Intersektionalität von Geschlecht und Ethnizität : zur Konstitution benachteiligungsrelevanter Unterscheidungen im Bildungssystem
Titelübersetzung:Intersectionality of gender and ethnicity : constitution of discrimination-related differences in the education system
Autor/in:
Hormel, Ulrike
Quelle: Intersektionalität zwischen Gender und Diversity: Theorien, Methoden und Politiken der Chancengleichheit. Sandra Smykalla (Hrsg.), Dagmar Vinz (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung), 2011, S. 216-230
Inhalt: In der Studie wird untersucht, ob und inwiefern der Intersektionalitätsansatz einen Ausgangspunkt für die differenzierte Analyse von Benachteiligungsmustern im Bildungssystem sowie ihrer Genese bietet. Der erste Teil des Beitrags befasst sich mit dem analytischen Potenzial der Intersektionalitätsperspektive in Bezug auf die Untersuchung sozialer Ungleichheitsverhältnisse. Dabei wird in Rückbindung an differenzierungstheoretische Überlegungen vorgeschlagen, die mit dem Intersektionalitätsansatz aufgeworfene Frage der Komplexität von Ungleichheitsstrukturen auf der Ebene der Gesellschaft rückzubinden an das Problem multireferenzieller Prozesse der In- und Exklusion durch das eigenrationale Operieren von Organisationen. Am Beispiel des allgemeinbildenden Schulsystems wird gezeigt, dass und inwiefern sich organisationsspezifische Benachteiligungsmuster und -mechanismen entlang der sozialen Klassifikationen Geschlecht und Ethnizität herausbilden, die nicht durch differenzielle Eigenschaften der damit kategorial eingegrenzten sozialen Gruppen und ihrer gesellschaftlichen Relationierung erklärbar sind. (ICF2)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung, Migration und Migrantinnen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Wie wäre mehr Chancengleichheit in der Bildung herzustellen?
Titelübersetzung:How could more equal opportunity be created in education?
Autor/in:
Hartmann, Michaela
Quelle: Bildung und Gesellschaft: Königsteiner Forum 2009. Diether Döring (Hrsg.), Eduard J.M. Kroker (Hrsg.). Frankfurt am Main: Frankf. Societäts-Dr., 2011, S. 113-129
Inhalt: Am 22. Oktober 2008 fand in Dresden der von Bundeskanzlerin Angela Merkel einberufene Bildungsgipfel statt, an den im Vorfeld viele Hoffnungen geknüpft wurden. Das Gipfeltreffen bestand jedoch in erster Linie aus allgemeinen Absichtserklärungen. Zwar verständigte man sich darauf, bis zum Jahr 2015 zehn Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Bildung und Forschung auszugeben, verbindlich beschlossen wurde jedoch kaum etwas. Dies gilt auch in Hinblick auf eines der größten Probleme im deutschen Bildungssystem: die im internationalen Vergleich sehr ausgeprägte soziale Ungleichheit der Bildungschancen. Der Autor geht in seinem Vortrag ausführlicher auf die soziale Selektivität des deutschen Bildungssystems und auf die finanziellen Aufwendungen des Staates für die Bildung ein. Zur Verbesserung der Chancengleichheit sind seines Erachtens vor allem drei Ziele wesentlich: Erstens sollte der Staat die Ausgaben für Bildung massiv erhöhen; zweitens sollte die frühkindliche Förderung entscheidend verbessert werden, vor allem für die Kinder aus Familien mit geringem Bildungsniveau, niedrigen beruflichen Positionen und schlechten Kenntnissen der deutschen Sprache; drittens schließlich sollte die frühe Selektion im Schulsystem beendet werden. (ICI2)
Geschlechtsspezifische Bildungsungleichheiten in Europa : die Bedeutung des Bildungs- und Wohlfahrtsstaatssystems
Titelübersetzung:Gender-specific educational inequalities in Europe : the importance of the education and welfare state system
Autor/in:
Hadjar, Andreas; Berger, Joel
Quelle: Geschlechtsspezifische Bildungsungleichheiten. Andreas Hadjar (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2011, S. 23-54
Inhalt: Die Verfasser setzen sich mit der Frage auseinander, in wie weit sich in Europa die Geschlechterdifferenzen in den Chancen, eine Hochschulzugangsberechtigung zu erwerben, über die Kohortenabfolge (Geburtsjahrgänge 1924-1974) verändert haben. Die in die Analyse einbezogenen 25 europäischen Länder werden nach dem Stratifizierungsgrad des Bildungssystems und dem Wohlstandsregime kategorisiert. Die auf der Basis des European Social Survey 2004 gewonnenen Ergebnisse zeigen, dass sich über die Kohortenabfolge und damit im Zuge der Bildungsexpansion die Bildungsungleichheiten zu Ungunsten von Frauen verringert haben. In gering und mittel stratifizierten Bildungssystemen sowie in sozialdemokratischen, postsozialistischen und familienorientierten Wohlfahrtsregimen haben sich die Ungleichheiten in den jüngsten Kohorten sogar zu Ungunsten der Männer umgekehrt. (ICE2)
Gender plus Diversity als bildungspolitische Perspektive
Titelübersetzung:Gender plus diversity as an educational policy perspective
Autor/in:
Schiederig, Katharina; Vinz, Dagmar
Quelle: Genderkompetenz und Schulwelten: alte Ungleichheiten - neue Hemmnisse. Dorothea Krüger (Hrsg.). Wiesbaden (Kultur und gesellschaftliche Praxis), 2011, S. 229-254
Inhalt: Der Beitrag widmet sich der Frage, ob der Ansatz "Gender plus Diversity" eine Perspektive für den Abbau von Ungleichheiten in der Schule darstellt. Zunächst werden die Konzepte Diversity und Diversity Management vorgestellt. Diversity wird in Bezug zu dem Konzept Gender und Gender Mainstreaming gesetzt und es wird begründet, warum von "Gender plus Diversity" gesprochen wird. Anschließend werden Perspektiven für die Übertragung auf die Bildungs- und Schulpolitik aufgezeigt. Dazu werden der Begriff der institutionellen Diskriminierung als Forschungsperspektive für die Analyse des Bildungssystems und der Bildungsorganisationen eingeführt und abschließend einige Perspektiven für die Bildungspolitik und die Organisationsentwicklung von Bildungseinrichtungen mit Gender- und Diversity-Kompetenz entwickelt. (ICE2)
"Ich denk nicht, dass meine Jungs einen typischen Mädchenberuf ergreifen würden": intersektionale Perspektiven auf Fremd- und Selbstrepräsentationen von Jungen in der Jungenarbeit
Titelübersetzung:"I don't think my boys would choose a typical female career path": intersectional perspectives on boys' self-images and their perception by pedagogic professionals
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 3 (2011) 3, S 119-127
Inhalt: "Seit einiger Zeit richtet sich die pädagogische Aufmerksamkeit verstärkt auf Jungen, entsprechende Projekte zur Jungenpädagogik sind mittlerweile implementiert. Gestützt auf qualitative Daten aus einer Studie zu Wirkungsweisen von Jungenpädagogik diskutiert der Beitrag Divergenzen in den Fremd- und Selbstrepräsentationen von Jungen in sprachlich geäußerten Einstellungen und Praktiken. Es zeigt sich, dass die Fremdrepräsentationen der pädagogischen Professionellen wie auch ihre Didaktik und Methodik eher von stereotypen Sichtweisen geprägt sind. Bei Jungen hingegen lässt sich sowohl auf der praxeologischen Handlungsebene als auch in der Praxisreflexion eine erhebliche Ausdifferenzierung feststellen." (Autorenreferat)
Inhalt: "For some time now, pedagogic attention has increasingly focused on boys and projects specifically aimed at them have been implemented. Based on qualitative research on the modus operandi of pedagogy for boys, this article discusses differences between the boys' self-images and their perception by education professionals as expressed in attitudes and practices. It can be shown that pedagogic professionals tend to have a stereotypical image of boys, which dominates their didactic approach and methodology. In contrast, there is a wide variety in both the boys' practices and their reflections on them." (author's abstract)