Wie stützt weibliche Produktivität bestehende Herrschaftsverhältnisse? : Versuch einer Begründung im Anschluß an die Marxsche Theorie
Titelübersetzung:How does female productivity support the existing power situation? : attempt at a justification in connection with Marx' theory
Autor/in:
Beer, Ursula
Quelle: Frauen und Macht: der alltägliche Beitrag der Frauen zur Politik des Patriarchats. Barbara Schaeffer-Hegel (Hrsg.). Konferenz "Frauen und Macht"; Berlin: publica Verl.-Ges., 1984, S. 88-95
Inhalt: In dem Beitrag wird der Versuch unternommen, anhand der Marxschen Theorie und ihrer Weiterentwicklung durch Althusser die system- und machtstabilisierende Funktion weiblicher Produktivität zu erklären. Dazu wurde das Modell, mit dem Althusser die Wirkungsweisen von Klassenideologien begründet, auf drei Fragestellungen bezogen: Wie und wodurch produzieren Frauen in der Familie ihre Unterdrückung? Wie werden Machtbeziehungen von Frauen täglich hergestellt, die auch gesellschaftliche Machtverhältnisse aufrechterhalten? Wieso haben Frauen kein Bewußtsein von den gesellschaftlichen Auswirkungen ihrer Produktivität? Nach einer allgemeinen Darstellung der Wirkungsweise von Ideologien kommt die Autorin zu dem Schluß, daß durch die Vermittlung geschlechtlicher Ideologien in der Sozialisation unwillentlich geschlechtliche Machtverhältnisse von Frauen reproduziert werden, daß ihnen durch ihre isolierte Stellung in der Familienarbeit die gesellschaftlichen Zusammenhänge ihrer Unterdrückung verborgen bleiben. Andererseits profitieren Frauen von der Unterwerfung unter gesellschaftliche Geschlechterideologie, da sie durch normgerechtes Verhalten Anerkennung erfahren. Abschließend werden einige Überlegungen zur Problematik der Althusserschen Theorie angestellt. (AG)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Technopatria als Basis für Demotechnika und Technotopia? : oder: Die Auswirkungen der neuen Technologien auf Frauenarbeitsplätze
Titelübersetzung:Technopatria as basis for demotechnica and technotopia? : or: The impacts of new technologies on working places for women
Autor/in:
Schlüter, Anne
Quelle: Die Mitarbeit : Zeitschrift zur Gesellschafts- und Kulturpolitik, Jg. 33 (1984) H. 4, S. 340-351
Inhalt: Die Autorin untersucht, anhand neuerer Studien und Artikel, welche Wirkungen neue Technologien auf Frauenarbeitsplätze hatten und haben werden. Referiert werden die Technikwirkungen für acht Berufsbereiche auf Frauen und Männer. Es wird besonders auf die Teleheimarbeit eingegangen und den daraus resultierenden Problemen. Zum Abschluß werden die Positionen der Gewerkschaften, der SPD-Frauen und der autonomen Frauenbewegung zu den neuen Technologien dargestellt. (RN)
Schlagwörter:Arbeitsplatz; technische Entwicklung; Heimarbeit; Gewerkschaft; Frauenbewegung; SPD
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Naturwissenschaft und Technik, Arbeitswelt und Arbeitsmarkt
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Images des genres en sciences sociales
Titelübersetzung:Images of gender in social sciences
Autor/in:
Ballmer-Cao, Thanh-Huyen
Quelle: Schweizerische Zeitschrift für Soziologie, Vol. 10 (1984) Nr. 3, S. 777-783
Inhalt: Der Autor analysiert die Darstellungsweise bzw. die Art der Berücksichtigung der Geschlechter in der sozialwissenschaftlichen Literatur. Die Untersuchung basiert auf der Analyse der weltweiten sozialwissenschaftlichen Literatur, die zwischen 1970 und 1980 erschienen und der internationalen Bibliographie der Sozialwissenschaften der UNESCO entnommen ist. Die mit dem Thema Geschlechtsrollen befaßte Literatur hat sich im Untersuchungszeitraum mehr als verdoppelt. Sie ist, nach Forschungsgegenstand differenziert, in die Kategorien "Status der Frau" und "Mann und Frau" einzuteilen. Erstere überwiegt quantitativ, nimmt aber im Verlauf der Dekade ab, während die Untersuchungen der Beziehung zwischen den Geschlechtern zunimmt. Theorie und Empirie weisen eine zweifache Tendenz auf: einerseits eine größere Symmetrie in der Behandlung der Geschlechter mit starker Berücksichtigung von Interaktionen und interpersonellen Prozessen, andererseits eine neutralere, makrosoziologische Konzeption der Beziehungen zwischen den Geschlechtern mit abstrakterer Wahrnehmung des Individuums. (HD)
Titelübersetzung:Alma mater and female participants
Herausgeber/in:
Arbeitsgemeinschaft Frauenforschung der Universität Bonn
Quelle: Arbeitsgemeinschaft Frauenforschung der Universität Bonn; Bonn: Nora (Studium Feminale, Bd. 1), 1984. 233 S.
Inhalt: Der Sammelband beinhaltet Beiträge zur Situation und Entwicklung der Frauenforschung, der gesellschaftlichen Situation der Frau und der Entwicklung der Frauenbewegung in der Dritten Welt, Spanien, der DDR, England, Deutschland und zu speziellen Lebenszusammenhängen wie Altern und Sexualität und Bildung und Beruf. Sie sind als Vorträge im Rahmen der Frauenforschung an der Uni Bonn zum Wintersemester 1983/84 konzipiert und basieren hauptsächlich auf Literaturanalysen, historischer und kultursoziologischer Analyse. Aus den Diskriminierungen in allen Lebensbereichen, in der historischen Entwicklung der Situation der Frau, den verschiedenen Kulturen und im Wissenschaftsbetrieb ist die Notwendigkeit verstärkter Arbeit der Frauenbewegung abzuleiten, um historische und aktuelle Ansätze feministischer Arbeit zum Erfolg zu führen. (HD) Inhaltsverzeichnis: Marianne Krüll: Biographie und Wissenschaft. Der psycho-soziologische Ansatz in der Wissenschaft (11-39); Conny Sauer: Unterdrückung von Frauen in Sprache und Sprechen (41-61); Christine Henry: Vergewaltigung: ein gesellschaftliches Problem (63-80); Rita Messing, Susanne Gura: Frauen in der Dritten Welt. Am Beispiel West-Sumatra und Peru (81-106); Annette Handrich: Altern und Sexualität von Frauen (107-121); Gaby Köppers, Ute Mader: "Feminismo y femineidad" in Spanien und Katalonien (123-152); Dorothee Schmitz: Das Ende der "Superfrau". Zur Frauendarstellung in DDR-Romanen der frühen 70er Jahre (153-172); Brigitta Lange: Die Darstellung der Frau in den Kriminalromanen. Dorothy L. Sayers und der Vergleich zur realen Situation der Frau in England (173-191); Jutta Dalhoff: Anfänge der bürgerlichen Frauenbewegung in Deutschland - Frauen suchen ihre Geschichte (193-207); Birgit Meyer: Zur Situation von Frauen an der Hochschule (109-233).
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Europa und Internationales
Dokumenttyp:Sammelwerk
Die Förderung von Frauenstudien und Frauenforschung an der Freien Universität Berlin : Erfahrungen mit einer dezentralen Konzeption
Titelübersetzung:The promotion of women's studies and research on women at the Free University of Berlin : experiences with a decentralized conception
Autor/in:
Böhmer, Elisabeth
Quelle: Methoden in der Frauenforschung: Symposium an der Freien Universität Berlin vom 30.11. - 2.12.1983. Symposium "Methoden in der Frauenforschung"; Frankfurt am Main: R. G. Fischer, 1984, S. 5-15
Inhalt: Der Beitrag beschäftigt sich mit dem Zusammenhang zwischen inhaltlicher Bestimmung von Frauenforschung und deren organisatorischer Seite in der Zentraleinrichtung zur Förderung von Frauenstudien und Frauenforschung an der FU Berlin. Die dezentrale Organisationsform der Förderung in der Zentraleinrichtung - diese beinhaltet die Einflußnahme auf alle Sektoren und Arbeitsbereiche des Wissenschaftsbetriebes - wird damit begründet, daß Frauenforschung keine eigenständige Disziplin ist, sondern grundsätzlich mit jedem wissenschaftlichen Gegenstand zu tun hat, insofern sie die Erkenntnis der Beeinflussung des Forschungsprozesses durch die Geschlechtszugehörigkeit angemessen in Forschungstaten umsetzt. Dieser Erkenntnis entsprechend werden in der Zentraleinrichtung zentral auch nur die Aufgaben der Dokumentationsarbeit, der Erarbeitung von Anregungen für Aktivitäten in Fachbereichen und Zentralinstituten und der Erarbeitung von Beschlußempfehlungen für die Gremien der Universität wahrgenommen. (MB)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Hochschulen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Probleme einer feministischen Theorie und Empirie in den Sozialwissenschaften
Titelübersetzung:Problems of a feminist theory and empirics in social sciences
Autor/in:
Becker-Schmidt, Regina
Quelle: Methoden in der Frauenforschung: Symposium an der Freien Universität Berlin vom 30.11. - 2.12.1983. Symposium "Methoden in der Frauenforschung"; Frankfurt am Main: R. G. Fischer, 1984
Inhalt: Der Beitrag beschäftigt sich mit den Problemen einer feministischen Frauenforschung. Den Ausgangspunkt bildet eine kurze Skizzierung allgemeiner Problemfelder jeder Wissenschaft in emanzipatorischer Absicht (Theorie-Praxis, Subjekt-Objekt, Verarbeitung gesellschaftlicher Widersprüche). Darüber hinausgehend werden die spezifischen Probleme einer feministischen Wissenschaft aufgegriffen, die sich schon darin zeigen, daß eine weitgehende Ausblendung weiblicher Realitäten aus dem wissenschaftlichen und geschichtlichen Bewußtsein stattgefunden hat, was den Zugang zu frauenspezifischen Problemen und deren Verarbeitung deutlich erschwert. Auf dem Hintergrund der These, daß Frauen zwei Herrschaftsformen unterliegen (patriarchalischer und gesellschaftlicher), wird herausgearbeitet, daß besondere Formen der Selbstreflexion nötig sind, die einerseits die Forscherin und ihre gesellschaftliche Eingebundenheit berücksichtigen müssen, es andererseits erforderlich machen, die Widersprüche in den Entwicklungsmustern von weiblichen Realitäten differenzierend auf unterschiedliche Herrschaftstypen zurückzubeziehen. (MB)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
"Frau in der Wissenschaft" : ein Arbeitskreisbericht
Titelübersetzung:"Women in science" : a report of a working group
Autor/in:
Raunikar, Helga
Quelle: Materialien zu alternativen Wissenschafts- und Forschungsansätzen. Ewald E. Krainz (Hrsg.). Symposium "Alternative Wissenschafts- und Forschungsansätze"; Wien (Klagenfurter Beiträge zur Philosophie. Reihe Gruppendynamik und Organisationsentwicklung), 1984, S. 36-44
Inhalt: In diesem Beitrag wird über die Ergebnisse des Arbeitskreises "Frau in der Wissenschaft" berichtet, der im Rahmen des Symposiums "alternative Wissenschafts- und Forschungsansätze" in Klagenfurt stattfand. Es wird der Frage nachgegangen, ob es eine feministische Wissenschaft gibt und ob dies eine mögliche Wissenschafts-Alternative für die Zukunft ist. Diese Frage wird verneint, wichtig sei jedoch die Fragestellung, unter welchen gesellschaftlichen Bedingungen wird welches Wissen, für wen und wofür geforscht. Es werden die Probleme geschildert die entstehen, wenn in Ehen Mann und Frau Karriere machen bzw. machen wollen. Weiterhin wird nach den Gründen gefragt, warum es Frauen so schwierig gemacht wird, an Universitäten Karriere zu machen und wie sie sich dagegen wehren können. Darüber hinaus wird am Verlauf des Arbeitskreises deutlich gemacht, welche Schwierigkeiten und Probleme Frauen im Wissenschaftsbetrieb haben. (GF)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Die vergessene Frauenarbeit in der deutschen Nachkriegszeit
Titelübersetzung:The forgotten women's work in the German post-war period
Autor/in:
Kuhn, Annette
Quelle: "Das Schicksal Deutschlands liegt in der Hand seiner Frauen": Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte. Anna-Elisabeth Freier (Hrsg.), Annette Kuhn (Hrsg.). Düsseldorf: Schwann-Bagel, 1984, S. 170-201
Inhalt: In dem Aufsatz wird über einen neuen Interpretationsansatz ("duale Ökonomie": die Interdependenz von marktbezogener Produktions- und familienbezogener Reproduktionsarbeit der Frauen) die Bedeutung der Frauenarbeit in der Wirtschaftskrise 1947 in Deutschland analysiert. Dazu wurden zunächst die Grenzen gegenwärtiger methodischer Zugänge zur Erschließung der Frauengeschichte (alltags-, sozial- und wirtschaftsgeschichtlicher sowie familienökonomischer Ansatz) aufgezeigt und die Bedeutung der Theorie der dualen Ökonomie für die Aufarbeitung der deutschen Nachkriegsgeschichte dargestellt. Es wurde die These aufgestellt, daß die Kontinuität der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung, der Geschlechtsideologie und der strukturellen Ungleichheit der Frauen in einem offenen Widerspruch stand zur faktischen Entwicklung der erweiterten Frauenarbeit im Reproduktionsbereich und zu erfahrbaren Realitäten einer weiteren Auflösung geschlechtsspezifischer Arbeitsteilung in der Nachkriegszeit. Diese These wurde überprüft an der Frage der Entstehung der Wirtschaftskrise 1947. Die Autorin kommt zu dem Ergebnis, daß aus Sicht der dualen Ökonomie der Widerspruch aufhebbar ist, da die Gesellschaft "Frauenarbeit in der Subökonomie existentiell brauchte, sie aber nicht politökonomisch anzuerkennen" bereit gewesen war und die Frauen selbst ihre Arbeit nicht im politökonomischen Sinne begriffen. Die Gleichzeitigkeit von entwickelten kapitalistischen Strukturen und archaischen Formen der Subsistenzwirtschaft stellte nicht einen Widerspruch zwischen Kontinuität und Zusammenbruch dar, sondern war funktional für die Verwertungsinteressen des Kapitals. (AG)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Frauenforschung in der Schweiz
Titelübersetzung:Research on women in Switzerland
Autor/in:
Belser, Katharina
Quelle: Die Stellung der Frau in der Schweiz: Teil 4: Frauenpolitik ; Bericht der Eidgenössischen Kommission für Frauenfragen. Lili Nabholz-Haidegger. Bern, 1984, S. 153-169
Inhalt: Die Autorin definiert Frauenforschung wie folgt: Frauenforschung ist erstens die Forschung über Frauen, zweitens ist sie Wissenschaft vom feministischen Standpunkt aus, drittens führt sie durch ihre ganzheitliche Erkenntnismethode zu Ansätzen, die die Wissenschaft sprengen. Nach einem kurzen Überblick über Frauenforschung an Schweizer Universitäten, der Untersuchung von Frauenforschung bezüglich einzelner Sachgebiete und der Untersuchung von Publikationen im Bereich Frauenforschung kommt die Autorin zu dem Ergebnis, daß Frauenforschung in der Schweiz in keiner wissenschaftlichen Disziplin als anerkannter Forschungszweig betrachtet wird. Eine Möglichkeit zur Veränderung dieser Situation sieht die Autorin in der Organisierung der schweizerischen feministischen Wissenschaft und in deren Teilnahme am internationalen feministischen Diskurs. (GD)
Schlagwörter:Schweiz; Geschlechtsrolle; Frauenbewegung; Frauenfrage; Feminismus; 20. Jahrhundert; Frauenforschung; historische Entwicklung
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Neue Frauenbewegung und gesellschaftliche Entwicklungen : Gedanken über einige Zusammenhänge
Titelübersetzung:New women's movement and social developments : thoughts about some connections
Autor/in:
Belser, Katharina
Quelle: Sozialarbeit, Jg. 16 (1984) Nr. 5, S. 23-28
Inhalt: Die Autorin beschreibt Entwicklungen in der Frauenbewegung und den Gesellschaftsbereichen Bildung, Familie, Beruf und Politik und mögliche Zusammenhänge. Die bisher erreichte Gleichberechtigung scheint zunehmend durch Arbeitslosigkeit, Bedeutung der Familienideologie, Gewalt gegen Frauen und Vernachlässigung der Machterlangung durch Frauen bedroht. Es müssen komplexe Entscheidungsprobleme hinsichtlich gesellschaftlicher und frauenspezifischer Weiterentwicklung gelöst und neue Zielsetzungen gefunden werden, um den feministischen Einflußbereich zu nutzen und zu erweitern. (HD)