Frauenforschung und feministische Wissenschaft an österreichischen Universitäten : unter besonderer Berücksichtigung der technisch-naturwissenschaftlichen Studienrichtungen ; Ergebnisse einer empirischen Untersuchung
Titelübersetzung:Research on women and feminist science at Austrian universities : with particular regard to engineering and natural science courses; results of an empirical study
Autor/in:
Buber-Schwab, Renate
Quelle: Frauen in Naturwissenschaft und Technik. Christine Wächter (Hrsg.), Felicitas Konecny (Hrsg.), Gudrun Kapl (Hrsg.). München: Profil-Verl. (Technik- und Wissenschaftsforschung), 1993, S. 109-126
Inhalt: In ihrem Aufsatz präsentiert die Autorin Teilergebnisse einer empirischen Studie zum Stellenwert von Frauenforschung beziehungsweise Feministischer Wissenschaft an Österreichs Universitäten. Der thematische Schwerpunkt liegt in den Bereichen Naturwissenschaft und Technik. Dargestellt werden (1) die Quantität von frauenspezifischen Inhalten innerhalb der universitären Lehre, (2) Anzahl der Forschungsprojekte und Publikationen mit frauenspezifischen Themen und (3) Ausmaß der Betreuung von Diplomarbeiten und Dissertationen mit frauenspezifischen Inhalten. Die Autorin registriert eine deutliche Unterrepräsentanz von Frauen innerhalb der Naturwissenschaften im allgemeinen sowie einen dementsprechenden Mangel an Frauenforschung innerhalb der Naturwissenschaften. Der Beitrag schließt mit einigen konzeptionell-theoretischen Anmerkungen zu möglichen Ursachen für den geringen Stellenwert von Frauenforschung und feministischer Wissenschaft in Naturwissenschaft und Technik. (ICC)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Die zwei Geschlechter in der Naturwissenschaft : Ideologie, Objektivität, Verhältnis
Titelübersetzung:The two genders in natural science : ideology, objectivity, ratio
Autor/in:
Scheich, Elvira
Quelle: Frauen in Naturwissenschaft und Technik. Christine Wächter (Hrsg.), Felicitas Konecny (Hrsg.), Gudrun Kapl (Hrsg.). München: Profil-Verl. (Technik- und Wissenschaftsforschung), 1993, S. 15-33
Inhalt: In ihrem Aufsatz kritisiert die Autorin patriarchalische Sichtweisen innerhalb der Naturwissenschaften. Sie geht davon aus, daß wissenschaftliche Objektivität an die Objektivität gesellschaftlicher Verhältnisse gebunden ist und so ein unhintergehbares Fundament besitzt, dessen Veränderung nur möglich ist durch Kritik und Veränderung der gesellschaftlichen Verhältnisse selbst. Aus dieser Sichtweise heraus erörtert sie den herkömmlichen biologischen Artbegriff und dessen Gebundensein an eine Vorstellung einer Minderwertigkeit des weiblichen Geschlechts, die von männlichen Werten besetzte experimentelle Methode der Naturwissenschaften und die Mathematische Theorie sowie den Einfluß der Herausbildung bürgerlich-kapitalistischer Verhältnisse auf die Newtonsche Mechanik und den Darwinismus. Sie kommt zu dem Schluß, daß Geschlechterideologie, Geschlechtsidentität und Geschlechterverhältnis die Ebenen bezeichnen, die zusammen jenes Gefüge bilden, das patriarchalische Naturwissenschaft prägt. Gegenwärtige Positionen der gegenwärtigen feministischen Wissenschaftskritik greifen nach Auffassung der Autorin zu kurz und führen nicht zur Auflösung geschlechtsabhängiger Strukturen innerhalb der Naturwissenschaften. (ICC)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Frauenforschung in Naturwissenschaft und Technik
Titelübersetzung:Research on women in natural science and engineering
Autor/in:
Erlemann, Christiane
Quelle: Frauen in Naturwissenschaft und Technik. Christine Wächter (Hrsg.), Felicitas Konecny (Hrsg.), Gudrun Kapl (Hrsg.). München: Profil-Verl. (Technik- und Wissenschaftsforschung), 1993, S. 91-108
Inhalt: Die Autorin untersucht den Stellenwert von Frauenforschung in Naturwissenschaft und Technik vergleichend in mehreren Ländern Europas. In ihrer Übersicht werden folgende Themenbereiche erörtert: (1) Der Realisierungsgrad des Balanceaktes zwischen finanzieller Absicherung von Frauenforschung und Bewahrung politischer und geistiger Autonomie; (2) Die Stellung der Frauenforschung zwischen Autonomie, Universität und Staat; (3) Der Grad der Marginalisierung von Frauenforschung in Naturwissenschaften und Technik. Die Verfasserin geht diesen Themen für die Länder Niederlande, Großbritannien, Schweden, Dänemark, Island, Norwegen und Deutschland nach. Ihr Fazit lautet, daß in ganz Europa Frauen, die in Naturwissenschaft und Technik Frauenforschung betreiben, marginalisiert sind. Sie konstatiert, daß bisher feministische Forschung nirgendwo einen Einfluß auf die Realität der natur- und ingenieurwissenschaftlichen Fächer gehabt hat. (ICC)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Kritik und Verteidigung der Kategorie Geschlecht : Wahrnehmungs- und symboltheoretische Überlegungen zur sex/gender-Unterscheidung
Titelübersetzung:Criticism and defense of the category of gender : perception and symbol theory reflections on the sex/gender distinction
Autor/in:
Landweer, Hilge
Quelle: Feministische Studien, Jg. 11 (1993) H. 2, S. 34-43
Inhalt: Ausgehend davon, daß die diskurstheoretische Position in Judith Butlers Buch "Das Unbehagen der Geschlechter" (Frankfurt 1991) zu eng am Modell der Sprache orientiert ist und leibliche Phänomene ebenso wie präsentative Symbolismen (Kunst und Mythen) vernachlässigt werden, modifiziert der vorliegende Beitrag mit Hilfe von wahrnehmungs- und symboltheoretischen Überlegungen Butlers Kritik an der sex/gender-Unterscheidung. Die Autorin argumentiert mit anthropologischen Befunden wie Natalität, Sterblichkeit und Generativität (die in der neueren feministischen Diskussion durch den allgemeinen Biologismus-Verdacht weitgehend tabuisiert sind) dafür, daß dem Hang zur Mythenbildung im Geschlechterverhältnis nicht durch Ausblendung dieser conditio humana zu entgehen sei. (pmb)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Kommunikative Stile, Asymmetrie und "Doing Gender" : Fallstudien zur Inszenierung von Expert(inn)entum in Gesprächen
Titelübersetzung:Communicative styles, asymmetry and "Doing Gender" : case studies on the production of expertise in discussions
Autor/in:
Kotthoff, Helga
Quelle: Feministische Studien, Jg. 11 (1993) H. 2, S. 79-95
Inhalt: Der vorliegende Beitrag verfolgt am Beispiel einzelner Szenen aus Fernsehdiskussionen, wie "situative Rangunterschiede ausgehandelt werden, die auch mit Geschlecht zu tun haben". Die kommunikationssoziologische Studie geht von der Annahme der sozialen Konstruktion der Zweigeschlechtlichkeit aus. Die Arbeit betont jedoch stärker den Zusammenhang von kommunikativen Stilen und Macht. Die Autorin bezieht sich ausdrücklich auf Ansätze, die von gesellschaftlichen Kontext- und Rahmenbedingungen nicht abstrahieren. "Doing gender " bedeutet deshalb für sie nicht, isolierte Interaktionssituationen ins Zentrum zu rücken, sondern - bezogen auf die Gesprächsanalysen von Fernsehdiskussionen - auch den institutionellen Diskurs und die Verarbeitung der Medien als vorgelagerte Produzenten von Machtasymmetrien zu beachten. (pmb)
Schlagwörter:Geschlechtsrolle; Fernsehen; Selbstdarstellung; Interaktion; Gespräch; Macht; Struktur; Sprache
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Traditionelle Rollenmuster : Frauen- und Männerbilder in den westdeutschen Medien
Titelübersetzung:Traditional role patterns : images of men and women in the west German media
Autor/in:
Cornelißen, Waltraud
Quelle: Frauen in Deutschland 1945-1992. Gisela Helwig, Hildegard Maria Nickel. Berlin: Akademie Verl., 1993, S. 53-69
Inhalt: Die Autorin skizziert im Überblick die gesamtgesellschaftlichen Veränderungen der Nachkriegszeit in den alten Bundesländern. Daran anknüpfend analysiert sie die Entwicklung von Frauen- und Männerbildern in den Medien um zu überprüfen, inwieweit und wie lange sie an traditionellen Bildern festhalten, ob sie die gesellschaftlichen und politischen Veränderungen widerspiegeln oder gar dem Wandel mit Alternativen zum traditionellen Geschlechterbild vorgreifen. Beschrieben werden anhand von Beispielen Geschlechtsrollenstereotype in Schulbüchern, der Jugendliteratur und der Werbung. Detaillierter geht die Autorin auf Ergebnisse der Medienforschung zum Frauenbild in Frauenzeitschriften und Fernsehen ein. Das Frauenbild in den Massenmedien, so ein Fazit, ist sehr deutlich von einer Geschlechtertypisierung geprägt. In Analysen zum Frauenbild sollte das Männerbild allerdings immer vergleichend mit einbezogen werden. (rk)
Schlagwörter:Frauenforschung; Stereotyp; Medien; Sozialisation; alte Bundesländer; Rollenbild; Kommunikationsforschung; Schulbuch; Jugendliteratur; Frauenerwerbstätigkeit; Frauenbild; Schule
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Aufschwung nach der Wende : Frauenforschung in der DDR und in den neuen Bundesländern
Titelübersetzung:Upswing after the political transformation : research on women in the GDR and in the new Bundesländer
Autor/in:
Dölling, Irene
Quelle: Frauen in Deutschland 1945-1992. Gisela Helwig, Hildegard Maria Nickel. Berlin: Akademie Verl., 1993, S. 397-407
Inhalt: Die Autorin konzentriert sich in ihrem Beitrag auf die Frauenforschung in der DDR und nach der Wiedervereinigung. Einen Schwerpunkt legt sie auf die Etablierung dieser Forschungsrichtung an ostdeutschen Universitäten vor dem Hintergrund der Neustrukturierung der Wissenschaftslandschaft in den neuen Bundesländern. Sie versucht die Frage zu beantworten, ob es zu Zeiten der DDR überhaupt eine Frauenforschung gegeben habe und geht dann auf die Schwierigkeiten der Etablierung von Frauenforschung an den ostdeutschen wissenschaftlichen Einrichtungen im vereinten Deutschland ein. Abschließend werden an Beispielen einige Probleme erörtert, vor denen ostdeutsche Frauenforscherinnen im Moment stehen. Ostdeutsche Frauenforschung könne losgelöst von der bisherigen Fokussierung auf Fragen der Frauenerwerbsarbeit den Blick für die Auswirkungen und Dimensionen der gesellschaftlichen Transformationsprozesse öffnen, wie sie der Umbruch in der DDR mit sich bringt, lautet ein abschließendes Fazit. (rk)
Schlagwörter:Frauenforschung; Sozialismus; Studium; Wissenschaftler; DDR; Frauenbewegung; Feminismus; Wiedervereinigung; neue Bundesländer
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Frauenforschung und Technik
Titelübersetzung:Research on women and technology
Autor/in:
Engler, Steffani
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung, Jg. 11 (1993) H. 3, S. 59-70
Inhalt: Es besteht Übereinstimmung darin, daß sich Unterschiede zwischen den Geschlechtern im Hinblick auf die Einstellung, Beurteilung und Interessen an Technik feststellen lassen. Unterschiedliche Positionen zeichnen sich hinsichtlich der Frage ab, wie diese Differenzen zwischen den Geschlechtern zu begreifen sind. Sie reichen von einer generellen Ablehnung der Technik, da von einer Unvereinbarkeit von Weiblichkeit und Technik ausgegangen wird, über andere Umgangs- und Zugangsweisen der Geschlechter zur Technik bis hin zur Programmatik einer "weiblichen Technik" als Übergangsphase hin zur "menschlichen Technik". Der vorliegende Beitrag verfolgt das Analysekonzept des "weiblichen Zugangs" zur Technik. Die Autorin diskutiert weiterhin eine "Denkschrift", in der es um eine alternative Gestaltung der Technik geht. (pmb)
Schlagwörter:Technik; Alternative; Frauenforschung; Geschlechtsrolle; Mann
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Soziales Geschlecht : soziale, kulturelle und symbolische Dimensionen des Gender-Konzepts
Titelübersetzung:Social gender : social, cultural and symbolic dimensions of the gender concept
Autor/in:
Dietzen, Agnes
Quelle: Opladen: Westdt. Verl., 1993. 185 S.
Inhalt: "Die Autorin untersucht die sozialwissenschaftliche Relevanz von sozialen, kulturellen und symbolischen Geschlechtergrenzen und Geschlechtsunterschieden. Zunächst diskutiert sie das 'Konzept soziales Geschlecht', rekonstruiert die Bedeutung von Geschlecht in der modernen Gesellschaft und behandelt die normativen Dimensionen von Männlichkeit und Weiblichkeit. Ausführlich werden sodann die feministischen Theorien und Ansätze dargestellt. Kapitel über 'Geschlechtssymbolismus und Wissenschaftskritik' sowie 'Institutionalisierung und Professionalisierung genuszentrierter Forschung' beenden den Band." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Monographie
Blickwechsel : Frauen in Religion und Wissenschaft
Titelübersetzung:Change of viewpoint : women in religion and science
Herausgeber/in:
Pahnke, Donate
Quelle: Marburg: Diagonal-Verl. (Religionswissenschaftliche Reihe, Bd. 6), 1993. 324 S.
Inhalt: "Religionswissenschaft und Feminismus wissen bislang wenig voneinander. Das gegenseitige Verhältnis ist größtenteils von Unkenntnis oder Vorurteilen geprägt. Doch Religion und Wissenschaft sind längst nicht mehr ausschließlich patriarchale Domänen. Es gibt auch ganz andere Ansätze, die von feministischen Wissenschaftlerinnen mit eigenen Religions-Forschungen vertreten werden. In dieser Aufsatzsammlung werden folgende Themen behandelt: 1) Feministische Aspekte einer religionswissenschaftlichen Anthropologie, 2) Das Frauenbild neugermanisch-heidnischer Gruppen, 3) Zum Geschlechterverhältnis im Hinduismus, 3) Islamischer Fundamentalismus und Frauenglück und 5) Frauen und Ahnenkult in Japan." (Autorenreferat)