Mobil und immobil in einem? Über Unterschiede im Wanderungsverhalten von Männern und Frauen
Autor/in:
Milbert, Antonia; Sturm, Gabriele
Quelle: Sozialwissenschaften und Berufspraxis, 36 (2013) 2, S 287-311
Inhalt: Im historischen Vergleich ändern sich sowohl die räumlich mobilen Personengruppen als auch Umfang und Entfernung der durchgeführten Wanderungen. Damit einher geht eine Veränderung der Wanderungsmotive. Auf Grundlage der Laufenden Raumbeobachtung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) werden Wanderungsverflechtungen innerhalb Deutschlands auf Kreisebene untersucht - nicht nur in der Gesamtheit der daraus resultierenden Bevölkerungszu- oder -abnahme in den siedungsstrukturell unterschiedlich geprägten Kreisen, sondern insbesondere auch nach Frauen und Männern differenziert. Geschlechtstypische Wanderungsmotive und daraus resultierend unterschiedliche Wanderungsbewegungen haben in den vergangenen Jahrzehnten zu Ungleichgewichten in der regionalen Geschlechterverteilung geführt und verstärken damit auch andere regionale Disparitäten. Vor diesem Hintergrund sind politischer Handlungsbedarf und Handlungsmöglichkeiten zu diskutieren.
Schlagwörter:gender; Geschlechterverteilung; sex ratio; Federal Republic of Germany; Stadt-Land-Beziehung; city-country relationship; Aggregatdatenanalyse; aggregate data analysis; Binnenwanderung; internal migration; Außenwanderung; external migration; Wanderungsrichtung; direction of migration; Motiv; motive; Motivationsforschung; motivation research; Altersgruppe; age group; Zeitreihe; time series; Abwanderung; out-migration; Zuwanderung; immigration; Siedlungsstruktur; settlement pattern; Kreis; district; Ost-West-Vergleich; east-west comparison; Frauenanteil; proportion of women; regionaler Vergleich; regional comparison; Bildungsmobilität; educational mobility; Berufsmobilität; occupational mobility; Mobilitätsbereitschaft; mobility readiness; Mobilitätsforschung; mobility research; Arbeitsteilung; division of labor; Raumbeobachtung; Wanderungssaldo; Wanderungsvolumen
SSOAR Kategorie:Demographie, Bevölkerungswissenschaft, Frauen- und Geschlechterforschung
Für die Kleinen ist uns nichts zu teuer? Kindergartengebühren und ihre Determinanten in Deutschlands 95 bevölkerungsreichsten Städten zwischen 2007 und 2010
Titelübersetzung:Nothing too expensive for the kids? Kindergarten fees and their determinants in Germany's 95 most populous cities between 2007 and 2010
Autor/in:
Goerres, Achim; Tepe, Markus
Quelle: der moderne staat - dms: Zeitschrift für Public Policy, Recht und Management, 6 (2013) 1, S 169-190
Inhalt: Dieser Beitrag untersucht die polit-ökonomischen Determinanten der Elternbeiträge für kommunale Kindergärten und diskutiert die Steuerungsfunktion und Politisierung der Beiträge. Erstens erklären strukturelle Rahmenbedingungen wie die Ausgaben des Landes für Kinder im Vorschulalter, das Schuldenniveau und die Bevölkerungsdichte die Beitragshöhe gemäß einer einfachen Ressourcenthese: je mehr Mittel zur Verfügung stehen, desto geringer sind die Elternbeiträge. Demographische Faktoren, die gerontokratische Dynamiken oder die Nachfrageintensität nach Plätzen einfangen, haben hingegen keinen nennenswerten Einfluss. Zweitens sind linke Mehrheiten mit höheren Gebühren für mittlere und höhere Einkommensgruppen assoziiert. Drittens können Muster substanzieller Repräsentation durch weibliche Abgeordnete festgestellt werden, wonach ein höherer Anteil von Frauen im Gemeinde- bzw. Stadtrat mit niedrigeren Gebühren für höhere Einkommensgruppen verbunden ist. Es liegt somit eine parteipolitische Konfliktlinie entlang der sozioökonomischen Links-Rechts-Dimension vor, die in kommunaler Politik selten zu finden ist. Zudem reagieren die Gebühren auf die politische Repräsentation von Betroffenen in den Entscheidungsgremien.
Schlagwörter:Federal Republic of Germany; Kindergarten; kindergarten; Gebühr; fee; Beitragssatz; insurance premium rate; Kommunalpolitik; local politics; Sozialpolitik; social policy; öffentliche Ausgaben; public expenditures; Parteipolitik; party politics
SSOAR Kategorie:Öffentliche Finanzen und Finanzwissenschaft, Familienpolitik, Jugendpolitik, Altenpolitik
Quelle: Comparative Population Studies - Zeitschrift für Bevölkerungswissenschaft, 38 (2013) 1, S 29-58
Inhalt: "Ziel dieses Beitrags ist es, die Fertilitätsbiografien im deutschen Generations and Gender Survey (GGS) zu validieren. Die Untersuchungspopulation bilden westdeutsche Frauen der Geburtsjahrgänge 1930-69, für die die durchschnittliche Kinderzahl, die Verteilung der Kinderzahl und die Progressionsraten zum nächsten Kind auf Basis des GGS berechnet und mit anderen Datenquellen verglichen werden. Der zentrale Befund dieser Validierung ist, dass der deutsche GGS die Kinderzahlen der älteren Kohorten unterschätzt und jene der jüngeren Jahrgänge überschätzt. Wir vermuten, dass zwei Mechanismen für dieses Muster verantwortlich sind: Einerseits sind Kinder, die bereits den elterlichen Haushalt verlassen haben, nur lückenhaft erfasst worden. Andererseits sind jüngere Befragte mit kleineren Kindern in der Stichprobe wegen ihrer leichteren Erreichbarkeit überrepräsentiert. Zusammengenommen tragen diese beiden Mechanismen dazu bei, dass die Kinderzahlen der jüngeren Jahrgänge über- und die der älteren Geburtsjahrgänge unterschätzt werden. Die Validierung der Heiratsbiografien offenbart eine ähnliche Schieflage, sodass man folgern muss, dass der deutsche GGS für die Darstellung von Kohortentrends der Fertilität und Nuptialität nicht genutzt werden kann. Vor dem Hintergrund der Erfahrungen mit dem deutschen GGS empfiehlt es sich, in zukünftigen Befragungen bei der retrospektiven Erhebung von umfassenden Fertilitäts- und Partnerschaftsverläufen einfache (Kontroll-)Fragen in das Frageprogramm zu integrieren, um die Angaben in den retrospektiven Modulen überprüfbar zu machen." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Fruchtbarkeit; fertility; Partnerschaft; partnership; Heirat; wedding; Kinderzahl; number of children; Federal Republic of Germany; alte Bundesländer; old federal states; Mikrozensus; microcensus; Daten; data; Validierung; validation; Fertilitätsbiografie; Partnerschaftsbiografie; Generations and Gender Survey - GGS
SSOAR Kategorie:Bevölkerung, Erhebungstechniken und Analysetechniken der Sozialwissenschaften
Quelle: Comparative Population Studies - Zeitschrift für Bevölkerungswissenschaft, 38 (2013) 1, S 3-28
Inhalt: "This paper validates the fertility histories of the German Generations and Gender Survey (GGS). Focusing on the cohorts 1930-69 of West German women, the total number of children, the parity distribution and the parity progression ratios are compared to external sources. One major result from this validation is that the German GGS understates the fertility for the older cohorts and overstates it for the younger ones. We presume that two mechanisms are responsible for this pattern in the German GGS: On the one hand, children who have left parental home are underreported in the retrospective fertility histories. On the other hand, women with small children are easier to reach by the interviewer. These two mechanisms taken together produce too low numbers of children for the older and too high ones for the younger cohorts. Extending the validation to marital histories has revealed a similar bias. Our general conclusion from this investigation is that the German GGS may not be used for statistical analyses of cohort fertility and marriage trends. For subsequent surveys, we suggest integrating simple control questions in questionnaires with complex retrospective fertility and union histories." (author's abstract)
Schlagwörter:Fruchtbarkeit; fertility; Partnerschaft; partnership; Heirat; wedding; Kinderzahl; number of children; Federal Republic of Germany; alte Bundesländer; old federal states; Mikrozensus; microcensus; Daten; data; Validierung; validation; fertility history; union history; Generations and Gender Survey - GGS
SSOAR Kategorie:Bevölkerung, Erhebungstechniken und Analysetechniken der Sozialwissenschaften
Ecofeminist Ideology of Petra Kelly: The Challenges of Modern Political Thought
Autor/in:
Nadić, Darko
Quelle: European Quarterly of Political Attitudes and Mentalities, 2 (2013) 2, S 63-70
Inhalt: Petra Kelly (1947-1992) has remained recorded in history as one of the true icons of modern German and European environmental movement. Combining the ideas of feminism, peace, nonviolence, ecology (environmental protection) and social justice, she has managed to reconcile these seemingly opposing ideas and merge them into one specific type of ideology that was the guiding idea of the German Green Party until the mid-nineties of the last century. This is not the case of an eclectic kind of ideology, the simple merging of ideas into a single functional unit policy, but of an ideology that is based on the notion that the nuclear age, political, social, gender, class and other differences are something that inhibits humanity in its real progress. At the same time, Petra Kelly has shown that true feminism is not necessarily something that is obscure or something that is politically incorrect. Modern feminism, as it was propagated by Petra Kelly, in compliance with environmental political idea, the idea of peace, nonviolence, anti-nuclear policy and the idea of direct democracy, represents an ideology that, by its political radicalism and its strong criticism of the capitalist society, stands side by side with ecologism. "Cassandra of the nuclear apocalypse", "The Ulrike Meinhof of the eighties", in spite of all her accomplishments for the formation of the German Greens, unfortunately, remained forgotten in the political thought and political practice of the party
Schlagwörter:Federal Republic of Germany; Die Grünen; Greens; politischer Akteur; political actor; woman; Umweltschutz; environmental protection; Feminismus; feminism; Umweltpolitik; environmental policy; Gewaltlosigkeit; non-violence; Friedensbewegung; peace movement
SSOAR Kategorie:politische Willensbildung, politische Soziologie, politische Kultur
Ländliche Milieus: Familiengenerationen und Armutstraditionen
Titelübersetzung:Rural Milieus: Family Generations and Poverty Traditions
Autor/in:
Sparschuh, Vera
Quelle: Zeitschrift für Qualitative Forschung, 14 (2013) 2, S 243-260
Inhalt: Milieus werden im sozialwissenschaftlichen Diskurs zur Beschreibung gesellschaftlicher Lagen vertikal geordnet, und es wird grob zwischen "oberen" und "unteren" Milieus unterschieden. Dabei werden die "unteren" Milieus weniger systematisch abgebildet als die "oberen"; somit figurieren oft alltagsweltliche Zuschreibungen und nicht zuletzt Vorurteile. Am Beispiel ländlicher Milieus im Nordosten der Bundesrepublik werden diese "unteren" Milieus im Drei-Generationen-Zusammenhang untersucht. Hierbei wird an das praxeologisch begründete Milieukonzept von Ralf Bohnsack angeknüpft, indem Milieus konsequent aus Strukturidentitäten der Lebens- und Sozialisationsgeschichte rekonstruiert werden. Mit der Rekonstruktion von mehreren Familiengeschichten mit Armutserfahrungen ist es gelungen, über Generationen hinweg tradierte Orientierungsrahmen, die das Handeln der Menschen bestimmen, herauszuarbeiten. Insbesondere betrifft das den "Schicksalsrahmen", der impliziert, dass undurchschaubare Mächte das Leben der Menschen steuern. Es kann gezeigt werden, wie dieser Rahmen als Typ in mehreren Familienfällen und geschlechtsdifferenziert auffindbar ist. Weiterhin werden Bestandteile dieses Typs unter neuen Randbedingungen in der nächsten Generation jeweils übernommen und zugleich verändert.
Inhalt: In the social science discourse milieus are related to the description of social status: in general "higher" and "lower" milieus are identified. The knowledge concerning "higher" situated milieus is still more defined than the information available on "lower" milieus; in fact everyday assumptions or even prejudices are applied frequently when regarding those milieus. Backed by the example of several family histories including three generations who have experienced poverty in rural areas in the North-East of the Federal Republic of Germany these milieus are being scrutinized. The study is founded on Ralf Bohnsack's milieu concept, which bases the reconstruction of milieus strongly on structural identities of the individuals' lives and their history of socialisation. The reconstruction of several family histories reveals frames of orientation, influencing the life of people across generations. Especially a frame of orientation including a fateful attitude to life could be reconstructed, which seems to determinate the life and decisions of people via inscrutable powers. This type was discerned in various families. Considerable gender differences appeared. Moreover it can be shown how this type is adopted and transformed by the next generation.
Schlagwörter:transformation; Tradition; soziales Milieu; strukturschwache Region; underdeveloped region; generation; social milieu; ländlicher Raum; Transformation; Generation; Armut; Familie; Sozialisation; Federal Republic of Germany; socialization; rural area; family; neue Bundesländer; Biographie; New Federal States; biography; tradition; poverty; ländliche Milieus; Familientraditionen; Schicksalsrahmen
SSOAR Kategorie:Allgemeine Soziologie, Makrosoziologie, spezielle Theorien und Schulen, Entwicklung und Geschichte der Soziologie, Agrarsoziologie
Gute Freunde und gute Freunde sind nicht das Gleiche: zur Bedeutung von Freundschaftsbeziehungen in frühen Phasen von Desistance männlicher Heranwachsender
Titelübersetzung:Good friends and good friends are not the same: the meaning of young males' friendship relations in early stages of desistance
Autor/in:
Scholl, Jennifer; Zdun, Steffen
Quelle: Soziale Probleme, 24 (2013) 2, S 213-244
Inhalt: "Thema dieses Beitrags sind Freundschaftsbeziehungen junger Männer (17-20 Jahre) in frühen Phasen des Abstandnehmens von Delinquenz. Während die Einbindung in delinquente Freundschaftsnetzwerke oder Peer Groups als Ursache und Konsequenz individueller delinquenter Aktivitäten im Fokus kriminologischer Forschung steht, wurde die Bedeutung von Freundschaftsnetzwerken für die Abnahme von Delikten bisher kaum untersucht. Anhand qualitativer Leitfadeninterviews mit männlichen Heranwachsenden wird der Frage nachgegangen, welche Bedeutung Freundschaftsbeziehungen bei der Unterstützung von Wegen aus der Jugenddelinquenz zukommt. Dabei erweisen sich insbesondere die wechselhaften Dynamiken in Freundschaftsbeziehungen sowie sich verändernde Freundschaftskonzepte als bedeutsam. Die Befunde zeigen, dass Freundschaftsbezüge als zentrales Element innerhalb des sozialen Netzwerks von Heranwachsenden einen zusätzlichen Beitrag zur Stabilisierung nicht delinquenter Verhaltensweisen leisten können." (Autorenreferat)
Inhalt: "This paper addresses friendship relations among male youth (aged 17-20) of early stages of desistance. While delinquent peer groups are often considered a cause and consequence of individual delinquent behaviour in youth by criminological research, the meaning of friendship networks for desistance is largely neglected. The authors analysed 20 qualitative semi-structured interviews with male youth to explore the rote of friendship relations in supporting desistance from juvenile delinquency. Especially the volatile dynamics within friendship relations and changing friendship concepts among the youth appear to be crucial in this context. Results indicate that friendship relations may serve as an essential part of the social network of young people in supporting non-delinquent behaviour." (author's abstract)
Endgültige Ergebnisse der Wahl zum 18. Deutschen Bundestag am 22. September 2013
Autor/in:
Hin, Monika; Schneider, Ellen
Quelle: Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg, (2013) 12, 10 S
Schlagwörter:Bundestagswahl; election to the Bundestag; Federal Republic of Germany; FDP; Free Democratic Party; Wahlbeteiligung; voter turnout; Wahlberechtigung; eligibility to vote; Baden-Württemberg; Baden-Württemberg; Frauenanteil; proportion of women; Bundestag; Bundestag; CDU; Christian Democratic Union; Bündnis 90/ Die Grünen; Alliance 90/ The Greens; politische Linke; political left; Wahlergebnis; election result; SPD; Social Democratic Party of Germany
SSOAR Kategorie:politische Willensbildung, politische Soziologie, politische Kultur
Quelle: Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg, (2013) 7, S 48-53
Schlagwörter:Baden-Württemberg; Baden-Württemberg; Federal Republic of Germany; Bundestag; Bundestag; Wahl; election; Wahlkreis; electoral district; Wahlberechtigung; eligibility to vote; Wahlsystem; electoral system; Frauenanteil; proportion of women; Altersgruppe; age group; CDU; Christian Democratic Union; SPD; Social Democratic Party of Germany; FDP; Free Democratic Party; Bündnis 90/ Die Grünen; Alliance 90/ The Greens
SSOAR Kategorie:politische Willensbildung, politische Soziologie, politische Kultur