestellten Forschungsvorhabens, das sich in theoretisch-konzeptioneller Hinsicht mit der Frage beschäftigt, welche Anerkennungschancen und -strukturen sich in gegenwärtigen Dual Career Couples auffinden lassen. Theoretische Kontrastfolie ist das idealtypische Familienernährermodell, nach dem Anerkennungschancen in Paarbeziehungen geschlechtsspezifisch verteilt waren: Männliche Erwerbsarbeit für Geld hier, weibliche Hausarbeit aus/ für Liebe da - samt damit einhergehender mannigfaltiger geschlechtsspezifischer Ungleichheiten. Diesbezüglich lassen sich jedoch Veränderungen in zwei Sphären beobachten: Im Bereich der Erwerbsarbeit die steigende Erwerbstätigkeit von Frauen; im Bereich des familialen Zusammenlebens ein (zumindest normativer) Wandel zu egalitären Beziehungen zweier gleichberechtigter Partner. Angesichts der steigenden Erwerbsbeteiligung von Frauen sowie der stärkeren Beteiligung von Männern im privaten Bereich wäre theoretisch eine egalitärere Verteilung von Anerkennungschancen innerhalb von Paarbeziehungen anzunehmen. Dies gilt v.a. für Dual Career Couples, in denen beide Partner eine eigenständige Berufslaufbahn verfolgen (wollen), i.d.R. über formale Bildungsgleichheit verfügen und sich gemäß einem normativ-egalitären Idealbild als (zumindest beruflich) Gleiche gegenüber stehen sollten. Möglicherweise zeigen sich jedoch auch in solchen Paaren Beharrungstendenzen ungleicher Arbeitsteilungsarrangements, Anerkennungschancen und -strukturen oder neue Ungleichheiten. Gefragt werden soll daher aus einer ungleichheitstheoretischen Perspektive: Welche Anerkennungsmuster bestehen in Dual Career Couples, für welche Handlungen und Eigenschaften finden die Partner hier intersubjektiv Wertschätzung? Zeigen sich geschlechtsspezifische Ungleichheiten? Wie beeinflussen welche gesellschaftlichen Strukturen die Anerkennungschancen in Paarbeziehungen? Und welche Konsequenzen ergeben sich hieraus für gesellschaftliche Anerkennungsverhältnisse?" (Autorenreferat)
Schlagwörter:Arbeitsteilung; Dual Career Couple; Liebe; soziale Anerkennung; soziale Ungleichheit; soziale Beziehungen; Karriere; Familie; Familie-Beruf; Handlung; Wertorientierung; Ehepartner; Ehepaar; Ehefrau; Ehemann; Berufsverlauf; Bildungsniveau; Gleichberechtigung; berufstätige Frau; Erwerbstätigkeit; Geschlechtsrolle
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Vereinbarkeitsmanagement : Zuständigkeiten und Karrierechancen bei Doppelkarrierepaaren
Titelübersetzung:Compatibility management : responsibilities and career opportunities among dual career couples
Autor/in:
Meuser, Michael
Quelle: Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2. Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.), Dana Giesecke (Mitarb.), Susanne Kappler (Mitarb.), Thomas Dumke (Mitarb.). Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Soziale Ungleichheit - kulturelle Unterschiede"; Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 4713-4722
Details
Inhalt: "Auf der Basis biographischer Paarinterviews mit Doppelkarrierepaaren wird der Frage nachgegangen, erstens ob und in welcher Hinsicht die Doppelkarriere-Konstellation eine Auflösung geschlechtstypischer Zuständigkeiten, mithin ein Aufbrechen der tradierten Geschlechterordnung impliziert und zweitens ob und in welcher Weise vor diesem Hintergrund die Karrierechancen zwischen den Partnern ungleich verteilt sind. Festzustellen ist eine lebensformspezifische Reproduktion geschlechtstypischer Handlungsmuster, die allerdings mit einem Gestaltwandel dieser Muster verbunden ist. Familienarbeit ist auch in den Doppelkarrierepaaren den Frauen zugewiesen. Hinzu kommt, dass es ebenfalls an ihnen liegt, ob eine berufliche Doppelkarriere gelingt oder nicht. Auch in dieser Zuständigkeit dokumentiert sich ein geschlechtstypisches Muster: Die Frauen sind dafür verantwortlich, den partnerschaftlichen bzw. familialen Zusammenhalt in jeder Hinsicht zu organisieren. In dieser doppelten Zuständigkeit für das Vereinbarkeitsmanagement wird ein geschlechtstypisches Muster in veränderter, den Besonderheiten der Paarkonstellation angepasster Form reproduziert. Das ermöglicht es den Männern, sich in ihrer Karriere als vergleichsweise autonom zu begreifen. Hingegen bleibt das Lebenslaufprogramm der Frau weiterhin ein Stück weit Verhandlungsmasse zwischen den Partnern und angepasst an die Karriereoptionen des Partners, wenn auch, aufgrund der eigenen beruflichen Karriere, in geringerem Maße als in der Konstellation der sogenannten 'Hausfrauenehe'. Die partielle Herauslösung aus vorgegebenen geschlechtstypischen Lebenslaufmustern geschieht in einem Rahmen, der deutlich von der tradierten Struktur der Geschlechterbeziehungen bestimmt ist. Hinsichtlich der 'Entscheidung', welcher Partner eine berufliche Karriere macht, hat die Geschlechterdifferenz bei den Doppelkarrierepaaren ihre Ordnungsfunktion weitgehend verloren. Hingegen scheint die Zuständigkeit der Frauen für Beziehungsarbeit, familialen Zusammenhalt und das Vereinbarkeitsmanagement trotz aller Individualisierungsprozesse im weiblichen Lebenszusammenhang etwas äußerst Hartnäckiges zu sein - wie auch die weitgehende Abstinenz der Männer gegenüber diesen Bereichen." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Berufsverlauf; berufstätige Frau; Berufstätigkeit; Berufsunterbrechung; Familie; Familienarbeit; Partnerschaft; Karriere; Chancengleichheit; Individualisierung; soziale Ungleichheit; Mann; Frauenerwerbstätigkeit; Geschlechterverhältnis; Geschlechtsrolle; Lebenslauf; Lebensplanung; Dual Career Couple; Handlungsorientierung
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag