Inhalt: Der Beitrag entwickelt auf der Basis einer Fallstudie zu universitärer Gleichstellungsarbeit ein Modell für das Verständnis von Organisationsveränderung als Übersetzungsprozess. Unter Rückgriff auf Konzepte aus dem skandinavischen Institutionalismus und der Diskurspsychologie wird organisationaler Wandel als das Prozessieren verschiedener Übersetzungszyklen gefasst, deren Reichweite durch die Wirkmächtigkeit vergeschlechtlichter Institutionen wie der Zweigeschlechtlichkeit (Heterosexualität), dem Berufsmenschentum und der Sphärentrennung begrenzt wird. Wir fassen diese Institutionen, insbesondere ihre Wirkweisen im organisationalen Veränderungsprozess, mit dem englischen Sprichwort des „Elephant in the Room“. Organisationaler Gleichstellungsarbeit kommt dementsprechend die Aufgabe zu, diesen sprichwörtlichen Elefanten in Bewegung zu versetzen, eben eine Art „Tanzkurs für Elefanten im Raum“ zu entwickeln. Gleichstellungsarbeit ist somit immer in einem Paradox des „erfolgreichen Scheiterns“ gefangen, jedoch nicht ausschliesslich zum Scheitern verurteilt.
Schlagwörter:Bundesprogramm Chancengleichheit; Chancengleichheit; Diskursanalyse; Gleichstellungspolitik; Schweiz
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag