Europäische Politiken zur Gleichstellung – nur noch schöne Worte?
Autor/in:
Maier, Friederike
Quelle: WSI Mitteilungen, (2015) 1, S 5–12
Inhalt: Die Europäische Gleichstellungspolitik ist in einer Krise: Nicht erst seit der ökonomischen Krise 2009ff. zeigt sich, dass die gleichstellungspolitischen Initiativen der EU, die noch Anfang dieses Jahrhunderts weitreichende Ziele hatten, kaum noch wahrnehmbar sind und somit auch keine Akzente setzen gegen die aktuelle Zunahme von Armut und Ausgrenzung in vielen EU-Mitgliedstaaten. Der Beitrag skizziert, wie sich die EU-Gleichstellungspolitik in den letzten 30 Jahren entwickelt hat, welche rechtlichen Fortschritte erreicht wurden und wie es seit Mitte der 2000er Jahre schrittweise zu einer Kehrtwende der Politik gekommen ist. Bleibt es bei diesem Weg, rückt die Gleichstellung der Geschlechter in weite Ferne – es sei denn, es gelingt, eine neue europäische Gleichstellungsbewegung zu entwickeln.
Schlagwörter:EU; Europa; Gleichstellung in der EU; Gleichstellungspolitik
Inhalt: In dem Debatten-Beitrag wird vorgeschlagen, zu unterscheiden zwischen Gender Mainstreaming als gleichstellungspolitischem Konzept einerseits und als Prinzip oder Gebot andererseits, den Blickwinkel der Gleichstellung der Geschlechter einzunehmen. Es wird erläutert, dass und warum, erstens, rechtliche Regelungen, die auch andere diskriminierungsrelevante Kategorien berücksichtigen, zweitens, weitere Gleichstellungspolitiken und insbesondere Diversity-Konzepte und drittens die Verschränkung von Gender mit anderen Kategorien sich unterschiedlich auf die Zukünfte beider Varianten auswirken. Während die Zukunft von Gender Mainstreaming als eigenständigem Konzept fraglich ist, gewinnt Gender Mainstreaming als Prinzip an Bedeutung.
Wandel der Wissenschaft und Geschlechterarrangements : Organisations und Steuerungspolitiken in Deutschland, Österreich, Großbritannien und Schweden
Autor/in:
Aulenbacher, Brigitte; Binner, Kristina; Riegraf, Birgit; Weber, Lena
Quelle: Beiträge zur Hochschulforschung, 37 (2015) 3, S 22–38
Inhalt: Die universitäre Wissenschaft befindet sich in einem tief greifenden und weit reichenden Umbauprozess. Eine dominierende Entwicklungstendenz ist die Ökonomisierung, die sowohl das Verhältnis zwischen Organisation und Profession, als auch zwischen Staat und Markt neujustiert. Daneben lassen sich weitere Entwicklungen feststellen, etwa die Standardisierung der Studiengänge im Rahmen des Bologna-Prozesses, die Implementation von Gender Mainstreaming und Diversity Policies, sowie Auditierungen und Zertifizierungen, welche Universitäten eine neue Familienfreundlichkeit und Geschlechtergerechtigkeit bescheinigen. Diese Prozesse berühren die Geschlechterarrangements in der Wissenschaft. Der Beitrag fragt, wie die verschiedenen Entwicklungen einander beeinflussen und wirken. Er zeigt, dass die Gewichtung der verschiedenen Tendenzen, ihr Zusammenspiel und die Folgen für die Geschlechterarrangements länder- und organisationsspezifisch variieren.
Vielfältige Lebensverläufe - Vielfältige Gleichstellungsarbeit? : Migrationsprozesse und (einige) Folgen für die Vereinbarkeit von wissenschaftlicher Karriere und Familie
Autor/in:
Menz, Margarete
Quelle: GiP - Gleichstellung in der Praxis, 11 (2015) 4, S 27–31
Schlagwörter:Deutschland; Familie; Geschlecht; Geschlechterverhältnis; Gleichstellungsarbeit; Hochschule; Migration; Vereinbarkeit Familie und Beruf
...die Diversität, die wir haben, zu nutzen! : Gender und Diversity an der Evangelischen Hochschule Berlin
Autor/in:
Dinkelaker, Brigitte; Klopsch, Stephanie; Schambach, Gabriele; Wihstutz, Anne
Quelle: Soziale Arbeit : Zeitschrift für soziale und sozialverwandte Gebiete, Jg. 64 (2015) H. 5/6, S. 178-185
Inhalt: "Gender und Diversity sind Aspekte, die in den Hochschulen für Soziale Arbeit, Gesundheit und Erziehung (SaGE) idealerweise als Querschnittsthemen inhaltlich und strukturell verankert werden. Doch wie können die Bedürfnisse der Hochschulmitglieder berücksichtigt und wie kann die Relevanz des Themas in das Praxisfeld der Hochschulen implementiert werden? Das Projekt Genderprofiling der Evangelischen Hochschule Berlin hat alle Hochschulmitglieder zu ihren individuellen Wahrnehmungen in Bezug auf Gender und Diversity befragt und stellt die Ergebnisse hier vor." (Autorenreferat)
Inhalt: "Gender and Diversity at colleges for social work, health and education are aspects, which ideally are treated as cross-cutting issues both content-wise and structurally. But how can measures to promote Gender and Diversity take into account the needs of all college members and can still be implemented in the practical field of college education? The gen-der profiling project of the Evangelische Hochschule Berlin did a survey with all college members on their individual perception relating to Gender and Diversity. The article gives an insight into the first empirical findings." (author's abstract)
Umgang mit Vielfalt : Hochschuldidaktische Anforderungen
Autor/in:
Smykalla, Sandra
Quelle: Soziale Arbeit : Zeitschrift für soziale und sozialverwandte Gebiete, Jg. 64 (2015) H. 5/6, S. 172-178
Inhalt: "Der Beitrag analysiert die Diskursivierung von Vielfalt im Kontext hochschuldidaktischer Vorhaben. In kritischer Reflexion der Praxis von zielgruppenspezifischen Angeboten für Studierende werden Anforderungen an diversitätsorientierte Strategien formuliert. Perspektiven für fachliche und methodische Anschlussstellen der SaGE-Fächer werden in Bezug auf den Wandel einer Lehr-Lernkultur skizziert." (Autorenreferat)
Inhalt: "This article analyses the discursivation of diversity in the context of university didactics. In a critical reflection of target groupspecific offers for students the author presents requirements for diversity-oriented strategies. Perspectives for the professional and methodical development of disciplines related to social work, health and education are outlined, in particular considering a change of teaching and learning culture." (author's abstract)