Handbuch Forschungsförderung der Informations- und Beratungsstelle des Förderprogramms Frauenforschung : Bd. 1, Ein Leitfaden für Frauen
Titelübersetzung:Research promotion manual of the Information and Counseling Center of the promotion program Research on Women : Vol. 1, A guide for women
Inhalt: Das Handbuch Forschungsförderung soll möglichst vollständigen und vor allem aktuellen Überblick über bestehende Möglichkeiten der Forschungsförderung geben. Der hier vorliegende erste von zwei Teilen konzentriert sich auf die beiden folgenden Bereiche: 1. Berlin-bezogene Förderung, d.h. Förderungsmöglichkeiten aus Haushaltsmitteln der Berliner Universitäten und Fachhochschulen sowie des Senators für Jugend und Familie; 2. allgemeine Forschungsförderungseinrichtungen (z.B. DFG, Stiftung Volkswagenwerk) sowie private Stiftungen in der Bundesrepublik, deren Förderungsmöglichkeiten nicht regional begrenzt sind. Das Handbuch ist thematisch nicht auf Frauenforschung, die bisher nur von wenigen gefördert wird, beschränkt. (IAB2)
Quelle: Verein Feministische Wissenschaft; Zürich: eFeF-Verl. (Schriftenreihe / Verein Feministische Wissenschaft Schweiz), 1988. 239 S.
Inhalt: "1867 schloss erstmals eine Frau, die Russin Nadezda Suslova, in Zürich das Medizinstudium mit der Promotion ab. Die Universität Zürich ließ damals als erste Universität im deutschsprachigen Raum Frauen zum Studium zu; Zürich wurde zum Treffpunkt intellektueller und selbstbewußter Frauen aus ganz Europa, Rußland und den USA. Ricarda Huch und Rosa Luxemburg haben hier studiert; und die erste promovierte und habilitierte Juristin war die Zürcherin Emilie Kempin-Spyri. Ihr wurde jedoch das Anwaltspatent verweigert, weil ihre Forderungen nach Gleichberechtigung 'ebenso neu als kühn' waren. Dieser Band enthält Referate, Voten zur Frauenförderung und eine ausführliche Dokumentation der Geschichte des Frauenstudiums am Beispiel Zürichs. Vieles davon wird erstmals zugänglich gemacht, und vieles ist nach wie vor aktuell." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Studium und Studierende
Dokumenttyp:Sammelwerk
Akademische Bildung - eine Chance zur Selbstverwirklichung für Frauen : lebensgeschichtlich orientierte Interviews mit Gymnasiallehrerinnen und Ärztinnen der Geburtsjahre 1909 bis 1923
Titelübersetzung:Academic education - an opportunity for women to realize themselves : life-story oriented interviews with female secondary school teachers and female doctors born between the years 1909 and 1923
Quelle: Weinheim: Dt. Studien Verl., 1988. X, 406 S.
Inhalt: Die Autorinnen untersuchen in der Verknüpfung von Lebensgeschichte mit Zeitgeschichte die Möglichkeiten und Grenzen eines Akademikerinnenlebens in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts anhand der Interpretation lebensgeschichtlich orientierten Interviews. Hierzu wird auch die Methode der Oral History als neue Zugangsweise der Geschichtswissenschaft zur Alltagsgeschichte kritisch reflektiert. Nach der sozialhistorischen Analyse werden die frauenspezifischen Problemlagen des Untersuchungszeitraumes als Basis der objektiven historischen Sachlage analysiert. Am Beispiel des Lebensverlaufs von fünf der 16 Interviewpartnerinnen werden zentrale Elemente eines Akademikerinnenlebens herausgearbeitet, in dem die individuelle Lebensperspektive mit dem tatsächlichen Lebensverlauf verglichen und Wendepunkt nachgezeichnet werden. Auf der Basis aller Interviews werden darüber hinaus Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Lebensführung von ledigen und verheirateten Gesprächspartnerinnen sowie von Lehrerinnen und Ärztinnen dargestellt. (HN)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Monographie
"Man marschiert als Frau auf Neuland" : über den schwierigen Weg der Frauen in die Wissenschaft
Titelübersetzung:"That is new ground for women" : the difficult way of women into science
Autor/in:
Wetterer, Angelika
Quelle: Frauensituation: Veränderungen in den letzten zwanzig Jahren. Uta Gerhardt (Hrsg.), Yvonne Schütze (Hrsg.). Frankfurt am Main: Suhrkamp (Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft), 1988, S. 273-291
Inhalt: Die Autorin sucht Gründe dafür, daß mit derzeit drei Prozent sehr wenige Frauen Hochschullehrerinnen sind. Als Argumentationsbasis dient eine 1983 in Freiburg durchgeführte Studie an 69 Wissenschaftlerinnen. Die dabei durchgeführten Interviews wurden mit qualitativen und quantitativen Methoden ausgewertet. Folgendes Ergebnis ist zu verzeichnen: ein Großteil der befragten Frauen sieht als wesentlich für den Berufsweg in der Hochschule die Momente von Glück, Zufall und sich bietender Chance, d. h. der eingeschlagene Berufsweg basiert nicht auf Planung. Das Karriere- bzw. Interpretationsmuster dieser Frauen erweist sich als generationsdurchgängig und geschlechtsspezifisch. Aus der Perspektive der Frauen wird die Wissenschaft mit Fremdheit erlebt. Dieses Gefühl beruht auf einer Unkenntnis der Spielregeln, nach denen der Wissenschaftsbereich funktioniert. Als Ursache dafür, daß die Hochschullaufbahn nicht bewußt als Berufsperspektive entworfen wurde, sieht die Autorin ein mangelndes Zutrauen in die wissenschaftlichen Fähigkeiten. (KG)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Arbeitswelt und Arbeitsmarkt
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Stand der Frauenforschung im Spiegel aktueller Veröffentlichungen
Titelübersetzung:Present state of the research on women as reflected by current publications
Autor/in:
Faulstich-Wieland, Hannelore
Quelle: Frauenforschung : Informationsdienst des Forschungsinstituts Frau und Gesellschaft, Jg. 6 (1988) H. 1/2, S. 74-86
Inhalt: Anhand einiger neuerer Publikationen wird in dem Beitrag geprüft, wie der aktuelle Stand der Frauenforschungsaktivitäten aussieht: Welche Ansätze gibt es, welche Fragen sind brennend, welche Antworten gibt es schon? Aus den gesichteten Büchern wird eine Gliederung erarbeitet, die vier Bereiche umfaßt. (1) Historische Ansätze und Aufarbeitungen von Frauengeschichte: An diesen Arbeiten wird kritisiert, daß sie zwar das Verhältnis von Frauen zur (Natur-)Wissenschaft anfassen, daß eine Systematisierung der Frauen-Wissenschaftsgeschichte noch aussteht. (2) Praxisorientierte Berichte und Hilfestellungen: Die Ansätze machen deutlich, daß die Lebensperspektive von Mädchen und Frauen im Spannungsfeld von Beruf und Familie stehen. (3) Empirische Forschungen zur Sozialisation: Dabei geht es um Diskussionen um geschlechtsspezifische Aspekte von Schulte und Bildung, wobei deutlich wird, daß Mädchen und Frauen weiterhin als Sonderproblem behandelt werden. (4) Theoretische Auseinandersetzungen und Orientierungen: Die Bedeutung der Sektion Frauenforschung in der DGS für eine Theorie der Frauenforschung wird herausgearbeitet. Außerdem wird ein Theorieversuch über das Verhältnis von Frau und Natur vorgestellt. (RW)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Geschlechtsspezifische Sozialisation : neuere Beiträge und Perspektiven zur Entstehung des "weiblichen Sozialcharakters"
Titelübersetzung:Gender socialization
Autor/in:
Gildemeister, Regine
Quelle: Soziale Welt : Zeitschrift für sozialwissenschaftliche Forschung und Praxis, Jg. 39 (1988) H. 4, S. 486-503
Inhalt: Dieser Aufsatz setzt sich mit verschiedenen jüngeren Beiträgen zur Theorie der geschlechtsspezifischen Sozialisation in westlichen Industriegesellschaften auseinander. Grundtenor ist dabei, daß Geschlechtsunterschiede im Verhalten keineswegs unmittelbar den biologischen Unterschieden entsprechen, sondern sich aus sozialen Bedeutungszuweisungen ergeben. Diese werden während des Sozialisationsprozesses erlernt und internalisiert, so daß sie zunächst als "naturgegeben" erscheinen. Trotz Flexibilisierung der Geschlechterrollen, ist die Ausbildung der Geschlechtsidentität bei der Frau sehr konflikthaltig, da Veränderungen auf der Oberfläche der Rollenzuschreibungen nicht gekoppelt sind mit einer realen Öffnung von Handlungsspielräumen. Vielfach verschleiern Selbstbehauptungsversuche die grundlegende Binarität der Geschlechterverhältnisse. (BB)
Inhalt: "Starting from current debates about differences of sex and gender, the paper discusses a number of recent contributions to the theory of gender socialization. The background assumption is that gender differences are not direct reflections of biological facts; rather, they are to be understood as binary social constructions which are internalized as 'natural' during the process of socialization. The majority of recent work on gender socialization fails to give full credit to this insight. As a consequence, empirically observable differences of gender socialization tend to be unduly reified." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Die Frauenfrage in der Gegenwart : Frauenpolitik und Frauenforschung in der DDR
Titelübersetzung:The women's question in the present era : women's policy and research on women in the GDR
Autor/in:
Kuhrig, Herta
Quelle: Gesellschaftliche Entwicklung der Frau - Vereinbarkeit von Berufstätigkeit und Mutterschaft - Demographische Prozesse - Frauenforschung - Information und Dokumentation. Inis Peter (Red.). Internationales Demographie-Seminar; Berlin (Schriftenreihe zur Soziologie und Sozialpolitik : Symposien und Kolloquien), 1988, S. 1-21
Inhalt: Das als Beitrag vorliegende Hauptreferat auf dem III. Internationalen Demographie-Seminar 1987 in der DDR geht von internationalen Markierungspunkten der Frauenbewegung aus (UNO-Aktivitäten, Weltkongreß der Frau) und charakterisiert darin eingebettet die Frauenpolitik der DDR. Die Autorin erörtert die theoretischen Ausgangspositionen der Frauenpolitik in der DDR, legt die quantitativen und qualitativen Ergebnisse dieser Politik dar und geht insbesondere auf die Förderung der Frau als Prinzip der Gesellschaftspolitik ein. In einem abschließenden Schwerpunkt werden Informationen über die Entwicklung der Frauenforschung in der DDR gegeben. (OC)
Quelle: päd. extra & demokratische erziehung, Jg. 1 (1988) H. 6, S. 26-29
Inhalt: Auf der Grundlage eigener Erfahrungen werden in dem Beitrag einige Thesen zur Karriere von Lehrerinnen aufgestellt. Es geht um die Frage, warum Frauen Schulleiterinnen werden bzw. warum sie gewöhnliche Lehrerinnen bleiben. Dabei werden das weibliche Selbstbild, die Berufserwartungen und die Familiensituation ebenso betrachtet wie die Rolle des Dienstherrn. Folgende Thesen werden diskutiert: (1) Die Möglichkeit von Pädagoginnen, Karriere zu machen, ist historischen Schwankungen unterworfen, die vor allem die Entwicklung der Reformbereitschaft einer Gesellschaft widerspiegeln. (2) Für viele Frauen bedeutet bereits die Übernahme einer bezahlten Lehrerinnentätigkeit eine Karriere. (3) Lehrerinnen ziehen meist eine Schulleiterposition für sich nicht in Betracht. (4) Die Frauen, die sich dennoch entschließen, eine Leitungsfunktion zu übernehmen, entfernen sich deutlicher als gewöhnliche Lehrerinnen von geschlechtsspezifischen Rollenmustern. (5) Lehrerinnen, die sich um eine Leitungsposition bewerben, haben unterschiedliche Motive, von denen vier besonders hervortreten: Interesse an Schulreform, Statusverbesserung, materielle Notwendigkeit, persönlichkeitsspezifische Motive. (6) Frauen tendieren dazu, einen Leitungsstil zu entwickeln, der sich von dem bei Männern bevorzugten Stil unterscheidet. (7) Die Übernahme einer Leitungsfunktion, das Karriere-Machen, wirkt sich auf die Persönlichkeit und damit auf die weibliche Identität aus. (RW)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Femina sapiens : die Geschichte der Wissenschaftlerin zwischen patriarchalem Denkverbot, eigenem Erkenntnisdrang und häuslicher Weiblichkeitskultur
Titelübersetzung:Femina sapiens : the history of the woman scientist between patriarchal bans on thinking, personal cognitive urge and domestic feminine culture
Autor/in:
Tielsch, Elfriede Walesca
Quelle: Rationalität und sinnliche Vernunft: Frauen in der patriarchalen Realität. Christine Kulke (Hrsg.), Elvira Scheich (Mitarb.). Pfaffenweiler: Centaurus-Verl.-Ges., 1988, S. 209-228
Inhalt: Die Autorin beschreibt in einem Überblick Namen, Daten und Epochen weiblicher Wissenschaftsbeteiligung, um einen ersten Kontext von Frauenforschung seit 5000 v. Chr. wiederherzustellen. In der Frühkultur und in vielen Stammesgesellschaften tauchen Namen individueller großer geistiger Frauengestalten auf, die besonders wegen ihrer wissenschaftlichen Leistungen geschätzt werden. Die erste radikale hochkulturelle Ausschließung aller Frauen von den stammesgesetzlichen und auch wissenschaftlich begründeten Menschenrechten beginnt ab dem 5. bis 3. Jahrtausend v. Chr.. Patriarchalische Vorschriften prägen das römische Familienrecht, das daraufhin wieder sämtliche schriftlichen europäisch-germanischen Landrechts des Mittelalters, die Kirchenrechte und die modernen, in bezug auf Frauen oriantalisch-patriarchalisch bleibenden Kodifikationen des 19. Jahrhunderts beeinflußen. Dadurch wird die weibliche Stellung und die geistig-wissenschaftliche Beteiligung von Frauen belastet. Es wird der partielle Wiederdurchbruch der Frau zum selbständigen Wissenschaftlerinnenberuf in der Antike, dem Mittelalter sowie der Neuzeit dargestellt. (HN)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Der "Sozialaufbruch" von Frauen als Infragestellung herrschender Normen
Titelübersetzung:The "upward social mobility" of women as a calling into question of prevalent norms
Autor/in:
Büchner, Ulrike
Quelle: Rationalität und sinnliche Vernunft: Frauen in der patriarchalen Realität. Christine Kulke (Hrsg.), Elvira Scheich (Mitarb.). Pfaffenweiler: Centaurus-Verl.-Ges., 1988, S. 199-208
Inhalt: Die Autorin untersucht, welche spezifischen Bedingungen, Verlaufsformen, Krisen und Folgen der Lebens- und Berufsweg von Frauen in einem frauenunspezifischen akademischen Beruf hat. Dabei werden Sozialaufstieg und Sozialaufbruch unterschieden, der einen Aufbruch als traditionellen Rollenmustern und dem herrschenden normativen Bezugsrahmen bedeutet. Es wird postuliert, daß Frauen, die in diesem Sinne Statusveränderungen vornehmen, nicht mehr am Maßstab der Verlaufsformen und Ergebnisse, die für den sozialen Aufstieg gelten, gemessen werden können. Als Analysemethode ist deshalb die Rekonstruktion eines idealtypischen Verlaufs des Aufstiegs, der Identitätsentwicklung und der damit zusammenhängenden Folgen gewählt. Sozialaufbruch wirkt sich auf das gesellschaftliche und politische Gesamtbewußtsein aus. Der wesentlichste Punkt der Folgen von Sozialaufbruch besteht in der Chance, die individuelle Persönlichkeit zu bereichern, während der Sozialaufstieg eher zu einer zunehmenden Selbstentfremdung führt. (HN)