Auflösung der Kategorie 'Geschlecht'? : Fragen und Anmerkungen zur neueren feministischen Diskussion
Titelübersetzung:Termination of the category of 'gender'? : questions and comments relating to the recent feminist discussion
Autor/in:
Heinsohn, Kirsten
Quelle: "Denken heißt Grenzen überschreiten": Beiträge aus der sozialhistorischen Frauen- und Geschlechterforschung ; eine Festschrift zum 60. Geburtstag von Marie-Elisabeth Hilger. Elke Kleinau (Hrsg.), Katrin Schmersahl (Hrsg.), Dorion Weickmann (Hrsg.), Marie-Elisabeth Hilger (Adressat). Hamburg: von Bockel, 1995, S. 49-62
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Inhalt: Die Verfasserin greift in ihrem Aufsatz Aspekte der Debatte innerhalb der feministischen Forschung auf, die darüber geführt wird, ob die analytische Kategorie "Geschlecht" im Sinne eines sozialen Geschlechtes als Abgrenzung zu einem "biologischen" Geschlecht aufrechterhalten werden kann. Im folgenden fragt sie nach den Implikationen für die historische Frauenforschung, die sich aus der sozialwissenschaftlichen Debatte über das "symbolische System der Zweigeschlechtlichkeit" respektive das ethnomethodologische "doing gender", also die aktive Formung von Geschlecht im Alltag, ergeben. In diesem Zusammenhang diskutiert die Autorin, inwieweit die Erkenntnisse der Sozialwissenschaftlerinnen in der historischen Frauenforschung verwendet werden können und ob sich eine Notwendigkeit ergibt, die historische Kategorie "Geschlecht" neu zu bestimmen, zu erweitern oder aufzugeben. (ICC2)
Schlagwörter:Frauenforschung; Feminismus; Geschlechterforschung; Sozialgeschichte; Konzeption; Kategorie
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Zweierlei Soziologien? : zum Verhältnis von feministischer und traditioneller Wissenschaft anläßlich einer Tagung über Norbert Elias
Titelübersetzung:Two kinds of sociology? : the relationship between feminist and traditional science during a conference on Norbert Elias
Autor/in:
Kahlert, Heike
Quelle: Soziologie : Mitteilungsblatt der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, (1995) H. 3, S. 23-31
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Inhalt: Im vorliegenden Beitrag befaßt sich die Autorin mit dem Verhältnis von feministischer und traditioneller Soziologie. Sie vertritt die Ansicht, daß ein Dialog zwischen feministischen Ansätzen und der "male-mainstream-Soziologie" bisher nicht stattgefunden hat. "Die zweierlei Soziologien" sind gegenwärtig u.a. durch die Beschäftigung mit dem Geschlecht als Strukturkategorie auf der einen Seite und durch das Festhalten an Postulaten der Geschlechtsneutralität auf der anderen Seite gekennzeichnet. Die Autorin diskutiert im folgenden auf der Folie des Werks "Über den Prozeß der Zivilisation" von Norbert Elias die Bedeutung des Körpers und der Sexualität im Spannungsverhältnis von feministischer und traditioneller Soziologie. Fazit: "Den Körper zu denken heißt, die Geschlechterdifferenz zu denken. Ein neues Denken der Geschlechterdifferenz könnte den Raum öffnen, die jeweilige geschlechtliche Differenz auch in der Wissenschaft zum Ausdruck zu bringen... Derartig 'verkörperte' Perspektiven der Geschlechterdifferenz zu entwickeln, geht alle Soziologinnen und Soziologen an, jenseits einer Trennlinie zwischen feministischer und traditioneller Soziologie." (psz)
Schlagwörter:Soziologie; Feminismus; soziologische Theorie; Elias, Norbert; Frauenforschung; Körper; Sexualität; Geschlechterverhältnis
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Die "langen Wellen" der Frauenbewegung - Traditionslinien und unerledigte Anliegen
Titelübersetzung:The "long waves" of the women's movement - traditional attitudes and unaccomplished concerns
Autor/in:
Gerhard, Ute
Quelle: Das Geschlechterverhältnis als Gegenstand der Sozialwissenschaften. Regina Becker-Schmidt (Hrsg.), Gudrun-Axeli Knapp (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 1995, S. 247-278
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Inhalt: Thema des Beitrags sind die Bedingungen politischer Aktivität in Frauenbewegungen. Da Forschungsergebnisse aus der ehemaligen DDR noch nicht vorlagen, wird die Beziehung zwischen neuer und alter Frauenbewegung in Deutschland aus westlicher Perspektive beleuchtet. Auf dem Hintergrund der Geschichte des Verhältnisses zwischen alter und neuer Frauenbewegung untersucht die Autorin die Frage, ob die Frauenbewegung Motor sozialen Wandels geblieben ist und ob Frauenemanzipation noch als Gradmesser demokratischer Verhältnisse gelten kann. In die Untersuchung werden die latenten Strömungen einbezogen, die zwischen den 'Hoch-Zeiten' der Massenmobilisierung und dem Ablaufen von spektakulären feministischen Aktionen Frauennetzwerke in Bewegung halten. Im Nachvollzug der verschiedenen Phasen der Frauenbewegung wird nicht nur verdeutlicht, daß sich Frauenbewegungen auch nach Perioden vermeintlichen Niedergangs revitalisieren können, sondern der Beitrag schärft so auch den Blick dafür, unter welchen Bedingungen welche Organisationsformen der Durchsetzung von Fraueninteressen förderlich oder hinderlich sind. (ICH)
Schlagwörter:politischer Wandel; Geschlechtsrolle; Frauenbewegung; historische Entwicklung; Feminismus; sozialer Wandel; Emanzipation; Frauenpolitik; Gleichberechtigung; DDR; soziale Ungleichheit; Chancengleichheit; Wende
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Feministische Rechtswissenschaft zwischen Gleichheit vor dem Gesetz und Differenz der Geschlechter
Titelübersetzung:Feminist legal science between equality before the law and difference between the genders
Autor/in:
Platt, Sabine
Quelle: Geschlechterverhältnis und Kriminologie. Martina Althoff (Hrsg.), Sibylle Kappel (Hrsg.). Weinheim: Juventa Verl. (Kriminologisches Journal , Beiheft), 1995, S. 42-57
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Inhalt: "Feministische Rechtswissenschaft bewegt sich im Spannungsfeld zwichen der (vorgeblich) vom Geschlecht abstrahierenden (Rechts-)Gleichheit und einer zur Zeit existierenden soziolkulturellen Differenz der Geschlechter (die nicht biologisch, aber auch nicht ohne den weiblichen und den männlichen Körper zu denken ist). Die dabei auftretenden Unvereinbarkeiten und Widersprüche gilt es weder zu leugnen noch aufzulösen, sondern auszuformulieren und - bezogen auf verschiedene Ebenen des Umgangs mit Recht und Rechtsfragen - für neue Fragestellungen und Bewertungen nutzbar zu machen." (Autorenreferat)
Inhalt: "Feminist jurisprudence oscillates between two different approaches: the historical acquisition of equality (before the law) pretending to be independent of both sexes and an existing sociocultural difference of woman and men (in a non-biological sense, but still linked with the female and male bodies). The arising incompatibilities and contradictions should be neither denied nor solved. They ought to be outlined and utilized for further questions and assessments on various levels of dealing with law." (author's abstract)
Schlagwörter:Rechtswissenschaft; Gleichheit; Gesetz; Feminismus; Identität; Frauenforschung; Rechtsprechung
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Unterschiede machen: zur Sozialpsychologie der Hierarchisierung im Geschlechterverhältnis
Titelübersetzung:Making differences: social psychology of hierarchization in the relationship between the genders
Autor/in:
Knapp, Gudrun-Axeli
Quelle: Das Geschlechterverhältnis als Gegenstand der Sozialwissenschaften. Regina Becker-Schmidt (Hrsg.), Gudrun-Axeli Knapp (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 1995, S. 163-194
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Inhalt: Der Beitrag untersucht die Bedeutung sozialpsychologischer Mechanismen bei der Fortschreibung von Geschlechterhierarchien und -trennungen. Die Übersicht über unterschiedliche theoretische Ansätze und empirische Untersuchungen zur Konstruktion von Geschlechterdifferenz dokumentiert, daß auch für mikrosoziologische Analysen der Rekurs auf die gesellschaftliche Organisationsform des Geschlechterverhältnisses unabdingbar ist. Besonders die Frauenforschung hat in den Bereichen Sexualität, Körperlichkeit, Generativität und Arbeit Prozesse und Formen der Normierung und Geschlechtertypisierung untersucht. Dabei sind einige aufschlußreiche empirische Studien entstanden, anhand derer hier exemplarisch der Zusammenhang von Geschlechterverhältnis, Codierung von Geschlechterdifferenz und sozialer Segregation dargestellt wird. Entwicklungslinien der feministischen Diskussion werden skizziert und die spezifischen Erklärungspotentiale, aber auch Grenzen von sozialpsychologisch-mikrosoziologischen sowie diskursanalytischen Ansätzen beleuchtet, die Fragen nach der sozialen Konstruktion und Hierarchisierung der Geschlechter nachgegangen sind. (ICH)
Schlagwörter:Mann; Geschlechtsrolle; soziale Beziehungen; sozialpsychologische Faktoren; Segregation; Frauenforschung; Weiblichkeit; Gleichberechtigung; Hierarchie; Rollenbild; Gleichstellung; Chancengleichheit; Feminismus
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag