(Mehr) Geschlechtergerechtigkeit in Aufsichtsgremien? : Kritische Bestandsaufnahme und Ausblick
Titelübersetzung:Will there be more gender equality on supervisory boards? : A critical analysis and outlook
Autor/in:
Reichel, Karin
Quelle: Sozialer Fortschritt : unabhängige Zeitschrift für Sozialpolitik, Jg. 63 (2014) H. 7, S. 178-184
Inhalt: "Welche Auswirkungen eine Erhöhung des Frauenanteils in Aufsichtsräten und anderen Kontrollgremien haben würde, wird in Deutschland kontrovers, aber häufig wenig fundiert diskutiert. Der Beitrag adressiert die für ein Mandat in einem Aufsichtsrat notwendigen Kompetenzen sowie die wissenschaftlichen Erkenntnisse bezüglich der erfolgversprechenden Zusammensetzung solcher Gremien. Mit Hilfe der Ressourcenabhängigkeitstheorie wird aufgezeigt, dass für eine effektive Arbeit in Kontrollgremien vier Typen von Wissensträger/innen benötigt werden. Diese werden auch in Deutschland zukünftig vermehrt weiblich sein, da eine gesetzliche Geschlechterquote für Aufsichtsräte eingeführt werden soll. Um qualifizierte Frauen auf die Aufgaben in einem Kontrollgremium vorzubereiten, wurde am Harriet Taylor Mill-Institut der HWR Berlin eine zertifizierte Hochschulweiterbildung entwickelt, die im April 2014 erfolgreich gestartet ist und kurz skizziert wird." (Autorenreferat)
Inhalt: "There are many controversial - though hardly profound - discussions in Germany about the impact of increasing the proportion of women on supervisory boards. The article addresses the required competencies for supervisory board members as well as the scientific findings about effective board composition. Using the resource dependence theory, the author shows that in order to work effectively, boards need four different classes of directors. In the future, we will have more female supervisory board members in Germany because the government will adopt a binding quota law. In order to qualify highly skilled women for the duties on supervisory boards, the Harriet Taylor Mill Institute at the Berlin School of Economics and Law developed an advanced training program, which started successfully in April 2014 and is outlined in the article." (author's abstract)
Ziele, Motivationen, Beziehungsorientierung und Fachlichkeit von Nachwuchs- und Spitzenkräften in nachhaltigkeitswissenschaftlich ausgerichteten Arbeitsbereichen : Ergebnisse aus dem Projekt "Nachhaltigkeitskompetenz und Geschlecht"(NaGe)
Titelübersetzung:Aims, motivations, relationship-orientation and expertise of junior scientists and professionals in the sustainability sciences : Findings from the project "Nachhaltigkeitskompetenz und Geschlecht" (NaGe)
Quelle: Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, Jg. 6 (2014) H. 3, S. 124-138
Inhalt: "Der Artikel stellt Ergebnisse aus der Analyse von Zielen und Motivationen sowie der Bedeutung sozialer und fachlicher Kompetenzen von Nachwuchs- und Spitzenkräften in wissenschaftlichen, nachhaltigkeitsorientierten Tätigkeitsfeldern vor. Aus Gendersicht wurden Zusammenhänge identifiziert, die auf Menschen und deren Möglichkeiten, an Spitzenpositionen zu gelangen, einwirken. Dabei zeigen sich zwischen Spitzen- und Nachwuchspositionen Verschiebungen in genderkodierten Trennungslinien, die Berufswege beeinflussen können. Diese beziehen sich auf das Verhältnis von Fachlichkeit und Beziehungsorientierung sowie von privat und öffentlich: Während Spitzenkräfte Sozialität instrumentell in den Dienst des Erwerbs von Fachkompetenz stellen, platzieren Nachwuchskräfte das soziale Miteinander im Zentrum und als existenzielles Element ihres Arbeitskontextes. Von den Nachwuchskräften wird weiterhin ein Verhältnis von Erwerbstätigkeit und Privatleben konstruiert, in dem das Private machtvoll ist und aktiv gewählt wird, während Spitzenkräfte im Interview eher die Erwerbsarbeit fokussieren." (Autorenreferat)
Inhalt: "The article presents results of the analyses of aims, motivations and meanings of social communicative competency and expert knowledge of junior scientists and professionals in scientific occupations for sustainability. The contribution identifies relations and influences which affect people and their possibilities to reach top positions from the perspective of gender. This reveals gender differences between professionals and junior scientists which can affect their further career. It refers to the relationship between expert knowledge and relationship-orientation and between private and public: Professionals instrumentally raise the issue of sociality in an attempt to expert knowledge. Junior scientists transfer relationship-management in the focus of their working contexts. They construct a specific relationship between employment and privacy which is self-selected and powerful in contrast to the professionals who focus on employability." (Autorenreferat)
"Ich hatte ein paar mehr Kämpfe auszustehen als mein Mann" : Dual-Career-Couples auf der Suche nach den Faktoren für gutes Leben und Arbeiten in der Wissenschaft
Titelübersetzung:"I had more fights to stand than my husband." : Dual career couples and their search for key factors for balancing life and academic work
Autor/in:
Leinfellner, Stefanie
Quelle: Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, Jg. 6 (2014) H. 3, S. 78-93
Inhalt: "Der Beitrag beleuchtet das bislang nicht gelöste Dilemma der Vereinbarkeit von wissenschaftlicher Karriere und Familie sowie die Strategien von Dual-Career-Familien vor dem Hintergrund gesamtgesellschaftlicher Veränderungsprozesse auf der Ebene von Geschlecht. Anhand von empirischem Datenmaterial wird der Frage nachgegangen, welche Faktoren im lebens- und arbeitsweltlichen Kontext aus der Perspektive der befragten Doppelkarrierefamilien das Ausbalancieren von doppelter Karriere im Wissenschaftssystem als Arbeitsort mit Partnerschaft und Familie fördern oder hemmen. Es werden zunächst Schnittstellen und Kontexte des Dual- Career-Diskurses rekapituliert und anschließend mit Hilfe von Paarinterview-Ausschnitten Rahmenbedingungen für Karrieren in der Wissenschaft sowie deren Verwobenheit mit der vergeschlechtlichten Organisation der Familien- und Reproduktionsarbeit analysiert." (Autorenreferat)
Inhalt: "The article sheds light on the as yet unresolved dilemma of balancing a career and family life and the strategies adopted by dual career couples against the backdrop of social transformations in gender relations. Based on empirical data the author investigates the extent to which the interviewed dual career couples have to face contexts involving benefits and obstacles when combining two academic careers with partnership and family. The interfaces and contexts relating to the dual career discourse are first recapitulated. Then, using interviews with dual career couples as the basis, the article analyzes the gendered conditions for combining reproduction, everyday life as a family and work along the academic career track." (author's abstract)
Schlagwörter:Wissenschaftlerin; Dual Career Couple; Familie-Beruf; Leitbild; Karriere; Familienarbeit; Berufstätigkeit; berufstätige Frau
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Berufsbiographie und Karriere, Geschlechterverhältnis, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Karrieren von Frauen in Unternehmen : Chancen erhöhen mit der Gender-und-Diversity
Titelübersetzung:Female careers in businesses : increasing opportunities by adopting a gender and diversity strategy
Autor/in:
Macha, Hildegard
Quelle: Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, Jg. 6 (2014) H. 3, S. 43-60
Inhalt: "Dieser Beitrag zeigt, mit welchen Effekten zu rechnen ist, wenn in Unternehmen mit der Gender-und-Diversity-Strategie ein Bewusstseinsprozess durch Weiterbildungstrainings zugunsten von Frauenkarrieren erreicht werden soll. Auf der Basis fundamentaler Ergebnisse der Genderforschung werden EntscheidungsträgerInnen in Unternehmen darin geschult und beraten, langfristig zu einem Abbau hierarchischer Geschlechterverhältnisse beizutragen. Aufbauend auf theoretischen Grundlagen der Genderforschung werden hierfür ein pädagogisches Interventions- und ein Evaluationsdesign entwickelt, in der Praxis mit 20 Klein- und Mittelständischen Unternehmen (KMU) umgesetzt und mit wissenschaftlicher Evaluation auf seine Wirksamkeit hin überprüft. Die Datenanalyse belegt, wie die Gender-und-Diversity-Strategie in der unternehmerischen Praxis zu einem Prozess des organisationalen Lernens führt, der Karrieren von Frauen besser zu fördern erlaubt und insgesamt zu mehr Geschlechtergerechtigkeit führt. Der methodische Zusammenhang zwischen Theorie, Intervention und Evaluation wird bestätigt." (Autorenreferat)
Inhalt: "This article shows the possible effects of the gender and diversity strategy in businesses through trainings on the awareness-raising for female careers. Based on fundamental gender research results, decision-makers in businesses are trained in and advised on how to contribute to ending gender hierarchies in the long term. Drawing on fundamental theoretical principles of gender research, various pedagogical interventions in 20 small and medium-sized enterprises were conducted by means of specific pedagogical intervention and evaluation designs. The steps and measures were all evaluated accordingly. Data analysis demonstrates how the gender and diversity strategy leads to a process of organizational learning in businesses which helps to better promote female careers and leads to more gender equality. The article confirms the methodological connections between theory, intervention and evaluation." (author's abstract)
Schlagwörter:Karriere; Gender; Diversität; Lebenslauf; Evaluation; Gleichstellungspolitik; Personalpolitik; Unternehmen
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Berufsbiographie und Karriere
Gleichheit durch individuelle Lösungen? : Betriebliche Folgen des Wirtschaftsnutzendiskurses in der aktuellen schweizerischen Gleichstellungspolitik
Titelübersetzung:Equality through individual solutions? : Company level consequences of the economic benefitdiscourse in current gender equality policy in Switzerland
Autor/in:
Lanfranconi, Lucia Marina
Quelle: Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, Jg. 6 (2014) H. 1, S. 93-110
Inhalt: "Der Beitrag beleuchtet Mechanismen, die geschlechtsspezifische (Un-)Gleichheit in Unternehmen fördern. Dabei interessiert das Zusammenspiel von innerbetrieblichen Vorstellungen und dem dominierenden Diskurs der aktuellen schweizerischen Gleichstellungspolitik (Wirtschaftsnutzendiskurs). Dokumente, Interviews und Statistiken eines mittelgroßen Industrieunternehmens, das an einem typischen Gleichstellungsprojekt teilgenommen hat, werden diskursiv analysiert. Die Resultate zeigen sowohl Möglichkeiten zur Reduktion als auch Risiken zur Verfestigung von geschlechtsspezifischen Ungleichheiten auf. Dabei sind insbesondere betriebliche Vorstellungen von Führungspositionen und Teilzeitarbeit relevant. Diese können in Interaktion mit unverbindlichen und individuellen Lösungen, die durch den Wirtschaftsnutzendiskurs legitimiert werden, kontraproduktiv zu einer Verfestigung von Geschlechterungleichheiten führen." (Autorenreferat)
Inhalt: "This article discusses mechanisms that foster gender-specific(in)equality within work organisations. The special focus here is on the interaction between intra-company perceptions and the dominant discourse in current Swiss equality policy (economic benefit discourse). The article discursively analyses documents, interviews and statistics from a medium-sized industrial company that participated in a typical gender equality project. Results indicate both possibilities for reducing and risks of stabilising gender-specific inequalities. Of particular relevance is the way in which leadership positions and part-time work are perceived. Through interacting with noncompulsory and individual solutions, legitimised by the economic benefit discourse, these perceptions can counterproductively lead to the stabilisation of gender inequalities." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Leidenschaft - Pflicht - Not : Antriebsstrukturen und Erfolgskonzeptionen bei Spitzenkräften der Wissenschaft und Wirtschaft
Titelübersetzung:Passion - duty - hardship : drive structures and success conceptions of top managers in science and industry
Autor/in:
Hänzi, Denis; Matthies, Hildegard
Quelle: Leviathan : Berliner Zeitschrift für Sozialwissenschaft, Sonderheft, (2014) H. 29, S. 246-264
Schlagwörter:Anreizsystem; Erfolg; Führungskraft; Unternehmen
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Wissenschaft als Beruf, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Die Gleichstellungsrelevanz von Deutungsmustern deutscher Wirtschaftsführungskräfte : oder: Was haben Vorstellungen von Führungskräften über sich selbst und die Gesellschaft mit der Gleichstellung der Geschlechter zu tun?