Stabilität und Wandel der Geschlechterdifferenz im Zuge des Geburtenrückgangs
Titelübersetzung:Stability and change in gender difference as the birth rate declines
Autor/in:
Kahlert, Heike
Quelle: Transformationen von Wissen, Mensch und Geschlecht: transdisziplinäre Interventionen. Irene Dölling (Hrsg.), Dorothea Dornhof (Hrsg.), Karin Esders (Hrsg.), Corinna Genschel (Hrsg.), Sabine Hark (Hrsg.). Königstein: Helmer, 2007, S. 191-206
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Inhalt: Die Verfasserin geht der Frage nach den Transformationen von Wissen, Mensch und Geschlecht am Beispiel des aktuellen Diskurses über die "schrumpfende Gesellschaft" nach. Sie zeigt, dass der Geburtenrückgang in westlichen Wohlfahrtsgesellschaften ein bereits länger beobachtbares und beobachtetes Phänomen ist, das seit den frühen 1970er Jahren auf der öffentlichen Agenda hätte stehen können. Sie stellt zur Diskussion, warum in Deutschland die Sorge über die schrumpfende Gesellschaft erst seit kurzer Zeit in einer breiten Öffentlichkeit diskutiert wird. Die Verfasserin argumentiert, dass die aktuellen Aufregungen über die perspektivisch möglicherweise schrumpfende deutsche Gesellschaft vor allem ökonomisch begründet sind: ein quantitatives Schrumpfen der Bevölkerung des deutschen Nationalstaats wird mit einem Bedeutungs- und Machtverlust auf dem Weltmarkt assoziiert. Vor diesem Hintergrund wird verdeutlicht, warum es im hegemonialen Generativitätsdiskurs nicht nur um die Quantität, sondern auch und vor allem um die Qualität des Nachwuchses geht. Dabei interessiert die Geschlechterdifferenz nur in Verbindung mit der vorgeblich natürlichen Heterosexualität, so beispielsweise in der Demographie als neuer Leitwissenschaft. Der in der Debatte über den demographischen Wandel gesetzte Fokus auf die Generativität trägt dazu bei, die vermeintliche Natürlichkeit der Geschlechterdifferenz in den Wissens- und Machtstrukturen zu intensivieren. Es wird die These vertreten, dass auf der Entwicklung der Generativität der Fortbestand der deutschen Gesellschaft lastet, die auch durch eine Erhöhung der Zuwanderung allein zwar gemildert, langfristig aber nicht kompensiert werden kann. (ICG2)
Schlagwörter:Geschlechterpolitik; Geschlechterverhältnis; Demographie; Reproduktion; Sozialstaat; Globalisierung; Lebensperspektive; Lebensqualität; Wissen; Geschlechterforschung; Emanzipation; Kinderlosigkeit; Kinderwunsch; Leitbild
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Demographie und Bevölkerungsfragen, Geschlechterverhältnis, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Frauengesundheit in der medizinischen Versorgung
Titelübersetzung:Women's health in medical care
Autor/in:
Hornberg, Claudia; Weishoff-Houben, Michaela
Quelle: "Gender and Science": Perspektiven in den Natur- und Ingenieurwissenschaften. Carmen Leicht-Scholten (Hrsg.). Bielefeld: transcript Verl. (Gender Studies), 2007, S. 171-182
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Inhalt: Die Autorinnen umreißen in ihrem Vortrag das Spektrum der geschlechterspezifischen Gesundheitsforschung, die sich in den letzten Jahren etabliert hat. Diese untersucht unter anderem die biomedizinischen Risiken, die Unterschiede im Krankheitsspektrum von Frauen und Männern, die verhaltensbedingten Risiken bei den Geschlechtern, die subjektive Wahrnehmung von Krankheitssymptomen, die Inanspruchnahme medizinischer Leistungen und die Medikamentenverordnung. Die Autorinnen skizzieren die historische Entwicklung der Frauengesundheitsförderung und stellen die besonderen Merkmale der heutigen Gesundheitsforschung aus geschlechtsspezifischer Perspektive heraus. Sie erörtern abschließend die Elemente einer frauengerechten Gesundheitsforschung und -versorgung nach den Handlungsempfehlungen der vom nordrhein-westfälischen Landtag im Jahr 2000 eingerichteten Enquetekommission. (ICI)
Schlagwörter:Gesundheit; medizinische Versorgung; Gesundheitsvorsorge; historische Entwicklung; Risiko; Gesundheitsverhalten; Gesundheitswesen; Nordrhein-Westfalen
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis, Demographie und Bevölkerungsfragen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Die Kinderfrage und der halbierte Wandel in den Geschlechterverhältnissen
Titelübersetzung:The question of children and the halved change in gender relations
Autor/in:
Kahlert, Heike
Quelle: Ein Leben ohne Kinder: Kinderlosigkeit in Deutschland. Dirk Konietzka (Hrsg.), Michaela Kreyenfeld (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2007, S. 337-363
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Inhalt: Die Autorin diskutiert die makrostrukturellen Rahmenbedingungen des Geburtenverhaltens in modernen Gesellschaften aus einer feministischen Perspektive. Den Geburtenrückgang und die hohe Kinderlosigkeit interpretiert sie als Folge eines ungleichen Wandels der Geschlechterverhältnisse im privaten Bereich. Die Ungleichheit der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung wird ferner durch die Institutionen des Marktes und des modernen Wohlfahrtsstaates unterstützt, obwohl immer weniger Frauen bereit sind, die traditionellen Aufgaben, die ihnen Männer, Staat und Markt zuweisen, zu erfüllen. Hinzu treten steigende Anforderungen von Seiten des Arbeitsmarktes im Zuge des globalisierten Kapitalismus, die in zunehmendem Maße als unkompatibel mit den Anforderungen an Elternschaft und Familie empfunden werden. Die Kinderlosigkeit kann vor diesem Hintergrund auch eine Strategie zur Vermeidung der Risiken von Reproduktionsarbeit darstellen. Insgesamt lassen sich Geburtenrückgang und Kinderlosigkeit als Ausdruck der rationalen Anpassung des Geburtenverhaltens an die Widersprüche im Wandel des Geschlechterverhältnisses und insbesondere an die institutionell gestützte ungleiche Arbeitsteilung der Geschlechter erklären. (ICI2)
Schlagwörter:Kinderlosigkeit; Arbeitsteilung; soziale Ungleichheit; Geschlechterverhältnis; Feminismus; Theorie; Struktur; generatives Verhalten; Geburtenrückgang; Familie; Staat; Markt
CEWS Kategorie:Demographie und Bevölkerungsfragen, Geschlechterverhältnis, Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Elitenrekrutierung und Macht
Titelübersetzung:Elite recruitment and power
Autor/in:
Hartmann, Michael
Quelle: Macht: zwischen aktiver Gestaltung und Missbrauch. Bernd Simon (Hrsg.). Göttingen: Verl. f. Psychologie Hogrefe, 2007, S. 83-102
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Inhalt: Will man über die Ausübung von Macht in einer Gesellschaft diskutieren, so muss man zwangsläufig über die Eliten in dieser Gesellschaft reden. Sie sind es, die die Positionen innehaben, von denen aus Macht ausgeübt wird; denn bei den Eliten handelt es sich um jene Personen, die in den zentralen Bereichen Wirtschaft, Politik, Verwaltung, Justiz, Militär und Wissenschaft die Spitzenstellungen besetzen und mit ihren Entscheidungen die weitere gesellschaftliche Entwicklung maßgeblich zu beeinflussen in der Lage sind. Diese Fähigkeit unterscheidet sie grundsätzlich von den sog. Celebrities, den Medienberühmtheiten, die zwar jedermann kennt, die bei den wirklich wichtigen gesellschaftlichen Prozessen aber keine nennenswerte Rolle spielen. Der vorliegende Beitrag setzt sich zunächst mit der These (vertreten hauptsächlich durch die Eliten selbst) auseinander, dass es in modernen Gesellschaften im Gegensatz zu früheren Epochen keine einheitliche Elite oder gar herrschende Klasse mehr gebe, sondern nur noch einzelne, miteinander um die Macht konkurrierende funktionale Teilsysteme. Die Ausführungen zeigen jedoch, dass sich Deutschland hinsichtlich der Beziehungen zwischen politischer und wirtschaftlicher Elite Verhältnissen annähert, wie sie in den übrigen führenden Industriestaaten (USA: Oligarchie von Familienclans: Kennedy, Bush, Clinton) üblich sind. Dort fällt die soziale Rekrutierung der Eliten schon seit langem weit homogener und ihre Kooperation dementsprechend enger aus als hierzulande. Am deutlichsten ist das in Frankreich zu sehen. Von den drei Staatspräsidenten und den 12 Premierministern der nachgaullistischen Ära kommen 80 Prozent aus den Reihen des Bürgertums und ebenfalls fast jeder zweite ist in einer großbürgerlichen Familie aufgewachsen. (ICA2)
Schlagwörter:Macht; Elite; Rekrutierung; bürgerliche Gesellschaft; Frankreich; USA; soziale Ungleichheit; Herrschaft; Klassenherrschaft; Wirtschaft; Politik; Justiz; Verwaltung; Nordamerika
CEWS Kategorie:Demographie und Bevölkerungsfragen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Vereinbarkeit von Beruf und Familie - ein Problem für Männer? : Familien und Lebensverlaufsplanung bei Männern
Titelübersetzung:Compatibility between an occupation and a family - a problem for men? : families and life course planning among men
Autor/in:
Meuser, Michael
Quelle: Demographisierung des Gesellschaftlichen: Analysen und Debatten zur demographischen Zukunft Deutschlands. Eva Barlösius (Hrsg.), Daniela Schiek (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2007, S. 135-150
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Inhalt: Der Verfasser geht von der Annahme der Abwesenheit des Vaters in der Familienforschung aus und analysiert die Vaterschaft zwischen tradierten Mustern und neuen Ansprüchen, die Verankerung von Vaterschaft in der Berufsrolle und das neue Leitbild einer familienorientierten 'involvierten' Vaterschaft. Er setzt sich mit dem Stellenwert auseinander, den die Familie in der Lebensplanung von Männern und für die Konstruktion von Männlichkeit hat, und geht vor diesem Hintergrund der Frage nach, ob und inwieweit Vereinbarkeit von Beruf und Familie auch ein Thema der Männer und Väter ist. Es wird argumentiert, dass parallel zu der Erhöhung der an Vaterschaft gestellten Anforderungen die traditionelle Basis männlicher Selbstidentifikation, eine kontinuierliche, ununterbrochene Erwerbstätigkeit im Rahmen des sogenannten Normalitätsarbeitsverhältnisses, im wachsenden Maße von Auflösung bedroht ist. Mit der Anspruchssteigerung und der De-Institutionalisierung des Lebenslaufs entsteht ein negativer Druck auf die Bereitschaft von Männern, das ihnen Mögliche zu tun, um vorhandene Kinderwünsche zu realisieren. (ICG2)
Schlagwörter:Familie-Beruf; Wert; Wertorientierung; Mann; Vaterschaft; Rollenbild; Rollenverständnis; Geschlechterpolitik; Geschlechterverhältnis; Geschlechtsrolle; Identifikation; Identitätsbildung; Kinderwunsch; Tradition; Karriere; Erwerbsarbeit; Normalarbeitsverhältnis
CEWS Kategorie:Demographie und Bevölkerungsfragen, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Bildungsspezifische Unterschiede im Geburtenverhalten in Ost- und Westdeutschland
Titelübersetzung:Education-specific differences in birth patterns in east and west Germany
Autor/in:
Kreyenfeld, Michaela
Quelle: Demographisierung des Gesellschaftlichen: Analysen und Debatten zur demographischen Zukunft Deutschlands. Eva Barlösius (Hrsg.), Daniela Schiek (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2007, S. 83-112
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Inhalt: Die Verfasserin untersucht den Einfluss der Veränderungen in den Erwerbsverläufen von Frauen auf das Fertilitätsverhalten in Ostdeutschland nach der Wende. Sie setzt den Schwerpunkt der Analyse auf die bildungsspezifischen Unterschiede im Übergang zum ersten Kind. Dabei werden die institutionellen familienpolitischen Rahmenbedingungen in Ostdeutschland vor und nach der Wende, der Arbeitsmarkt und die Erwerbstätigkeit nach der Wende, die Bildung und die Familiengründung in der DDR und in der Bundesrepublik analysiert. Es wird argumentiert, dass die bildungsspezifischen Unterschiede im Fertilitätsverhalten nach der Wende in Ostdeutschland zugenommen haben. Da die Vereinbarkeit von Kind und Beruf in Ostdeutschland eher gegeben ist als in Westdeutschland, bekommen ostdeutsche Frauen mit einem höheren Bildungsabschluss immer noch eher ihr erstes Kind als vergleichbare westdeutsche Frauen. (ICG)
Schlagwörter:DDR; neue Bundesländer; alte Bundesländer; Bildungsabschluss; Geburtenentwicklung; Wende; Wiedervereinigung; Familie-Beruf; Familienplanung; Familienpolitik; kulturelle Faktoren; demographische Faktoren; Rahmenbedingung; postkommunistische Gesellschaft
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Demographie und Bevölkerungsfragen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Kinderlosigkeit, Bildungsrichtung und Bildungsniveau : Ergebnisse einer Untersuchung schwedischer Frauen der Geburtsjahrgänge 1955-59
Titelübersetzung:Childlessness, education direction and level of education : results of a study of Swedish women born between 1955 and 1959
Autor/in:
Neyer, Gerda; Hoem, Jan M.; Andersson, Gunnar
Quelle: Ein Leben ohne Kinder: Kinderlosigkeit in Deutschland. Dirk Konietzka (Hrsg.), Michaela Kreyenfeld (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2007, S. 105-134
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Inhalt: Die Autoren stellen theoretische Ansätze vor, die eine Berücksichtigung der Bildungsrichtung und der institutionellen Verankerung von Bildung bei Analysen des Zusammenhangs von Bildung und Kinderlosigkeit nahe legen. Ihre Darstellung umfasst Ansätze aus der Geschlechterforschung, der Arbeitsmarktforschung und der Präferenzforschung und bildet somit eine notwendige Ergänzung zu überwiegend individualistischen (ökonomischen und kulturellen) Interpretationen von Bildung und Kinderlosigkeit. Die Autoren stellen anschließend ausgewählte Ergebnisse ihrer empirischen Analysen vor, die auf kombinierten Auszügen aus schwedischen Registerdaten beruhen und für alle ab 1945 geborenen Frauen individuelle geburten-, heirats- und bildungsspezifische Informationen bis 1998 (Bildungsregister) bzw. 2002 (Geburtenregister) enthalten. Aus Gründen der Datenqualität konzentrieren sie sich nur auf Frauen der Geburtenjahrgänge 1955 bis 1959, welche im Jahre 2002 zwischen 43 und 47 Jahre alt waren und damit ihre reproduktive Phase weitgehend abgeschlossen hatten. Die Autoren weisen in ihrer Interpretation der Ergebnisse darauf hin, dass nur multidimensionale Ansätze, die sowohl institutionelle als auch individuelle Aspekte berücksichtigen, hinreichende Erklärungen für den komplexen Zusammenhang zwischen Bildung und Kinderlosigkeit bieten können. (ICI2)
Schlagwörter:Schweden; Kinderlosigkeit; Bildung; Bildungsniveau; Fruchtbarkeit; Bildungswesen; Arbeitsmarkt; Frauenerwerbstätigkeit; Familienplanung; Forschungsansatz
CEWS Kategorie:Demographie und Bevölkerungsfragen, Bildung und Erziehung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Deutsche Perspektive: Kinderlosigkeit - französische Perspektive: Elternschaft? : Familienpolitik und Fertilitätsunterschiede in Frankreich und Deutschland
Titelübersetzung:German perspective: childlessness - French perspective: parenthood? : family policy and fertility differences in France and Germany
Autor/in:
Onnen-Isemann, Corinna
Quelle: Grenzen der Bevölkerungspolitik: Strategien und Diskurse demographischer Steuerung. Diana Auth (Hrsg.), Barbara Holland-Cunz (Hrsg.). Opladen: B. Budrich, 2007, S. 165-180
Details
Inhalt: Die Autorin nimmt aus vergleichender Perspektive die Familienpolitik in Deutschland und Frankreich in den Blick. Es wird gezeigt, dass dieser Vergleich deswegen aufschlussreich ist, weil es sich um zwei wohlfahrtsstaatlich ähnlich strukturierte Länder handelt, die jedoch familien- und gleichstellungspolitisch erhebliche Differenzen aufweisen. Es werden die beträchtlichen Fertilitätsunterschiede in den beiden Ländern erläutert. Während die französische Geburtenrate fast das so genannte Nettoreproduktionsniveau erreicht, stagniert die Rate in Deutschland auf niedrigem Niveau. Die Verfasserin arbeitet weitere Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Fertilität in den beiden Ländern heraus und kontrastiert diese mit der Familienpolitik in Frankreich einerseits und West- und Ostdeutschland andererseits. Gravierende Länder-Differenzen zeigt sie insbesondere in Bezug auf die Arbeitsmarktpolitik gegenüber Müttern und dem Mutterleitbild. Sie prognostiziert für Deutschland steigende Kinderlosigkeit, instabile Partnerschaften und zunehmende Ehescheidungen, sollte die Vereinbarkeitsproblematik nicht gelöst werden können. (ICG2)
Schlagwörter:Frankreich; Bevölkerungsentwicklung; Familie-Beruf; Familienarbeit; Familienbildung; Erziehungsgeld; Mutterschaftsurlaub; Mutterschaft; DDR; neue Bundesländer; Qualifikationsniveau; Arbeitsmarkt; Frauenpolitik; Förderung; Bismarck, Otto von; Krankenversicherung; Rentenversicherung; Karriere; Orientierung
CEWS Kategorie:Demographie und Bevölkerungsfragen, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Frauen, Männer und Familie: Lebensorientierung, Kinderwunsch und Vaterrolle
Titelübersetzung:Women, men and family: life orientation, desire for children and role of the father
Autor/in:
Marbach, Jan H.; Tölke, Angelika
Quelle: Ein Leben ohne Kinder: Kinderlosigkeit in Deutschland. Dirk Konietzka (Hrsg.), Michaela Kreyenfeld (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2007, S. 245-274
Details
Inhalt: Die Autoren untersuchen die Bedeutung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf für den Kinderwunsch in Ost- und Westdeutschland. Sie beziehen sich auf die beiden theoretischen Modelle der "lifestyle preferences" und des "Values of Children"-Ansatzes zur Erklärung von Kinderwünschen und nehmen eine sekundäranalytische Auswertung der Familiensurveys von 1988/1990, 1994 und 2000 in den alten und neuen Bundesländern vor. Die Ergebnisse lassen insgesamt keinen messbaren Einfluss der Lebensorientierung von Männern und Frauen auf den Kinderwunsch und die gewünschte Zahl an Kindern erkennen. Der Kinderwunsch variiert jedoch deutlich mit den Werten, welche die Befragten im allgemeinen Kindern zuschreiben. Insbesondere Männer und Frauen, die Kinder mit immateriellen Motiven (Lebenssinn) verbinden, haben einen stärkeren Kinderwunsch und geben auch eine etwas höhere Zahl gewünschter Kinder an. Die Autoren untersuchen ferner die bislang wenig beachtete Frage, wodurch eine adaptive, d.h. weniger berufszentrierte Lebensorientierung bei Männern beeinflusst wird. Hierbei zeigt sich, dass höher gebildete, urbane und beruflich erfolgreiche Männer mit einer höher gebildeten Partnerin häufiger einem solchen Lebensmodell folgen. (ICI2)
Schlagwörter:alte Bundesländer; neue Bundesländer; Familie-Beruf; Kinderwunsch; Kinderzahl; Lebensplanung; Mann; Vaterschaft; Familienplanung; Berufstätigkeit; Wertorientierung
CEWS Kategorie:Demographie und Bevölkerungsfragen, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Gleichstellungs- und Familienpolitik in Zeiten demographischen Wandels
Titelübersetzung:Equal opportunity policy and family policy in times of demographic change
Autor/in:
Ostner, Ilona
Quelle: Globalisierung und europäisches Sozialmodell. Christoph Linzbach (Hrsg.), Uwe Lübking (Hrsg.), Stephanie Scholz (Hrsg.), Bernd Schulte (Hrsg.). Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2007, S. 255-272
Details
Inhalt: Die Verfasserin setzt sich einleitend auf terminologischer Ebene mit Gleichstellungs- und Familienpolitik im europäischen Kontext auseinander. Sie wendet sich dann dem Wandel der Familien und den gewandelten Geschlechterverhältnissen in den EU-Staaten zu und untersucht den politischen Umgang mit Familien in Ländern, die entweder eine noch vergleichsweise hohe Geburtenrate oder eine hohe Müttererwerbsquote oder beides haben (z. B. Frankreich, Niederlande, Finnland). Demgegenüber ist in den postsozialistischen Ländern die Geburtenrate trotz einer langen Tradition mütterlicher Erwerbsbeteiligung und öffentlicher Kinderbetreuung niedriger als in Deutschland. Die Beispiele zeigen, dass die Mitgliedsländer der EU unterschiedlich lange Wege zurücklegen müssen, bis jedes Land das gewünschte Maß an elterlicher Erwerbsbeteiligung und außerhäuslicher Kinderbetreuung haben wird. Deutschland hat mit dem Elterngeld überraschend einen großen Schritt in Richtung auf eine pronatalistische Politik getan. (ICE2)
Schlagwörter:Gleichstellung; Frauenpolitik; Familienpolitik; Bevölkerungsentwicklung; Familie; EU-Staat; Erwerbsbeteiligung; Frauenerwerbstätigkeit; Geschlechterverhältnis; Geburtenentwicklung
CEWS Kategorie:Demographie und Bevölkerungsfragen, Gleichstellungspolitik, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag