Anfänge der bürgerlichen Frauenbewegung in Deutschland : Frauen suchen ihre Geschichte
Titelübersetzung:The beginnings of the women's rights movement in Germany : women in search of their history
Autor/in:
Dahlhoff, Jutta
Quelle: Alma Mater und Konsortinnen. Bonn: Nora (Studium Feminale), 1984, S. 193-207
Details
Inhalt: Der Beitrag setzt sich mit der Entstehung beziehungsweise Geschichte der in der traditionellen Geschichtsschreibung vernachlässigten Frauenbewegung im 19ten bis zu Anfang des 20sten Jahrhunderts auseinander. Er basiert auf ausgewählter frauenspezifischer und Geschichtsliteratur. Vor dem gesellschaftlichen und ideengeschichtlichen Hintergrund skizziert die Autorin die Anfänge der Frauenbewegung in den vierziger Jahren des 19ten Jahrhunderts und ihre Entwicklung. Die Unterdrückung feministischer Aktivitäten ab etwa 1850 führte zur auch heute beobachtbaren Anpassung der Frauenbewegung an opportue politische Meinungen beziehungsweise zum Verlust feministischer Ansätze bezüglich der rechtlichen Stellung der Frau, ihrer Bildungs- und Erwerbsmöglichkeiten. (HD)
Schlagwörter:Frauenbewegung; Bürgertum; Deutschland; 19. Jahrhundert; Frauenforschung; Frauenbild; politische Faktoren; Bildung; sozialer Status; historische Entwicklung; Begriff
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Zur Situation von Frauen an der Hochschule
Titelübersetzung:On the situation of women at universities
Autor/in:
Meyer, Birgit
Quelle: Alma Mater und Konsortinnen. Bonn: Nora (Studium Feminale), 1984, S. 209-233
Details
Inhalt: Der Beitrag untersucht die Situation und Entwicklungsmöglichkeiten der Situation von Frauen an Hochschulen. Er ist beschreibend mit Bezug auf themenspezifische Literatur. Die benachteiligende Situation von Frauen im Hochschulbetrieb ist in quantitativer und qualitativer Hinsicht zu verändern. Ansatzpunkte bestehen in der Ausweitung des Arbeitsmarktangebots für Akademikerinnen, um die Studienmotivation zu erhöhen, wie in der Quotenregelung für Hochschullehrer. Unter qualitativen Aspekten ist die Anerkennung feministischer Forschung zu fordern, die die weibliche Identität wahrt und durch Relativierung des Theorie-Praxis-Verhältnisses die Universität von Bildung und Ausbildung fördert. Die Gefahr für bestehende Frauenforschungsgruppen, sich der Hochschulpraxis anzupassen, ist durch gesetzliche Regelung diskriminierender Faktoren aufzuheben. (HD)
Schlagwörter:Arbeitsbedingungen; Ausbildungssituation; Studentin; Hochschullehrer; Frauenforschung; Bildungspolitik; Wissenschaftsverständnis; Entwicklung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Die Förderung von Frauenstudien und Frauenforschung an der Freien Universität Berlin : Erfahrungen mit einer dezentralen Konzeption
Titelübersetzung:The promotion of women's studies and research on women at the Free University of Berlin : experiences with a decentralized conception
Autor/in:
Böhmer, Elisabeth
Quelle: Methoden in der Frauenforschung: Symposium an der Freien Universität Berlin vom 30.11. - 2.12.1983. Symposium "Methoden in der Frauenforschung"; Frankfurt am Main: R. G. Fischer, 1984, S. 5-15
Details
Inhalt: Der Beitrag beschäftigt sich mit dem Zusammenhang zwischen inhaltlicher Bestimmung von Frauenforschung und deren organisatorischer Seite in der Zentraleinrichtung zur Förderung von Frauenstudien und Frauenforschung an der FU Berlin. Die dezentrale Organisationsform der Förderung in der Zentraleinrichtung - diese beinhaltet die Einflußnahme auf alle Sektoren und Arbeitsbereiche des Wissenschaftsbetriebes - wird damit begründet, daß Frauenforschung keine eigenständige Disziplin ist, sondern grundsätzlich mit jedem wissenschaftlichen Gegenstand zu tun hat, insofern sie die Erkenntnis der Beeinflussung des Forschungsprozesses durch die Geschlechtszugehörigkeit angemessen in Forschungstaten umsetzt. Dieser Erkenntnis entsprechend werden in der Zentraleinrichtung zentral auch nur die Aufgaben der Dokumentationsarbeit, der Erarbeitung von Anregungen für Aktivitäten in Fachbereichen und Zentralinstituten und der Erarbeitung von Beschlußempfehlungen für die Gremien der Universität wahrgenommen. (MB)
Schlagwörter:Frauenforschung; Diskriminierung; Wissenschaftsbetrieb; Berlin; Organisation
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Hochschulen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Probleme einer feministischen Theorie und Empirie in den Sozialwissenschaften
Titelübersetzung:Problems of a feminist theory and empirics in social sciences
Autor/in:
Becker-Schmidt, Regina
Quelle: Methoden in der Frauenforschung: Symposium an der Freien Universität Berlin vom 30.11. - 2.12.1983. Symposium "Methoden in der Frauenforschung"; Frankfurt am Main: R. G. Fischer, 1984
Details
Inhalt: Der Beitrag beschäftigt sich mit den Problemen einer feministischen Frauenforschung. Den Ausgangspunkt bildet eine kurze Skizzierung allgemeiner Problemfelder jeder Wissenschaft in emanzipatorischer Absicht (Theorie-Praxis, Subjekt-Objekt, Verarbeitung gesellschaftlicher Widersprüche). Darüber hinausgehend werden die spezifischen Probleme einer feministischen Wissenschaft aufgegriffen, die sich schon darin zeigen, daß eine weitgehende Ausblendung weiblicher Realitäten aus dem wissenschaftlichen und geschichtlichen Bewußtsein stattgefunden hat, was den Zugang zu frauenspezifischen Problemen und deren Verarbeitung deutlich erschwert. Auf dem Hintergrund der These, daß Frauen zwei Herrschaftsformen unterliegen (patriarchalischer und gesellschaftlicher), wird herausgearbeitet, daß besondere Formen der Selbstreflexion nötig sind, die einerseits die Forscherin und ihre gesellschaftliche Eingebundenheit berücksichtigen müssen, es andererseits erforderlich machen, die Widersprüche in den Entwicklungsmustern von weiblichen Realitäten differenzierend auf unterschiedliche Herrschaftstypen zurückzubeziehen. (MB)
Schlagwörter:Frauenforschung; Patriarchat; Herrschaft; Emanzipation; Feminismus; Akademikerin
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Die vergessene Frauenarbeit in der deutschen Nachkriegszeit
Titelübersetzung:The forgotten women's work in the German post-war period
Autor/in:
Kuhn, Annette
Quelle: "Das Schicksal Deutschlands liegt in der Hand seiner Frauen": Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte. Anna-Elisabeth Freier (Hrsg.), Annette Kuhn (Hrsg.). Düsseldorf: Schwann-Bagel, 1984, S. 170-201
Details
Inhalt: In dem Aufsatz wird über einen neuen Interpretationsansatz ("duale Ökonomie": die Interdependenz von marktbezogener Produktions- und familienbezogener Reproduktionsarbeit der Frauen) die Bedeutung der Frauenarbeit in der Wirtschaftskrise 1947 in Deutschland analysiert. Dazu wurden zunächst die Grenzen gegenwärtiger methodischer Zugänge zur Erschließung der Frauengeschichte (alltags-, sozial- und wirtschaftsgeschichtlicher sowie familienökonomischer Ansatz) aufgezeigt und die Bedeutung der Theorie der dualen Ökonomie für die Aufarbeitung der deutschen Nachkriegsgeschichte dargestellt. Es wurde die These aufgestellt, daß die Kontinuität der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung, der Geschlechtsideologie und der strukturellen Ungleichheit der Frauen in einem offenen Widerspruch stand zur faktischen Entwicklung der erweiterten Frauenarbeit im Reproduktionsbereich und zu erfahrbaren Realitäten einer weiteren Auflösung geschlechtsspezifischer Arbeitsteilung in der Nachkriegszeit. Diese These wurde überprüft an der Frage der Entstehung der Wirtschaftskrise 1947. Die Autorin kommt zu dem Ergebnis, daß aus Sicht der dualen Ökonomie der Widerspruch aufhebbar ist, da die Gesellschaft "Frauenarbeit in der Subökonomie existentiell brauchte, sie aber nicht politökonomisch anzuerkennen" bereit gewesen war und die Frauen selbst ihre Arbeit nicht im politökonomischen Sinne begriffen. Die Gleichzeitigkeit von entwickelten kapitalistischen Strukturen und archaischen Formen der Subsistenzwirtschaft stellte nicht einen Widerspruch zwischen Kontinuität und Zusammenbruch dar, sondern war funktional für die Verwertungsinteressen des Kapitals. (AG)
Schlagwörter:Nachkriegszeit; Deutschland; ökonomische Theorie; Frauenforschung; Wirtschaft; Ökonomie; Erwerbstätigkeit; historische Entwicklung; Krise
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Frauenforschung in der Schweiz
Titelübersetzung:Research on women in Switzerland
Autor/in:
Belser, Katharina
Quelle: Die Stellung der Frau in der Schweiz: Teil 4: Frauenpolitik ; Bericht der Eidgenössischen Kommission für Frauenfragen. Lili Nabholz-Haidegger. Bern, 1984, S. 153-169
Details
Inhalt: Die Autorin definiert Frauenforschung wie folgt: Frauenforschung ist erstens die Forschung über Frauen, zweitens ist sie Wissenschaft vom feministischen Standpunkt aus, drittens führt sie durch ihre ganzheitliche Erkenntnismethode zu Ansätzen, die die Wissenschaft sprengen. Nach einem kurzen Überblick über Frauenforschung an Schweizer Universitäten, der Untersuchung von Frauenforschung bezüglich einzelner Sachgebiete und der Untersuchung von Publikationen im Bereich Frauenforschung kommt die Autorin zu dem Ergebnis, daß Frauenforschung in der Schweiz in keiner wissenschaftlichen Disziplin als anerkannter Forschungszweig betrachtet wird. Eine Möglichkeit zur Veränderung dieser Situation sieht die Autorin in der Organisierung der schweizerischen feministischen Wissenschaft und in deren Teilnahme am internationalen feministischen Diskurs. (GD)
Schlagwörter:Schweiz; Geschlechtsrolle; Frauenbewegung; Frauenfrage; Feminismus; 20. Jahrhundert; Frauenforschung; historische Entwicklung
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Einführung in die Diskussion der Methoden bzw. Methodologie in der Frauenforschung
Titelübersetzung:Introduction into the discussion on methods or methodology in research on women
Autor/in:
Bock, Ulla
Quelle: Methoden in der Frauenforschung: Symposium an der Freien Universität Berlin vom 30.11. - 2.12.1983. Symposium "Methoden in der Frauenforschung"; Frankfurt am Main: R. G. Fischer, 1984
Details
Inhalt: Der Beitrag gibt einen Überblick über die Entwicklung der Methodendiskussion im Zusammenhang mit der Frauenforschung und deren wesentliche theoretische und gesellschaftskritische Bezugspunkte. Methodendiskussion meint hier allerdings eher erkenntnis- und wissenschafts- sowie gesellschaftskritische Reflexionen. Dementsprechend werden zentrale Momente von Wissenschaft und Forschung (Theorie-Praxis-Problem, empirische Gütekriterien, Subjekt-Objekt-Beziehung) zum Ausgangspunkt gewählt und anschließend dargestellt, wie diese allgemeinen Probleme in der Frauenforschung aufgenommen worden sind. Hier ist der Bezugspunkt der Begriff des Herrschaftswissens, der dahingehend spezifiziert wird, daß der vorherrschende Androzentrismus ideologische Denk- und Legitimationsmuster produziert, die wiederum einen über Wissenschaft vermittelten Realitätsgewinn - insbesondere für die Objekte der Herrschaft (u. a. Frauen) - nicht zulassen. (MB)
Schlagwörter:Bewertung; Frauenforschung; Herrschaft; Wissenschaftsbetrieb; Gesellschaftskritik; Wissenschaftstheorie; Subjektivität; Theorie-Praxis; Methodologie
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag