Inhalt: Die Autorin stellt die Ansätze einer Gegenkultur von Frauen der von Männern dominierten Technikkultur entgegen. Gegenkultur ergibt sich aus Widerspruchserfahrung bzw. kommunikativem Handeln und zeigt sich durch bewußte und kritische Auseinandersetzung mit den sozialen Verhältnissen, indem Unordnung durch Phantasiehandeln entgegen der geforderten Anpassung erzeugt werden kann. Als Bedingungen für die Gegenkultur werden dargestellt Reflexion und Phantasie, Sinnlichkeit als Gegenerfahrung, Raum und Zeit unter dem Gesichtspunkt von Ruhe und Intimität als die Fähigkeit, sich aufeinander zu beziehen oder sich preiszugeben. Resümierend wird festgehalten, daß rhetorische Gegenkultur an der historisch ausgebildeten Fähigkeit von Frauen ansetzt, "im unmittelbaren, also nicht technisch vermittelten kommunikativen Handeln sich selbst zu beschreiben, um dadurch Rollenerwartungen, die mit Benachteiligung, Minderwertigkeit auf der einen, mit Privilegien und herrschaftlichen Ansprüchen auf der anderen Seite einhergehen, zu durchbrechen." Technik und ihre Entwicklung kann den Bedürfnissen der Subjekte eingepaßt werden, indem "humane Werte der Personenorientierung sozial fruchtbar gemacht werden". Von Frauen vertretene Techniken werden als "weiche" Techniken umschrieben, sind durch den kommunikativen Austausch gekennzeichnet und nicht der vorgeblichen Sachzwanglogik ausgesetzt. (SM)