Inhalt: Aufgrund der vorherrschenden geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung war die Vereinbarkeit von Familie und Beruf lange ein reines Frauenthema, geprägt vom Theorem der sog. Doppelbelastung für Frauen und Mütter. Denn wenn Frauen erwerbstätig wurden, blieb ihre Zuständigkeit für den Bereich der Familie dennoch bestehen. Der vorliegende Beitrag stellt die Frage nach den gegenwärtigen Bedingungen der Vereinbarkeit von Familie und Erwerbstätigkeit. Es wird gezeigt, dass und wie sich die Erwerbswelt, die Familie(n) sowie in beiden Bereichen die Geschlechterverhältnisse verändert haben und daher Vereinbarkeit nicht mehr allein ein Frauenthema ist. Der Umgang der Eltern mit dem neuen Spannungsfeld von Erwerbstätigkeit und Familientätigkeit hat, wie weiterhin beschrieben wird, Konsequenzen für die Herstellung des Alltags in Familien. Anhand quantitativer und qualitativer Studien wird gezeigt, dass insbesondere unter dem Aspekt "Zeit" noch "viel Sand im Getriebe des Vereinbarkeitsgefährts knirscht". Vor dem Hintergrund des Aufschwungs der Kindheitsforschung wird drittens rekonstruiert, wie sich dies aus Sicht der Kinder darstellt und welche speziellen Anliegen diese an eine "Work-Life-Balance" haben. Abschließend werden einige zentrale "Stellschrauben" der Familienpolitik benannt, welche für eine Verbesserung der Vereinbarkeit und damit zu einer gesteigerten Lebensqualität von Eltern und ihren Kindern in Familien sorgen können. (ICA2)
Schlagwörter:Familie; Beruf; Erwerbstätigkeit; Arbeitswelt; Strukturwandel; Arbeitsteilung; Privathaushalt; Jugendforschung; Kindheit; Kindeswohl; Eltern-Kind-Beziehung; Familienpolitik; Lebensqualität
CEWS Kategorie:Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag