Der Umgang mit Zweigeschlechtlichkeit als Forschungsaufgabe
Titelübersetzung:Dealing with bisexuality as a research task
Autor/in:
Hagemann-White, Carol
Quelle: Erfahrung mit Methode: Wege sozialwissenschaftlicher Frauenforschung. Angelika Diezinger (Hrsg.), Hedwig Kitzer (Hrsg.), Ingrid Anker (Hrsg.), Irma Bingel (Hrsg.), Erika Haas (Hrsg.), Simone Odierna (Hrsg.). Freiburg im Breisgau: Kore (Forum Frauenforschung : Schriftenreihe der Sektion Frauenforschung in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie), 1994, S. 301-318
Details
Inhalt: Die Verfasserin fragt zunächst auf theoretischer Ebene nach den Konstitutionsregeln von Zweigeschlechtlichkeit. Vor diesem Hintergrund setzt sie sich mit Versuchen auseinander, eine radikal konstruktivistische Perspektive als feministisch-methodische Leitlinie qualitativer Empirie in der Analyse des "doing gender" umzusetzen. Die Verfasserin stellt ein mehrstufiges Modell vor, in dem der Erfassung der differenten Deutungsmuster und Verhaltensweisen von Männern und Frauen die Überprüfung der Geschlechtsspezifität der herausgearbeiteten Muster folgt. Dabei wird besonders die Unterscheidung zwischen regulativen und konstitutiven Normen der Zweigeschlechtlichkeit betont. Die Verfasserin berichtet abschließend über die Entwicklung eines Erhebungsinstruments, das weibliche und männliche Muster und die Modalitäten ihrer Nutzung durch Männer und Frauen messen soll. (ICE2)
Schlagwörter:Forschungsansatz; Geschlechtsrolle; Männlichkeit; Weiblichkeit; Mann; Rollenbild; Rolleneinnahme
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Männer und Männlichkeiten in der neueren sozialwissenschaftlichen Diskussion
Titelübersetzung:Men and masculinity in the recent social science discussion
Autor/in:
Stein-Hilbers, Marlene
Quelle: Psychologie und Gesellschaftskritik, 18 (1994) 3/4, S 67-80
Details
Inhalt: In ihrem Beitrag stellt sich die Autorin der aktuellen Kontroverse innerhalb der feministischen Wissenschaft: Frauenforschung oder Gender-Studies? Männerforschung als zeitgemäße Weiterentwicklung oder Ergänzung? Ihre Antwort ergibt sich aus der Sichtung von Ergebnissen sozialwissenschaftlicher Frauen-/ Geschlechter-/ Männerforschung: Da Geschlecht in einer zweigeschlechtlich aufgebauten Gesellschaft immer relational ist, ist feministische Frauenforschung jeweils auch ein Beitrag zur Gender-Analyse. Die Gleichgewichtung einer möglichen Männerforschung allerdings verkürzt die Analyse des Geschlechterverhältnisses und die Machtfrage. (psz)
Schlagwörter:politische Strategie; Macht; Frauenforschung; social science; women's studies; structure; Weiblichkeit; power; identity; Sozialwissenschaft; femininity; Identität; Mann; Konzeption; conception; Männlichkeit; gender-specific factors; man; Struktur; masculinity; political strategy
SSOAR Kategorie:Wissenschaftssoziologie, Wissenschaftsforschung, Technikforschung, Techniksoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung, Sozialpsychologie
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Zur Bedeutung der Kategorie Geschlecht für sozialwissenschaftlich-psychologische Forschung
Titelübersetzung:The importance of the category of gender for social science research on psychology
Autor/in:
Bilden, Helga
Quelle: Journal für Psychologie : Theorie, Forschung, Praxis ; Zeitschrift der Neuen Gesellschaft für Psychologie, Jg. 2 (1994) H. 3, S. 50-54
Details
Inhalt: Der Artikel thematisiert Geschlechterverhältnisse, die weitgehend sozial hergestellt werden, wobei die biologischen Seiten nicht verleugnet werden sollen. Aber Geschlecht ist "ein Bezugspunkt des Handelns", der bei der Einschätzung anderer Menschen immer eine Rolle spielt. "Geschlecht" sollte daher im Kontext sozialer Situationen untersucht werden. Geschlechtszugehörigkeit ist ein zentrales Moment der Orientierung in der Interaktion, sie muss symbolisch dargestellt werden. Der Beitrag fordert, zu untersuchen, wie Geschlecht in historischen sozialen Kontexten hergestellt wird. Menschen sind immer in über-individuelle gesellschaftliche Strukturen und Kontexte eingebunden. Eine psychologische Forschung zu Geschlechterverhältnissen sollte daher Disziplin- übergreifend arbeiten. Als sinnvoll wird ein Vorgehen begriffen, das individuelle Lebensgestaltungs- und Selbst- Konstruktionsprozesse mit Prozessen der Reproduktion und Veränderung gesellschaftlicher Geschlechterverhältnisse verbindet. Der Artikel wendet sich dann feministisch- psychoanalytischen Fragestellungen zu. Männliche und weibliche Entwicklung sollten konzeptualisiert werden und die Konstitution von "Begehren", "Macht" und "Unterordnung" besser verstanden werden. Dann geht der Beitrag auf die Theorie der "Symbolischen Interaktion" und auf "poststrukturalistisches" und "postmodernes" Denken ein. Es wird die Auffassung vertreten, dass ein Konzept "prinzipiell nicht abgeschlossener" Konstruktion von Geschlecht für die Psychologie sinnvoll ist. Denn sowohl Männer wie auch Frauen handeln manchmal "männlich", manchmal aber "weiblich". (ICB)
Schlagwörter:Geschlechterforschung; Geschlechterverhältnis; Geschlechtsrolle; Mann; Kommunikation; Feminismus; Psychoanalyse; Männlichkeit; Weiblichkeit; Psychologie; Postmoderne; Poststrukturalismus; Interaktion; Sozialpsychologie
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Unter Männern: Möglichkeiten und Perspektiven analytischer Männergruppen
Autor/in:
Brandes, Holger
Quelle: Journal für Psychologie, 2 (1994) 3, S 24-31
Details
Inhalt: Analytische Männergruppen liegen quer zu den Beziehungserfahrungen von Männern und zu den gängigen Mustern der Geschlechterzuordnung. Gerade deshalb bieten sie besondere Möglichkeiten, an den problematischen Seiten männlicher Identität und Beziehungsgestaltung zu arbeiten. Es werden Erfahrungen aus dieser Männergruppenarbeit dargestellt, wobei sowohl auf die spezifischen Widerstände und Schwierigkeiten von Männergruppen eingegangen wird, als auch auf die Perspektiven, die dieses therapeutische Setting eröffnet.
Schlagwörter:gender relations; group dynamics; psychotherapy; Gruppendynamik; Identitätsbildung; Selbstbild; self-image; gender role; Sozialisation; Geschlechtsrolle; socialization; habits; Psychotherapie; man; masculinity; group; Habitus; identity formation; attitude; Gruppe; identity; group work; Identität; Mann; Geschlechterverhältnis; Gruppenarbeit; Männlichkeit; Einstellung; Männer; Geschlechterzuordnung
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Sozialpsychologie, psychische Störungen, Behandlung und Prävention
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz