Leistungseliten - Soziale Selektion durch Herkunft und Hochschule
Titelübersetzung:Performance elites - social selection by means of background and university
Autor/in:
Hartmann, Michael
Quelle: Elitebildung - Bildungselite: erziehungswissenschaftliche Diskussionen und Befunde über Bildung und soziale Ungleichheit. Jutta Ecarius (Hrsg.), Lothar Wigger (Hrsg.). Opladen: B. Budrich (Sektion Allgemeine Erziehungswissenschaft), 2006, S. 206-225
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Inhalt: "Die gegenwärtige Diskussion um die Anschlussfähigkeit von Deutschland an internationalen Bildungsstandards geht häufig nahtlos in die Forderung nach Elite-Universitäten über, um Leistungseliten nach meritokratischen Prinzipien speziell fördern zu können. Michael Hartmann greift diese Debatte kritisch auf, in dem er das amerikanische Bildungssystem einschließlich der Eliteuniversitäten einer differenzierten Analyse unterzieht. Sichtbar wird, dass das deutsche und amerikanische tertiäre Bildungssystem aufgrund extrem unterschiedlicher Leistungsstandards kaum vergleichbar sind. US-Eliteuniversitäten wie Harvard, Princeton oder Yale hingegen erfreuen sich einer internationalen Anerkennung, und so ermöglicht eine Analyse der Struktur dieser Universitäten, die Auswahlkriterien, den sozialen Hintergrund der Studierenden sowie die Vor- und Nachteile von Eliteuniversitäten in ihrer Komplexität zu betrachten. Leistungspunkte der Studienanfänger sind Eingangsvoraussetzungen für Auswahlgespräche, in denen zu den Auswahlkriterien spezielle habituelle Fähigkeiten und kulturelle Kompetenzen zählen, die über Vorbereitungskurse gegen enorme Teilnahmegebühren erworben werden können. Hinzu kommen hohe Studiengebühren, das System der Ehemaligen und die Wirkungskraft der sozialen Herkunft, die den Zugang zu anschließenden Elitepositionen beeinflussen" (Autorenreferat)
Schlagwörter:soziale Herkunft; Selektion; Elite; Elitebildung; Leistung; USA; Hochschulzugang; Zugangsvoraussetzung; Student; Studiengebühr; Nordamerika
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Hochschulen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Zum Wandel der normativen Grundlagen der Wissenschafts-, Hochschul- und Bildungspolitik
Titelübersetzung:Change in the normative principles of science policy, university policy and educational policy
Autor/in:
Zeuner, Bodo
Quelle: Politik der Integration: Symbole, Repräsentation, Institution ; Festschrift für Gerhard Göhler zum 65. Geburtstag. Hubertus Buchstein (Hrsg.), Rainer Schmalz-Bruns (Hrsg.), Gerhard Göhler (Adressat). Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. (Schriftenreihe der Sektion Politische Theorien und Ideengeschichte in der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft), 2006, S. 137-155
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Inhalt: Der Beitrag versucht die These zu begründen, dass es in den Begründungsdiskursen für Veränderungen (Reformen) in der Wissenschafts- und Hochschulpolitik einen krassen und von wenig Selbstreflexion begleiteten Hegemoniewandel von - zuvor durchaus widerstreitenden - sozialdemokratischen, sozialliberalen und liberalkonservativen Werten zu marktradikalen und neoliberalen Werten gegeben hat. Zugespitzt werden die ehrwürdigen Begriffe "veritas -iustitia - libertas" durch die Trias "competitiveness - excellence - adaptability" ersetzt. Die zweite These lautet, dass bei der Begründung von Politiken im Bereich Wissenschaft, Hochschulen und Bildung (WHB) ein besonders komplexes Feld von Werten und entsprechenden normativen Diskursen angesprochen ist. Eine dritte These folgt daraus: Der marktradikal-neoliberale Diskurs bündelt derzeit einen großen Teil der normativen Ansprüche, aber er ist keineswegs in der Lage, das gesamte diskursive Feld, das sich bei Begründungsfragen zur Wissenschafts-, Hochschul- und Bildungspolitik auftut, aufzunehmen, zu integrieren und zu artikulieren. Vielmehr werden einige widerständige Elemente - darunter gerade die liberal-konservativen etwa zur Wissenschaftsfreiheit - einfach ignoriert, andere - etwa: Gruppenuniversität als Mitbestimmung - als gegnerisch definiert, wieder andere - vor allem die klassisch-sozialdemokratischen Elemente wie Offenheit des Zugangs und Effizienz des (Aus-)Bildungsapparats - mehr schlecht als recht inkorporiert. Abschließend fragt der Autor nach Chancen für einen kritischen Gegendiskurs. (ICA2)
Schlagwörter:Bildungspolitik; Hochschulpolitik; Wissenschaftspolitik; Wertorientierung; Wertfreiheit; Bildungswesen; Wettbewerbsfähigkeit; Strukturwandel; Neoliberalismus; Ökonomisierung; Diskurs; Marktorientierung; Marktmechanismus
CEWS Kategorie:Hochschulen, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Hochschulpolitik in der Bund-Länder-Konkurrenz
Titelübersetzung:University policy in competition between the Federal Government and Bundesländer
Autor/in:
Schimank, Uwe; Lange, Stefan
Quelle: Das Wissensministerium: ein halbes Jahrhundert Forschungs- und Bildungspolitik in Deutschland. Peter Weingart (Hrsg.), Niels C. Taubert (Hrsg.). Weilerswist: Velbrück Wissenschaft, 2006, S. 311-346
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Inhalt: Der Beitrag untersucht aus der Perspektive des Bundes, ob und wie es die Bundespolitik geschafft hat, hochschulpolitisch gestaltend mitzuwirken. Der zentrale bundespolitische Akteur dabei ist schon sehr früh das für Forschung und bald auch für Bildung zuständige Bundesministerium, das heutige BMBF. An einigen Beispielen wird das abstrakte Muster der Konstellationsdynamik zwischen Bund und Ländern beschrieben. Dabei wird in zwei Schritten vorgegangen. In einem ersten Schritt wird gezeigt, wie der Bund bis Mitte der 1970er Jahre in die Hochschulpolitik eingestiegen ist und welche Fortwirkungen insbesondere die dabei erworbenen formellen Kompetenzen bis heute gezeitigt haben. Hier wird deutlich, dass die errungenen Gestaltungsmöglichkeiten aus Sicht des Bundes unbefriedigend geblieben sind. Deshalb wird in einem zweiten Schritt beleuchtet, welche weiteren Bemühungen von Bundesseite seitdem unternommen worden sind, um sich ein stärkeres Gewicht in der deutschen Hochschulpolitik zu verschaffen. Einen unmittelbaren Durchbruch in Richtung seiner Gestaltungsambitionen hat der Bund - dies ist Ergebnis der Ausführungen - indessen bis heute nicht geschafft. Seine mittelbaren Gestaltungsmöglichkeiten über die Projekt- und Programmförderung sollten jedoch nicht unterschätzt werden. Ob diese Spielräume allerdings über das Jahr 2006 Bestand haben werden, lässt sich nach den Vereinbarungen der Großen Koalition zur Neuordnung der bundesstaatlichen Kompetenzverteilung noch nicht prognostizieren. (ICA2)
Schlagwörter:Hochschulpolitik; Bund-Länder-Beziehung; Föderalismus; historische Entwicklung; Rahmengesetz; Bildungspolitik; Forschungspolitik; Wissenschaftspolitik; Innovationspolitik; politische Steuerung; Bundesministerium; Bundesregierung; Bundespolitik
CEWS Kategorie:Hochschulen, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Universitätskulturen
Titelübersetzung:University cultures
Autor/in:
Kreckel, Reinhard
Quelle: Europäische Gruppenkulturen: Familie, Freizeit, Rituale. Rüdiger Fikentscher (Hrsg.). Halle: mdv, Mitteldt. Verl. (mdv aktuell), 2006, S. 99-120
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Inhalt: Der Autor möchte anhand von persönlichen Erfahrungen einige Einblicke in die kulturelle Vielfalt der Universitäten in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und den USA vermitteln. Er plädiert vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussionen um eine weltweite Vereinheitlichung und Standardisierung des Hochschulwesens dafür, dass universitätskulturelle Traditionen in den einzelnen Ländern respektiert werden müssen, wenn Reformen gelingen sollen. Die Tatsache, dass die ursprünglich von Deutschland nach Nordamerika getragene Humboldtsche Idee der "Einheit von Forschung und Lehre" heute in den amerikanischen "graduate schools" offensichtlich eine bessere Umsetzung gefunden hat als in den überfüllten und unterfinanzierten deutschen Massenuniversitäten, zeigt zum Beispiel, dass es sinnvoll ist, von anderen Universitätskulturen zu lernen und sie in die eigene zu integrieren. Der Autor gibt ferner einige kritische Anmerkungen zur Zukunft einer europäischen Universitätskultur im Rahmen des Bologna-Prozesses. (ICI)
Schlagwörter:Hochschulwesen; Kultur; Unterricht; Studiengang; Bildungsabschluss; Europa; USA; Frankreich; Großbritannien; Tradition; Bildungsreform; Nordamerika
CEWS Kategorie:Hochschulen, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Hochschulreformen in Europa - Erhöhung der sozialen Selektivität?
Titelübersetzung:University reforms in Europe - increase in social selectivity?
Autor/in:
Hartmann, Michael
Quelle: Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2. Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.), Dana Giesecke (Mitarb.), Susanne Kappler (Mitarb.), Thomas Dumke (Mitarb.). Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Soziale Ungleichheit - kulturelle Unterschiede"; Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 1525-1534
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Inhalt: "In den meisten europäischen Ländern leiden die Hochschulen seit langem unter einererheblichen Unterfinanzierung. Nun sind in den letzten Jahren fast überall verstärkte Bemühungen um die 'Reformierung' der jeweiligen nationalen Hochschulsysteme zu beobachten. Zum einen werden auf nationaler Ebene vielfältige Anstrengungen unternommen, durch strukturelle Änderungen (Mittelverteilung, Zugangsberechtigung, Studiengebühren etc.) dem Problem einer ständig steigenden Anzahl der Studieren den bei gleichzeitig mehr oder minder deutlich reduzierten Budgets beizukommen. Zum anderen wird unter dem Vorzeichen des Bologna-Abkommens eine Vereinheitlichung der Studienstrukturen und der Studienabschlüsse (Bachelor/ Master)auf EU-Ebene vorangetrieben. All diese Prozesse führen in der Mehrzahl der europäischen Länder zu einer erhöhten sozialen Selektivität der Hochschulausbildung. Während die expliziten Elitebildungsinstitutionen in Ländern wie Frankreich und Großbritannien von den Verschlechterungen bislang schon weitgehend ausgenommen waren und von den jetzt erfolgenden Veränderungen auch nicht oder kaum betroffen sind, werden an allen anderen Hochschulen durch stetig schlechter werdende Betreuungsrelationen, steigende finanzielle Belastungen der Studierenden, eine deutliche Verkürzung der Regelstudiendauer etc. in erster Linie jene Studierenden oder Studienwilligen betroffen, die nicht aus dem oberen Viertel der Bevölkerung stammen. Ihre Chancen auf einen hochwertigen Hochschulabschluss sinken spürbar." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Europa; Reform; Hochschulwesen; Finanzierung; Ausbildung; Selektion; Student; finanzielle Situation; Belastung; Bildungschance; soziale Ungleichheit
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Hochschulen, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Hochschulen auf dem Weg in den europäischen Bildungs- und Forschungsraum : Abbau sozialer Ungleichheit und kultureller Unterschiede?
Titelübersetzung:Universities on the road to the European education and research area : reduction in social inequality and cultural differences?
Autor/in:
Kahlert, Heike
Quelle: Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2. Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.), Dana Giesecke (Mitarb.), Susanne Kappler (Mitarb.), Thomas Dumke (Mitarb.). Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Soziale Ungleichheit - kulturelle Unterschiede"; Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 1513-1524
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Inhalt: Der gesellschaftspolitische Charakter der europäischen Hochschulreform besteht der Autorin zufolge darin, die nationale und internationale Wettbewerbsfähigkeit der einzelnen Hochschulen zu stärken, exzellente institutionelle wie individuelle Leistungen hervorzubringen sowie die geographische und sektorenüberschreitende Mobilität der Studierenden und Forschenden zu fördern. Die Produktions- und Vermittlungsbedingungen sowie die Inhalte und Formen von Bildung und Wissen sind dabei nahezu bedeutungslos, denn die gemeinsame europäische bildungs- und forschungspolitische Antwort auf die Herausforderungen der Globalisierung ist nach Meinung der Autorin neoliberal ausgerichtet. Gerät damit auch die von den Sozialwissenschaften und der Sozialpolitik hervorgehobene Bedeutung von Bildung und Forschung bei der Herstellung und beim Abbau von sozialer und geschlechtsspezifischer Ungleichheit sowie kultureller Unterschiede ins Vergessen? Die Autorin setzt sich zur Beantwortung dieser Frage mit der Idee eines Europäischen Hochschul- und Forschungsraumes im Bologna-Prozess, mit der kulturellen Differenz im "Europa des Wissens" und mit der sozialen Dimension im Bologna-Prozess kritisch auseinander. Sie weist abschließend darauf hin, dass sich mit dem Entstehen eines Europäischen Hochschul- und Forschungsraumes ein weites Feld für die europäisch vergleichende als auch auf den deutschen Nationalstaat bezogene bildungs- und ungleichheitssoziologische Forschung eröffnet, das bisher nur unzureichend in Theorie und Empirie aufgegriffen wurde. (ICI2)
Schlagwörter:Europa; soziale Ungleichheit; Bildungspolitik; Forschungspolitik; Wissenstransfer; Globalisierung; Bildungsreform; Bologna-Prozess; kulturelle Integration
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Hochschulen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Gender Mainstreaming im Hochschulwesen : Handlungsfelder, Strategien und Erträge der Implementationen
Titelübersetzung:Gender mainstreaming in the university system : action areas, strategies and results of implementations
Autor/in:
Kahlert, Heike
Quelle: Gender Mainstreaming: Lernprozesse in wissenschaftlichen, kirchlichen und politischen Organisationen. Christiane Burbach (Hrsg.), Peter Döge (Hrsg.). Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2006, S. 123-135
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Inhalt: Die Verfasserin zeichnet zunächst ein Bild der Hochschule als Expertenorganisation. Vor diesem Hintergrund werden Ergebnisse und Erfahrungen aus zwei Forschungs- und Beratungsprojekten vorgelegt, die die Verfasserin zu (1) gleichstellungsbezogenen Chancen und Risiken der - inzwischen vollzogenen - Fusion der Universitäten Essen und Duisburg sowie (2) zur Stategieentwicklung einer Implementation von Gender Mainstreaming an den Hochschulen Mecklenburg-Vorpommerns durchgeführt hat. Angesprochen werden die Handlungsfelder Hochschulsteuerung, Personalentwicklung und Nachwuchsförderung, Forschung, Lehre und Studium sowie soziale Rahmenbedingungen. Die Verfasserin formuliert Voraussetzungen für die Implementation, benennt Implementationsschritte und benötigte Ressourcen und informiert über mögliche Erwartungen in Befürchtungen im Vorfeld und Prozess der Implementation. Abschließend werden Chancen der Implementation in politisch-normativer, ökonomischer und akademischer Perspektive erörtert. (ICE2)
Schlagwörter:Gender Mainstreaming; Nordrhein-Westfalen; Mecklenburg-Vorpommern; Implementation
CEWS Kategorie:Gleichstellungspolitik, Hochschulen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Was ist Qualität?
Titelübersetzung:What is quality?
Autor/in:
Teichler, Ulrich
Quelle: Von der Qualitätssicherung der Lehre zur Qualitätsentwicklung als Prinzip der Hochschulsteuerung. Workshop "Qualitätsparameter und Leistungsindikatoren als Instrumente der Hochschulentwicklung"; Bonn: Hochschulrektorenkonferenz (Beiträge zur Hochschulpolitik), 2006, S. 168-184
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Inhalt: In vielen Ländern der Welt sind innerhalb der letzten ein oder zwei Jahrzehnte eindrucksvolle Aktivitäten entfaltet worden, Evaluation in Hochschule und Wissenschaft einzurichten, auszubauen und zu sophistizieren. Dabei ist hier unter Evaluation, wie später ausgeführt, die Gesamtheit der zumeist regelmäßigen und flächendeckenden, institutionalisierten und systematischen Aktivitäten zur Analyse und der damit verbundenen Bewertung des mehr oder weniger "Guten" in Hochschule und Wissenschaft gemeint, die mit dem Zweck unternommen wird, das "Gute" zu fördern und das "Schlechte" einzudämmen. Der vorliegende Beitrag geht der Frage nach, was Qualität in Hochschulen und Wissenschaft bedeutet und wie diese evaluiert werden kann. Hochschule und Wissenschaft - ein Sektor der Gesellschaft, der für sich die höchste Qualität systematischen Erkennens und rationalen Verstehens reklamiert - zeichnen sich durch ein hohes Maß von Unklarheit aus, wenn es darum geht, das zu bezeichnen, was die Kriterien wünschenswerter Ergebnisse der eigenen Aktivitäten sind. "Qualität" ist nicht nur ein vager Begriff, sondern er wird als Kampfbegriff instrumentalisiert, wenn Probleme von Hochschule und Wissenschaft und Ansätze zur Verbesserung zur Diskussion stehen. Sein Gebrauch ist von quasi-religiösen Werthaltungen geprägt. Er dient der Verdunklung in den Diskussionen darüber, welcher Mix von wissenschaftlicher Güte, gesellschaftlicher Relevanz und Ziel-Mittel-Effizienz angestrebt werden soll; er wird vielfach usurpatorisch beschworen, wenn es darum geht, welches Maß von horizontaler und vertikaler Vielfalt wünschenswert, akzeptabel oder nicht tolerierbar sei. Es ist wichtig eine Evaluationskultur an Hochschulen zu etablieren an der alle beteiligt sind. (ICD2)
Schlagwörter:Qualität; Qualitätskontrolle; Qualitätssicherung; Evaluation; Messung; Leistung; Leistungsbewertung; Leistungskontrolle; Beurteilung; Beurteilungskriterium
CEWS Kategorie:Hochschulen, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Ökonomische versus politische Steuerung der Hochschulen
Titelübersetzung:Economic versus political control of universities
Autor/in:
Keller, Andreas
Quelle: Mitbestimmung und Hochschule. Bettina Kremberg (Hrsg.). Aachen: Shaker (Berichte aus der Politik), 2006, S. 59-73
Details
Inhalt: "Dreißig Jahre nach In-Kraft-Treten des Hochschulrahmengesetzes 1976 macht die bevorstehende Abschaffung des Bundesgesetzes in Folge der Föderalismusreform den Weg frei für den Abschied vom Organisationsmodell der Gruppenhochschule, das auf dem Gedanken der gleichberechtigten Partizipation der am Wissenschaftsprozess beteiligten Statusgruppen beruht und sich im Zuge der sozialliberalen Hochschulreform der 70er Jahre durchsetzen konnte. Die gegenwärtige Neuordnung der Hochschulen zielt jedoch keineswegs auf eine Restauration der alten Ordinarienuniversität ab. Herrschendes Leitbild der Umstrukturierung des Hochschulwesens ist vielmehr eine radikale Ökonomisierung und damit Entpolitisierung von Bildung und Wissenschaft bis hin zu einem vollständigen Verzicht auf überkommene Strukturen der akademischen Selbstverwaltung (Keller 2000:303ff.)." (Textauszug)
Schlagwörter:politische Steuerung; Hochschulpolitik; Organisationsmodell; Partizipation; Neuordnung; Steuerung; Hochschulwesen; Ökonomisierung; Bildung; Struktur; Selbstverwaltung; Föderalismus; Reform; Demokratisierung; Bildungspolitik; Autonomie; Entwicklung; Gleichstellung; Wettbewerb; Mitbestimmung; ökonomische Faktoren; Führung
CEWS Kategorie:Hochschulen, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Qualität und Gender im Bologna-Prozess: die Governance-Perspektive
Titelübersetzung:Quality and gender in the Bologna Process: the governance perspective
Autor/in:
Löffler, Sylvia
Quelle: Mehr als ein Gendermodul: qualitative Aspekte des Qualitätsmerkmals Gender im Bologna-Prozess. Sigrid Michel (Hrsg.), Sylvia Löffler (Hrsg.). Bielefeld: Kleine (Wissenschaftliche Reihe), 2006, S. 142-158
Details
Inhalt: Der Beitrag skizziert Überlegungen im Hinblick auf eine politikwissenschaftliche Analyse zu den bisher vorliegenden Ergebnissen des Themenkomplexes "Gender als Qualitätsmerkmal" und zu dessen Möglichkeiten und Grenzen politischer Durchsetzung im Bologna-Prozess. Dazu werden das analytische Potenzial des Governance-Konzepts und dessen Vorzüge der Fokussierung auf Politiknetzwerke sowie auf steuerungsrelevante und entscheidungsstrukturelle Merkmale genutzt. Das Konzept eignet sich besonders gut zur Analyse komplexer, durch Verflechtung und Grenzüberschreitung gekennzeichneter Politikprozesse. Der entwickelte politikwissenschaftliche Zugang zum Thema "Qualität und Gender" muss allerdings um folgende Aspekte vertieft werden: (1) Das Funktionieren des Mainstreams mit seinen "rules of the game" muss verstanden werden, und zwar im Sinne eines tiefergehenden Verständnisses von Gender in Governance-Strukturen im Hinblick auf den Bologna-Prozess sowie die spezifischeren Governance-Strukturen an den deutschen Hochschulen. (2) Der Gender-Begriff muss als wissenschaftliche Kategorie - auch von Seiten der Politikwissenschaft - besser verstanden und zugänglich gemacht werden. (ICA2)
Schlagwörter:Hochschulpolitik; Bologna-Prozess; Gender Mainstreaming; Qualitätskontrolle; Qualitätssicherung; Governance; Policy-Ansatz; EU; Frauenpolitik; Chancengleichheit; Gleichstellung
CEWS Kategorie:Wissenschaftspolitik, Hochschulen, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag